Die wirkliche Alternative für Deutschland: Goethe und der Dialog der Kulturen

[piscator]

Nochmal ein pointiertes Beispiel in Gestalt einer Frage, wo das Problem liegt:
Wer ist mehr deutsch? - Der Türke in vierter Generation, der sich als Türke fühlt, aber einen deutschen Pass hat, oder der Russland-Deutsche ohne deutschen Pass (den er dann in der Regel schnell kriegt - das nur nebenbei), der in Omsk jahrzehntelang Ostereier gesucht und deutsche Weihnachts- und Volkslieder gesungen hat sowie nach deutscher Küche gegessen hat und zuhause deutsch gesprochen hat?

Nun lieber Closs, ich habe gesagt, was ich über das Thema denke. Das ist meine persönliche Meinung die nicht unbedingt richtig sein muss.

Aber ich falle auf deinen Trick nicht herein, das Ganze so lange zu zerreden, bis niemand mehr weiß, um was es letztendlich ging. Nix für ungut.

[Nova]

Was hat das mit dem Thema zu tun? Das ist hier vollkommen deplaciert.

Aber überlege dir mal, was mit jemanden passiert, der das Christentum mit ähnlichen Worten in Saudi-Arabien, dem Jemen, Ägypten oder einen andern Land preisen würde? Der würde wahrscheinlich nicht lange leben. Und was sagt uns das über den praktizierten Islam?

Wenn Du den Islam mit dem politischen System in Saudi Arabien verwechselst, dann zeigt das lediglich, dass Du keinerlei Ahnung von dieser Religion hast. In diesem Falle empfehle ich Dir ausnahmsweise ein Buch in die Hand zu nehmen und dich jener sakralen Tätigkeit hinzugeben, die „das Lesen“ genannt wird

Lies im Namen deines Herrn!

Mit diesen allerersten Worten beginnt die göttliche Offenbarung des Qur'an. Schon alleine das macht sie mir sympathisch, denn ich habe schon immer gerne gelesen.

[closs]

Aber ich falle auf deinen Trick nicht herein, das Ganze so lange zu zerreden, bis niemand mehr weiß, um was es letztendlich ging.

Das ist kein Trick - mir geht es darum, dass diese Frage nicht beantwortet werden kann, wenn man nicht weiß, was diese Frage eigentlich bedeutet.

ich habe gesagt, was ich über das Thema denke. Das ist meine persönliche Meinung die nicht unbedingt richtig sein muss.

Pragmatisch bist Du ok - aber das reicht nicht für eine Maxime.

[piscator]

Wenn Du den Islam mit dem politischen System in Saudi Arabien verwechselst, dann zeigt das lediglich, dass Du keinerlei Ahnung von dieser Religion hast. In diesem Falle empfehle ich Dir ausnahmsweise ein Buch in die Hand zu nehmen und dich jener sakralen Tätigkeit hinzugeben, die „das Lesen“ genannt wird

Okay, dann zeige mir doch mal die islamischen Länder, in denen Männer und Frauen nicht vor dem Gesetz sondern auch in der Praxis gleichberechtigt sind, in denen es ein gutes, freies Schulwesen für alle Kinder gibt, ein demokratisches Staatswesen, eine florierende Wirtschaft, medizinische und hygienische Standards nach westlichem Vorbild, Schwule nicht diskriminiert werden und Christen oder Nichtgläubige nicht drangsaliert.

Vielleicht gibt es auch ein islamisches Land, in das Europäer in Scharen flüchten, weil sie es hier im schnöden Westen nicht mehr aushalten.

[piscator]

Pragmatisch bist Du ok - aber das reicht nicht für eine Maxime.

Ich verehre Kant, aber ich maße mir nicht mal im Traum an, dass mein Handeln oder Denken eine Maxime darstellen könnte.
Aber ich habe einen Kodex, nach dem ich versuche zu leben. Und damit bin ich bisher ganz gut gefahren.

[closs]

Aber ich habe einen Kodex, nach dem ich versuche zu leben. Und damit bin ich bisher ganz gut gefahren.

Und wenn ich Dein Nachbar wäre, würden wir beide gut mit fahren. - Aber damit kann man keine grundlegenden Fragen beantworten - muss man ja auch nicht, aber wir haben hier oft grundlegende Fragestellungen.

[Martinus]

, aber wir haben hier oft grundlegende Fragestellungen.

grundlegende Fragestellungen ups und wer ist wir? Redest du im pluralis majestatis?

[Nova]

Nun lieber Closs, ich habe gesagt, was ich über das Thema denke. Das ist meine persönliche Meinung die nicht unbedingt richtig sein muss

Meinungsfreiheit, das Recht, sich eine Meinung zu bilden und diese zu äußern, macht sie aber noch lange nicht richtig. Gerade die „Meinungen“ über den Islam sind nicht selten von erheblicher Unwissenheit geprägt und lassen daher sehr zu wünschen übrig. Das beginnt mit der Erkenntnis, dass der Islam, wie alle anderen Religionen und Kulturkreise auch, kein unwandelbares monolithisches Gebilde ist. Darum ist die Fragestellung „gehört der Islam zu Deutschland“ von vornherein verfehlt, denn die Frage müsste eher lauten: „Welcher Islam gehört zu Deutschland“? Stattdessen werden ständig fruchtlose Diskussionen geführt, die aber letztlich nicht weiterführen und sich nur sinnlos im Kreis drehen. Der Islam gehört insofern zu Deutschland, als Millionen Muslime in der Bundesrepublik leben, welche die gleiche Religionsfreiheit genießen, wie alle anderen Menschen. Außerdem gibt es eine Geschichte des Islams in Deutschland und Europa, die sehr weit zurück reicht.

Rund 700 Jahre lang stand der Süden Spaniens unter islamischer Herrschaft. Nur mal zum Vergleich: die Vereinigten Staaten von Amerika wurden im Jahr 1776 gegründet. Sie existieren also gerade mal 242 Jahre. Mit Verweis auf die Geschichtsbücher können Muslime sagen, dass der Islam eine europäische Religion ist.

[Martinus]

Einer der Gründe dafür, dass sich der Islam so schnell und erfolgreich ausbreiten konnte, war die Fähigkeit der Muslime, das Beste und Edelste der anderen Völker zu integrieren.

Das stimmt, wer in Geschichte aufgepasst hat weiß das es eine solche Phase gegeben hat. Von Südspanien bis Indien blühten die Länder.

Seit Khomeini gehts in großen Schritten zurück. Die islamischen Länder verwandeln sich in unfreie "Schlachthäuser."

[closs]

grundlegende Fragestellungen ups und wer ist wir? Redest du im pluralis majestatis?

Nee - eigentlich nicht. - Ginge es hier etwa nur um einen Meinungsaustausch im Sinne "Wie fühlst DU Dich?"/"Und wie fühlst DU Dich?"