Banken außer Kontrolle?

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sven23
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#61 Re: Banken außer Kontrolle?

Beitrag von sven23 » Fr 8. Mai 2015, 19:37

closs hat geschrieben: Das kann ich hier leider nicht sagen - aber es ist im Grunde unerheblich. - Nennen wir es "das Geflecht aus Groß-Konzernen, Wissenschaft, Politik und PR".
Also BND :lol:
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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Pluto
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#62 Re: Banken außer Kontrolle?

Beitrag von Pluto » Fr 8. Mai 2015, 19:41

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Aber gibt es tatsächlich die juristischen Beweise
Der Sachverhalt scheint eindeutig zu sein (und auch behördlich überprüft zu sein) - aber es stehen halt Aussagen gegen Aussagen. - Wenn der "Chef" sagt, es seien ganz andere Gründe gewesen, warum man die "Großen" nicht untersucht hat, kann man nichts machen. - Die Sache ging ziemlich intensiv durch die Medien.

Übrigens auch bei Zumwinkel wurde plötzlich der zuständige Staatsanwalt versetzt, weil er einer Bewährungsstrafe nicht zugestimmt hat. - Alles sonnen-klar, was da läuft, aber sehr schwer nachweisbar - und genau das ist die übliche Zone, in der solche Politik gemacht wird.
Für Verschwörungstheoretiker sind solche Sachen immer "Sonnenklar". Nur die Beweise fehlen halt trotzdem.

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben: Es gilt nicht umsonst die juristische Unschuldsvermutung.
Geschenkt - meinetwegen dürfen alle unschuldig vermutet werden. - Das darf aber kein Grund sein, selbst die Augen zu verschließen.
Eben das ist der Nährboden für Verschwörungen aller Artund ds Problem mit deiner Klage gegen "üble Nachrede". Die Aussagen sind gemacht. Niemand interessiert sich dann für die Dementis unten auf der hintersten Seite.

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:So langsam frage ich mich bei was für einem seltsamen Verein du warst.
Das kann ich hier leider nicht sagen - aber es ist im Grunde unerheblich. - Nennen wir es "das Geflecht aus Groß-Konzernen, Wissenschaft, Politik und PR".
Für mich mutet so was sehr seltsam an.

closs hat geschrieben:Der Lobbyist Closs besucht den Wissenschaftler Professor Pluto...
Um solche Beispiele zu erfinden braucht es die Fantasie eines Verchwörungstheoretikers. Ich hbae sie nicht, und kann deshalb dieses Beispiel nicht als wirklichkeitsnah erkennen.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#63 Re: Banken außer Kontrolle?

Beitrag von Pluto » Fr 8. Mai 2015, 19:42

sven23 hat geschrieben:
closs hat geschrieben: Das kann ich hier leider nicht sagen - aber es ist im Grunde unerheblich. - Nennen wir es "das Geflecht aus Groß-Konzernen, Wissenschaft, Politik und PR".
Also BND :lol:
Du siehst eindeutig zu viel Oliver Welke.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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sven23
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#64 Re: Banken außer Kontrolle?

Beitrag von sven23 » Fr 8. Mai 2015, 19:53

Pluto hat geschrieben:Du siehst eindeutig zu viel Oliver Welke.
Sag bloß, der ist auch beim BND. :o
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closs
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#65 Re: Banken außer Kontrolle?

Beitrag von closs » Fr 8. Mai 2015, 22:32

Pluto hat geschrieben: Nur die Beweise fehlen halt trotzdem.
Das ist ja die Kunst dabei, dass es schwer nachweisbar ist - wenn es dann doch mal gelingt, empört man sich pflichtgemäß, als wäre es eine Ausnahme.

Pluto hat geschrieben:Eben das ist der Nährboden für Verschwörungen aller Art
Eine übliche Waffe - was nicht im Einzelfall nachgewiesen ist, gilt als Verschwörung. - Aber als Insider weiss man halt mehr, als die PR glauben macht.

Pluto hat geschrieben:Um solche Beispiele zu erfinden braucht es die Fantasie eines Verchwörungstheoretikers.
Das war nun wirklich (mehrfach) selbst erlebt - und man hatte nicht den Eindruck, einer ganz besonderen Angelegenheit beizuwohnen. - Zur Erinnerung: Das ist legal. - Denn die Wissenschaft wird NICHTS von sich geben, was gegen wissenschaftlichen Regeln verstößt. - Der Gag besteht darin, dass das Design des Forschungs-Auftrags auf ein erwünschtes Ergebnis hin ausgerichtet wird - wenn sich dieses erwünschte Ergebnis beim besten Willen nicht erzielen lässt, zieht man zurück.

Aber dieses Beispiel habe ich ja nur vorgeschaltet, weil ich dergleichen eigene Erfahrung habe - jetzt der Transfer in die Geld-Welt, wo folgendes passieren könnte :angel: :angel: :angel: :angel: :

Eine arbeitgebernahe Institution wird von der Bundesregierung gebeten, sie in der Sache x zu unterstützen bzw. wenigstens nicht öffentlich anzugehen. - Es gibt Hintergrund-Gespräche auf entsprechender Ebene (wobei wir wieder beim diplomatischen Dienst namens Lobbyismus wären), in denen man Entgegenkommen signalisiert und gleichzeitig seiner Sorge Ausdruck verleiht, dass (meinetwegen) der Steuersatz für Reiche erhöht werden könnte. - Mit anderen Worten: Wenn Ihr davon die Finger lasst, könnt Ihr auf unser Entgegenkommen in der Sache x bauen.

Dieses Beispiel ist im Gegensatz zum ersten Beispiel wirklich frei erfunden, aber politisch- bzw. lobbyistisch-diplomatischer Alltag. Das ist die ganz normale Realität "oben" - jeder Absolvent einer Diplomatenschule würde Dir das bestätigen - deshalb gibt es Diplomaten bzw. Lobbyisten - ansonsten bräuchte man sie nicht. - Und es ist legal.

Illegal bzw. zumindest angreifbar wird es, wenn solche Vernetzungen ("tit for tat") offiziell erscheinen - aber genau dafür gibt es doch Diplomatie/Lobbyismus, dass sie es NICHT tun. - Wir reden also nicht von "Verschwörungs-Theorien", sondern von Alltags-Business.

Und all diese Vernetzungen sind eben EIN Grund, warum es so schwer ist, Umverteilungen nach unten zu machen bzw. Steuergerechtigkeit nah oben durchzusetzen. - Dagegen helfen nur gesellschaftliche Hypes bzw. Skandale, die so stark sind, dass sie medial verarbeitet werden MÜSSEN - übrigens: Auch Verleger sind Teil dieses Netzwerks - oder wie Urban Priol mal meinte: "Friede Springer ist mächtiger als Angela Merkel". - Das darf man anzweifeln - aber damit kommt der Gedanke rüber, um den es hier geht.

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#66 Re: Banken außer Kontrolle?

Beitrag von Pluto » Fr 8. Mai 2015, 23:56

closs hat geschrieben:Denn die Wissenschaft wird NICHTS von sich geben, was gegen wissenschaftlichen Regeln verstößt. - Der Gag besteht darin, dass das Design des Forschungs-Auftrags auf ein erwünschtes Ergebnis hin ausgerichtet wird - wenn sich dieses erwünschte Ergebnis beim besten Willen nicht erzielen lässt, zieht man zurück.
Damit outest du dich als wissenschaftsfeindlich.

Wissenschaftler halten an der Methodik fest, und es gibt strenge Selbstkontrollen aber die Wahl der Forschungsziele ist für ein Forschungsteam frei. Das meiste Geld was an die Universitäten fließt, wird ohne jegliche Verpflichtung vergeben.
Dass das in der Industrie anders ist, will ich gar nicht bestreiten, aber auch hier forschen die Wissenschaftler prinzipiell ergebnisoffen. Was hinterher das Management mit den Ergebnissen macht, ich dann eine ganz andere Sache die ganz anderen Regeln unterliegt.

closs hat geschrieben:Aber dieses Beispiel habe ich ja nur vorgeschaltet, weil ich dergleichen eigene Erfahrung habe
Das bezweifle ich jetzt wirklich
Oder war das ein Scherz?

closs hat geschrieben:Mit anderen Worten: Wenn Ihr davon die Finger lasst, könnt Ihr auf unser Entgegenkommen in der Sache x bauen.
Wir reden aneinander vorbei. Du sprichst von industriellen Praktiken aus der Mitte des letzten Jahrhunderts, während ich von Forschung im 21. Jahrhundert spreche.

closs hat geschrieben:Und all diese Vernetzungen sind eben EIN Grund, warum es so schwer ist, Umverteilungen nach unten zu machen bzw. Steuergerechtigkeit nah oben durchzusetzen. - Dagegen helfen nur gesellschaftliche Hypes bzw. Skandale, die so stark sind, dass sie medial verarbeitet werden MÜSSEN - übrigens: Auch Verleger sind Teil dieses Netzwerks - oder wie Urban Priol mal meinte: "Friede Springer ist mächtiger als Angela Merkel". - Das darf man anzweifeln - aber damit kommt der Gedanke rüber, um den es hier geht.
Solche Aussagen halte ich für einen Mitteleuropäer für Nestbeschmutzung.

Vergiss nicht, Trotz seiner Mängel ist Deutschland mit seiner Politik das erfolgreichste Land in der EU.
Ich empfehle da mal einen Griechenlandaufenthalt.
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#67 Re: Banken außer Kontrolle?

Beitrag von closs » Sa 9. Mai 2015, 00:09

Pluto hat geschrieben:Damit outest du dich als wissenschaftsfeindlich.
Bin ich überhaupt nicht.

Pluto hat geschrieben:die Wahl der Forschungsziele ist für ein Forschungsteam frei
Selbstverständlich - das bestreitet doch keiner.

Pluto hat geschrieben: Das meiste Geld was an die Universitäten fließt, wird ohne jegliche Verpflichtung vergeben.
Auch das bestreitet keiner. - Eben um diese wissenschaftliche Freiheit nicht zu gefährden (Auswahl der Forschungs-Ziele/Verpflichtungslosigkeit gegenüber anderen), macht man doch diese Hintergrundsgespräche VORHER.

Pluto hat geschrieben:aber auch hier forschen die Wissenschaftler prinzipiell ergebnisoffen.
Zustimmung - auch im von mir geschilderten Fall würde man keine erwünschten Ergebnisse erzwingen, wenn die wissenschaftlichen Beobachtungen eine andere Sprache sprechen.

Pluto hat geschrieben:Das bezweifle ich jetzt wirklich
Zu Unrecht. - In meiner Agentur-Zeit waren wir sehr nahe an Entscheidungs-Ebenen ÜBER der wissenschaftlichen Ebene, weil wir damals für PR und Verkaufs-Förderung verantwortlich waren.

Pluto hat geschrieben:Solche Aussagen halte ich für einen Mitteleuropäer für Nestbeschmutzung.
Du bist da echt blauäugig - es gibt kein Land, in dem das NICHT so ist. - Was glaubst Du eigentlich, warum es Diplomatie gibt? Im Grunde sprechen wir die ganze Zeit über Diplomatie.

Pluto hat geschrieben:Trotz seiner Mängel ist Deutschland mit seiner Politik das erfolgreichste Land in der EU.
Auch dank einer guten Diplomatie. - Es liegt mir fern, unser System in Frage zu stellen.

Pluto hat geschrieben:Ich empfehle da mal einen Griechenlandaufenthalt.
Selbst da kann rauskommen, wenn Siemens-Manager Entscheidungs-Träger schmieren.

Aus meiner Sicht liegt das Problem in Griechenland
a) an der Beherrschung der Politik durch Oligarchien sowie
b) an einem Fehlen von Infrastrukturen in der Verwaltung

Aber das hat jetzt relativ wenig mit unseren "diplomatischen" Themen zu tun.

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sven23
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#68 Re: Banken außer Kontrolle?

Beitrag von sven23 » Sa 9. Mai 2015, 08:33

closs hat geschrieben:Zu Unrecht. - In meiner Agentur-Zeit waren wir sehr nahe an Entscheidungs-Ebenen ÜBER der wissenschaftlichen Ebene, weil wir damals für PR und Verkaufs-Förderung verantwortlich waren.
Wer von PR- und Marketingabteilungen seriöse Studien erwartet, der glaubt auch noch an den Weihnachtsmann.
Bestes Beispiel waren die "Studien" der Zigarettenindustrie, die in der Qualität vergleichbar waren mit den unsauber durchgeführten Studien der Homöopathie. Sie haben meist nur ein Ziel: Zeit gewinnen, um das Geschäftsmodell möglichst lange weiter führen zu können.
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#69 Re: Banken außer Kontrolle?

Beitrag von closs » Sa 9. Mai 2015, 10:09

sven23 hat geschrieben:Bestes Beispiel waren die "Studien" der Zigarettenindustrie,
In dem mir bekannten Fall waren die Studien der Nichtraucher genauso anfechtbar.

Es ist doch immer dasselbe: Man designt sich (außer im Feld der reinen Wissenschaft) seine Fragestellung mit Hinblick ein Ergebnis - wenn dieses Design steht, arbeitet man es TATSÄCHLICH wissenschaftlich sauber ab. - Und dann kommt man eben TATSÄCHLICH einmal zum Ergebnis, dass die Kosten von Rauchern so hoch sind, dass eine Schachtel Zigaretten 2,80 Euro kosten müsste - oder eben 43,- Euro. - Je nach Design des wissenschaftlichen Auftrags.

WISSENSCHAFTLICH sind beide Ergebnisse sauber erarbeitet - SUBSTANTIELL sind wahrscheinlich beide blödsinnig, weil interessensgeleitet.

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#70 Re: Banken außer Kontrolle?

Beitrag von Pluto » Sa 9. Mai 2015, 10:17

closs hat geschrieben:WISSENSCHAFTLICH sind beide Ergebnisse sauber erarbeitet - SUBSTANTIELL sind wahrscheinlich beide blödsinnig, weil interessensgeleitet.
Die Ergebnisse einer Studie können nur so gut sein, wie die Annahmen. Man müsste also alle Ausgangsparameter kennen, um ein solches Urteil zu sprechen.

Ich denke es mangelt wie immer an Information. Deswegen sagt man ja, halbes Wissen sei gefährlich.
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