Mindestlohn — Segen oder Fluch?

Politik und Weltgeschehen
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Scrypton
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#41 Re: Mindestlohn — Segen oder Fluch?

Beitrag von Scrypton » Mo 7. Jul 2014, 13:47

barbara hat geschrieben:Wirklich? - umso besser.
Ja, wirklich.
Dass derartiges ohnehin nicht durchgewunken wird war aber sowieso jedem klar, der bei Verstand ist.

closs
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#42 Re: Mindestlohn — Segen oder Fluch?

Beitrag von closs » Mo 7. Jul 2014, 14:02

barbara hat geschrieben:Weil sie selbst massiv davon profitieren? Politiker sind schliesslich keine Heiligen, sondern gewöhnliche Menschen.
Politiker sehe ich an sich NICHT als das Problem an, sondern dass sie zu einem Gutteil Marionetten von Lobbys und Medien sind.

Pluto
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#43 Re: Mindestlohn — Segen oder Fluch?

Beitrag von Pluto » Mo 7. Jul 2014, 14:03

barbara hat geschrieben:Weil sie selbst massiv davon profitieren? Politiker sind schliesslich keine Heiligen, sondern gewöhnliche Menschen.
Du behauptest damit, Politiker seien korrumpierbar. Das glaube ich nicht.
Sicher gibt es auch in der Politik "schwarze Schafe", aber zumindest die Mehrheit hat edlere Motive.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Pluto
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#44 Re: Mindestlohn — Segen oder Fluch?

Beitrag von Pluto » Mo 7. Jul 2014, 14:05

closs hat geschrieben:Politiker sehe ich an sich NICHT als das Problem an, sondern dass sie zu einem Gutteil Marionetten von Lobbys und Medien sind.
Wenn man will, kann man das als systembedingt hinstellen, aber ich glaube es liegt am Einzelnen der seine Aufgaben als Politiker nicht wahrnimmt oder nicht ernst nimmt!
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

barbara
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#45 Re: Mindestlohn — Segen oder Fluch?

Beitrag von barbara » Mo 7. Jul 2014, 14:08

closs hat geschrieben:Politiker sehe ich an sich NICHT als das Problem an, sondern dass sie zu einem Gutteil Marionetten von Lobbys und Medien sind.

was wiederum überhaupt erst möglich ist aufgrund der Struktur der Gesamheit an Regierung (Legislative, Judikative, Exekutive), die es möglich macht, dass relativ wenig Leute in bestimmten Schlüsselpositionen auf bestimmte Weise beeinflusst werden müssen, um Gesetze auf bestimmte Weise zu gestalten.

Politikerinnen kriegen ja tonnenweise Papier zu lesen, worüber sie entscheiden müssen, aus allen möglichen Fachbereichen - während Lobbyisten jahrelang Zeit und Manpower darin stecken können, Gesetzesvorschläge so zu formulieren, dass sie ihnen in den Kram passen. Und unter den riesigen Bergen von juristischem kompliziertem Jargon können leicht die entscheidenden Details übersehen werden.

Ausserdem sind in vielen Ländern Politiker Vollzeitpolitiker und mit sehr wenig Kontakt mit dem Alltag des gewöhnlichen Bürgers. Das hilft auch nicht, bei allem gutem Willen nicht.

gruss, barbara

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#46 Re: Mindestlohn — Segen oder Fluch?

Beitrag von closs » Mo 7. Jul 2014, 14:09

Pluto hat geschrieben:aber ich glaube es liegt am Einzelnen, der seine Aufgaben als Politiker nicht wahrnimmt oder nicht ernst nimmt!
Schon - aber das kann schon schwierig sein, alles abzuschütteln, was einen an die politische Macht gebracht hat - da eine Spende, dort ein Versprechen, etc. - Das stelle ich mir menschlich sehr schwierig vor.

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#47 Re: Mindestlohn — Segen oder Fluch?

Beitrag von barbara » Mo 7. Jul 2014, 14:12

Pluto hat geschrieben:Du behauptest damit, Politiker seien korrumpierbar. Das glaube ich nicht.

Jeder Mensch ist beeinflussbar, und sehr sehr wenige Menschen sind Vorbilder an absoluter Integrität. Und genau diese Menschen haben meist nicht viel Lust, sich ins Haifischbecken der Politik zu begeben. Profilneurotiker und Ruhmsüchtige findet man viel öfters.


Sicher gibt es auch in der Politik "schwarze Schafe", aber zumindest die Mehrheit hat edlere Motive.

Edle Motive werden meist schnell in den Anforderungen des Alltags vergessen. Wenn der nette Herr von der Lobby dir eine kurze, präzise Zusammenfassung einer hundertseitigen Gesetzesvorlage liefert, so wirst du das lesen. Und sogar im Wissen darum, dass dieser nette Herr womöglich Dinge unterschlägt, die er nicht gesagt sehen will, wirst du womöglich dankbar sein dafür, und es lesen, und es wird deine Argumentation färben.

Da gibt es viele und subtile Beeinflussungsmöglichkeiten, und die werden logischerweise genutzt, auch ganz ohne direkte Bestechung und ohne dass etwas Illegales passiert.

gruss, barbara

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#48 Re: Mindestlohn — Segen oder Fluch?

Beitrag von Pluto » Mo 7. Jul 2014, 14:16

@ closs; @barbara

Hm... Haben wir die falschen Leute gewählt?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#49 Re: Mindestlohn — Segen oder Fluch?

Beitrag von closs » Mo 7. Jul 2014, 15:37

barbara hat geschrieben:was wiederum überhaupt erst möglich ist aufgrund der Struktur der Gesamheit
Wahrscheinlich liegt da der Hase im Pfeffer. - Ein hochrangiger amerikanischer Lobbyist hat es neulich im Fernsehen mal auf den Punkt gebracht:

Präsidenten kommen und gehen - wir bleiben. - Mit "wir" hat er nicht nur Lobbyisten gemeint, sondern all die staatlichen und halbstaatlichen Einrichtungen: Militär, Jusitz, NSA, Medien, etc. - Da kann man schon als Politiker etwas ändern, aber nur, wenn in der Bevölkerung irgendein Hype durchbricht, auf den man sich dann als (gewählter) Politiker berufen kann - ansonsten ist man schwach.

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#50 Re: Mindestlohn — Segen oder Fluch?

Beitrag von closs » Mo 7. Jul 2014, 15:40

Pluto hat geschrieben: Haben wir die falschen Leute gewählt?
Nein - das ist das generelle Problem der Demokratie. - Es werden Meinungen gemacht durch Marktkräfte - dadurch steht jemand, der gewählt werden will zwischen einigen Fronten - denn die Stimmen braucht er ja. - Sagt er, dass er die Stimmen nicht will, wird er nicht oder kaum gewählt - dann ist er eh weg vom Fenster. - Will er die Stimmen, muss er lavieren. - Laviert er, ist es schwer für ihn, eine klare Linie zu haben. - Ich denke, das ist kein Charakter-Problem, sondern ein Struktur-Problem.

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