Halman hat geschrieben:Das erzähl mal der sunnitschen Ummah. Das Problem dabei ist doch, dass viele Menschen dies eben nicht verstehen wollen. Meine Toleranz hat Grenzen: 1. Intoleranz, weil Toleranz logisch Intoleranz ausschließt. 2. Verletzung unveräußerlicher Menschenrechte/Grundrechte, wie Meinungsfreiheit
Ich stimme diesen Worten von Khola Maryam Hübsch zu, die einfach die Wahrheit in Worte fasste:
Muslime müssen nun selbstkritisch Verantwortung übernehmen für eine versäumte innerislamische Aufklärungsarbeit. Doch eines muss klar sein: Auch der Westen muss Verantwortung übernehmen. Ja, auch der Westen kann sich nicht scheinheilig als Opfer gerieren, so als habe er nichts zu tun mit dem islamistischen Terror. Er muss sich selbstkritisch eingestehen, dass Fehler der westlichen Außenpolitik entscheidend dazu beigetragen haben, dass der Nährboden für Terrorismus entstehen konnte. Die Attentäter von Frankreich wollten sich in erster Linie an der westlichen Zivilisation rächen und nicht an jenen, die über ihren Propheten lästern. Sie nennen die CIA-Folterkammern als Motiv für ihre Anschläge, keine Koranverse. Es waren nicht die Mohammad-Bilder, die sie radikalisiert haben, sondern die Bilder von Abu-Ghraib.
Der politische Islamismus ist ein modernes Phänomen: Er ist entstanden als Reaktion auf Fremdherrschaft und Kolonialisierung. Er wurde von Demütigungserfahrungen begleitet, die bis heute anhalten und zu denen sich Perspektivlosigkeit und Frustration gesellen. Wenn völkerrechtswidrig interveniert wird, wenn Gebiete besetzt und Militärschläge gerechtfertigt werden, wenn blutige Diktaturen unterstützt werden und demokratische, säkulare Regierungen gestürzt werden, wenn Waffen an Drittstaaten geliefert werden und enge Bündnisse mit Ländern bestehen, die Dschihadisten finanzieren, darf der Westen die Augen vor seiner Mitschuld nicht verschließen. Der Westen war daran beteiligt, den sozialen und politischen Nährboden für einen Terrorismus zu legen, dessen geistiger Humus die islamistische Ideologie ist.
Eine ethisch glaubwürdige westliche Außenpolitik, die ein echtes Interesse an sozialer Gerechtigkeit hat und nicht nur ihren eigenen Interessen folgt, kann das Fundament für eine islamische Aufklärung legen. Ein Großteil der Muslime ist durch Kriege gebeutelt und wird von autoritären Regimen unterdrückt. Erst wenn sich diese sozioökonomischen und politischen Rahmenbedingungen ändern, kann einer pervertierten Staatstheologie, die die Religion für ihre Zwecke nutzt, der Kampf angesagt werden.
http://www.cicero.de/weltbuehne/der-isl ... dert/58739
Ich fühle mich Jesus Christus verpflichtet und der sagte: Nur die Wahrheit kann uns frei machen

Das kann auch inhaltlich belegt werden. Beispielsweise durch diesen Beitrag von qantara.de:
https://de.qantara.de/inhalt/debatte-ue ... -rassismusSeit jeher gehört es zum antimuslimischen Ressentiment, die muslimische Sexualität als krasses Gegenbild zur westlichen zu konstruieren. Was mehr über den Westen sagt als über den Islam. Solange in Deutschland noch eine prüde, christlich geprägte Sexualmoral herrschte, wurde diese als Garant für Fortschritt und Zivilisation und in Abgrenzung zur "dekadenten" muslimischen Sexualmoral idealisiert. Gleichzeitig war der Orient eine Projektionsfläche für die Fantasien des weißen Mannes: ein Ort ungehemmter Haremserotik. Der Islam eine unzivilisierte Religion der erotischen Libertinage.
Doch durch die sexuelle Revolution in den 60er-Jahren änderte sich das Bild. Plötzlich wurde in Deutschland eine selbstbestimmte und freie Sexualität propagiert. Und nun galt der Islam als rigide, lust- und körperfeindlich. Das Bild, das damals wie heute vom Islam gezeichnet wird, sagt mehr darüber aus, wie wir uns selbst sehen möchten, als über die vielfältige sogenannte islamische Welt. "Was ist der Geist von Europa? Auf jeden Fall gehört zu ihm die Hochachtung der Frau – ein großer Unterschied zur arabischen Tradition. Und das müssen die Flüchtlinge akzeptieren", heißt es in der "Welt". Die Überlegenheit der europäischen Kultur gründe auf der Tatsache, dass die "Europäer Maskulinität in Schach zu halten wussten".
Der Europäer als edler Kavalier, der Muslim als unzivilisierter Barbar, der Frauen unterdrückt. Angesichts fanatischer Islamisten mag eine derartige bipolare Sicht nahe liegen, doch gerade die simplifizierende Aufteilung der Welt in Gut und Böse macht ein fundamentalistisches Weltbild aus
Ich sehe das Problem, dass unsre Medien selbst ständig eine solche schwarz-weiß Perspektive vertreten, am Besten noch garniert mit einer Rhetorik, wie der von George W. Bush, der ganz bewusst und nicht zufällig von einem „Kreuzzug gegen das Böse“ sprach, schließlich ist es das Selbstverständnis von Amerika, dass sie „Gods own Country“ sind. Solange wir nicht bereit sind die ganze Welt als Gods own Country zu sehen, wird es niemals Frieden geben.