Vatikan wird abgewatscht.

[sven23]

Alles ist, laut biblischer Lehre, freiwillig und im Sinne Gottes.

Das sieht die RKK auch so. - Ihr Bestehen auf den Zölibat wird von ihr nicht als zwingende Notwendigkeit aus der Bibel verstanden.

Das Zölibat hatte die ganz pragmatische Funktion, den Besitz der Priester nach ihrem Tod wieder der Kirche zu zuführen. Die ersten 1000 Jahre gings ja auch ohne.

[closs]

den Besitz der Priester nach ihrem Tod wieder der Kirche zu zuführen.

Klingt plausibel, dass da geistige Argumente sehr geschickt mit popeligen Geld-Interessen vermengt wurden. - Wäre nicht untypisch für die Welt.

[sven23]

Die RKK macht nach dem Debakel mit dem gescheiterten ersten Aufarbeitsungsversuch durch den Kriminologen Pfeiffer einen neuen Anlauf. Man wird sehen, was daraus wird. Zeit, um unliebsame Unterlagen verschwinden zu lassen, hatte man ja inzwischen genug.

Die Arte-Sendung "Woran glaubt die Kirche?" befaßt sich besonders in den ersten 30 Minuten des Berichts mit dem sexuellen Mißbrauch der RKK. Dabei wird auch die Rolle Ratzingers in seiner Zeit als Papst beleuchtet, der die gute alte RkK-Tradition des Vertuschens und Verschweigens fortsetzte.

Die Frage eines Vertreters eines Opferverbandes bringt die Sexualmoral der RKK auf den Punkt:

"Warum nur haben die Priester dieses Bedürfnis, die Menschen zu kontrollieren und zu glauben, sie müßten den Menschen auf Geheiß Gottes sagen, wie sie mit ihrem Körper umzugehen haben? Das sollst du tun und dieses sollst du nicht tun und gleichzeitig decken sie all jene, die Kinder sexuell belästigen."

http://www.arte.tv/guide/de/048302-000/ ... die-kirche

[closs]

Die Arte-Sendung "Woran glaubt die Kirche?"

Wenn sich die säkulare Öffentlichkeit Gedanken macht, was denn mit der Kirche sei, kommt mir das immer so vor, als würde es am Arbeitsamt Fortbildungen für Harzt4-Empfänger geben zum Thema, was denn mit den Quarks sei. - Dann wird sich jeder etwas unter Quark vorstellen können und sich darüber äußern. - Diesbezüglich bin ich sehr desillusioniert.

[sven23]

Wenn sich die säkulare Öffentlichkeit Gedanken macht, was denn mit der Kirche sei, kommt mir das immer so vor, als würde es am Arbeitsamt Fortbildungen für Harzt4-Empfänger geben zum Thema, was denn mit den Quarks sei. - Dann wird sich jeder etwas unter Quark vorstellen können und sich darüber äußern. - Diesbezüglich bin ich sehr desillusioniert.

Man muß selber kein Priester sein, um sich über Fehlentwicklungen der Kirche Gedanken machen zu können. Kindesmißbrauch und die Vertuschung sind Straftatbestände. Und da haben sich viel hohe Würdenträger bis heute mitschuldig gemacht, daran kann es nicht den geringsten Zweifel geben. Deshalb ist die Aufarbeitung für die RKK so heikel. Mit Spiritualität hat das überhaupt nichts zu tun.

[Janina]

Die RKK macht nach dem Debakel mit dem gescheiterten ersten Aufarbeitsungsversuch durch den Kriminologen Pfeiffer einen neuen Anlauf. Man wird sehen, was daraus wird.

Gar nichts natürlich. Weil die offensichtliche Lösung - Abschaffung des Zölibats gegen den Nord - von vornherein abgelehnt wird.

[closs]

Kindesmißbrauch und die Vertuschung sind Straftatbestände.

Natürlich sind das Straftatbestände und somit eine Sache der Gerichte. Allerdings gab es bis vor einigen Jahren eine unklare Gemengelage, weil der Staat kirchenrechtliche Aufarbeitung solcher Fälle erlaubt bzw. geduldet hat - das ist erst unter Leutheusser-Schnarrenberger anders geworden. Bis dahin war kirchenrechtliche Aufarbeitung keine Vertuschung.

Mit Spiritualität hat das überhaupt nichts zu tun.

So ist es - deshalb muss man individuelle Straftaten separat betrachten. - Man hat den Eindruck, dass diese Individual-Straftaten als Hebel gegen die Kirche an sich genutzt werden. Das ist so ähnlich, als wolle man die Demokratische Volksrepublik Korea (zur Erinnerung: Das ist Nord-Korea) als Kronzeugen gegen Demokratie nutzen.

Gar nichts natürlich.

Vermute ich auch. Obwohl es dogmatischerweise kein Problem wäre, den Zölibat abzuschaffen. - Es gibt in der Tat gute Gründe, den Zölibat abzuschaffen - aber sicherlich nicht als vorbeugendes Mittel gegen Sexual-Missbrauch. - Denn wer pädophile Neigungen hat, wird sie nur sehr bedingt durch eine erwachsene Frau an seiner Seite loswerden - wie die pädophile Szene im säkularen Bereich zeigt.

[sven23]

Bis dahin war kirchenrechtliche Aufarbeitung keine Vertuschung.

Genau das ist der springende Punkt. Ob sie überhaupt kirchenrechtlich behandelt wurden, wäre ja Gegenstand der Untersuchung gewesen und da wären sicher eine Menge an Peinlichkeiten und Versäumnissen der Kirche offen zu Tage getreten. Das hat man aus Sicht der Kirche noch gerade rechtzeitig erkannt.
Denn ich kann mir nicht vorstellen, daß die bloße Versetzung eines pädophilen Priesters in eine andere Pfarrei, in der er dann ungestört weiter seinen Neigungen nachgehen kann, eine Aufarbeitung im Sinne des Kirchenrechts ist. In solchen Fällen macht sich der Vorgesetzte sogar der Begünstigung weiterer Straftaten schuldig.
Da sind auch Ratzinger, der jetzige Papst und viele andere hohe Würdenträger nicht ohne Vorbelastung.
Im Sinne einer "Corporate Identity" wäre es für alle Beteiligten höchste Zeit, dies endlich einzugestehen.

[closs]

Ob sie überhaupt kirchenrechtlich behandelt wurden, wäre ja Gegenstand der Untersuchung gewesen

Kann ich nicht beurteilen. - Da müsste man recherchieren, ob Versetzung als kirchenrechtlicher Vorgang zu verstehen ist - möglicherweise ja.

Im Sinne einer "Corporate Identity" wäre es für alle Beteiligten höchste Zeit, dies endlich einzugestehen.

Wem gegenüber? - Der säkularen Gesellschaft?

Wäre ich kirchlicher-seits dafür zuständig, würde ich mich da auch eher zurückhaltend verhalten. Die erste Frage wäre für mich, ob es noch offene Fragen gegenüber der (säkularen) Justiz gibt. - Wenn nein, hätte kein Dritter irgendwelche Ansprüche. - Anders wäre es, wenn man mit einer halbwegs fairen Medienlandschaft zu tun hätte - dies ist in Bezug auf die Kirche nicht der Fall.

[sven23]

Kann ich nicht beurteilen. - Da müsste man recherchieren, ob Versetzung als kirchenrechtlicher Vorgang zu verstehen ist - möglicherweise ja.

Dann wäre das Kirchenrecht eine höchst fragwürdige Veranstaltung.

Wem gegenüber? - Der säkularen Gesellschaft?

Den Mitgliedern gegenüber, die das teilweise auch forden, den Opfern gegenüber und nicht zuletzt der Gesellschaft, die die Veranstaltung ja schließlich finanzieren darf.

- Anders wäre es, wenn man mit einer halbwegs fairen Medienlandschaft zu tun hätte - dies ist in Bezug auf die Kirche nicht der Fall.

Mmh, ist Kindesmißbrauch denn fair?