Eine Emanze fällt vom Thron.

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Janina
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#51 Re: Eine Emanze fällt vom Thron.

Beitrag von Janina » Do 6. Feb 2014, 13:11

Pluto hat geschrieben:Es fehlt ihnen an charismatischen Leistungsträgern wie Schröder, Münthefering, Struck, Schily...
Frau Nahles kann immerhin ein Dirndl ausfüllen. :P

Pluto
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#52 Re: Eine Emanze fällt vom Thron.

Beitrag von Pluto » Do 6. Feb 2014, 13:26

Janina hat geschrieben:Frau Nahles kann immerhin ein Dirndl ausfüllen. :P
Grinsen kann sie auch. :devil:
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#53 Re: Eine Emanze fällt vom Thron.

Beitrag von closs » Do 6. Feb 2014, 14:55

piscator hat geschrieben:Sehr schön sieht man das an der aktuellen Rentengeschichte
Eine sehr einfache Frage taucht in der Renten-Diskussion allerdings so gut wie nie auf: Was sind eigentlich Rentenversicherungs-Beiträge?

Eine weit verbreitete Auffassung unter den Einzahlern (auch lange Zeit bei mir): "Ich zahle in eine kapitalbildende Versicherung ein - das Geld wird unter Berücksichtigung von Risiken angemessen verzinst. Erreiche ich das Rentenalter, erhalte ich von meinem Ersparten eine lebenslange Rente - sterbe ich vorher, gibt es gegebenfalls Witwen/r-Rente". Man lege also Geld beim Staat an, so wie es der nicht Versicherungs-Pflichtige auf dem privaten Versicherungsmarkt tue. - Dass der Staat das Umlageverfahren bevorzugt, interpretiert man pragmatisch - schließlich darf auch eine Bank mit Einlagen arbeiten, wie sie will.

Anleger waren deshalb nie besonders beunruhigt, wenn aus der Rentenkasse zweckfremde Posten bedient wurden. Man würde schon (bei durchschnittlicher Lebenserwartung) sein Angespartes mit bescheidenem Zins und Zinseszins bekommen - meinte man. Zu Unrecht - wie man heute weiß. - Denn der durchschnittliche (ehemalige BRD-) Einzahler erhält heute nach 45 Versicherung-Jahren seine Einlagen nicht vollständig zurück - wegen zweckfremder Belastungen der Rentenkassen, vor allem durch Kosten der Wiedervereinigung.

Und: Man hat Einbußen nicht nur hinzunehmen, sondern muss sich sogar rechtfertigen - während der Privat-Versicherte Wege wählen kann, die ihm (oder seinen Erben) sein Geld wohlverzinst garantieren. - Zweckfremde Belastungen sowie Benachteiligungen gegenüber (meistens vermögendereren) Privat-Versicherten führen system-bedingt zu Ungerechtigkeit, die die heutigen Rentner trifft und die jüngere Generation wütend macht.

Insofern ist die aktuelle Renten-Geschichte der Versuch, rückwirkend wenigstens etwas Leistungs-Gerechtigkeit herzustellen. - Allerdings, das ist wahr, auf Kosten der zukünftigen Rentner.

Leistungs-Gerechtigkeit ruft, grundlegende Rentenreform ruft. - Ab 2017 wird es eine Bürgerversicherung geben - da wird langfristig kein Weg drum rum gehen - meint Heiner Geißler (CDU).
Zuletzt geändert von closs am Do 6. Feb 2014, 14:56, insgesamt 1-mal geändert.

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sven23
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#54 Re: Eine Emanze fällt vom Thron.

Beitrag von sven23 » Do 6. Feb 2014, 14:56

Janina hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Es fehlt ihnen an charismatischen Leistungsträgern wie Schröder, Münthefering, Struck, Schily...
Frau Nahles kann immerhin ein Dirndl ausfüllen. :P

Stimmt, damit wäre aber die Kernkompetenz von Frau Nahles schon hinreichend beschrieben. :lol:
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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Pluto
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#55 Re: Eine Emanze fällt vom Thron.

Beitrag von Pluto » Do 6. Feb 2014, 15:31

closs hat geschrieben:Man hat Einbußen nicht nur hinzunehmen, sondern muss sich sogar rechtfertigen - während der Privat-Versicherte Wege wählen kann, die ihm (oder seinen Erben) sein Geld wohlverzinst garantieren. - Zweckfremde Belastungen sowie Benachteiligungen gegenüber (meistens vermögendereren) Privat-Versicherten führen system-bedingt zu Ungerechtigkeit, die die heutigen Rentner trifft und die jüngere Generation wütend macht.
Also, ich wehre mich gegen den Vorwurf der Ugerechtigkeit... wenn schon, dann ist das staatliches Verschulden und hat nichts mit den privaten Versicherungen zu tun.

Dabei bräuchte nur dabei nur ein wenig über die Grenze zu gucken.
Hier in der Schweiz zahlt jeder einen fixen Prozentsatz seines Einkommens in die "Rentenversicherung" (Alters- und Hinterlassenenversicherung). Da gibt es keine Berfreiung, nicht mal für Rentner — ein Leben lang. Rentner die einen Großteil ihres Einkommens aus einer Pensionskasse oder einer privaten Lebensversicherung erhalten sind eine lukrative Quelle von dringend gebrauchtem Geld. Graue Zonen gibt es natürlich auch. Es gibt eine gewisse Überlappung mit der Invalidenversicherung und mit der Sozialversicherung (die ürigens keine Versicherung ist), aber diese Dinge nimt man gerne in Kauf, wenn man dafür eine sichere Rente bekommt.
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#56 Re: Eine Emanze fällt vom Thron.

Beitrag von closs » Do 6. Feb 2014, 15:54

Pluto hat geschrieben:wenn schon, dann ist das staatliches Verschulden und hat nichts mit den privaten Versicherungen zu tun
Natürlich können die privaten Versicherungen da nichts dafür - sie machen ihr normales Geschäft.

Das Problem ist, dass es in D "einen fixen Prozentsatz seines Einkommens in die "Rentenversicherung" (Alters- und Hinterlassenenversicherung)" NICHT für jeden gibt - höhere Einkommen können sich unter gewissen Bedingungen rausnehmen. - Um dies abzustellen, gibt es die sogenannte "Bürgerversicherung" als Versuch (der linken Mitte), schweizersische Verhältnisse zu schaffen - der aber bisher von Mitte-Rechts vereitelt wurde.

Das führt dazu, dass die Rentenkasse der Angestellten einen Großteil der Folgekosten der deutschen Einheit mit seinen Beiträgen zahlt - weil es ja Millionen Ost-Rentner gibt, deren Einzahlungen in Ost-Mark nichts mehr wert sind. - Natürlich sollen diese Menschen eine Rente haben - aber das wäre Steuersache und nicht Sache der zweckgebundenen Einlagen der ehemaligen West-Renten-Sparer.

Das führt dazu, dass die junge Generation der Angestellten (!) unter der Last der Rentenbeiträge leidet UND die heutigen Rentner (West) im Durchschnitt erheblich weniger rausbekommen, als sie angelegt haben. - Vom Solidarsystem Befreite (also ausschließlich Menschen mit überdurchschnittlich viel monatlich verfügbarem Geld) sind außen vor.

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#57 Re: Eine Emanze fällt vom Thron.

Beitrag von Pluto » Do 6. Feb 2014, 16:16

closs hat geschrieben:Leistungs-Gerechtigkeit ruft, grundlegende Rentenreform ruft. - Ab 2017 wird es eine Bürgerversicherung geben - da wird langfristig kein Weg drum rum gehen - meint Heiner Geißler (CDU).
Heiner Geißler ist CSU.... Einer der wenigen CSU Politiker die das "S" in ihrem Parteinamen ernst nehmen.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#58 Re: Eine Emanze fällt vom Thron.

Beitrag von Münek » Do 6. Feb 2014, 17:15

sven23 hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Es fehlt ihnen an charismatischen Leistungsträgern wie Schröder, Münthefering, Struck, Schily...
Frau Nahles kann immerhin ein Dirndl ausfüllen. :P

Stimmt, damit wäre aber die Kernkompetenz von Frau Nahles schon hinreichend beschrieben. :lol:

Typisch Janina, typisch Sven. Köstlich! :lol: :lol: :lol: :thumbup: :clap: :clap: :clap:

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#59 Re: Eine Emanze fällt vom Thron.

Beitrag von closs » Do 6. Feb 2014, 17:21

Pluto hat geschrieben:Heiner Geißler ist CSU
Offiziell ist er CDU - weil es CSU nur in Bayern gibt. - Aber es stimmt: Geißler nimmt das "S" sehr ernst.

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sven23
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#60 Re: Eine Emanze fällt vom Thron.

Beitrag von sven23 » Do 6. Feb 2014, 18:48

Pluto hat geschrieben:
Dabei bräuchte nur dabei nur ein wenig über die Grenze zu gucken.
Hier in der Schweiz zahlt jeder einen fixen Prozentsatz seines Einkommens in die "Rentenversicherung" (Alters- und Hinterlassenenversicherung). Da gibt es keine Berfreiung, nicht mal für Rentner — ein Leben lang.

Das schweizer 3-Säulenmodell ist schon sehr symphatisch. Allerdings hat es den kleinen "Schönheitsfehler", daß man die Renten für Wohlhabende und Reiche deckeln müßte, wenn die Einzahlungen einen positiven Effekt auf die Rentenkasse haben sollen. Das wird in Deutschland nie kommen. Alternativ könnte man sich am schwedischen staatlichen Fondsmodell orientieren, das die Einzahlungen konkurrenzlos günstig verwaltet. Statt dessen bringt man in Deutschland überteuerte, schlecht rentierende Riesterprodukte unters Volk, deren Nutznießer überwiegend die Versicherungswirtschaft ist.
Das kommt halt bei zu viel Nähe zwischen Politik (Schröder) und Versicherungswirtschaft (Maschmeyer) heraus, und leider zum Nachteil gerade der kleinen Rentner.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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