Jugendamt nimmt Christen die Kinder weg

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Magdalena61
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#41 Re: Jugendamt nimmt Christen die Kinder weg

Beitrag von Magdalena61 » Fr 20. Sep 2013, 15:59

Update:
Geiernotizen.de | 19.09.2013 um 23:55 Uhr

Es gibt Grund zur Dankbarkeit: Die Kinder der Familie Wunderlich sind nach drei Wochen in Fremdbetreuung wieder bei ihren Eltern. Dies ist heute (Donnerstag) am Familiengericht Darmstadt in nichtöffentlicher Sitzung beschlossen worden. Freilich werden sie künftig eine öffentliche Schule besuchen müssen, um den Eltern nicht wieder weggenommen zu werden. Das Jugendamt wollte auf Zeit spielen und hatte vor Gericht einen Beschluß angestrebt, die Kinder mindestens ein halbes Jahr von ihren Eltern fernzuhalten. Danach hätte es, wie dies regelmäßig in vergleichbaren Fällen geschieht, argumentieren können, dass eine Rückkehr der Kinder in die Familie dem Kindeswohl zuwiderliefe, weil sie sich inzwischen in der Fremdbetreuung eingewöhnt und sozial integriert hätten. Diesem Ansinnen ist das Gericht nicht gefolgt.
Kommentar bei idea.de

Wahre Worte:
Kontra: Hausunterricht gefährdet nicht das Kindeswohl
...
Der Staat dürfe nach der Gesetzeslage Kinder erst dann wegnehmen, wenn sie körperlich, geistig oder seelisch zu verwahrlosen drohen: „Das ist beim Hausunterricht regelmäßig nicht der Fall.“ Vielmehr zeigten wissenschaftliche Untersuchungen, dass zu Hause unterrichtete Kinder eine bessere Bildung und Sozialkompetenz hätten als andere Schüler.

Doch selbst wenn der Hausunterricht im Einzelfall weniger erfolgreich sei als der Unterricht an einer staatlichen Schule, bestehe kein Handlungszwang. Denn immer wieder versage auch der Staat in seinen Schulen, wenn etwa Schüler die Lernziele nicht erreichten. Eckermann fragt: „Wer entzieht in diesen Fällen dem Staat die Befugnis, Kinder per Schulpflicht in die Schule zu zwingen?“

Auf jeden Fall sei ein Zerreißen von Familien wegen Hausbeschulung „grob rechtswidrig“. Nach Angaben von Eckermann erteilen in Deutschland rund 500 Familien trotz der Schulpflicht Hausunterricht.
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piscator
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#42 Re: Jugendamt nimmt Christen die Kinder weg

Beitrag von piscator » Fr 20. Sep 2013, 18:26

Magdalena61 hat geschrieben: Wahre Worte:
Kontra: Hausunterricht gefährdet nicht das Kindeswohl
...
Der Staat dürfe nach der Gesetzeslage Kinder erst dann wegnehmen, wenn sie körperlich, geistig oder seelisch zu verwahrlosen drohen: „Das ist beim Hausunterricht regelmäßig nicht der Fall.“ Vielmehr zeigten wissenschaftliche Untersuchungen, dass zu Hause unterrichtete Kinder eine bessere Bildung und Sozialkompetenz hätten als andere Schüler.

Doch selbst wenn der Hausunterricht im Einzelfall weniger erfolgreich sei als der Unterricht an einer staatlichen Schule, bestehe kein Handlungszwang. Denn immer wieder versage auch der Staat in seinen Schulen, wenn etwa Schüler die Lernziele nicht erreichten. Eckermann fragt: „Wer entzieht in diesen Fällen dem Staat die Befugnis, Kinder per Schulpflicht in die Schule zu zwingen?“

Auf jeden Fall sei ein Zerreißen von Familien wegen Hausbeschulung „grob rechtswidrig“. Nach Angaben von Eckermann erteilen in Deutschland rund 500 Familien trotz der Schulpflicht Hausunterricht.
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Diese angeführten wissenschaftlichen Untersuchungen würde ich schon gerne mal sehen und vor allem, wer die überhaupt durchführt. Im übrigen polarisiert die Überschrift "Jugendamt nimmt Christen die Kinder weg".

Die Kinder werden nicht weggenommen, weil die Eltern Christen sind, sondern weil die zuständigen Behörden grundsätzliche Mängel in der KIndererziehung bzw. Kinderbetreuung sahen.

Das Familiengericht hat aufgrund seiner Erkenntnisse eine Entscheidung getroffen und die Kinder unter Auflagen in die Familie zurück geschickt. Die Kinder sollen in Zukunft eine Schule besuchen, das Familiengericht hat nicht verlangt, dass die Eltern Atheisten werden sollen.
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Magdalena61
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#43 Re: Jugendamt nimmt Christen die Kinder weg

Beitrag von Magdalena61 » Fr 20. Sep 2013, 20:12

piscator hat geschrieben:Diese angeführten wissenschaftlichen Untersuchungen würde ich schon gerne mal sehen und vor allem, wer die überhaupt durchführt.
Ein Rechtsanwalt, welcher der Initiative Schulunterricht zu Hause (SchuzH) vorsteht, wird jetzt nicht gerade öffentlich Behauptungen aufstellen, die sich nicht beweisen lassen. :)
Im übrigen polarisiert die Überschrift "Jugendamt nimmt Christen die Kinder weg".
Die darin enthaltene- rein sachliche- Info entspricht schlicht und bescheiden der Wahrheit.
piscator hat geschrieben:Die Kinder werden nicht weggenommen, weil die Eltern Christen sind, sondern weil die zuständigen Behörden grundsätzliche Mängel in der KIndererziehung bzw. Kinderbetreuung sahen.
Welche denn?
Bis auf die Schulverweigerung... macht die Familie den Eindruck, eine Vorzeigefamilie zu sein.

Das Beurteilung, ob ein dringender Handlungsbedarf besteht ist bundesweit leider nicht einheitlich, sondern der [d]Willkür[/d] Einschätzung der zuständigen Behörden überlassen. Ansonsten müssten nämlich die Kinder aller 500 Familien, die der Obrigkeit die Stirn bieten und ihre Kids selbst unterrichten unverzüglich in Obhut genommen und per richterlicher Anordnung den staatlichen Schulen zugeführt werden. :mrgreen:
piscator hat geschrieben:Das Familiengericht hat aufgrund seiner Erkenntnisse eine Entscheidung getroffen und die Kinder unter Auflagen in die Familie zurück geschickt. Die Kinder sollen in Zukunft eine Schule besuchen, das Familiengericht hat nicht verlangt, dass die Eltern Atheisten werden sollen.
Wer glaubt oder sagt, "Gericht" käme von "Recht" und vertrete die "Wahrheit", der lebt hinter dem Mond :!: .

M.E. war das ein Fall von Behördenwillkür.

"Das Familiengericht" macht gerne und bereitwillig, was "das Jugendamt"*** will. Da wird nicht unbedingt das BGB beachtet, wenn's gerade nicht reinpasst... denn um an die Öffentlichkeit zu gehen, braucht es gute Nerven, und die haben Eltern, die in die Mühlen dieser Pseudoorganisation geraten sind, nicht mehr unbedingt, wenn man ihnen die Kinder weggenommen hat oder sie ständig Angst um ihre Kinder haben müssen.

Es kann sein, ein Sozialarbeiter, der die Familie vor Gericht zog und mindestens als Zeuge geladen wurde, erscheint überhaupt nicht zu dem Termin. Doch, obwohl der Richter das Fehlen desselben rügt, wird trotzdem eine Farce von Verhandlung abgezogen-- deren Ergebnis von vornherein fest stand.

(***sprich: Wenige Mitarbeiter, die sich persönlich mit der Familie angelegt haben, weil manche dieser Provinzkönige einfach keinen Widerspruch ertragen, bzw. dass der Bürger sich seiner Rechte bewußt ist und sich nicht untertänig genug verhält-- so etwas gibt es AUCH).

Der durch die gewaltsame Wegnahme der Kinder angerichtete seelische Schaden ist vermutlich noch gar nicht abzuschätzen.

Damit gebe ich den Eltern nicht uneingeschränkt Recht. Denn ich kann die Ablehnung der Alternative "christliche Privatschule" nicht nachvollziehen, mir sind die Gründe dafür nicht bekannt. Möglicherweise war es ein finanzielles Problem.
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Magdalena61
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#44 Re: Jugendamt nimmt Christen die Kinder weg

Beitrag von Magdalena61 » Fr 20. Sep 2013, 20:12

Geiernotizen.de hat geschrieben:Das Jugendamt wollte auf Zeit spielen und hatte vor Gericht einen Beschluß angestrebt, die Kinder mindestens ein halbes Jahr von ihren Eltern fernzuhalten. Danach hätte es, wie dies regelmäßig in vergleichbaren Fällen geschieht, argumentieren können, dass eine Rückkehr der Kinder in die Familie dem Kindeswohl zuwiderliefe, weil sie sich inzwischen in der Fremdbetreuung eingewöhnt und sozial integriert hätten.
Ganz genau so läuft das.
Man darf zumindest argwöhnen...das öffentliche Interesse an der Familie Wunderlich ist dem zuständigen Familiengericht nicht entgangen.

Was hinter den Kulissen wirklich abgeht, übrigens zu Lasten des deutschen Steuerzahlers, das wird systematisch und radikal unterdrückt. Man erfährt davon nur, wenn man selbst betroffen ist oder Leute kennt, die einen solchen Jugendamts- und Behörden- Horror durchgemacht haben.

Mir ist ein Fall bekannt, da wollte eine betroffene Pflegemutter eine Interessensgemeinschaft (für Opfer von Behördenwillkür im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe) gründen, um gegen das zuständige Jugendamt vorzugehen und inserierte zu diesem Zweck in der örtlichen Tageszeitung. Das war zu der Zeit, bevor jeder Haushalt PC und Internet hatte.
Das Jugendamt drohte massiv, auch mit rechtlichen Schritten- die Frau durfte nicht mehr inserieren.

Homeschooling sehe ich kritisch, das deutsche Schulsystem aber AUCH, und bitte: Seit etwa 25 Jahren bin ich mit Letzterem mehr oder weniger täglich konfrontiert, registriere die Veränderungen, und die sind nicht durchweg postitiv, wie ja auch die PISA- Studien eindrücklich belegen. Zu deutsch: Die Zustände sind teilweise miserabel und inakzeptabel.
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#45 Re: Jugendamt nimmt Christen die Kinder weg

Beitrag von Sola » Sa 21. Sep 2013, 13:26

Magdalena61 hat geschrieben: ...Freilich werden sie künftig eine öffentliche Schule besuchen müssen, um den Eltern nicht wieder weggenommen zu werden.
...
Auf jeden Fall sei ein Zerreißen von Familien wegen Hausbeschulung „grob rechtswidrig“...

Falls der letzte Satz tatsächlich mit in die Urteilsbegründung hereingeschrieben wurde, ist die weiter oben gestellt Bedingung eigentlich hinfällig - zumindest dürften die Eltern sicher sein, dass die Kinder nicht wieder weggenommen werden, da eindeutig die "Rechtswidrigkeit" der Massnahme festgestellt wurde. Daran ändert auch eine fortgesetzte Hausbeschulung nichts.
Das Jugendamt könnte höchstens zu anderen Druckmitteln und Strafen greifen, aber auch als staatliche Behörde ist es an Gesetze gebunden und darf keine rechtswidrigen Mitteln anwenden, um etwas durchzusetzen.

Öffentliche Schulen sind natürlich nicht optimal. Aber ich finde, Kindern muss auch die Möglichkeit gegeben werden, sich zu "sozialisieren"; in der Auseinandersetzung mit Gleichaltrigen und mit der "fremden" Autorität der Lehrer umgehen zu lernen, mit anderen Meinungen und Lebensentwürfe konfrontiert zu werden und sich in der Abgrenzung dagegen selbt zu "definieren".

Wenn man all das als "schädliche Einflüsse" von ihnen fern hält, haben sie es als Erwachsene um so schwerer, damit umzugehen.
Ich finde es besser, die Kinder gut zu betreuen und solche Dinge von Anfang an mit ihnen zu besprechen und ihnen helfen, mit den daraus erwachsenden Problemen umzugehen.

Allerdings sehe ich ein Grenze erreicht, wenn ein Kind gemobbt oder ausgegrenzt wird.
Bei meinem älteren Sohn war das der Fall (als Deutscher im Ausland). Daraufhin haben wir die Kinder sofort aus der staatlichen Schule genommen und in eine Privatschule geschickt. Dort ging es lange gut, bis der Jüngere schliesslich ähnliche Probleme bekam; allerdings nicht ganz so krass. Da haben wir das Ende des Schuljahrs abgewartet, ihn dann mit dem Grossen zusammen (der ein bestimmtes Gymnasium in einer grösseren Stadt besuchen wollte) die Schule wechseln lassen.
Dort waren/sind (der Grosse studiert inzwischen) beide sehr gut integriert (der Grosse in der Privatschule auch schon, vielleicht weil er Klassenbester war) und haben viele Freunde gefunden.
Grosstädtler sind in der Beziehung doch Fremden gegenüber offener als auf dem Land oder in der Kleinstadt.
Liebe Grüsse
Sola

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#46 Re: Jugendamt nimmt Christen die Kinder weg

Beitrag von piscator » Sa 21. Sep 2013, 14:08

Magdalena61 hat geschrieben:Ein Rechtsanwalt, welcher der Initiative Schulunterricht zu Hause (SchuzH) vorsteht, wird jetzt nicht gerade öffentlich Behauptungen aufstellen, die sich nicht beweisen lassen. :)
Stimmt, Rechtsanwälte sind Heilige, sie lügen nicht, halten sich immer an die Geschwindigkeitsbegrenzungen und gehen nicht aufs Klo. :mrgreen: Hier ein Rechtsanwalt, der auch eine Initiative betreibt:
http://www.psiram.com/ge/index.php/Dominik_Storr[quote].
Die darin enthaltene- rein sachliche- Info entspricht schlicht und bescheiden der Wahrheit.[/quote] Nur aus evangelikaler Sicht, da rotten sich alle reflexartig zusammen und schreien "Christenverfolgung". Ich hätte noch eine andere Überschrift, wie wäre es mit "Jugendamt nimmt Linkshändern die Kinder weg?"
Bis auf die Schulverweigerung... macht die Familie den Eindruck, eine Vorzeigefamilie zu sein.
Wie willst du das beurtteilen? Du kennst die Familie ebenso wenig wie ich, da hat das Jugendamt sicher mehr Informationen.
Das Beurteilung, ob ein dringender Handlungsbedarf besteht ist bundesweit leider nicht einheitlich, sondern der [d]Willkür[/d] Einschätzung der zuständigen Behörden überlassen. Ansonsten müssten nämlich die Kinder aller 500 Familien, die der Obrigkeit die Stirn bieten und ihre Kids selbst unterrichten unverzüglich in Obhut genommen und per richterlicher Anordnung den staatlichen Schulen zugeführt werden. :mrgreen:
Du widersprichst dir, das sagt doch nur aus, dass das Homeschooling eben nicht das Indiz für schlechte Familienverhältnisse ist. Und es ist ein Unterschied, ob ein Kind Homeschooling macht und ansonsten normal lebt. Gerade bei den religiösen Fanatikern ist das Homeschooling das Resultat einer Isolierung und Abgrenzung von der Gesellschaft..
M.E. war das ein Fall von Behördenwillkür.
Natürlich nur, weil es sich um Evangelikale handelt; wären die Eltern dagegen Moslems, dann natürlich nicht. :mrgreen:
Der durch die gewaltsame Wegnahme der Kinder angerichtete seelische Schaden ist vermutlich noch gar nicht abzuschätzen.
Vielleicht war es auch eine Befreiung von verbohrten Fanatismus, Freudlosigkeit und Eingesperrtsein.
Damit gebe ich den Eltern nicht uneingeschränkt Recht. Denn ich kann die Ablehnung der Alternative "christliche Privatschule" nicht nachvollziehen, mir sind die Gründe dafür nicht bekannt. Möglicherweise war es ein finanzielles Problem.
Das wissen wir alle nicht.
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#47 Re: Jugendamt nimmt Christen die Kinder weg

Beitrag von Pluto » Sa 21. Sep 2013, 21:55

piscator hat geschrieben:Stimmt, Rechtsanwälte sind Heilige, sie lügen nicht, halten sich immer an die Geschwindigkeitsbegrenzungen und gehen nicht aufs Klo. :mrgreen: Hier ein Rechtsanwalt, der auch eine Initiative betreibt:
http://www.psiram.com/ge/index.php/Dominik_Storr.
Thema verfeht!
Es geht hier um die Qualität der deutschen Schulen und um das "Home-schooling" ganz allgemein.

Nur aus evangelikaler Sicht, da rotten sich alle reflexartig zusammen und schreien "Christenverfolgung". Ich hätte noch eine andere Überschrift, wie wäre es mit "Jugendamt nimmt Linkshändern die Kinder weg?"
dito. Thema verfehlt.
Es geht weder um evangelikale Ansichten, noch um Chistenverfolgung, sondern um die Zustände an den deutschen Schulen ganz allgemein. Dass es in diesem Fall eine christliche Familie trifft, ist vermutlich eher zufällig.

Schau dir doch die katastrophalen Zustände an den deutschen Schulen an!
Nicht nur die Pisa-Studien belegen die schlechte Qualität des Unterrichts, sondern die UNO beanstandet auch die Diskriminierung minderbemittelter Familien. Was in der Praxis passiert, ist doch, dass diejenigen die das notwendige Kleingeld haben, ihre Kinder auf Privatschulen schicken. Doch was tut eine "normale" Familie, wenn sie mit den Leistungen ihrer Kinder under des Lehrpersonals unzufrieden ist, un die Lehrer versuchen die Schuld für die schlechten Leistungen der Schüler auf die Eltern abzuwälzen? Da ist es nur verständlich, wenn hin und wieder eine Familie streikt.

Versteh mich nicht falsch, ich bin nicht gegen eine generelle Schulpflicht, sondern für die Verbesserung der Leistungen der öffentlichen Schulen und eine Abschffung des staatlichen Schulmonopols, damit endlich (a) die Benachteiligung der ärmeren Schichten in der Gesellschaft aufhört, und (b) die Lehrer ihre Pflicht wahrnehmen, damit in Zukunft Fälle wie der hier Angesprochene nicht mehr vorkommen.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Magdalena61
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#48 Re: Jugendamt nimmt Christen die Kinder weg

Beitrag von Magdalena61 » Sa 21. Sep 2013, 22:00

Sola hat geschrieben:
Magdalena61 hat geschrieben: ...Freilich werden sie künftig eine öffentliche Schule besuchen müssen, um den Eltern nicht wieder weggenommen zu werden.
...
Auf jeden Fall sei ein Zerreißen von Familien wegen Hausbeschulung „grob rechtswidrig“...
Falls der letzte Satz tatsächlich mit in die Urteilsbegründung hereingeschrieben wurde, ist die weiter oben gestellt Bedingung eigentlich hinfällig - zumindest dürften die Eltern sicher sein, dass die Kinder nicht wieder weggenommen werden, da eindeutig die "Rechtswidrigkeit" der Massnahme festgestellt wurde. Daran ändert auch eine fortgesetzte Hausbeschulung nichts.
Der Satz stammt von Rechtsanwalt Armin Eckermann (Dreieich bei Frankfurt am Main), der der Initiative Schulunterricht zu Hause (SchuzH) vorsteht.
Hier ist der ganze Artikel: Pro und Kontra Schulpflicht: Soll der Staat hart durchgreifen?
Das Jugendamt könnte höchstens zu anderen Druckmitteln und Strafen greifen, aber auch als staatliche Behörde ist es an Gesetze gebunden und darf keine rechtswidrigen Mitteln anwenden, um etwas durchzusetzen.
Der Schaden ist m.E. größer als der Nutzen (für die Kinder).
Öffentliche Schulen sind natürlich nicht optimal. Aber ich finde, Kindern muss auch die Möglichkeit gegeben werden, sich zu "sozialisieren"; in der Auseinandersetzung mit Gleichaltrigen und mit der "fremden" Autorität der Lehrer umgehen zu lernen, mit anderen Meinungen und Lebensentwürfe konfrontiert zu werden und sich in der Abgrenzung dagegen selbt zu "definieren".
Dieser Meinung war ich bisher auch, komme aber, wie ich die Entwicklung in den Schulen über Jahrzehnte hinweg beobachte immer mehr ins Zweifeln, ob man das heutige staatliche Schulsystem (in Deutschland) überhaupt noch guten Gewissens verteidigen kann.

Und das nicht der Unterrichtsinhalte wegen... Evolution und anderes können mich nicht schrecken- außerdem halte ich es nicht für heilsnotwendig, ein Anhänger des Kurzzeitkreationismus zu sein, um errettet zu werden.

In einigen (nicht in allen!) Schulen ist einiges entartet-- aber nicht einmal Pisa bewirkt(e) bei den Verantwortlichen die Erkenntnis, eine Menge Irrwege eingeschlagen zu haben. Da man sich das eigene Versagen nicht eingestehen will, schiebt man den schwarzen Peter konsequent den Eltern zu: Wenn in der Schule etwas nicht funktioniert, dann findet man sicher :mrgreen: eine Ursache im Elternhaus oder im häuslichen Umfeld. Und wenn man nichts findet, dann er- findet man halt etwas.

Auf diese Weise kann man Probleme nicht lösen. Man kann nicht einfach alle bewährten Erziehungskonzepte über den Haufen schmeißen und meinen, unausgereifte Theorien müssten ebenso gut funktionieren wie das, was man als "veraltet" ausrangierte.
Allerdings sehe ich ein Grenze erreicht, wenn ein Kind gemobbt oder ausgegrenzt wird.
Bingo.
Wenn in den Klassen mehr Disziplin eingefordert würde, gäbe es weniger Leerlauf, weniger Langeweile, weniger offene Rebellion und... weniger Mobbing.
Bei meinem älteren Sohn war das der Fall (als Deutscher im Ausland). Daraufhin haben wir die Kinder sofort aus der staatlichen Schule genommen und in eine Privatschule geschickt.
Privatschule muß man sich leisten können.
Grosstädtler sind in der Beziehung doch Fremden gegenüber offener als auf dem Land oder in der Kleinstadt.
Weil in größeren Städten oder Touristenzentren mehr "Durchgangsverkehr" ist.

Es ist nicht immer ganz so hervorragend, wenn der Staat, eine Kirche oder ein Unternehmen ein Monopol auf etwas hat. Konkurrenz kann heilsam wirken. In diesem Sinne kann man Eltern, die sich die Mühe machen, ihre Kinder selbst zu unterrichten und dabei gute Ergebnisse erzielen, nur Hochachtung aussprechen... denn sie nehmen die Funktion eines "Störfaktors" ein... arrangieren sich nicht mit bestehenden Mißständen und zeigen dem Staat, was möglich ist.

So lange die Kinder in ein größeres soziales Umfeld, z.B. innerhalb der Gemeinde integriert sind und bei Prüfungen mit ihren gleichaltrigen, staatlich beschulten Kollegen mithalten können, wobei sie ihnen nicht selten voraus sind... gibt es keinerlei Grund, solche Kinder aus ihrer Herkunftsfamilie heraus zu reißen, um die "Macht der Obrigkeit" zu demonstrieren.
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#49 Re: Jugendamt nimmt Christen die Kinder weg

Beitrag von Magdalena61 » Sa 21. Sep 2013, 22:13

:D ... ich sehe gerade... wir haben teilweise das Gleiche geschrieben, Pluto.
Nö, ich hab nicht bei dir abgeguckt.
piscator hat geschrieben:Nur aus evangelikaler Sicht, da rotten sich alle reflexartig zusammen und schreien "Christenverfolgung". Ich hätte noch eine andere Überschrift, wie wäre es mit "Jugendamt nimmt Linkshändern die Kinder weg?"
Der Verdacht, du leidest unter einem Evangelikalen-Trauma, erhärtet sich immer mehr.
Jetzt hast du schon Probleme mit einer Überschrift, die einfach nur in Stichworten den Inhalt des Themas wiedergibt.
Gerade bei den religiösen Fanatikern ist das Homeschooling das Resultat einer Isolierung und Abgrenzung von der Gesellschaft..
Es gibt religiöse Fanatiker und es gibt nichtreligiöse Fanatiker, die gegen alles, das irgendwie mit Glauben und entschiedener Nachfolge zu tun hat vorgehen, ohne zu differenzieren.
Natürlich nur, weil es sich um Evangelikale handelt; wären die Eltern dagegen Moslems, dann natürlich nicht. :mrgreen:
Du unterstellst mir hoffentlich nicht eine Meinung, ohne zu wissen, wie ich darüber denke? :)
Vielleicht war es auch eine Befreiung von verbohrten Fanatismus, Freudlosigkeit und Eingesperrtsein.
In diesem Fall wären die Kinder wohl nicht schon wieder bei ihren Eltern, denn Kinder, die in staatliche Obhut genommen wurden, werden normalerweise von geschultem Personal beobachtet und beurteilt.

Das Familiengericht muß ja eine Grundlage haben für seine Entscheidung. Möglicherweise wurden die Kinder angehört, nach dem Verhältnis zu ihren Eltern, den häuslichen Umständen etc. befragt.
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#50 Re: Jugendamt nimmt Christen die Kinder weg

Beitrag von Pluto » Sa 21. Sep 2013, 22:32

Magdalena61 hat geschrieben: :D ... ich sehe gerade... wir haben teilweise das Gleiche geschrieben, Pluto.
Nö, ich hab nicht bei dir abgeguckt.
Das glaube ich dir!
Ich würde sagen, wir haben uns ganz gut ergänzt. :)
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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