closs hat geschrieben:sven23 hat geschrieben:Es war ein Kampf um die Hegemonie in Europa und um die Frage, ob die Hegemonialmacht katholisch oder protestantisch sein würde.
Letzteres ist historisch sehr sekundär.
Würde ich nicht bestätigen (siehe unten).
closs hat geschrieben:Auch die Bauernkriege waren weit mehr soziale Kriege als Glaubenskriege.
Natürlich ist/war der Glaube nicht der einzige Grund. Doch die Bauernkriege waren die Auflehnung der Unterbemittelten gegen die Übermacht von Kirche und Adel — ein ganz klar mit religiösen Motiven durchdrungener Krieg.
Im Mittelalter und danach gab es den Laizismus noch nicht. Da ging es bei jeder Auseinandersetzung um Macht UND Religion.
Und dann gab es den berühmten 30-jährigen Krieg der in Folge der Restauration ausbrach, in dem sich die Protestanten und Katholiken die Köpfe einschlugen und zur Spaltung der Völker in katholische und evangelische Gebiete führte.
closs hat geschrieben:Pluto hat geschrieben:Die Kriege der letzten Jahrhunderte waren nicht säkular. Sie waren entweder religiös oder ideologisch motiviert.
Da war KEIN nennenswerter Kriege in Europa religiös begründet
Du irrst. Seit der Einführung des Monotheismus waren Kriege immer zumindest teilweise religiös (ideologisch) motiviert.
closs hat geschrieben: - und was ist "ideologisch" anders als "säkular"?
[/quote]Das sehen Historiker anders. Religionen sind Ideologien. Ideologien wie der Marxismus oder der Kapitalismus sind hingegen oft nicht religiös.
Wie bringt man jemand bei, an eine Religion oder Ideologie zu glauben? Die kurze Antwort ist Indoktrination. Die lange Antwort folgt...
1) Niemals zugeben, dass es ein Fiktion sein könnte — immer darauf bestehen, dass es sich um Realität handelt (Dasein / Sein Debatte). Religionen und Ideologien haben immer mit der Wahrheit zu tun. Beispiel: Menschen sind deshalb ungleich, weil Gott sie so schuf.
2) Ab der Geburt, werden Kinder ständig daran erinnert, dass sie Christen, Juden oder Moslems sind. Dazu gibt es Taufe, Konfirmaton und Kommunion in der Religion, und Jugendweihe in er DDR. Ähnlich verhält es sich auch im Dritten Reich (Hitler-Jugend).
Heutzutage herrscht der Glaube an die Gleichheit. Z.B gilt es als modisch für Kinder reicher Familien, Jeans zu tragen, traditionell eher die Kleidung der unteren Schichten. Im Mittelalter glaubten die Menschen an "Klassen". Wenn man adlig war, dachte man nicht im Traum daran sich wie das Bauernvolk zu kleiden.
So werden also Kinder im Zeitgeist der Zeit indoktriniert.