Attentate in Paris

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jsc
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#451 Re: Attentate in Paris

Beitrag von jsc » Fr 15. Jan 2016, 06:47

Magdalena61 hat geschrieben:Die Zeichnung mit Botschaft verspottet nicht nur die Anti-Flüchtlings- Fraktion, sondern auch alle, die sich mit dem Ruf Gottes identifizieren.
Das verstehe ich nicht ganz. Wie meinst du das genau?

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Magdalena61
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#452 Re: Attentate in Paris

Beitrag von Magdalena61 » Fr 15. Jan 2016, 12:23

Weil denen mehr oder weniger unterstellt wird, "Hinterngrapscher" zu protegieren.
Und das recht aggressiv.

Ein nicht unerheblicher Anteil der Gesetzesübertreter in Köln soll übrigens, nach Medienberichten, aus Marokko und aus Algerien stammen. Diese Leute sind ein ganz anderer Menschenschlag als die Syrer, von denen viele eine relativ gute Erziehung genossen haben. Ausnahmen gibt es natürlich überall. Dazu kommen die psychische Belastung, der Verlust der privaten Wohnung, der Heimat, des gewohnten Lebens, der Verlust der "alten" Autoritäten und so weiter.

Hier warten sie in überfüllten Sammelunterkünften auf ein besseres Leben. Es ist kalt, es ist Winter, Langeweile... die alten Denkstrukturen, beispielsweise in Bezug auf die Position von Männern und Frauen, taugen nicht für das Leben in der BRD.

Wenn man auf den Sezessionskrieg reflektiert... und wie viele der "befreiten", aber niemals zu einem Leben in Freiheit erzogenen Sklaven dann zum Problem wurden und die Gesetzlosen unter ihnen eine echte Gefahr für die die öffentliche Sicherheit darstellten, aufgrund eines übergriffigen, Verhaltens der desorientierten, arbeitslosen, unversorgten und auf sich gestellten Ex-Sklaven und der damit verbundenen realen Gefahr beispielsweise für die weißen Frauen, -- irgendwie gibt es da schon Parallelen.
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Janina
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#453 Re: Attentate in Paris

Beitrag von Janina » Fr 15. Jan 2016, 15:44

jsc hat geschrieben:Meiner Meinung nach will Charlie Hebdo damit nicht aussagen, dass der kleine Junge ein "Begrappscher" geworden wäre, sonder ganz im Gegenteil, sie zeigen die verkürzte Denkweise auf, das gerade so viele Menschen denken.
Unabhängig von der Zustimmung zur der dargestellten Meinung bleibt das Recht sie darzustellen.

jsc
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#454 Re: Attentate in Paris

Beitrag von jsc » Fr 15. Jan 2016, 16:22

Magdalena61 hat geschrieben:Weil denen mehr oder weniger unterstellt wird, "Hinterngrapscher" zu protegieren.
Und das recht aggressiv.
Wem wird denn dass unterstellt? Den Christen, die sich mit dem Ruf Gottes identifizieren? Vom wem und warum?

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Magdalena61
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#455 Re: Attentate in Paris

Beitrag von Magdalena61 » So 17. Jan 2016, 00:24

Nicht nur Christen.
Es kam so an.

Wenn der IS solche Schandwerke veröffentlichen würde, wäre ich in Versuchung zu denken: "Diese Leute haben keine Kultur, denen ist nichts heilig, nicht einmal ein totes Kind lassen sie in Ruhe, das sind Barbaren".

Charlie & Co. arbeiten emsig daran, die muslimische Welt pausenlos zu provozieren und gegen "die Europäer" aufzubringen. Ich genieße AUCH Meinungsfreiheit, und ich bin DAGEGEN.
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#456 Re: Attentate in Paris

Beitrag von Janina » Do 21. Jan 2016, 10:39

Magdalena61 hat geschrieben:Wenn der IS solche Schandwerke veröffentlichen würde, wäre ich in Versuchung zu denken: "Diese Leute haben keine Kultur, denen ist nichts heilig, nicht einmal ein totes Kind lassen sie in Ruhe, das sind Barbaren".
Dann lies doch mal die Machwerke des IS. Dann kannst du mal vergleichen, was wirklich intellektueller und ethischer Bodensatz ist.
Das Magazin heißt Dabiq, und ist sogar in deutsch verfügbar.

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#457 Re: Attentate in Paris

Beitrag von Magdalena61 » Do 21. Jan 2016, 11:14

... von denen denke ich GENAU das, was ich geschrieben habe.

Aufgrund ihrer "Werke". Diesen Leuten ist nichts heilig. Jedenfalls nichts, das irgendwie nach allgemeinen Menschenrechten riecht und von ihnen die Beachtung bestimmter Tabus- auch im religiösen Bereich- sowie irgendwelche persönliche Einschränkungen fordern würde. Nur ihre Macht und ihre Ideologie, die sind ihr "Gott". Denen bringen sie reichlich Opfer.

Ich wollte den Sachverhalt "aus der Perspektive der anderen" darstellen, weil man zu Leuten, mit denen man sich nicht identifiziert, viel mehr Abstand hat. Wenn die eigene Mannschaft Mist baut, ist man eher geneigt, zu relativieren oder zu entschuldigen.

Ob die muslimische Mehrheit überhaupt differenziert zwischen "Charlie- Fans" und denjenigen Europäern, die diese Art von Meinungsäußerung kategorisch ablehnen? Wenn die Völker nach dem gleichen Strickmuster urteilen wie hier die Anti- Flüchtlings- Fraktion: Vermutlich nicht.
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#458 Re: Attentate in Paris

Beitrag von Janina » Do 21. Jan 2016, 12:13

Magdalena61 hat geschrieben:Ob die muslimische Mehrheit überhaupt differenziert zwischen "Charlie- Fans" und denjenigen Europäern, die diese Art von Meinungsäußerung kategorisch ablehnen?
Natürlich werden sie das tun.
Die Islamisten, die Meinungsfreiheit ablehnen, werden die Faschisten als Brüder betrachten, und die "normalen Moslems von nebenan" haben bereits erkannt, was Grundrechte bedeuten, und werden die Meinungsfreiheit genauso gegen die Faschisten verteidigen wie "wir".

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#459 Re: Attentate in Paris

Beitrag von piscator » Do 21. Jan 2016, 12:15

Ein nicht unerheblicher Anteil der Gesetzesübertreter in Köln soll übrigens, nach Medienberichten, aus Marokko und aus Algerien stammen. Diese Leute sind ein ganz anderer Menschenschlag als die Syrer, von denen viele eine relativ gute Erziehung genossen haben. Ausnahmen gibt es natürlich überall. Dazu kommen die psychische Belastung, der Verlust der privaten Wohnung, der Heimat, des gewohnten Lebens, der Verlust der "alten" Autoritäten und so weiter.
Hier warten sie in überfüllten Sammelunterkünften auf ein besseres Leben. Es ist kalt, es ist Winter, Langeweile... die alten Denkstrukturen, beispielsweise in Bezug auf die Position von Männern und Frauen, taugen nicht für das Leben in der BRD.
Ich kenne die Verhältnisse in Syrien nicht, ich war bzw. bin aber des Öfteren in Kairo, Marokko und dem östlichen Teil der Türkei. Und da gehe ich Heranwachsenden oder jungen Männern instinktiv aus dem Weg, insbesondere, wenn diese in Gruppen irgendwo zusammenstehen.

Jetzt versetze ich mich mal in die Lage dieser Menschen. Die kommen hierher und treffen auf Verhältnisse, die gravierend von denen in ihren Heimatländern abweichen. Der Mangel an Polizeikräften und die liberale Strafverfolgung und Rechtsprechung müssen denen wie das Paradies erscheinen, insbesondere da nach der noch geltenden Rechtsprechung erst Gefängnisstrafen ab 3 Jahren überhaupt einen Einfluss auf das anstehende Asylverfahren haben.
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