Merkel oder Merkel?

Politik und Weltgeschehen
Martinus
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#51 Re: Merkel oder Merkel?

Beitrag von Martinus » So 3. Sep 2017, 13:52

ThomasM hat geschrieben:. Die "Rechte" der Bürger sollen im Namen von "Gerechtigkeit = alle gleich" von den Bürgern gelöst und dem Staat übertragen werden.

Richtig! Links macht alle gleich, in der Praxis haben dann alle gleich wenig. Wenns länger dauert sogar alle zu wenig.
Alle gleich wurde tausend mal probiert , nie hat es funktioniert.
Angelas Zeugen wissen was!

ThomasM
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#52 Re: Merkel oder Merkel?

Beitrag von ThomasM » So 3. Sep 2017, 13:54

Halman hat geschrieben: Ich halte die Partei auch nicht für das Himmelheil, aber sie übt notwendige Kritik. Die Rede von Frau von Storch halte ich für hörenswert und stichhaltig.
Ich habe mir die Rede angehört und habe weder etwas besonders stichhaltiges, noch Neues gehört. Raus mit den Flüchtlingen, raus aus dem Euro, teils mit falschen Behauptungen, z.B. mit Schlagzeilen, bei denen so getan wird, als wären das korrekte Aussagen zu Merkels Politik, was aber nicht stimmt. Überdies muss man annehmen, dass die Schlagzeilen korrekt zitiert sind (was ich aber nicht bestätigen kann).

Mit anderen Worten: platte Rhetorik und Manipulation der Zuhörer, ja - wie man an dem Gelächter im Hintergrund bemerken kann - Reden, um die Zuhörer in ihrer Meinung zu bestätigen, statt tatsächliche Auseinandersetzung mit den Problemen in unserem Land.

Und das ist das Schlimmste an diesem Wahlkampf. Die Probleme werden von keiner einzigen Partei ernst genommen und es gibt niemanden - wirklich niemanden - der die Probleme sachlich und selbstkritisch analysiert. Statt dessen wird mit Schlagwörtern hantiert, die gar nichts sagen, weder links, noch rechts und schon gar nicht in der Mitte.

Ist die Menschehit wirklich inzwischen dermaßen verblödet, dass sie keine sachliche Diskussion mehr führen kann? Sind alle nur noch sabbernde, allein auf Emotionen reagierende Pawlow Zombies?
Dann kann ich nur sagen: Egal wer die Regierung stellt - die Menschen bekommen, was sie verdienen.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

piscator
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#53 Re: Merkel oder Merkel?

Beitrag von piscator » So 3. Sep 2017, 14:00

ThomasM hat geschrieben:Dass die Linke Bürgerrechte verteidigen ist jetzt aber nicht dein Ernst, oder?
Die Partei, die lediglich den Namen SED ausgetauscht hat, will doch im Gegenteil, Bürgerrechte durch Staatsrechte ersetzen, indem Privateigentum abgeschafft, Privatvermögen zerstört und staatliche Reglementierung bis ins Wozhnzimmer durchgezogen wird. Die "Rechte" der Bürger sollen im Namen von "Gerechtigkeit = alle gleich" von den Bürgern gelöst und dem Staat übertragen werden. Sie hatten einige Jahrzehnte DDR Zeit, das ausführlich zu demonstrieren.
Die Piraten waren für mich eine brauchbare Alternative, bis sie von linken Chaoten unterlaufen und in einem Selbstzerfleischungsprozess zerstört wurden.
Volle Zustimmung, Thomas. :thumbup:
Ich selbst stehe zu ersten Mal seit 44 Jahren vor dem Dilemma, dass ich nicht weiß, wen oder was ich im September wählen soll. Nicht wählen ist für mich keine Option. Ich habe sogar mit der AFD geliebäugelt, als Protest gegen das bräsige Einerlei der CDU und der SPD. Da die AFD aus meiner Sicht jedoch nichts anderes ist als ein Sammelsurium von Spinnern, Nazis, Reichsbürgern und gescheiterten Existenzen, garniert mit den extrem konservativ-religiösen Vorstellungen einiger Mitglieder des hohen Adels, kommt diese Partei für mich nicht in Frage.
So werde ich wahrscheinlich der FDP meine Stimme geben. Nicht weil ich von der FDP gänzlich überzeugt bin, sondern weil ich davon ausgehe, dass die CDU die Mehrheit haben wird, aber ohne eine weitere Partei nicht regieren kann. Und eine weitere große Koalition wäre aus meiner Sicht das schlechteste, was passieren könnte.
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Novas
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#54 Re: Merkel oder Merkel?

Beitrag von Novas » So 3. Sep 2017, 14:08

Halman hat geschrieben:Darüber kann man unterschiedlicher Meinung sein. Ich halte die Partei auch nicht für das Himmelheil, aber sie übt notwendige Kritik. Die Rede von Frau von Storch halte ich für hörenswert und stichhaltig.

Ich denke, dass die Menschen heute eine weltumspannende Perspektive brauchen. Es ist verständlich, dass Menschen Zuflucht suchen bei Werten und Ideen der Vergangenheit, aber wie haltbar ist das noch, seitdem die Welt zu einem globalen Dorf geworden ist? Dazu gehört die Entstehung multikultureller Gesellschaften, in der unterschiedliche Kulturen, Religionen und Rassen aufeinander treffen. Das birgt sicher Konfliktpotential, aber die Zeit lässt sich nicht zurück drehen.
John Hick, ein britischer Theologe und Religionsphilosoph, fordert eine kopernikanische Revolution in der christlichen Haltung zu anderen Religionen (God and the Universe of Faiths, S. 120ff.) ich würde sogar sagen, dass es die Bedingung für das Überleben der Menschheit sein wird, die hartnäckigen Grenzziehungen der Vergangenheit zu überwinden. Das erfordert ein neues Denken. Die Afd hingegen folgt einer veralteten Denkweise.

Rembremerding
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#55 Re: Merkel oder Merkel?

Beitrag von Rembremerding » So 3. Sep 2017, 14:34

ThomasM hat geschrieben:
Ist die Menschehit wirklich inzwischen dermaßen verblödet, dass sie keine sachliche Diskussion mehr führen kann? Sind alle nur noch sabbernde, allein auf Emotionen reagierende Pawlow Zombies?
Ich denke, es begann mit dem Political-correctness-Sprech, das wenigstens rhetorisch Vorurteile retuschieren wollte. Es handelt sich dabei um eine eher links-ideologische Veranstaltung, welche den Mainstream bestimmen will und oft völlig unvernünftige, aber oberflächlich logische Verhaltensweisen favorisierte. "Das darf man heute doch nicht mehr sagen" war nun das Hauptargument, das bei den angeblich Hoch-Toleranten zu einer Einstellung von "keine Toleranz den Intoleranten" führte. Arroganz verbunden mit Ignoranz. In den Medien kann man diese Entwicklung sehr gut ablesen, da herrscht bereits Selbstzensur vor und man ist sich einzig einig, dass nur gegen Gott, Glaube, Christen und Kirche alles erlaubt ist.

Diese Intoleranten fühlten sich nun immer mehr als Opfer mit all den negativen Auswirkungen eines solchen selbstzugewiesenen Status. Es waren einerseits jene, welche die Unvernunft der Argumente erkannten, andererseits jene, die aus einer eher rechts-konservativen Position heraus grundsätzlich gegen eine offenere Gesellschaft sind. Opfermentalität verbunden mit Existenzangst.

Daraus entwickelte sich Opposition, aber da man in einer narzisstischen Gesellschaft nicht mehr fähig ist eine gegensätzliche Meinung anzuhören, sie zu ertragen oder gar darauf einzugehen, plärren beide Seiten nun aneinander vorbei, eifrig bemüht durch Polemik oder Gutmenschensprech die ebenfalls haltlose Mehrheit zu umwerben.
Wir haben keine Diskussionskultur mehr, keine Fähgkeit Konfrontation zu ertragen und damit umzugehen, Argumente anzuhören und durch Vernunft zu überprüfen.

Selbst dieses winzige Forum ist ein Spiegel dieser Gesellschaft.
Novalis hat geschrieben: Ich denke, dass die Menschen heute eine weltumspannende Perspektive brauchen. Es ist verständlich, dass Menschen Zuflucht suchen bei Werten und Ideen der Vergangenheit, aber wie haltbar ist das noch, seitdem die Welt zu einem globalen Dorf geworden ist?
Richtig und falsch.
Da wir auf einen Planeten von einer Art sind, brauchen wir keine Politik wie "America first". Wir dürfen die vernetzte Welt genießen, weil sie des Menschen eingesenkte Veranlagung des gemeinsam sein durch die Liebe fördert und ermöglicht.
Andererseits braucht der Mensch Identität, die sich aus Heimat und Herkunft speist, auch das ist eine eingesenkte Veranlagung. Wenn der Mensch keine Identität mehr besitzen darf, weil ihm die Heimat fremd gemacht wird, seine Herkunft verschleiert, denn er kennt keine Eltern und Familie mehr, sein Geschlecht vermieden, denn er darf nicht Mann und Frau sein, dann wird er sich verlieren und von Gurus und Ideologen gefunden, die ihn nach ihren Wünschen formen. Er wird zum Spielball anderer.

Ich nehme an, diese beiden Entscheidungshelfer sind bekannt:

https://www.wahl-o-mat.de/bundestagswahl2017/
https://www.wahlnavi.de/
Dieser katholische User ist hier dauerhaft inaktiv

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sven23
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#56 Re: Merkel oder Merkel?

Beitrag von sven23 » So 3. Sep 2017, 16:58

Wer wissen will, was ihm die ein oder andere Partei gemäß ihren eigenen Steuerplänen finanziell bringt, gibt es den Steuer-O-Mat.

http://steuer-o-mat.de/?utm_source=Clev ... ng_6893242
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#57 Re: Merkel oder Merkel?

Beitrag von piscator » So 3. Sep 2017, 18:13

Der steuer-O-mat ist recht und schön, bildet aber nur die Hälfte der Geschichte ab.

Im Großen und Ganzen sind hierzulande doch fast alle Parteien der Ansicht, dass der Bürger mit seinem sauer verdienten Geld nicht umgehen kann und es deshalb dem Staat geben sollte, damit dieser es gerecht verteilt.

Das betrifft nur die Steuern, sondern auch die Sozialabgaben, denen sich so gut wie niemand entziehen kann. Und gerade hier findet m.E. der größte und unverschämteste Raubzug statt. Leider wird das den Menschen nur dann bewusst, wenn Sie beispielsweise in Rente gehen wollen und dann feststellen müssen, dass ihre betriebliche Altersversorgung, die sie Jahrzehnte lang angespart haben, plötzlich um 17 % zugunsten der Sozialkassen erleichtert wird. Und wer hat das zu verantworten? Natürlich nicht die sozialversicherungspflichtigen Bürger, sondern Beamte, die von dieser Plünderung gar nicht betroffen sind. Das interessiert die etablierten Parteien nicht die Bohne, auch nicht die SPD, die das "Wohl des kleinen Mannes" auf ihren Fahnen stehen hat.

Wer von diesen geplünderten Betragen letztendlich profitiert, brauch ich wohl nicht zu beantworten. :shock:
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#58 Re: Merkel oder Merkel?

Beitrag von R.F. » So 3. Sep 2017, 18:53

piscator hat geschrieben: - - -
Wer von diesen geplünderten Betragen letztendlich profitiert, brauch ich wohl nicht zu beantworten. :shock:
Die Antwort wissen ja auch nur wenige. Und wer Näheres weiß, hält mit Auskünften zurück. Dass Schulz nicht um die Zusammenhänge weiß, kann man nicht im Ernst annehmen...

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#59 Re: Merkel oder Merkel?

Beitrag von ThomasM » So 3. Sep 2017, 21:26

Rembremerding hat geschrieben: Wir haben keine Diskussionskultur mehr, keine Fähgkeit Konfrontation zu ertragen und damit umzugehen, Argumente anzuhören und durch Vernunft zu überprüfen.
Du hast Recht. Das Problem ist, dass die, die noch einfach sagen, was sie meinen, mundtot gemacht werden. Mit Empörungskampagnen hat man noch jeden klein bekommen. Und wenn das jemand überlebt, wie Frauke Petry, wird er von den eigenen Parteigenossen abgesägt.

Und das größte Problem ist, dass die Medien und die meisten Menschen darauf hereinfallen. Natürlich überleben da nur die, die nichts sagen und sich keine Blöße geben in Form von etwas Sachorientiertem geben.
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#60 Re: Merkel oder Merkel?

Beitrag von Novas » Mo 4. Sep 2017, 06:04

ThomasM hat geschrieben:Dass die Linke Bürgerrechte verteidigen ist jetzt aber nicht dein Ernst, oder?

Ja, das kann man sehr leicht überprüfen. Wenn Du sachlich betrachten würdest, für welche politischen Inhalte sie sich einsetzen, dann wüsstest Du das. Wie war das noch gleich ...

Thomas hat geschrieben:Und das größte Problem ist, dass die Medien und die meisten Menschen darauf hereinfallen. Natürlich überleben da nur die, die nichts sagen und sich keine Blöße geben in Form von etwas Sachorientiertem geben.

:) ich zitiere:

Die Bürgerrechte als Freiheits- und Abwehrrechte sind notwendiges Misstrauen in den Staat, der immer mehr und immer tiefer in die Freiheitssphäre des Menschen eindringen will. Nicht Bürgerinnen und Bürger müssen sich für den Willen zur staatsfreien Privatsphäre rechtfertigen, sondern der Staat muss sich rechtfertigen, wenn er diese stören will. Das sagen die Grundrechte. Die Fraktion DIE LINKE macht sich stark für die Freiheit der Bürgerinnen und Bürger und für die Grundrechte. Die Bürgerinnen und Bürger müssen nicht nachweisen, dass sie nichts zu verbergen haben! Sicherheitsfanatiker behaupten allerdings das genaue Gegenteil. Von dieser demagogischen Verdrehung gilt es sich und die Politik zu befreien. Absolute Sicherheit gibt es nicht, aber es gibt den absoluten Sicherheitsstaat. Dieser hat mit Demokratie nichts mehr zu tun.
Quelle: linksfraktion.de

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