Janina hat geschrieben:Nicht wirklich. Pest ist jedenfalls heute kein "Erfolgsproblem" mehr. :lol
nicht mehr bei uns, weil wir hygienische Infrastruktur haben; durchaus ein Problem in aufstrebenden Städten mit schnellem Bevölkerungswachstum anderswo, wo es schwierig ist, frisches Wasser zu bekommen und wo die Müllabfuhr nicht nachkommt, überfordert ist, zu klein ist, schlecht organisiert ist.
man muss dazu noch nicht mal weit reisen - nur nach Italien:
Junge Eltern wurden krank. Zunehmend werden Kinder mit angeborenen Tumoren in der Leber, den Nieren und im Gehirn registriert.[5] Ein offizielles Krebsregister existiert nicht, aber erhöhte Krebsraten in Neapel und Umgebung werden von mehreren Seiten beteuert. Eine Studie des Sbarro-Instituts für Krebsforschung an der Temple University von Philadelphia unter Leitung von Antonio Giordano und mit Hilfe von Giulio Tarro, dem Chefarzt des Cotugno-Krankenhauses in Neapel ergab, dass die Krebsrate in einigen Orten um 80 Prozent höher als im Durchschnitt war.[13] Am 30. Juli 2012 berichtete das Pascale National Cancer Institute von Neapel, dass 47 % mehr Menschen in Neapel als im Rest des Landes an Krebs erkranken.[14][15][16][17][18][19] Der Onkologe Antonio Marfella vom italienischen Krebsforschungsinstitut in Neapel hat seit Jahren registriert, dass Menschen krank werden, die Fruchtbarkeit und die Lebenserwartung in Kampanien gesunken ist, und dass die Zahl der Tumorfälle zugenommen hat. Kinder sterben an Leukämie und Erwachsene an Tumoren häufiger als im Rest Italiens.[9] Tumorerkrankungen bei Männern in der Provinz Neapel hätten binnen zwei Jahrzehnten um 47 Prozent zugenommen; vor allem die Zahl der Lungenkarzinome wachse, auch bei Nichtrauchern. Die Region Kampanien weise mittlerweile die italienweit höchste Unfruchtbarkeitsrate auf und sei führend auch bei Fällen von schwerem Autismus[4] Laut Antonio Marfella hat sich in den letzten zehn Jahren die Lungenkrebsrate bei Frauen verdoppelt.[5] „Es ist eindeutig, dass die Sterblichkeitsrate der Bevölkerung in der Nähe von Müllhalden und Orten, wo heimlich Abfälle vergraben werden, höher ist“, sagte Giuseppe Comella, Chef am Nationalen Krebsforschungsinstitut in Neapel. Nach Angaben des Onkologen und Toxikologen Antonio Marfella nehmen genau jene Krebsarten zu, die auf Umwelteinflüsse zurückzuführen sind. So gibt es beispielsweise bis zu dreimal mehr Krebserkrankungen der Leber – ein Organ, das bei Umweltverschmutzung mehr leisten muss.[20]
et cetera, et cetera, die Liste ist der Schrecknisse ist noch deutlihc länger:
http://de.wikipedia.org/wiki/Giftm%C3%B ... eitsfolgen
Das mag zwar stimmen, aber ist das nicht ein Luxusproblem?
nein, denn es macht uns krank, physisch und psychisch, und trägt einen grossen Teil bei zu vielen Problemen, gesundheitlichen und sozialen. Jeder einzelne Stressor wäre für sich relativ unbedeutend (niemand trägt einen Schaden davon, fünf Minuten in einem Raum zu sein, wo man das Fenster nicht öffnen kann), aber das summiert sich - in der Anzahl der Stressoren, und in der Dauer, der man ihnen auszgesetzt ist. Wobei ich "Stressor" streng biologisch verstehe in diesem Zusammenhang, nämlich als Ereignis, das die Kampf/Flucht-Reaktion im Körper ankickt, Adrenalin ausschüttet, und was alles dazu gehört. Und das in einer Umgebung, wo diese Reaktion ständig angekickt wird, aber körperlich nicht in Bewegung umgesetzt wird, und das ständig, immer, viele Male jeden Tag - das macht krank. zB dass man bei einem Tadel vom Chef (Stressor, Adrenalin) weder davonrennen darf, ihn nicht anschreien darf, ihn nicht ohrfeigen darf - sondern der Impuls bleibt ungenutzt im Körper, Verdauung wird stillgelegt (Darmkrebse gibt's sehr viele...), Entzündungen werden nicht vom Körper bearbeitet (Probleme mit Entzündungen, besonders autoimmun, gibt's sehr viele...)... gesund wäre, wenn die Stressreaktion angekickt wird, dass dann körperliche Anstrengung drauf folgt, und danach eine Ruhephase. so ist aber Leben nicht für viele Leute, und die gebaute Struktur trägt eine Menge dazu bei, dass es so ist.
nein, das ist kein Luxusproblem. Das ist ein Fundament für die horrenden Krankheitskosten unserer Gesellschaft.
gruss, barbara