Charlie Hebdo: Freiheitsrechte grenzenlos?

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Martinus
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#61 Re: Charlie Hebdo: Freiheitsrechte grenzenlos?

Beitrag von Martinus » Do 8. Jan 2015, 12:23

closs hat geschrieben:- Wie auch immer: Es spricht für die Notwendigkeit (gilt auch für Asylanten), die Bevölkerung zu vermischen -

Im Regelfall gibt es oft Ärger wenn ein Deutscher eine Türkin heiraten möchte. Mit dem vermischen ist es nicht so problemlos.
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Janina
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#62 Re: Charlie Hebdo: Freiheitsrechte grenzenlos?

Beitrag von Janina » Do 8. Jan 2015, 12:27

Kann sich noch jemand an den Aufstand gegen die Zeitung Jyllands Posten erinnern?
Grund für die Ausschreitungen waren übrigens NICHT wie vielfach vermutet die Abbildung von 12 Mohammed-Karikaturen.

Bild
Jyllands Posten

Grund war eine Karikatur, die in der Zeitung überhaupt nicht enthalten war, die ein Mullah selbst gefotoschoppt hatte, und von der er einfach behauptet hatt, dass sie in der Zeitung gestanden hätte. Keiner der lustigen Flaggenverbrenner hat sich die Mühe gemacht, die Zeitung eigenständig zu lesen!

Bild
stern.de

Dies ist die Karikatur, die der Mullah selbst gebastelt hat:
Bild
http://www.frischerfisch.ch/?p=6395

closs
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#63 Re: Charlie Hebdo: Freiheitsrechte grenzenlos?

Beitrag von closs » Do 8. Jan 2015, 12:28

piscator hat geschrieben:Was bitte soll da zivilisatorisch so großartig sein?
Auch der Islam ist eine Hochkultur - diese kann man nicht falsifizieren über Armutsviertel in Kairo. - Mit dieser Methode kann man auch den Kapitalismus diskreditieren, indem man dessen Folgen wie zum Beispiel Favelas in Brasilien zum Maßstab nimmt. - Ich halte das für Rassissmus - fehlen nur noch islamische Filme in der Machart von "Jud süß".

piscator hat geschrieben:Nein, solange Religiöse der Ansicht sind, dass ich als Nichtglaubender nach meinen Tod in der Hölle braten werde und dies auch lauthals verkünden, lästere ich weiter.
So etwas kann man ablehnen (tue ich auch), aber nicht mit verbalen oder gezeichneten Kalaschnikovs dagegenhalten. - Gewalt schafft Gewalt - am Ende fragt keiner mehr, wer damit angefangen hat.

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Janina
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#64 Re: Charlie Hebdo: Freiheitsrechte grenzenlos?

Beitrag von Janina » Do 8. Jan 2015, 12:31

closs hat geschrieben:Aber das gilt strukturell doch auch für das Libertäre
Ganz im Gegenteil. Libertär heißt, andere zu achten.

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#65 Re: Charlie Hebdo: Freiheitsrechte grenzenlos?

Beitrag von piscator » Do 8. Jan 2015, 12:42

closs hat geschrieben:
piscator hat geschrieben:Was bitte soll da zivilisatorisch so großartig sein?
Auch der Islam ist eine Hochkultur - diese kann man nicht falsifizieren über Armutsviertel in Kairo. - Mit dieser Methode kann man auch den Kapitalismus diskreditieren, indem man dessen Folgen wie zum Beispiel Favelas in Brasilien zum Maßstab nimmt.
Ach wo denn? Favelas sind nicht die Regel im Kapitalismus.
- Ich halte das für Rassissmus - fehlen nur noch islamische Filme in der Machart von "Jud süß".
Der Islam ist für mich keine Hochkultur, sondern eine Wüstenreligion, ebenso wie das Christentum eine antike Religion ist, nichts weiter. Und im Gegensatz zu vielen Atheisten vertrete ich die Ansicht, dass sowohl im Quran als auch in der Bibel viele kluge Dinge stehen.

Mir persönlich würde nie einfallen, den Propheten Mohammed, der für Moslems unantastbar ist, einfach so zu beleidigen, sei es in Worten oder einer Karikatur, ebenso wenig, wie ich Jesus oder Buddha beleidigen würde. Mein Spott, meine Häme und meine Kritik richtet sich auch nicht gegen die Religionen selbst, sondern gegen diejenigen Gläubigen, die meiner Meinung nach dogmatisch oder fanatisch denken und handeln.
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#66 Re: Charlie Hebdo: Freiheitsrechte grenzenlos?

Beitrag von Martinus » Do 8. Jan 2015, 12:52

Zeichne einen blöden Mohammed, und du stirbst. Das kann nicht richtig sein, egal ob respektlos oder nicht.
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#67 Re: Charlie Hebdo: Freiheitsrechte grenzenlos?

Beitrag von barbara » Do 8. Jan 2015, 13:18

Pluto hat geschrieben: Andererseits, sollte man sich nicht wundern, wenn diese Leute unter dem Deckmantel der Pressefreiheit, durch beleidigende Sticheleien aufgehetzt werden, und dann (auf ihre Art) zurückschlagen. Man hat dies im Vornherein gewusst, denn die Charlie Hebdo Redaktion stand nicht umsonst unter Polizeischutz.

Stimmt, sie haben es gewusst, und trotzdem weiter gemacht mit dem, was sie für gut und richtig hielten. Bis dahin, es mit ihrem Leben zu bezahlen. Bravo!


Hier stimme ich dir (closs) unbedingt zu, wir brauchen einen Paradigmenwechsel der Zurückhaltung in der Kultur wenn es darum geht, die Gefühle anderer Leute über Grenzen hinaus zu provozieren. Wir wissen doch nicht erst seit gestern, wie die militante Fraktion des Islam auf Karikaturen "abfährt". Ist nicht der Anschlag auch Teil unserer eigenen Arroganz?

Karikaturen mögen geschmacklos und fragwürdig sein; allerdings hinderte niemand Muslime daran, ebenfalls geschmacklose und fragwürdige Karikaturen zum Thema "der dekadente Wesen" zu zeichen und publizieren. Material gibt es ja reichlich. DAS wäre die angemessene Antwort, nicht Kalashnikovs!

Wer mit geschmacklosen und fragwürdigen Karikaturen nicht umgehen kann, ist hier (= Westen) falsch und soll sich bitte eine nette Diktatur mit vollständiger Zensur suchen, wo er nicht davon belästigt wird. Von denen gibt's ja auch reichlich.

gruss, barbara

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#68 Re: Charlie Hebdo: Freiheitsrechte grenzenlos?

Beitrag von Martinus » Do 8. Jan 2015, 13:29

barbara hat geschrieben: Wer mit geschmacklosen und fragwürdigen Karikaturen nicht umgehen kann, ist hier (= Westen) falsch und soll sich bitte eine nette Diktatur mit vollständiger Zensur suchen, wo er nicht davon belästigt wird. .........

eben, und dann können sie sich noch Glaubensbrüdern des Lebens freuen.
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sven23
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#69 Re: Charlie Hebdo: Freiheitsrechte grenzenlos?

Beitrag von sven23 » Do 8. Jan 2015, 14:50

Martinus hat geschrieben:Zeichne einen blöden Mohammed, und du stirbst. Das kann nicht richtig sein, egal ob respektlos oder nicht.

Gelten diese Maßstäbe auch für einen "blöden" Jahwe oder "blöden" Jesus?
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#70 Re: Charlie Hebdo: Freiheitsrechte grenzenlos?

Beitrag von closs » Do 8. Jan 2015, 15:02

Janina hat geschrieben:Ganz im Gegenteil. Libertär heißt, andere zu achten.
"Das Wort libertär (lat. libertas: „Freiheit“) wird genutzt als: Adjektiv für Anarchismus" (wik) - so verstehe ich das eigentlich auch. - Die Freiheit an sich als Inhalt, anstatt der Freiheit Inhalte zu geben.

"Charly" zeigt unter dem Deckmantel der Freiheit programmatisch, dass man andere gerade NICHT achtet. - Deswegen darf man sie natürlich nicht erschießen - noch mehr: Man darf das, was "Charly" tut, im Rahmen der freiheitlichen Grundordung sogar tun. - Aber das ändert doch nichts an der inhaltlichen Postionierung von "Charly".

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