Charlie Hebdo: Freiheitsrechte grenzenlos?

Politik und Weltgeschehen
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Janina
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#51 Re: Paßt der Islam zu Deutschland?

Beitrag von Janina » Do 8. Jan 2015, 11:45

Zeus hat geschrieben:Die Zahl der Patente, die aus der arabischen Welt angemeldet werden, ist im internationalen Vergleich erschreckend niedrig [...]. Während Südkorea alleine in den vergangenen Jahren mehr als 16.000 Patente angemeldet habe, sind alle arabischen Länder im gleichen Zeitraum zusammen auf weniger als 1000 Patentanmeldungen gekommen
Und die wahrscheinlich auch nur für Steinigungsautomaten. :roll:

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Magdalena61
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#52 Re: Charlie Hebdo: Freiheitsrechte grenzenlos?

Beitrag von Magdalena61 » Do 8. Jan 2015, 11:49

Mit dieser Sorte von "Pressefreiheit" kann ich mich nicht identifizieren. Wirklich nicht. Ob das nun gegen Muslime geht, oder gegen andere ethnische Volksgruppen-- in meinen Augen ist das einfach nur eine grandiose Sauerei, und die Urheber derselben spielen mit dem Wohl anderer Menschen, die dann der Rache irgendwelcher militanten Islamisten zum Opfer fallen.

Lästerer werden übrigens in 1. Kor. 6,9-10 in einem Atemzug genannt mit Dieben, Unzüchtigen und Knabenschändern. Was diese Satiremaganzine da machen, nicht nur den Islam betreffend, das IST "Lästern" im Reinformat.

Interessant:
- "Charlie Hebdo" ist mit seiner Islamkritik weltweit bekannt worden. Mehrfach druckte das Satiremagazin Karikaturen des Propheten Mohammed. Es wurde dafür von heimischen Politikern kritisiert - und zur Zielscheibe für Angriffe von Islamisten.
...
Das linksgerichtete Magazin wurde 1969 als Nachfolger des verbotenen Anarchoblatts "Hara-Kiri" gegründet und hatte zuletzt noch eine Auflage von etwa 30.000 Exemplaren pro Woche. Die Redaktion hat sich nie um politische Korrektheit geschert.
...
und stellte den Zeichnungen ein Titelblatt voran, das Mohammed in einer Pose schierer Verzweiflung zeigte: "Es ist hart, von Idioten geliebt zu werden", klagt Mohammed, den Kopf in die Hände vergraben - unter Anspielung auf Selbstmordattentäter, die sich im Namen des Allmächtigen in die Luft sprengen. Der Dachverband französischer Muslime verklagte "Charlie Hebdo" daraufhin wegen "rassistischer Beleidigungen", unterlag aber vor Gericht.
...
Später veröffentlichte das Magazin weitere Mohammed-Karikaturen. Heikel war dies im Jahr 2012, auf dem Höhepunkt der Proteste gegen den islamfeindlichen Film "Die Unschuld der Muslime". Der Film führte zu Protesten in zahlreichen arabischen Ländern. Die Regierung in Paris schloss damals 20 Konsulate und kritisierte das Blatt für den Zeitpunkt der Veröffentlichung: "Charlie Hebdo" gieße Öl ins Feuer, sagte Außenminister Laurent Fabius damals.
spiegel.de
Der Dachverband der französischen Muslime hat sich korrekt verhalten.
Manche Regierung scheint mit der "Pressefreiheit" leicht überfordert zu sein.
LG
God bless you all for what you all have done for me.


piscator
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#54 Re: Paßt der Islam zu Deutschland?

Beitrag von piscator » Do 8. Jan 2015, 11:56

Magdalena61 hat geschrieben:Mit Orientteppichen hast du es nicht so? :)
Schau doch mal, wo die Wiege der bekanntesten dieser wunderbaren, nach überlieferten Traditionen handgefertigter Kunstwerke ist... damit meine ich die Originale, nicht die kopierten und an den Geschmack der Europöäer angeglichenen Teile, die von fleißigen Kinderhänden beispielsweise in Indien geknüpft werden.
Wenn diese Teppiche fliegen könnten, wäre das vielleicht eine ernsthafte Konkurrenz für Daimler, BMW und Audi :lol:
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closs
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#55 Re: Charlie Hebdo: Freiheitsrechte grenzenlos?

Beitrag von closs » Do 8. Jan 2015, 12:06

Janina hat geschrieben:Die Franzosen sind mit der Aufschrift "Ich bin Charlie" rumgelaufen, als Zeichen der Solidarität mit ihrer Zeitung, ihrer Meinungsfreiheit und ihren Grundrechten.
Das ist ok - es ist auch Solidarität gegen die Anmaßung der Islamisten, das Recht in die eigene hand zu nehmen. - Insofern Zustimmung.

Janina hat geschrieben:Oder in Paris, oder in Europa, überall, wo diese Faschisten ihre menschenverachtende Ideologie unter dem Schutzmantel der Religionsfreiheit ungehindert ausleben.
Religions-Lästerei ist AUCH Faschismus. - Wir werden doch einen Weg zwischen diesen beiden Faschismen finden?

piscator
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#56 Re: Charlie Hebdo: Freiheitsrechte grenzenlos?

Beitrag von piscator » Do 8. Jan 2015, 12:10

closs hat geschrieben:
piscator hat geschrieben: Die Islamische Kultur, was immer das auch sein mag, hat in den letzten paar Hundert Jahren nichts hervorgebracht, was für die Welt von Belang ist.
Industrialistisch KANN das stimmen (ich weiss es nicht) - zivilisatorisch ist das sicherlich eine Beleidigung.
Was bitte soll da zivilisatorisch so großartig sein? In Kairo werfen die Leute ihren Müll nebst toten Tieren mitten in der Stadt in Bewässerungskanäle, wo ein paar Meter weiter Wasser für Felde entnommen wird. Wenn man sich auf Landstraßen den Städten nähert, ist man geschockt über den Plastikmüll, der überall herumliegt. Was mich immer am meisten befremdet ist die Tatsache, dass junge Leute in diesen Ländern kaum eine Perspektive haben, weil korrupte Regierungen und archaische Familienverhältnisse der freien Persönlichkeitsentfaltung entgegenstehen.

Dazu meistens rudimentäre Bildungssysteme, die Jungs bevorzugen und Mädchen benachteiligen. Und dazu überall dieser Fatalismus, der alles lähmt und jegliche Eigeninitiative schon im Ansatz erstickt. Vom Rezitieren von Gedichten und dem Knüpfen von Teppichen kann keine Gemeinschaft auf Dauer leben.
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#57 Re: Charlie Hebdo: Freiheitsrechte grenzenlos?

Beitrag von piscator » Do 8. Jan 2015, 12:13

closs hat geschrieben:Religions-Lästerei ist AUCH Faschismus. - Wir werden doch einen Weg zwischen diesen beiden Faschismen finden?
Nein, solange Religiöse der Ansicht sind, dass ich als Nichtglaubender nach meinen Tod in der Hölle braten werde und dies auch lauthals verkünden, lästere ich weiter.
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Janina
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#58 Re: Charlie Hebdo: Freiheitsrechte grenzenlos?

Beitrag von Janina » Do 8. Jan 2015, 12:14

closs hat geschrieben:Religions-Lästerei ist AUCH Faschismus.
Faschismus ist eine Bezeichnung für eine bestimmte Ideologie, nicht eine undifferenzierte Unmutsäußerung mit der Bedeutung: "Du bist doof".
Faschismus wird von dem berühmten Sozialphilosophen Benito Mussolini definiert als die Überzeugung, dass die Gruppe (Fasces = Bündel, Bund, Verbindung), der man zugehört, allein durch diese Zugehörigkeit mehr wert ist als Andere. Also die Arroganz des Ich-Seins, und leistungsloser Stolz.
Mit dieser Definition wird es dir ein Leichtes sein, den Faschismusgehalt des Islamismus zu verifizieren.

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#59 Re: Charlie Hebdo: Freiheitsrechte grenzenlos?

Beitrag von closs » Do 8. Jan 2015, 12:21

Janina hat geschrieben:Mit dieser Definition wird es dir ein Leichtes sein, den Faschismusgehalt des Islamismus zu verifizieren.
Deshalb stimme ich Dir ja diesbezüglich zu. - Aber das gilt strukturell doch auch für das Libertäre, das in seiner anarchischer Abkopplung von Menschenwürde bedingungslose Freiheit predigt und sich in Zugehörigkeit zu dieser Weltanschauung als wertiger und fortschrittlicher darstellt als das Andere.

Hier kämpft Faschismus gegen Faschismus und versucht jeweils die Mitte der Gesellschaft, die aus Agnostikern, Christen und Muslimen besteht, für sich zu gewinnen.

Pluto
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#60 Re: Charlie Hebdo: Freiheitsrechte grenzenlos?

Beitrag von Pluto » Do 8. Jan 2015, 12:22

closs hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:Oder in Paris, oder in Europa, überall, wo diese Faschisten ihre menschenverachtende Ideologie unter dem Schutzmantel der Religionsfreiheit ungehindert ausleben.
Religions-Lästerei ist AUCH Faschismus. - Wir werden doch einen Weg zwischen diesen beiden Faschismen finden?
Zustimmung! Wir müssen die Tatsachen hier klar trennen.

Einerseits ist die gestern geschehene Ermordung von Zivilpersonen durch eine Bande von militanten Terroristen absolut unentschuldbar, ganz egal was der Grund war.
Andererseits, sollte man sich nicht wundern, wenn diese Leute unter dem Deckmantel der Pressefreiheit, durch beleidigende Sticheleien aufgehetzt werden, und dann (auf ihre Art) zurückschlagen. Man hat dies im Vornherein gewusst, denn die Charlie Hebdo Redaktion stand nicht umsonst unter Polizeischutz.

Hier stimme ich dir (closs) unbedingt zu, wir brauchen einen Paradigmenwechsel der Zurückhaltung in der Kultur wenn es darum geht, die Gefühle anderer Leute über Grenzen hinaus zu provozieren. Wir wissen doch nicht erst seit gestern, wie die militante Fraktion des Islam auf Karikaturen "abfährt". Ist nicht der Anschlag auch Teil unserer eigenen Arroganz?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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