Frigida oder der Marsch der Blöden?

Politik und Weltgeschehen
piscator
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#41 Re: Frigida oder der Marsch der Blöden?

Beitrag von piscator » Di 16. Dez 2014, 20:39

frigida.jpg
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Ich habe mir das Thema dieser Diskussion nochmals angeschaut. Kann es sein, dass ich da was verwechselt habe?
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closs
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#42 Re: Frigida oder der Marsch der Blöden?

Beitrag von closs » Di 16. Dez 2014, 20:48

piscator hat geschrieben:Kann es sein, dass ich da was verwechselt habe?
:lol: Naja - zumindest bleiben zufriedene Menschen eher daheim.

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sven23
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#43 Re: Frigida oder der Marsch der Blöden?

Beitrag von sven23 » Di 23. Dez 2014, 08:50

Die Initiatoren der neuen Protestbewegung haben teilweise eine kriminelle Vergangenheit oder kommen aus dem Nazi-Miljeau. Deshalb ist der Verdacht, daß es sich um rechtes, braun gefärbtes Gedankengut handelt, gar nicht abwegig.

http://www.spiegel.de/panorama/gesellsc ... ref=plista
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closs
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#44 Re: Frigida oder der Marsch der Blöden?

Beitrag von closs » Di 23. Dez 2014, 09:15

sven23 hat geschrieben:Die Initiatoren der neuen Protestbewegung haben teilweise eine kriminelle Vergangenheit oder kommen aus dem Nazi-Miljeau. Deshalb ist der Verdacht, daß es sich um rechtes, braun gefärbtes Gedankengut handelt, gar nicht abwegig.
Kann gut sein - und ist natürlich auch wieder keine inhaltliche Auseinandersetzung, sondern eine Medien-Kampagne (GrafLambsdorf war auch vorbestraft :lol: ). - Ich würde das Problem tiefer anlegen - denn:

Unsere Gesellschaft ist gespalten in eine Medien-Gesellschaft und eine Bürger-Gesellschaft. Viele Menschen nehmen dabei die Mattscheiben- und Presse-Realität passiv oder verärgert, inzwischen zunehmend belustigt, hin. Medien erscheinen ihnen durchsetzt mit Political-Correctness-Floskeln, auf denen das Odium der schein-kritischen Selbst-Gefälligkeit ruht.

Flankiert wird diese mediale Ordnung von einem Gender-Mainstreaming, das den Familien vorgaukelt, Kinderlosigkeit und Homosexualität seien gesellschaftliches Ideal und Bedingung für Elitität. - Insofern nimmt Dresden ein tief-verankertes Unbehagen auf, das nicht mit dem Etikett links- oder rechts-radikal abgetan werden sollte. Denn nicht jeder, der die USA genauso kritisch sieht wie Russland, oder Heterosexualität und Familie als Leitbild versteht, ist ein linker oder rechter Ultra..-

Dass die Dresdner Demonstranten ihr gesellschaftliches Unbehagen in Richtung Moslems umleiten, ist skandalös und bitter - aber ebenfalls beeinflusst von einer Medien-Industrie, die lieber 10 Mal mehr über 1000 Salafisten berichtet als 1 Mal über 4,5 Mio friedliche islamische Bürger. - Normalität interessiert nicht - wir haben einen Verlust der Mitte.

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sven23
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#45 Re: Frigida oder der Marsch der Blöden?

Beitrag von sven23 » Di 23. Dez 2014, 09:46

closs hat geschrieben: Unsere Gesellschaft ist gespalten in eine Medien-Gesellschaft und eine Bürger-Gesellschaft. Viele Menschen nehmen dabei die Mattscheiben- und Presse-Realität passiv oder verärgert, inzwischen zunehmend belustigt, hin. Medien erscheinen ihnen durchsetzt mit Political-Correctness-Floskeln, auf denen das Odium der schein-kritischen Selbst-Gefälligkeit ruht.

Flankiert wird diese mediale Ordnung von einem Gender-Mainstreaming, das den Familien vorgaukelt, Kinderlosigkeit und Homosexualität seien gesellschaftliches Ideal und Bedingung für Elitität. - Insofern nimmt Dresden ein tief-verankertes Unbehagen auf, das nicht mit dem Etikett links- oder rechts-radikal abgetan werden sollte. Denn nicht jeder, der die USA genauso kritisch sieht wie Russland, oder Heterosexualität und Familie als Leitbild versteht, ist ein linker oder rechter Ultra..-

Dass die Dresdner Demonstranten ihr gesellschaftliches Unbehagen in Richtung Moslems umleiten, ist skandalös und bitter - aber ebenfalls beeinflusst von einer Medien-Industrie, die lieber 10 Mal mehr über 1000 Salafisten berichtet als 1 Mal über 4,5 Mio friedliche islamische Bürger. - Normalität interessiert nicht - wir haben einen Verlust der Mitte.

Muß man sich eigentlich selbst zitieren, den closs hat schon mal geschrieben:

Unsere Gesellschaft ist gespalten in eine Medien-Gesellschaft und eine Bürger-Gesellschaft. Viele Menschen nehmen dabei die Mattscheiben- und Presse-Realität passiv oder verärgert, inzwischen zunehmend belustigt, hin. Medien erscheinen ihnen durchsetzt mit Political-Correctness-Floskeln, auf denen das Odium der schein-kritischen Selbst-Gefälligkeit ruht.

Flankiert wird diese mediale Ordnung von einem Gender-Mainstreaming, das den Familien vorgaukelt, Kinderlosigkeit und Homosexualität seien gesellschaftliches Ideal und Bedingung für Elitität. - Insofern nimmt Dresden ein tief-verankertes Unbehagen auf, das nicht mit dem Etikett links- oder rechts-radikal abgetan werden sollte. Denn nicht jeder, der die USA genauso kritisch sieht wie Russland, oder Heterosexualität und Familie als Leitbild versteht, ist ein linker oder rechter Ultra.

Dass die Dresdner Demonstranten ihr gesellschaftliches Unbehagen in Richtung Moslems umleiten, ist skandalös und bitter - aber ebenfalls beeinflusst von einer Medien-Industrie, die lieber 10 Mal mehr über 1000 Salafisten berichtet als 1 Mal über 4,5 Mio friedliche islamische Bürger. - Normalität interessiert nicht - wir haben einen Verlust der Mitte.


closs hat geschrieben: Dass die Dresdner Demonstranten ihr gesellschaftliches Unbehagen in Richtung Moslems umleiten, ist skandalös und bitter

Ist das nicht das Kerngeschäft des braunen Sumpfes?

closs hat geschrieben: Normalität interessiert nicht - wir haben einen Verlust der Mitte.

Die Rechte ist doch längst in der Mitte angekommen, das ist doch Teil des Problems.
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#46 Re: Frigida oder der Marsch der Blöden?

Beitrag von piscator » Di 23. Dez 2014, 10:18

closs hat geschrieben: Unsere Gesellschaft ist gespalten in eine Medien-Gesellschaft und eine Bürger-Gesellschaft. Viele Menschen nehmen dabei die Mattscheiben- und Presse-Realität passiv oder verärgert, inzwischen zunehmend belustigt, hin. Medien erscheinen ihnen durchsetzt mit Political-Correctness-Floskeln, auf denen das Odium der schein-kritischen Selbst-Gefälligkeit ruht.
Wer keine Tageszeitung oder ein Magazin wie Stern und Spiegel mehr liest, sondern seine Informationen ausschließlich auch dem Internet oder den News bei RTL2 holt, ist nicht informiert. Er sieht und hört nur das, was ihm gefällt.
Flankiert wird diese mediale Ordnung von einem Gender-Mainstreaming, das den Familien vorgaukelt, Kinderlosigkeit und Homosexualität seien gesellschaftliches Ideal und Bedingung für Elitität.
Das fängt schon bei dem ganzen Bürger und Bürger-innen-Gelalle der Politiker an. Das hat m.E. nichts mit GM zu tun, sondern ist nur einfach peinlich.
Insofern nimmt Dresden ein tief-verankertes Unbehagen auf, das nicht mit dem Etikett links- oder rechts-radikal abgetan werden sollte. Denn nicht jeder, der die USA genauso kritisch sieht wie Russland, oder Heterosexualität und Familie als Leitbild versteht, ist ein linker oder rechter Ultra..-
Natürlich ist er das nicht, aber der Betreffende sollte schon darauf achten, wer bei diesen Demos neben ihm steht. Die Nazis sind omnipotent, die stehen bei Bedarf neben den Linken, aber auch bei den Christen.
Dass die Dresdner Demonstranten ihr gesellschaftliches Unbehagen in Richtung Moslems umleiten, ist skandalös und bitter - aber ebenfalls beeinflusst von einer Medien-Industrie, die lieber 10 Mal mehr über 1000 Salafisten berichtet als 1 Mal über 4,5 Mio friedliche islamische Bürger. - Normalität interessiert nicht - wir haben einen Verlust der Mitte.
Ungefähr 15.000 Demonstranten stellen meiner Ansicht nach nicht die Mitte der Gesellschaft dar, da sind am Wochenende jedes Mal mehr Dynamo Dresden Anhänger im Stadion. Diese Leute sind lautstark, aber unbedeutend.
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#47 Re: Frigida oder der Marsch der Blöden?

Beitrag von sven23 » Di 23. Dez 2014, 10:35

piscator hat geschrieben:Das fängt schon bei dem ganzen Bürger und Bürger-innen-Gelalle der Politiker an. Das hat m.E. nichts mit GM zu tun, sondern ist nur einfach peinlich.

Richtig, und es nervt langsam.
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#48 Re: Frigida oder der Marsch der Blöden?

Beitrag von Janina » Di 23. Dez 2014, 13:28

sven23 hat geschrieben:Die Initiatoren der neuen Protestbewegung haben teilweise eine kriminelle Vergangenheit oder kommen aus dem Nazi-Miljeau. Deshalb ist der Verdacht, daß es sich um rechtes, braun gefärbtes Gedankengut handelt, gar nicht abwegig.
http://www.spiegel.de/panorama/gesellsc ... ref=plista

Ich denke, wir haben in Deutschland ein ganz großes Wahrnehmungsproblem: Wir sind auf dem rechten Auge blind.

Ursache dieses Wahrnehmungsproblems ist ein Dogma, das von jedem akzeptiert wird. Das Dogma lautet: "Der Nationalsozialismus ist unvergleichbar".
Auf den ersten Blick sollte dies uns zu freundlicher Reue erziehen. Wie süß. Niemand sollte mehr sagen dürfen, dass "die anderen" ja auch schlimm waren, oder gar ähnlich schlimm, um die eigenen Missetaten zu relativieren. Solche Verbrechen sollten nicht relativierbar sein. Dieses "Unvergleichbar Böse" steht seitdem einsam als Mahnmal in der Geschichte der Menschheit, und nichts kommt dem gleich. Niemand soll jemals wieder was Gutes am Nazi-Regime finden, noch nicht einmal die Autobahn. Kein Nazi soll jemals wieder Fuß fassen können in der deutschen Parteienlandschaft. Sogar eine 5%-Hürde hat man eingeführt, um eine Wiederholung der Machtergreifung durch eine rechte Splitterpartei zu verhindern. Alles wo "Nazi" draufsteht, wird damit unmöglich gemacht. Adolf ist der braune König Midas. Alles was er je angefasst hat, hat sich sich in Scheiße verwandelt.

Nun sind die Nazis zwar nicht die Hellsten, aber immer noch ein wenig gewitzter als die deutsche Rechtslage, die sich damit ja nun wirklich selbst deklassiert: Der Hitlergruß wird mit abgespreizten Fingern abgewandelt, und schon steht das Strafrecht da wie Hein Blöd. Und um dem ganzen die Krone aufzusetzen, wollen die Nazis eine Kampftruppe gründen, die eine dermaßen verfassungsfeindliche Satzung hat, dass sie schneller verboten wird als sie das Wort "Heil" aussprechen können. Vorher geben sie sich noch schnell als Gruppenabzeichen das Stop-Schild. Und schon müssen in Deutschland alle Stop-Schilder abmontiert werden.

Das heißt doch, dass nicht nur die deutsche Justiz, sondern allen voran natürlich die öffentliche Wahrnehmung, unheimlich geil auf Symbole ist, anstatt Inhalte zu verstehen. Diese Kurzsichtigkeit gründet auf dem erwähnten Dogma. Da nichts mit dem Nazi-Regime vergleichbar sein darf, sind wir dazu verurteilt, dieselben politischen Entwicklungen, die damals zum Aufstieg der Nazis geführt haben, heute geflissentlich zu übersehen. Wir ignorieren den braunen Mob, weil wir ihn nicht mit den SA-Aufmärschen vergleichen dürfen. Wir erkennen den braunen Mob nämlich nicht an braunen Hemden, gehobenen Armen oder anderen schön ordentlich katalogisierbaren Symbolen. Denn diese Symbole kann man wechseln, und ist plötzlich super getarnt. Brauner Mob kann braune Scheiße reden, wir merken es nicht, solange kein Hakenkreuz dran klebt.

Da war zum Beispiel ein gutaussehender sympathischer junger Mann, der sich radikalisierte und nach einem Putschversuch gegen die Regierung eingebunkert wurde. In Haft schrieb er sein politisches Manifest mit dem Namen "Mein Kampf", nach der Haft scharte er eine Anhängerschar aus sozial gescheitertem und ungebildetem Pöbel um sich, die sich bei der anschließenden Machtübernhame als zuverlässiger Schlägertrupp erwies, und mit deren Hilfe er ein nationalsozialistisches Terrorregime etablieren konnte. Der junge Mann hieß Ruhollah Musavi, der sich irgendwann den Künstlernamen Ayatollah Khomeini zulegte. Ok, ich gebe zu - das Buch hieß genau genommen "Der islamische Staat", hatte aber denselben Inhalt. Und "sympathisch" war hier nicht wirklich das richtige Wort. Wer war dagegen gewappnet? Keiner, das Regime steht nach wie vor stabil.

Und da war noch ein gutaussehender sympathischer junger Mann, der sich in seiner Jugend bereits einem Schlägertrupp aus sozial gescheitertem und ungebildetem Pöbel anschloss, und wegen Putschversuchen gegen die Regierung eingebunkert wurde. Sein Buch "Mein Kampf" brauchte er da nicht mehr selber schreiben, das konnte er da einfach von seinem Schlägertrupp übernehmen. In Vorbereitung seines demokratischen Wahlsieges hat er erst schön Kreide gefressen, um danach die Katze aus dem Sack zu lassen, und die Pläne aus "Mein Kampf" umzusetzen. Er verfasste ein Ermächtigungsgesetz, und ließ es von seinem Reichstag abnicken, natürlich nachdem er vorher alle Oppositionspolitiker hat verhaften lassen. In diesem Fall ist eine kleine Änderung aufgetreten: Das ägyptische Militär hat die Rettungsleine gezogen und Mohammed Mursi gerade noch rechtzeitig abgesetzt.

Der einzige Grund, warum wir all diese vielversprechenden Karrieren von nationalsozialistischen Diktatoren nicht wahrnehmen können, ist, dass sie keine Hakenkreuze tragen, und keinen zackigen Scheitel, und kein Charlie-Chaplin-Bärtchen. Wir sind nicht in der Lage, Nazis zu erkennen, wenn sie auftreten. Weil der Nationalsozialismus so unvergleichbar zu sein hat, erkennen wir ihn nicht, wenn er wieder passiert.

Nun haben wir in Deutschland ein neues Phänomen. Die Nazis haben dazugelernt. Sie machen keine Spaßaktionen mehr, wie die mit dem Stop-Schild. Sie arbeiten wieder an einer echten Machtergreifung. Ohne Komik und Spaß, sondern mit echter Macht. Und das ist sooooo einfach. Sie nutzen einfach drei Phänomene, um unerkannt zu bleiben:
- Das Unvergleichbarkeitsdogma
- Den Ausländerschutz
- Den Religionsschutz

Niemand darf was gegen Religion sagen, niemand darf was gegen Ausländer sagen, und niemand darf eine Bewegung mit den Nazis vergleichen. Also gehen die Nazis hin, mischen sich unter Migranten, und verkleiden ihren kranken Faschismus als Religion. Mit Migranten hatten Nazis noch nie Probleme, immerhin waren sie schon zu Adolfs Zeiten international vernetzt, es mussten nur die Richtigen sein.
http://de.wikipedia.org/wiki/Sven_Lau
http://de.wikipedia.org/wiki/Pierre_Vogel

Da gibt es noch so einen sympathischen und aufstrebenden Jungdiktator. Schon als Student war er aktiv in seinem Schlägertupp sozial gescheiterter Hirnversager, die Partei wurde allerdings vom Militär zerschlagen - das ist der Punkt, an dem ich eine unglaubliche Sympathie für Militärputsche entwickele - und Erdogan eingebunkert. Nach wiederholten Umbenennungen der nationalsozialistischen Partei konnte er eine demokratische Wahl für sich entscheiden, und arbeitet seitdem an der totalen Machtübernahme. Selbst das Ermächtigungsgesetz hat er (natürlich nach Verhaftung der Opposition und Gleichschaltung der Presse) bereits durch, alles nachzulesen in seinem Buch "Mein Kampf": "Die Demokratie ist nur der Zug, auf den wir aufsteigen, bis wir am Ziel sind. Die Moscheen sind unsere Kasernen, die Minarette unsere Bajonette, die Kuppeln unsere Helme und die Gläubigen unsere Soldaten." Auch hier versteckt sich der nationalsozialistische Diktator unter dem Deckmantel des Religionsschutzes und der dogmatischen Unvergleichbarkeit mit seinem Vorbild, dem Führer.

Ich war vor 3 Wochen in Dresden, und habe dort die Montagsdemonstrationen gegen die grassierende und wachsende Herrschaft der Nazis mitbekommen. Der Name "Pegida" war mir noch nicht bekannt. Und die Leute, die dort mitlaufen, sind weder Asis noch Spießer. Die kommen als allen Schichten, und alle, die ich getroffen haben, sind gegen getarnte Nazis. Und sie sind dagegen, dass die unter dem Tarnumhang des Religionsschutzes und des Ausländerschutzes Dschihadisten rekrutieren, Scharia-Polizeien und ähnliche Schlägertrupps einrichten, Frauen verschleiern und minderjährige Töchter zwangsverheiraten, weil wir eine demokratische Gesellschaft mit Grundrechten sind. Und die Grundrechte gelten auch für Frauen und Mädchen und traumatisierte Kriegsflüchtlinge. Wer Spenden für den IS sammelt, gehört in den Knast. Wer Idioten für den IS rekrutiert, gehört in den Knast. Wer die Scharia will, gehört in den Knast. Das alles ist Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung und kann mit bereits bestehendem Strafrecht geahndet werden, und die Leute wollen, dass das auch getan wird.

Leider gibt es in Deutschland die dogmatisch verordnete Blindheit gegen Rechts. Wer gegen Salafistische Hassprediger ist, hat wohl was gegen Ausländer, oder gegen Islam, deshalb wird überall berichtet, dass die Proteste gegen Ausländer oder Islam wären. Und was passiert? Die Protestbewegung zieht unappetitliche rechte Randgruppen an, die gehört haben, dass man hier gegen Ausländer protestieren kann. Darum laufen da inzwischen so unappetitliche Hohlbratzen wie diese Melanie Dittmer rum. Nicht weil sie eine Bewegung initiiert hätten, sondern weil sie auf den falschen Zug aufspringen.
Die Leute marschieren gegen Salafismus, und an der Spitze laufen Nazis mit, und die Leute merken's nicht. Ich könnte kotzen!

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#49 Re: Frigida oder der Marsch der Blöden?

Beitrag von closs » Di 23. Dez 2014, 15:05

sven23 hat geschrieben:Ist das nicht das Kerngeschäft des braunen Sumpfes?
Natürlich - um so wichtiger ist es, konservative Bürger nicht in diesen Sumpf zu stoßen.

sven23 hat geschrieben:Die Rechte ist doch längst in der Mitte angekommen, das ist doch Teil des Problems.
Aus meiner Sicht ist das ein typisch deutsches Problem - die "schweigende Mehrheit" war nie links. - Insofern haben mich auch zu RAF-Zeiten die Links_ausschläge nie beunruhigt - denn sie stießen auf breite Ablehnung derer, die sich als "Mitte der Gesellschaft" bezeichnet haben.

Dazu passt der Treppenwitz, dass man bei der SPD noch heute gelegentlich liest, sie sei "links" und die C-Parteien seien "bürgerlich". - Eigentlich eine ungeheuerliche Unverschämtheit - als gäbe es Bürger und Nicht-Bürger.

Und darin verrät sich eben auch "der Schoß, der noch fruchtbar ist" - man denke nur an die Asylanten- und Moslem-Diskussionen - oder auch an unsere Griechenland-Witze, wo wir doch bisher im 3stelligen Milliarden-Betrag volkswirtschaftlich vom Euro profitiert haben, weil wir als Exportnation in Südländer exportieren konnten, die plötzlich eine harte Währung hatten.

Und gerade deshalb ist es um so wichtiger, dass man beim Bräunlich-Schwarz-Schwarzen (diese Leute sind nicht braun) erwirkt, dass das Bräunliche nicht stärker wird. - Und das schafft man gerade NICHT damit, dass man die Dresdner Demonstranten in einen Topf wirft - denn damit weist man sie ab.

Mal ganz nebenbei: Aus der AfD konnte man Stimmen hören, die ziemlich genau das auf den Punkt gebracht haben, was mir auch unter den Nägeln brennt (Kulturverlust durch proletarisierte Meinungs-Gesellschaft, etc.) - als eher Linker wird mich das nicht zu Sympathien für die AfD hinreißen, aber: Hier gärt etwas in der Bevölkerung, was noch zusammenwachsen kann - zu was auch immer.

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#50 Re: Frigida oder der Marsch der Blöden?

Beitrag von closs » Di 23. Dez 2014, 15:12

piscator hat geschrieben:Wer keine Tageszeitung oder ein Magazin wie Stern und Spiegel mehr liest, sondern seine Informationen ausschließlich auch dem Internet oder den News bei RTL2 holt, ist nicht informiert.
Pardon - gerade Stern und Spiegel sind aus meiner Sicht Negativ-Beispiele in puncto seriöser Journalismus. - Im Grunde erwecken BILD, Stern und Spiegel inzwischen den Eindruck, sie würden auf unterschiedlichen intellektuellen Ebenen proletarisieren (Der Focus ist zwar anders, aber auch nicht besser).

piscator hat geschrieben:Die Nazis sind omnipotent, die stehen bei Bedarf neben den Linken, aber auch bei den Christen.
Ja - leider wurde das Ganze von rechts initiiert. - Es wäre gescheiter gewesen, die Kirchen hätten es organisiert - pro Menschenrechte für ALLE und contra rechte Tendenzen. - Aber da hat man gepennt - man schwelgt noch in den Montags-Demonstrationen in Leipzig. - Aber wie hat W. Brandt gesagt: "Nichts kommt von selbst. Und nur wenig ist von Dauer".

piscator hat geschrieben:Ungefähr 15.000 Demonstranten stellen meiner Ansicht nach nicht die Mitte der Gesellschaft dar
DIese Gruppe ist meinem Eindruck nach sehr heterogen. - Wenn sich nun aber das Medien-Kartell in die Brust wirft und "Nazis" ruft, wird mancher sagen: "Ach - wenn DAS Nazitum ist, was ich mache, bin ich halt ein Nazi". - Sehr ungeschickt.

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