Diakonie kündigt Mitarbeiterin

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sven23
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#31 Re: Diakonie kündigt Mitarbeiterin

Beitrag von sven23 » So 26. Apr 2015, 17:53

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Wenn ein Paar für sich entschieden hat, daß 2 Kinder genug sind, dann muß man halt verhüten.
Das entspricht der christlichen Praxis (!).
Aber nicht der katholischen Sexuallehre. Ich würde sowieso in dieser Frage die Kompetenz in Frage stellen.
Wer würde schon einen blinden Maler beauftragen? :lol:
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

closs
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#32 Re: Diakonie kündigt Mitarbeiterin

Beitrag von closs » So 26. Apr 2015, 18:17

sven23 hat geschrieben:Aber nicht der katholischen Sexuallehre.
In der Pastorale schon. - Man muss zwischen Fundamental-Theologie und Pastorale unterscheiden.

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sven23
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#33 Re: Diakonie kündigt Mitarbeiterin

Beitrag von sven23 » Mo 27. Apr 2015, 07:16

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Aber nicht der katholischen Sexuallehre.
In der Pastorale schon. - Man muss zwischen Fundamental-Theologie und Pastorale unterscheiden.
Meinst du der Pastorale malt nach Gehör? :lol:
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

closs
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#34 Re: Diakonie kündigt Mitarbeiterin

Beitrag von closs » Mo 27. Apr 2015, 09:53

sven23 hat geschrieben:Meinst du der Pastorale malt nach Gehör?
:?:

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Faransil
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#35 Re: Diakonie kündigt Mitarbeiterin

Beitrag von Faransil » Mo 27. Apr 2015, 10:36

sven23 hat geschrieben:
closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Aber nicht der katholischen Sexuallehre.
In der Pastorale schon. - Man muss zwischen Fundamental-Theologie und Pastorale unterscheiden.
Meinst du der Pastorale malt nach Gehör? :lol:
Haha...

:D

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Magdalena61
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#36 Re: Diakonie kündigt Mitarbeiterin

Beitrag von Magdalena61 » Di 28. Apr 2015, 03:58

ThomasM hat geschrieben:Es ist auch schwierig, wenn sich ein Arbeitgeber in das Privatumfeld eines Mitarbeiters einmischt, insbesondere, wenn es nicht strafbar ist.
Würde ich es wollen, dass mir mein Chef bei meinen Hobbys reinredet? Was würde ihn daran hindern, mich zu kündigen, weil ich in einer christlichen Kirche predige?
Kirchliche Einrichtungen haben ihre Richtlinien, die ein AN akzeptiert, wenn er den Arbeitsvertrag unterschreibt.
Es zwingt ihn ja niemand, unter dem Pantoffel der Kirche(n) zu arbeiten. Er könnte auch Nudeltüten in Kisten packen oder Autoteile montieren.
Ist die Entlassung durch die Diakonie nicht Wasser predigen und Wein trinken?
Es handelt sich um eine Einrichtung für geistig behinderte Kinder, wenn ich das richtig verstanden habe.

Für mich wäre es mehr als grenzwertig, wenn meine Kinder in der Schule oder sonstwo von jemandem betreut werden, der irgendwie ein übersteigertes Interesse an Sex signalisiert und exhibitionistische Verhaltensweisen an den Tag legt, also in seiner Nacktheit und beim Sex von möglichst vielen Leuten gesehen werden will.
Den Gedanken, eine solche "Betreuung" könnte sich meinem Kind mit sexuellem Interesse nähern und ein übergriffiges Verhalten an den Tag legen, könnte ich nicht abweisen.

Kinder und geistig behinderte Erwachsene haben unbedingt ein RECHT darauf, vor sexuellen Belästigungen, egal welcher Art, geschützt zu werden. Grenzüberschreitungen sexueller Natur bedeuten für das Kind Verunsicherung und einen fundamentalen Verlust an Geborgenheit.

Jakob Metzler
Der Mörder, Magnus Gäfgen (alias Thomas David Lukas Olsen) war als Jugendgruppenleiter in einer katholischen Gemeinde tätig gewesen.

Die Kirchen müssen, soweit es an ihnen liegt und möglich ist, ihren Einflußbereich sauber halten.
Wenn ein Mitarbeiter, von dem bestimmte Auffälligkeiten bekannt sind, das Vertrauen, welches er genießt, WEIL er "bei der Kirche" arbeitet, mißbrauchte und ein Verbrechen beginge, würden Medien und Gesellschaft den Verantwortlichen vorwerfen, ihre Fürsorgepflicht gegenüber den Kindern/ den Schwachen verletzt zu haben.
LG
God bless you all for what you all have done for me.

Abischai
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#37 Re: Diakonie kündigt Mitarbeiterin

Beitrag von Abischai » Di 28. Apr 2015, 09:46

Außerdem ist die Situation einer Springergabel beim Schach gleich. Hätte man der Dame nicht gekündigt, wäre in der Schublade irgendwelcher Intriganten vielleicht ein Variante gewesen, eben wegen der nichterfolgten Kündigung mit Fingern auf jene Einrichtung zu zeigen oder gar einen medienwirksamen Übergriff jener Betreuerin zu fingieren.
Pornographie ist Hurerei und das ist eben kein Privatleben, solange man nicht allein auf einer Insel lebt, sondern hat immer Außenwirkungen im Verhalten der Beteiligten.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]

ThomasM
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#38 Re: Diakonie kündigt Mitarbeiterin

Beitrag von ThomasM » Di 28. Apr 2015, 09:56

Hallo Magdalena
Magdalena61 hat geschrieben: Kirchliche Einrichtungen haben ihre Richtlinien, die ein AN akzeptiert, wenn er den Arbeitsvertrag unterschreibt.
Es zwingt ihn ja niemand, unter dem Pantoffel der Kirche(n) zu arbeiten. Er könnte auch Nudeltüten in Kisten packen oder Autoteile montieren.
Auf der Basis dieses Rechts auf Vertragsfreiheit ist ja vermutlich auch das Gerichtsurteil entstanden.
Ich meinte ein grundsätzliches Problem.
Stelle dir vor, jeder rein wirtschaftlich arbeitende Betrieb würde in seinen Arbeitsvertrag schreiben, dass die Ziele des Betriebs nicht mit einer religiösen Tätigkeit (auch Ehrenamt) vereinbar sind. Bist du da nicht auch froh, dass es ein Recht auf Privatleben in Deutschgland gibt?

Die Freiheit, in seiner Freizeit alles machen zu können, was erlaubt ist, ohne dass der Arbeitgeber sich einmischen darf, ist ein wesentliches Grundrecht in Deutschland. Mit welchem Recht missachten manche religiösen Arbeitgeber dieses Grundrecht, während ihre bloße Existenz doch darauf beruht?

Magdalena61 hat geschrieben: Für mich wäre es mehr als grenzwertig, wenn meine Kinder in der Schule oder sonstwo von jemandem betreut werden, der irgendwie ein übersteigertes Interesse an Sex signalisiert und exhibitionistische Verhaltensweisen an den Tag legt, also in seiner Nacktheit und beim Sex von möglichst vielen Leuten gesehen werden will.
Den Gedanken, eine solche "Betreuung" könnte sich meinem Kind mit sexuellem Interesse nähern und ein übergriffiges Verhalten an den Tag legen, könnte ich nicht abweisen.

Kinder und geistig behinderte Erwachsene haben unbedingt ein RECHT darauf, vor sexuellen Belästigungen, egal welcher Art, geschützt zu werden.
Hier offenbarst du ein Problem, das bei dir liegt, ein durchaus schwerwiegendes Problem.

Du nimmst an, dass jeder, der in sexueller Hinsicht freizügig denkt und lebt, automatisch ein Vergewaltiger, Kindermissbraucher, Kinderpornograf oder ein sonstiger Missetäter ist.
Wo willst du da stoppen?
Bei dem Paar, das unverheiratet zusammenlebt?
Bei der gleichgeschlechtlichen Beziehung?
Bei dem Ehepaar, das sich durch Pornos anregen lässt?
Bei dem Ehepartner, der in Gedanken Ehebruch begeht, also nach Jesu Worten Ehebruch begangen hat?

JEDER (egal ob Kind, Behinderter, ob Frau oder ob MANN) hat unbedingt ein RECHT darauf, vor sexuellen Belästigungen, egal welcher Art, geschützt zu werden
Du, und auch bestimmte kirchliche Einrichtungen, maßen sich an, aufgrund von Äußerlichkeiten darüber zu urteilen, dass jemand ein sexueller Straftäter ist.
Dabei wird die Mehrheit von sexuellen Straftaten von Menschen in normalen Familienbeziehungen begangen, die noch niemals vorher auffällig geworden sind (z.B. die Mehrheit an Vergewaltigungen finden innnerhalb der Familie statt)
Umgekehrt ist der Prozentsatz der Straftäter unter den "Sexarbeitern" nicht höher als sonst, wenn man von den gezwungenen Frauen und Drogendelikten absieht.

Jeder ist natürlich das Produkt seiner Erziehung. Auch du. Ich würde aber deine Einstellung eher als nicht-christliches Manko sehen (denke daran, dass die Bibel einen immer persönlich anspricht und verbietet zu urteilen).

Gruß
Thomas
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

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Janina
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#39 Re: Diakonie kündigt Mitarbeiterin

Beitrag von Janina » Di 28. Apr 2015, 10:09

Magdalena61 hat geschrieben:Für mich wäre es mehr als grenzwertig, wenn meine Kinder in der Schule oder sonstwo von jemandem betreut werden, der irgendwie ein übersteigertes Interesse an Sex signalisiert...
Den Gedanken, eine solche "Betreuung" könnte sich meinem Kind mit sexuellem Interesse nähern und ein übergriffiges Verhalten an den Tag legen, könnte ich nicht abweisen.
Ich wiederhole meine Frage, von der ich annehme, dass sie ignoriert wird, um die schönen Vorurteile nicht umwerfen zu müssen:
Gibt es den klitzekleinsten Hinweis darauf, dass eine lebhafte Gestaltung des eigenen Privatlebens zu Punktabzug bei der pädagogischen Eignung führen kann?
Das einzige Sexualverhalten, das zu verminderter pädagogischer Eignung führt, ist das Zölibat. So viel zur Datenlage.
Wer befriedigt ist, hat es nicht nötig, andere zu belästigen.
Denn wie will jemand einer Gemeinde vorstehen, wenn er noch nichtmal seiner eigenen Familie vorstehen kann? (1. Tim 3)

Abischai hat geschrieben:Pornographie ist Hurerei...
Aber nicht verboten. Es steht keinem Richter zu, das zu verurteilen. Ein Gericht, das von einer „schwerwiegenden sittlichen Verfehlung“ spricht, hat ganz klar seinen Kompetenzbereich überschritten!

ThomasM
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#40 Re: Diakonie kündigt Mitarbeiterin

Beitrag von ThomasM » Di 28. Apr 2015, 11:07

Janina hat geschrieben: Das einzige Sexualverhalten, das zu verminderter pädagogischer Eignung führt, ist das Zölibat. So viel zur Datenlage.
Wer befriedigt ist, hat es nicht nötig, andere zu belästigen.
Der Vorwurf des Vorurteils gilt auch für dich.
Hast du einen Hinweis darauf, dass der Prozentsatz an sexuellen Straftätern aus der Gruppe der Zölibatären höher ist als andere Gruppen lediger Männer?
Hast du einen Hinweis darauf, dass jemand, der Pornos dreht, befriedigter ist, als der, der das nicht tut?
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

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