Begleitung von Sterbenden

Politik und Weltgeschehen
Hemul
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#71 Re: Begleitung von Sterbenden

Beitrag von Hemul » Do 26. Nov 2015, 10:58

Salome23 hat geschrieben:
ThomasM hat geschrieben: Du hast Recht und trotzdem liegt in dem Ausdruck "Ich glaube an Gott" mehr.
"Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht.
Hebräer 11,1
:thumbup:
Aus Vers 6 geht unmissverständlich hervor, dass der fest an Gott Glaubende von ihm auch belohnt wird:
6 Ohne Glauben aber ist es unmöglich, ihm wohlzugefallen; denn wer Gott naht, muss glauben, dass er ist und denen, die ihn suchen, ein Belohner sein wird.
Zweifler wie z.B. Agnostiker die sich ein Hintertürchen offen halten gehen aber gem. Jakobus 1:5-8 leer aus:

5 Wenn aber jemand von euch Weisheit mangelt, so bitte er Gott, der allen willig gibt und keine Vorwürfe macht, und sie wird ihm gegeben werden. 6 Er bitte aber im Glauben, ohne irgend zu zweifeln; denn der Zweifler gleicht einer Meereswoge, die vom Wind bewegt und hin und her getrieben wird. 7 Denn jener Mensch denke nicht, dass er etwas von dem Herrn empfangen werde, 8 ist er doch ein wankelmütiger Mann, unbeständig in allen seinen Wegen.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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Savonlinna
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#72 Re: Begleitung von Sterbenden

Beitrag von Savonlinna » Do 26. Nov 2015, 11:31

ThomasM hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben: Aber ich weiß eben nicht, ob Du "Narnia" kennst. Ich war so geschockt, dass ich das lieber verdränge als es noch vertiefe.
Klar kenne ich Narnia. Ich liebe Fantasy und SF, für mich gehört das dazu.

Warum bist du geschockt?
Du als erstes müsstest die Interpretation von Texten im Kontext des Denkens der Zeit verstehen. Und auch die bildhafte Symbolik von Kampf sollte dir geläufig sein.

Es ist nicht typisch für diese Zeit, dass man Kindern beibringt, als erstes das Töten zu lernen und vor allem das Blut vom Schwert oder Messer abzuwischen. Es ist auch nicht typisch für diese Zeit, dass der christliche Weihnachtsmann Waffen den Kindern gibt, damit sie sich am Krieg beteiligen können.

Das Buch ist so deutlich gewaltschulend - ist keine Metapher für geistigen Kampf, denn diese Metapher würde ich erkennen.
Im übrigen bin ich auch gegen geistigen Kampf, der gewalttätig ist.
Aber physisches Morden lernen müssen, sobald man in die Pubertät kommt, pfui. Wirklich pfui.

Geübt wird erst bei Tieren - und wenn die Kinder gelernt haben, cool das Blut vom Schwert abzuwischen, sich also nicht mehr um das ermordete Wesen Gedanken machen, dann sind sie reif, nun auch bei Menschen zuzustechen und cool das Blut abzuwischen, also Gewissensbisse auch bei Menschen von sich abzuwischen und zum nächsten Mord zu schreiten.
Das gilt bei Lewis natürlich nur bei männlichen Kindern. Die weiblichen Kinder werden in "Narnia" aus Narnia rausgeschmissen, wenn sie "Seidenstrümpfe" tragen.

Mir ist noch nie je ein religiöses Buch begegnet, das mir dermaßen widerlich ist wie "Narnia".

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sven23
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#73 Re: Begleitung von Sterbenden

Beitrag von sven23 » Do 26. Nov 2015, 11:31

Hemul hat geschrieben:Aus Vers 6 geht unmissverständlich hervor, dass der fest an Gott Glaubende von ihm auch belohnt wird:
Endlich mal einer, der zugibt, daß die Belohnung eine starke Motivation für den Glauben ist. :thumbup:
Keine Ahnung, warum sich viele so schwer tun, das zuzugeben.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

ThomasM
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#74 Re: Begleitung von Sterbenden

Beitrag von ThomasM » Do 26. Nov 2015, 11:32

Hemul hat geschrieben: Aus Vers 6 geht unmissverständlich hervor, dass der fest an Gott Glaubende von ihm auch belohnt wird:
6 Ohne Glauben aber ist es unmöglich, ihm wohlzugefallen; denn wer Gott naht, muss glauben, dass er ist und denen, die ihn suchen, ein Belohner sein wird.
Das Verständnis, dass Gott Glauben "belohnt", als wäre es eine Leistung, die man zu bringen hat, ist armselig.

In dem Zitat zerstört das "muss" bei dem "muss glauben" diesen schwerwiegenden Irrtum.
Wer Gott begegnet, muss glauben. Es ist eine Begegnung, die grundlegend verändert, egal, welche Konsequenzen daraus erwachsen.
Das ist so, wie wenn man an die Kraft der Natur glauben muss, wenn man in einem Hurricane gesteckt hat.

Die Bibel (und das echte Leben) kennt auch höchst unterschiedliche Reaktionen auf diese Begegnung. Von Freude, über Hingabe bis hin zu erstarrtem Entsetzen ist alles dabei.
Geifernd nach Belohnungen zu suchen - nun ja, das kommt auch vor. Ist aber armselig.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

Salome23
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#75 Re: Begleitung von Sterbenden

Beitrag von Salome23 » Do 26. Nov 2015, 11:48

Hemul hat geschrieben:
Salome23 hat geschrieben:
ThomasM hat geschrieben: Du hast Recht und trotzdem liegt in dem Ausdruck "Ich glaube an Gott" mehr.
"Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht.
Hebräer 11,1
:thumbup:
Aus Vers 6 geht unmissverständlich hervor, dass ....
Und aus Vers 1 geht unmissverständlich hervor, dass glauben eben nicht wissen ist, sondern ein festhalten an dem, was man hofft und nicht sehen kann => blindes Vertrauen? Illusion?

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sven23
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#76 Re: Begleitung von Sterbenden

Beitrag von sven23 » Do 26. Nov 2015, 11:56

ThomasM hat geschrieben:Das Verständnis, dass Gott Glauben "belohnt", als wäre es eine Leistung, die man zu bringen hat, ist armselig.
Das ist aber nicht Hemuls Schuld. Das Belohnungsmotiv zieht sich durch die gesamte Bibel.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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Savonlinna
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#77 Re: Begleitung von Sterbenden

Beitrag von Savonlinna » Do 26. Nov 2015, 12:11

sven23 hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben:Aus Vers 6 geht unmissverständlich hervor, dass der fest an Gott Glaubende von ihm auch belohnt wird:
Endlich mal einer, der zugibt, daß die Belohnung eine starke Motivation für den Glauben ist. :thumbup:
Keine Ahnung, warum sich viele so schwer tun, das zuzugeben.
Weil es eben oft nicht stimmt.
Du versuchst das zu ignorieren. Durch Deine Küchenpsychologie meinst Du, ein Pauschalurteil fällen zu dürfen.
Damit richtet man viel Unheil an.

Ich stelle mir bei diesen Deinen Unterstellungen immer vor, Du hättest ein Kind, das beteuert, nicht gelogen zu haben.
Da Du aber davon ausgehst, dass jeder Mensch lügt, hat Dein Kind keine Chance bei Dir. Es kann noch so sehr die Wahrheit sagen - Du sagst dem Kind einfach immer nur: "Ich verstehe nicht, warum Du Deine Lüge leugnest."

Das Kind wird möglicherweise dadurch zum Lügner werden. Wenn der Vater ihm sowieo nicht glaubt, dann kann es ja in Zukunft auch gleich lügen.

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#78 Re: Begleitung von Sterbenden

Beitrag von ThomasM » Do 26. Nov 2015, 12:22

sven23 hat geschrieben: Das Belohnungsmotiv zieht sich durch die gesamte Bibel.
Das ist richtig.
Und es ist sogar so, dass viele Außenstehende intellektuell nicht in der Lage sind, ein anderes Motiv zu begreifen. Du scheinst dazu zu gehören.

Das ist wie bei kleinen Kindern. Die sind auch sehr stark auf Belohnung-Strafe fixiert.
Manche werden danach erwachsen.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

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sven23
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#79 Re: Begleitung von Sterbenden

Beitrag von sven23 » Do 26. Nov 2015, 12:30

ThomasM hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Das Belohnungsmotiv zieht sich durch die gesamte Bibel.
Das ist richtig. .
Wenigstens mal einer, der zugibt, daß es so ist. :thumbup:

ThomasM hat geschrieben:[
Und es ist sogar so, dass viele Außenstehende intellektuell nicht in der Lage sind, ein anderes Motiv zu begreifen. Du scheinst dazu zu gehören.
Das ist wie bei kleinen Kindern. Die sind auch sehr stark auf Belohnung-Strafe fixiert.
Manche werden danach erwachsen.
Du meinst, die Bibelschreiber seien nicht erwachsen, weil sie Belohnung und Bestrafung so stark in den Vordergrund stellten? Mag sein, aber du mußt bedenken, das waren damals andere Zeiten.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#80 Re: Begleitung von Sterbenden

Beitrag von ThomasM » Do 26. Nov 2015, 12:31

Savonlinna hat geschrieben: Es ist nicht typisch für diese Zeit, dass man Kindern beibringt, als erstes das Töten zu lernen und vor allem das Blut vom Schwert oder Messer abzuwischen. Es ist auch nicht typisch für diese Zeit, dass der christliche Weihnachtsmann Waffen den Kindern gibt, damit sie sich am Krieg beteiligen können.
Dann musst du die Zeit damals völlig anders wahrgenommen haben. Ich bin in den 60er aufgewachsen und für mich war es vollkommen normal, nach Kriegsspielzeug (in der BRD Verteidigungsspielzeug) zu gieren und (als Junge) von Kampf und Heldentum zu träumen. Blut war darin kein Problem. Bei Mädchen war das oft etwas anders.
C.S.Lewis ist dabei noch eine Generation älter und wenn du dir das Denken im und vor dem zweiten Weltkrieg anschaust, dann sehe ich durchaus typisches Denken darin.

Savonlinna hat geschrieben: Das Buch ist so deutlich gewaltschulend - ist keine Metapher für geistigen Kampf, denn diese Metapher würde ich erkennen.
Grimms Märchen sind schlimmer.
Und in der Bibel gibt es die Metapher des "geistigen Kampfes" und der "geistigen Waffenrüstung", die man auch nur zu oft mit echten Waffen gleichgesetzt hat.

Savonlinna hat geschrieben: Mir ist noch nie je ein religiöses Buch begegnet, das mir dermaßen widerlich ist wie "Narnia".
Oh, mir schon. Schau dir mal die Erzeugnisse der Wachturmgesellschaft an.
Aber ich denke, wir haben es hier mit einem persönlichen Punkt zu tun. Ich liebe Fantasy und ordne Narnia entsprechend ein. Du hast sicherlich auch persönliche Motive, die Geschichte so stark abzulehnen.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

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