Charlie Hebdo: Freiheitsrechte grenzenlos?

Politik und Weltgeschehen
Martinus
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#31 Re: Paßt der Islam zu Deutschland?

Beitrag von Martinus » Do 8. Jan 2015, 00:32

Zeus hat geschrieben: Sorry, KEINE Religion ( = [Aber]Glaube) passt in eine moderne aufgeklärte Welt. :mrgreen:

deswegen passt ja der Islam auch nach Deutschland. :thumbup:
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Zeus
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#32 Re: Paßt der Islam zu Deutschland?

Beitrag von Zeus » Do 8. Jan 2015, 00:56

Zeus hat geschrieben:Hast du diese Liste übersehen?
closs hat geschrieben:Auch das hat nichts mit dem üblichen moslemischen Bürger zu tun - genauso wenig wie Dutroux ein üblicher Belgier ist.
Ein schlechter Vergleich (anscheinend deine Spezalität ;) ).
Übrigens geht es hier nicht um friedliche Muslime, sondern um islamisch motivierte Gewaltverbrechen.
Zeus hat geschrieben:die Islamisierung hat damit begonnen, dass man nicht mehr seines Lebens sicher ist, wenn man öffentlich den Islam kritisiert.
closs hat geschrieben:Ja - das ist in der Tat ein Problem und hat sicherlich damit zu tun, dass die islamische Kultur einen Eigen-Stolz kennt,
Morden aus Eigenstolz? Tolle Kultur!
Mit der intoleranten Lehre des Islam hat das natürlich nichts zu tun.
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Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

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#33 Re: Paßt der Islam zu Deutschland?

Beitrag von Zeus » Do 8. Jan 2015, 01:01

Martinus hat geschrieben:
Zeus hat geschrieben: Sorry, KEINE Religion ( = [Aber]Glaube) passt in eine moderne aufgeklärte Welt. :mrgreen:

deswegen passt ja der Islam auch nach Deutschland. :thumbup:

Steht es so schlimm um Deutschland? :shock:
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Martinus
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#34 Re: Paßt der Islam zu Deutschland?

Beitrag von Martinus » Do 8. Jan 2015, 01:08

Zeus hat geschrieben: Steht es so schlimm um Deutschland? :shock:

eine aufgeklärte Gesellschaft sehe ich nicht.
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#35 Re: Paßt der Islam zu Deutschland?

Beitrag von closs » Do 8. Jan 2015, 01:48

Zeus hat geschrieben:Ein schlechter Vergleich
Könnte auch ein entlarvender Vergleich sein.

Zeus hat geschrieben:Übrigens geht es hier nicht um friedliche Muslime, sondern um islamisch motivierte Gewaltverbrechen.
Wenn es nur um die Gewaltverbrecher ginge, bräuchten wir keinen Thread - es geht vielmehr um das Hereinziehen ganzer Bevölkerungsgruppen in eine Nebelschwade, über die man dann raunen darf.

Zeus hat geschrieben:Morden aus Eigenstolz? Tolle Kultur!
Ja - da fehlt ihnen noch etwas die westliche Hornhaut. - Außerdem machst Du gerade exakt das, was ich oben geschrieben habe: Du ziehst eine ganze Kultur in Deine Nebenschwade rein, weil Einzelne aus dieser Kultur Kapitalverbrechen begehen.

Die eine Kultur mordet mehr wegen Stolz, die andere mehr wegen Geld - was ist besser? Die Durchdrehenden sind die absolute Ausnahme.

Martinus hat geschrieben:eine aufgeklärte Gesellschaft sehe ich nicht.
Ich auch nicht.

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Zeus
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#36 Re: Paßt der Islam zu Deutschland?

Beitrag von Zeus » Do 8. Jan 2015, 02:19

Zeus hat geschrieben:Morden aus Eigenstolz? Tolle Kultur!
closs hat geschrieben:Ja - da fehlt ihnen noch etwas die westliche Hornhaut. - Außerdem machst Du gerade exakt das, was ich oben geschrieben habe: Du ziehst eine ganze Kultur in Deine Nebenschwade rein, weil Einzelne aus dieser Kultur Kapitalverbrechen begehen.
Sorry, es warst DU, der die Kultur ins Gerspräch brachte und damit die Auswüchse zu erklären versuchte.
closs hat geschrieben:Die eine Kultur mordet mehr wegen Stolz, die andere mehr wegen Geld - was ist besser?
Und immer grüßt das Murmeltier. :mrgreen:
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sven23
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#37 Re: Paßt der Islam zu Deutschland?

Beitrag von sven23 » Do 8. Jan 2015, 07:13

closs hat geschrieben:Ja - was ist barbarischer? - Nach 3 Wochen mit einem sauberen Schnitt enthauptet zu werden oder nach 12 Jahren auf dem elektrischen Stuhl zu verschmoren?

Die Gründe sind höchst unterschiedlich. Das Verbrechen der einen liegt nur darin, die "falsche" Religion zu haben.
Im übrigen bist du es doch immer, der betont, daß der Komparativ satanisch ist. ;)
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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#38 Paßt der Islam zu Deutschland?

Beitrag von closs » Do 8. Jan 2015, 09:35

Pluto hat geschrieben:Eben nur "fast". Darin liegt das Problem!
Aber das ist doch nicht das Problem der Moslems. - Ist es das Problem von uns und den Franzosen, dass es Deutsche und Franzosen gibt, die nach Syrien auswandern, um sich dort als Kämpfer ausbilden zu lassen? - Müssen WIR uns deshalb rechtfertigen und ausdrücklich betonen, dass wir selber NICHT so sind?

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Magdalena61
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#39 Re: Charlie Hebdo: Freiheitsrechte grenzenlos?

Beitrag von Magdalena61 » Do 8. Jan 2015, 10:00

Die Süddeutsche schreibt:
Die Titelseite der B.Z. aus Berlin zieren Charlie Hebdo-Karikaturen, im Kommentar dazu heißt es: "Wir bei der B.Z. können nicht über alles lachen, was da gezeichnet und geschrieben wurde. Manche von uns sind Christen, andere Moslems oder Atheisten. Einige mögen Merkel, andere Hollande und die Sozialisten. Trotzdem müssen und wollen wir nun auf unserer Seite Eins die Titelbilder der Kollegen aus Paris veröffentlichen, die starben, weil sie das wichtigste Grundrecht in Anspruch nahmen, was es gibt: Die Freiheit, zu sagen, zu zeichnen, zu schreiben, was man denkt. Dieses Recht zu verteidigen ist unsere wichtigste Aufgabe."
sueddeutsche.de
?
"Die Freiheit, zu sagen, zu zeichnen, zu schreiben, was man denkt"--- ?

Selektiv, nicht wahr.

Ich wüßte nicht, dass es Pädophilen erlaubt ist, ihrer Neigung in Freiheit zu frönen... "zu sagen, zu zeichnen und zu schreiben, was ihnen auf dem Herzen liegt". Ein Bundespräsident wurde gegangen, weil er unklugerweise seine Meinung zu den deutschen Aktivitäten am Hindukusch frei geäußert hatte... Kommunisten können jeden Beruf anpeilen, der ihnen gefällt, nur sollten sie die Klappe halten, wenn sie einen Studienplatz/ einen Job bekommen oder behalten möchten... Christen können ja schließlich auch nicht alles machen, was sie wollen, wo kämen wir denn da hin, wenn jeder seinen Glauben in Freiheit leben würde-- wenn Fundichristen ihre Kinder beispielsweise von der staatlichen Sexualaufklärung fern halten wollen und den Unterricht boykottieren, dann demonstriert der Vater Staat ihnen aber unmißverständlich und mit unnachgiebiger Härte, wo's langgeht...

Ein Aufschrei geht durch die Medien: "Unsere Meinungsfreiheit ist uns HEILIG" -- und man beruft sich auf die Verfassung. Da steht aber noch etwas anderes drin, in dieser Verfassung: "Die Würde des Menschen ist unantastbar".

Wird dieses Gesetz auch nur selektiv angewendet? Gilt es nicht für alle Bundesbürger?

Wie sind GESCHMACKLOSE Karrikaturen und Äußerungen, die auch die friedlichen, tiefgläubigen Muslime in ihrer Würde verletzen... die aber vom Staat geduldet werden... vereinbar mit dem Grundgesetz? (Das Satiremagazin "Titanic" provoziert ebenfalls überflüssigerweise öfter, als es gut ist, meiner Meinung nach). Gibt es in Frankreich kein Gesetz, das die Würde des Menschen sowie Religionsfreiheit garantiert? Aber wenn jemand seinen Glauben leben darf, dann müssen die Werte dieses Glaubens, so weit sie nicht gegen geltendes Recht verstoßen, geschützt werden, was öffentliche Beleidigungen sowie die Tätigkeiten von Hasspredigern definitiv ausschließt.

Spott, Häme, Zynismus übelster Sorte... verbale und visuelle Grenzverletzungen... die vorsätzliche Gefährdung der Sicherheit der Bevölkerung... sollen durch das "Recht auf Meinungsfreiheit" gebongt sein?

Mein Statement ist bitte keinesfalls als "Legitimation" für die radikalen Islamisten, die gestern Paris heimsuchten und 12 Menschen hinrichteten zu verstehen.

Nur: Wie muss man in diesem Zusammenhang die völkerrechtswidrige Invasion des Irak durch die Streitkräfte der Vereinigten Staaten beurteilen? "Wir dulden nicht, dass hier..... " und sie schickten ihre Bomber.
LG
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#40 Re: Charlie Hebdo: Freiheitsrechte grenzenlos?

Beitrag von closs » Do 8. Jan 2015, 10:08

Charlie Hebdo: Freiheitsrechte grenzenlos?

Nüchtern gesehen sind Freiheitsrechte definiert durch die Verfassung - insofern sind sie nicht grenzenlos. - Die Grenzen für Meinungsfreiheit sind sehr weit gefasst - eine reife Gesellschaft kann Auswüchse daraus aufrecht tragen. - "Satire darf alles", sagt Kurt Tucholsky.

Diese Reife scheint in der islamischen Welt nicht so sehr ausgeprägt zu sein wie bei uns - was aber AUCH dadurch begründet ist, dass wir ganz einfach verrohter sind, was beleidigende Darstellungen angeht - man stellt im Zweifelsfall die Meinungsfreiheit über Niveau- und Kultur-Ansprüche.

Um vielleicht das Maß der Beleidigungen der konservativen Moslems verständlich zu machen, stelle man sich vor, die "Titanik" würde eine Bilderserie machen zum Thema "Holocaust" (das ist bei UNS so in etwa das empfindlichste Thema), bei der vergaste Rabbis von Mitgliedern des Bundestags nach ihrem Tod anal penetriert werden (und zwar so, dass man pornografisch alles sieht) - möglichst noch mit einem zynischen Text in der Sprechblase. - Wenn man sich unsere Reaktion darauf vorstellen würde, hätte man in etwa ein Gefühl dafür, was viele Moslems bei "Charlie Hebdo" empfinden.

Meine persönliche Haltung dazu: "Satire darf alles". - Jedoch auch: Das wäre ein Anschlag auf unsere Kultur, dem man in selbstbewusster Art entgegenwirken kann. - Der Unterschied zu vielen Moslems: Sie stimmen Tucholsky nicht zu und fühlen sich persönlich herabgewürdigt - können sich aber nicht wehren, weil sie in einem kulturell anders tickenden Land leben. Anpassen wollen sie sich den Gesetzen, aber nicht dem, was sie als Dekadenz empfinden.

Dazu ein Hinweis auf einen zufällig heute in der ZEIT besprochenen Roman "Unterwerfung" von Michel Houellebecq, in der der Zusammenprall westlicher und östlicher Kulturen dazu führt, dass 2022 in Frankreich ein Moslem Präsident wird - eine bitterböse und ironische Satire auf westliche Dekadenz.

Zur Thread-Frage: Der Westen muss wieder lernen, Freiheits-Rechte mit Freiheits-Verantwortung zu verbinden. - Es muss etwas gefördert werden, was einen davon abhält, etwas zu tun, nur weil man es darf - vielleicht wäre das eine neue Definition von "Selbst-Verantwortung".

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