ThomasM hat geschrieben:
Ist die Menschehit wirklich inzwischen dermaßen verblödet, dass sie keine sachliche Diskussion mehr führen kann? Sind alle nur noch sabbernde, allein auf Emotionen reagierende Pawlow Zombies?
Ich denke, es begann mit dem Political-correctness-Sprech, das wenigstens rhetorisch Vorurteile retuschieren wollte. Es handelt sich dabei um eine eher links-ideologische Veranstaltung, welche den Mainstream bestimmen will und oft völlig unvernünftige, aber oberflächlich logische Verhaltensweisen favorisierte. "Das darf man heute doch nicht mehr sagen" war nun das Hauptargument, das bei den angeblich Hoch-Toleranten zu einer Einstellung von "keine Toleranz den Intoleranten" führte. Arroganz verbunden mit Ignoranz. In den Medien kann man diese Entwicklung sehr gut ablesen, da herrscht bereits Selbstzensur vor und man ist sich einzig einig, dass nur gegen Gott, Glaube, Christen und Kirche alles erlaubt ist.
Diese Intoleranten fühlten sich nun immer mehr als Opfer mit all den negativen Auswirkungen eines solchen selbstzugewiesenen Status. Es waren einerseits jene, welche die Unvernunft der Argumente erkannten, andererseits jene, die aus einer eher rechts-konservativen Position heraus grundsätzlich gegen eine offenere Gesellschaft sind. Opfermentalität verbunden mit Existenzangst.
Daraus entwickelte sich Opposition, aber da man in einer narzisstischen Gesellschaft nicht mehr fähig ist eine gegensätzliche Meinung anzuhören, sie zu ertragen oder gar darauf einzugehen, plärren beide Seiten nun aneinander vorbei, eifrig bemüht durch Polemik oder Gutmenschensprech die ebenfalls haltlose Mehrheit zu umwerben.
Wir haben keine Diskussionskultur mehr, keine Fähgkeit Konfrontation zu ertragen und damit umzugehen, Argumente anzuhören und durch Vernunft zu überprüfen.
Selbst dieses winzige Forum ist ein Spiegel dieser Gesellschaft.
Novalis hat geschrieben:
Ich denke, dass die Menschen heute eine weltumspannende Perspektive brauchen. Es ist verständlich, dass Menschen Zuflucht suchen bei Werten und Ideen der Vergangenheit, aber wie haltbar ist das noch, seitdem die Welt zu einem globalen Dorf geworden ist?
Richtig und falsch.
Da wir auf einen Planeten von einer Art sind, brauchen wir keine Politik wie "America first". Wir dürfen die vernetzte Welt genießen, weil sie des Menschen eingesenkte Veranlagung des gemeinsam sein durch die Liebe fördert und ermöglicht.
Andererseits braucht der Mensch Identität, die sich aus Heimat und Herkunft speist, auch das ist eine eingesenkte Veranlagung. Wenn der Mensch keine Identität mehr besitzen darf, weil ihm die Heimat fremd gemacht wird, seine Herkunft verschleiert, denn er kennt keine Eltern und Familie mehr, sein Geschlecht vermieden, denn er darf nicht Mann und Frau sein, dann wird er sich verlieren und von Gurus und Ideologen gefunden, die ihn nach ihren Wünschen formen. Er wird zum Spielball anderer.
Ich nehme an, diese beiden Entscheidungshelfer sind bekannt:
https://www.wahl-o-mat.de/bundestagswahl2017/
https://www.wahlnavi.de/