Davon abgesehen, dass das Unterschicht ist und nicht Mittelschicht, hast Du natürlich recht: Dort funktioniert es, weil dort Leistung nicht nur zugeordnet wird, sondern tatsächlich erbracht wird.sven23 hat geschrieben:Für die Mittelschicht ist das Leistungsprinzip nach wie vor aktuell. Wer am Band in der Autoindustrie sein Normleistung nicht erfüllt, wird sich nicht lange halten können.
Meines Wissens gehen die allermeisten Transfer-Leistungen an Menschen, die für ihre Leistungen nicht ausreichend bezahlt werden oder wurden - man denke nur an Familien und Frauen-Renten. - Menschen, die lebenslang den volkswirtschaftlichen Beruf der gesellschaftlichen Zukunftssicherung ausgeübt haben (Familie) oder noch ausüben.piscator hat geschrieben:Das Paradebeispiel für die Entkoppelung von Geld und Leistung findet man doch eher im Bereich der staatlichen Transferleistungen und hier speziell bei der Wahnvorstellung des "bedingungslosen Grundeinkommens".
Daneben wird man AUCH Menschen finden, die sich ohne Not und ohne Leistungs-Bereitschaft durchziehen lassen. - Macht man es wie bei jeder guten Statistik, dass man die oberen und unteren Prozent einer Ergebniskurve eliminiert, sind diese Menschen weg. - Es gibt davon nicht viele - wir reden hier NICHT von Millarden Euros.
Was das Grundeinkommen angeht: Hier geht es eigentlich nur um eine Umformulierung von "gesetzlicher Mindestsicherung" - ob man jemandem als Mindestsicherung incl. Mietkosten 700,- Euro p.m. gibt oder dies "Grundeinkommen" nennt, ist wurscht. - Und wenn man JEDEM, also auch Dir und mir, dieses "Grundeinkommen" gibt, wird es - das wirst Du besser berechnen können als ich - leicht Weg geben, ab da die Steuergesetze so zu ändern, dass am Ende im Bundes- oder Landes-Haushalt überm Daumen dasselbe rauskommt wie bisher.
Wahrscheinlich sind wir uns einig, dass eine Leistungs-Gerechtigkeit über Markt-Gesetze hinaus nicht machbar ist. - Gerade deshalb würde ich ja dafür plädieren, dass man Geld nicht als Maßstab für Ansehen verwendet. - Der eine strengt sich halt in einem Bereich an, der wichtig ist und wenig Geld bringt - die anderen engagieren sich da, wo Geld ist. - So ist das Leben.
Ich kenne viele Pianisten, deren Leistung eigentlich nur mit einem Olympiasieger oder einem Spitzen-Manager vergleichbar ist - die aber am Hungertuch nagen. - Umgekehrt habe ich vor meiner Vertriebszeit lange Zeit in einer Marketing-Agentur gearbeitet, in der wir zwar viel gearbeitet haben, aber auch in Saus uns Braus gelebt haben - da stand (nicht nur) ein 911er und ein Jaguar Daimler Double Six vor der Tür. - Wir haben unterm Strich keine Leistungsgesellschaft.