Keine Konfession, keine Stelle!

Politik und Weltgeschehen
closs
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#51 Re: Keine Konfession, keine Stelle!

Beitrag von closs » So 28. Okt 2018, 11:09

sven23 hat geschrieben:Es ging darum, Störfeuer von Seiten der Kirche zu vermeiden und das hat ja auch funktioniert.
Richtig - und da kam es gut, dass hier fix und fertig ein Vertrag zur Unterschrift vorlag, den man als neue Regierung statt der alten großzügig unterschreiben konnte. - Natürlich war das Kalkül von Hitler.

sven23 hat geschrieben:Ganz im Gegenteil.
Nein - Du widersprichst Dir selbst. - Gerade weil Hitler in der Bevölkerung den Anschein "Für Euch ändert sich nichts, außer zum Besseren" vermitteln wollte, hat er den Vertrag unterschrieben. - Nach DEINER Argumentation hätte er sagen müssen: "Vertrag? Aus der Weimarer Republik? Unterschreibe ich nicht".

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sven23
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#52 Re: Keine Konfession, keine Stelle!

Beitrag von sven23 » So 28. Okt 2018, 11:18

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Es ging darum, Störfeuer von Seiten der Kirche zu vermeiden und das hat ja auch funktioniert.
Richtig - und da kam es gut, dass hier fix und fertig ein Vertrag zur Unterschrift vorlag, den man als neue Regierung statt der alten großzügig unterschreiben konnte. - Natürlich war das Kalkül von Hitler.
Die Kirchen hatte er damit auf seiner Seite und ohne Störfeuer seitens der Kirche hatte er die Konservativen auf seiner Seite.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Ganz im Gegenteil.
Nein - Du widersprichst Dir selbst. - Gerade weil Hitler in der Bevölkerung den Anschein "Für Euch ändert sich nichts, außer zum Besseren" vermitteln wollte, hat er den Vertrag unterschrieben.
Das stimmt so nicht. Gerade das Versprechen, dass sich vieles ändert, hat doch seinen Wahlerfolg ausgemacht.

closs hat geschrieben: - Nach DEINER Argumentation hätte er sagen müssen: "Vertrag? Aus der Weimarer Republik? Unterschreibe ich nicht".
Warum? Wurde denn öffentlich gesagt, dass er Vertrag aus der Weimarer Zeit stammt? Wohl ebenso wenig, wie bei den Plänen für den Autobahnbau, die fix und fertig aus der Schublade gezogen werden konnten. Der Mythos von Hitler als dem Erfinder der Autobahn, hält bis heute an.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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closs
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#53 Re: Keine Konfession, keine Stelle!

Beitrag von closs » So 28. Okt 2018, 11:21

sven23 hat geschrieben:Wurde denn öffentlich gesagt, dass er Vertrag aus der Weimarer Zeit stammt? Wohl ebenso wenig, wie bei den Plänen für den Autobahnbau, die fix und fertig aus der Schublade gezogen werden konnten. Der Mythos von Hitler als dem Erfinder der Autobahn, hält bis heute an.
Das kann man gelten lassen - sicherlich war das Volk diesbezüglich damals nicht weiter als heute.

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Detlef
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#54 Re: Keine Konfession, keine Stelle!

Beitrag von Detlef » Sa 3. Nov 2018, 10:03

Magdalena61 hat geschrieben:
Magdalena61 hat geschrieben:
Detlef hat geschrieben:Nun kommt ja noch hinzu, dass der Staat diese Einrichtungen zu weit über 90 % finanziert, wobei der Staat alleine für die römisch-katholische Caritas und das evangelische Diakonische Werk pro Jahr knapp 50.000.000.000 (50 Milliarden Euro) aufbringen muss! Die Kirchen geben in diesem Bereich ganze 2 % !!!! dazu!
Diese Behauptung ist falsch.
Weil nicht sein kann, was nicht sein darf? Nein, die Behauptung ist nicht falsch, sondern sehr gut belegt!
Magdalena61 hat geschrieben:Klick doch mal die einzelnen Links an auf dieser Seite, die du selbst verlinkt hast.
Wenn Sozialversicherungen genannt werden als wesentlicher Faktor der Finanzierung, dann sind die Gelder keine "Spenden des Staates", sondern eine Versicherungsleistung, für die der Kunde privat oder zwangsweise eingezahlt hat. Wenn ein Patient sich dafür entscheidet, die Einrichtung eines kirchlichen Trägers aufzusuchen, dann erhält eben dieser die Zahlungen der Versicherung, und die RICHTLINIEN der Einrichtung bestimmt immer noch der Hausherr, das ist überall so.
Is gloar :mrgreen: weil die Caritas ihre Seite so "transparent" gestaltet hat, oder wie es diese Internetseite beschreibt:
"Bei der deutschen Caritas ist das versteckt, unter Wer zahlt was? So finanziert sich die Caritas findet man nur bunte Bildchen und keine Zahlen. Dank der Aufklärungsarbeit von Horst Herrmann und Carsten Frerk wissen wir aber, dass die kirchlich finanzierte Wohlfahrt auch in Deutschland nur eine Legende ist. Die Bücher dazu berechnen die "Kirchenquote" (also den Anteil von Kirchengeldern an der Finanzierung aller Tätigkeiten von Caritas und dem evangelischen Gegenstück Diakonie) mit 1,8 Prozent..." http://www.wissenbloggt.de/?p=25133
Magdalena61 hat geschrieben: ... Bevor hier üble Nachrede betrieben wird, sollte jeder einzelne Link angeklickt und gelesen werden, um zu recherchieren, wann, wo und wie viel "der Staat" der Caritas löhnt. ..
Wie bereits erwähnt, das Standardwerk hierfür ist:
http://carstenfrerk.de/wb/buecher/viole ... nanzen.php
Magdalena61 hat geschrieben:
Detlef hat geschrieben:In Wirklichkeit überträgt der Staat "originär öffentliche Aufgaben" an die Kirchen, bezahlt diese auch fast vollständig
"Der Staat" kassiert auch Steuern von Christen, oder siehst du das anders?
Und diese Christen haben AUCH ein Recht darauf, dass kirchliche Träger die Grundsätze der Kirchen wenigstens ansatzweise verwirklichen. Dazu gehört selbstverständlich auch die Wahl der Mitarbeiter unter Berücksichtigung der bevorzugten Weltanschauung. Eigentlich sind die Kirchen hier viel zu lasch in der Durchsetzung.
Was hat dem Arbeitgeber die Religionszugehörigkeit des (potentiellen) Arbeitnehmers zu interessieren?! - Dem Arbeitgeber eines Arztes, Krankenpflegers, einer KITA-Leiterin... oder dem Arbeitgeber jener Frau, die als Sozialpädagogin arbeiten- und einen einen Bericht zur Umsetzung der Antirassismus-Konvention in Deutschland verfassen soll (siehe Eingangsthread)??? Das hat mit deren Tätigkeit N U L L zu tun! Da gibt es nicht im Ansatz eine Basis, dass man sich über Art. 4 des Grundgesetzes !!! hinwegsetzen müsste. Das Arbeitsrecht ist nicht umsonst so formuliert, dass religiöse, weltanschauliche... Dinge hier außen vor zu bleiben haben! Zum fett markierten: "auch" heißt noch längst nicht ausschließlich, und die Gruppe der Konfessionslosen ist in Deutschland inzwischen größer als die der Katholen oder Evangelen.
Magdalena61 hat geschrieben:
Detlef hat geschrieben:und lässt es dann aber zu, dass in diesen staatlich bezahlten Einrichtungen die Grundrechte missachtet werden - Dreckspack elendiges!
Wer mit dem Drecksfinger auf andere zeigt, auf den zeigen drei andere Drecksfinger zurück. :x ...Wenn Europa durchsetzen möchte, dass jedermann bei kirchlichen Trägern eingestellt werden muss, auch Muslime, Terroristen und Link-Rechts- Radikale kann man nur hoffen, dass die Kirchen "dem Staat" ihre Arbeit einfach und nachhaltig hinschmeißen und auf eigene Einrichtungen umsteigen, die dann auch zu 100% von der Kirche und von Spenden finanziert werden, soweit die Kosten nicht durch Sozialversicherungen etc. gedeckt sind.
Den Rest kann dann "der Staat" erledigen. Auf eigene Kosten. Und mit selbst gewähltem Personal. LG
Meine verbale Entgleisung ist eine Beleidigung und Ausgrenzung von Menschen, welche du zurecht monierst :oops: ... und die du dann fast im gleichen Atemzug ebenso betreibst: In dem du Muslime quasi pauschal mit Terroristen, Radikalen..gleichsetzt und sie für die o.a. Tätigkeiten ausschließt, obwohl dort n u r , wie oben angeführt, die entsprechende Befähigung zu berücksichtigen wäre!
Die Wahrheit lässt sich pachten, mit dem Glauben an des Gottes Sohn, doch die Thesen sind vergänglich, allen Gläubigen zum Hohn! (Gert Reichelt)

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#55 Re: Keine Konfession, keine Stelle!

Beitrag von ProfDrVonUndZu » Sa 3. Nov 2018, 12:44

Magdalena61 hat geschrieben: Wenn Europa durchsetzen möchte, dass jedermann bei kirchlichen Trägern eingestellt werden muss, auch Muslime, Terroristen und Link-Rechts- Radikale kann man nur hoffen, dass die Kirchen "dem Staat" ihre Arbeit einfach und nachhaltig hinschmeißen und auf eigene Einrichtungen umsteigen, die dann auch zu 100% von der Kirche und von Spenden finanziert werden, soweit die Kosten nicht durch Sozialversicherungen etc. gedeckt sind.
Den Rest kann dann "der Staat" erledigen. Auf eigene Kosten. Und mit selbst gewähltem Personal.
Terrorismus und Radikalismus sind ja keine Konfessionen, denen man angehören könnte. Mich würde interessieren, ob irgendwelche Radikalen, gleich ob links oder rechts, die polizeilich aufgefallen sind, vielleicht nicht sogar katholisch oder evangelisch getauft waren.
"Viele, die leben, verdienen den Tod. Und manche, die sterben, verdienen das Leben. Kannst du es ihnen geben? Dann sei auch nicht so rasch mit einem Todesurteil bei der Hand." - Gandalf in J.R.R Tolkien - Herr der Ringe, Band 1

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#56 Re: Keine Konfession, keine Stelle!

Beitrag von closs » Sa 3. Nov 2018, 14:50

Detlef hat geschrieben: Nein, die Behauptung ist nicht falsch, sondern sehr gut belegt!
Wenn Du damit meinst, dass der Staat seine outgesourcten Aufgaben zu 98% finanziert, kann das richtig sein. - Warum nicht 100%?

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#57 Re: Keine Konfession, keine Stelle!

Beitrag von Detlef » So 4. Nov 2018, 21:27

closs hat geschrieben:
Detlef hat geschrieben: Nein, die Behauptung ist nicht falsch, sondern sehr gut belegt!
Wenn Du damit meinst, dass der Staat seine outgesourcten Aufgaben zu 98% finanziert, kann das richtig sein. - Warum nicht 100%?
Warum sollten die Kirchen freiwillig auf diese "preiswerte" Werbung verzichten?
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#58 Re: Keine Konfession, keine Stelle!

Beitrag von closs » So 4. Nov 2018, 21:54

Detlef hat geschrieben:Warum sollten die Kirchen freiwillig auf diese "preiswerte" Werbung verzichten?
Das ist viel pragmatischer. - Wer soll es sonst machen? Der Staat hat einfach keine Lust und kein Geld, sich so ein Ding selber hochzuziehen. - Wenn er unbedingt müsste, könnte er es - aber warum sollte er?

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Detlef
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#59 Re: Keine Konfession, keine Stelle!

Beitrag von Detlef » So 4. Nov 2018, 22:30

closs hat geschrieben:
Detlef hat geschrieben:Warum sollten die Kirchen freiwillig auf diese "preiswerte" Werbung verzichten?
Das ist viel pragmatischer. - Wer soll es sonst machen? Der Staat hat einfach keine Lust und kein Geld, sich so ein Ding selber hochzuziehen. - Wenn er unbedingt müsste, könnte er es - aber warum sollte er?
Um Artikel 4 des Grundgesetzes zu gewährleisten.
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#60 Re: Keine Konfession, keine Stelle!

Beitrag von closs » Mo 5. Nov 2018, 04:46

Detlef hat geschrieben:Um Artikel 4 des Grundgesetzes zu gewährleisten.
Ist die Freiheit von Glauben aus Deiner Sicht NICHT gewährleistet, wenn es weltanschaulich basierte Kindergärten gibt?

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