sven23 hat geschrieben:
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R.F. hat geschrieben:
Diese “Ziegenhirten†waren in der Lage, einen eigenen, sehr genauen Kalender zu entwickeln. Ferner konnten sie mit großen Zahlen umgehen...
Das stimmt, die Zahlenangaben sind nach orientalischer Sitte meist hoffnungslos übertrieben.
Sven, mach’ ‘nen Punkt. Du hast die Angaben doch nie ernsthaft geprüft, vielmehr glaubst Du vorbehaltlos denen, die das Gegenteil behaupten. Über deren Motive und geistige Verfassung möchte ich mich nicht weiter äußern...
sven23 hat geschrieben:
Ps. im Falle des 30 jährigen Krieges muß man diesen Krieg nicht als rein deutschen, sondern eher als europäischen Krieg bezeichnen.
Günter Barudio gab seinem Buch über den Dreißigjährigen Krieg nicht ohne Grund den Titel “Der Teutsche Kriegâ€. Das Buch liegt gerade mal wenige Millimeter von mir entfernt auf dem Schreibtisch. Kann das engagiert geschriebene Buch nur empfehlen, eben so wie das von Cicely Veronica Wedgwood “Der 30jährige Kriegâ€. Sie lässt an den Eliten der damaligen Zeit keinen guten Faden.
Zwar waren in den Krieg eine Reihe weiterer europäischer Staaten verwickelt. Diesen Umstand berücksichtigte das 1633 begonnene Geschichtswerk Theatrum Europaeum. Aber unter den militärischen Auseinandersetzungen litt die Bevölkerung Deutschlands weit mehr als jedes andere europäische Volk.
Auch meine Heimat Baden war oft Schauplatz von Kämpfen, etwa am Hochrhein (Rheinfelden, Säckingen) oder am Oberrhein (Breisach, Wittenweier).
Wikipedia beschreibt kurz die verschiedenen Ursachen für den Ausbruch des Krieges und die beteiligten Staaten:
http://de.wikipedia.org/wiki/Drei%C3%9F ... iger_Krieg
Zitat aus obigem Link:
Der Dreißigjährige Krieg von 1618 bis 1648 war ein Konflikt um die Hegemonie im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation und in Europa und zugleich ein Religionskrieg. In ihm entluden sich auf europäischer Ebene der habsburgisch-französische Gegensatz und auf Reichsebene derjenige zwischen Kaiser und Katholischer Liga einerseits und Protestantischer Union andererseits. Gemeinsam mit ihren jeweiligen Verbündeten im Reich trugen die habsburgischen Mächte Österreich und Spanien ihre dynastischen Interessenkonflikte mit Frankreich, den Niederlanden, Dänemark und Schweden aus. Infolgedessen verbanden sich eine Reihe weiterer Konflikte mit dem Dreißigjährigen Krieg: der Achtzigjährige Krieg (1568–1648) zwischen den Niederlanden und Spanien, der Französisch-Spanische Krieg (1635–1659) und der Torstenssonkrieg (1643–1645) zwischen Schweden und Dänemark.
Wir können die Einschätzung der Verfasserin der folgenden Zeilen auf die heutige Situation übertragen. Mit dem Unterschied, dass heute sämtliche Groß- und Mittelmächte einzubeziehen sind. Übrigens ist vorhersehbar, welche Staatenbündnisse militärisch aufeinander stoßen werden.
Wie kein zwingender Grund für einen Krieg vorhanden war, der trotz der offensichtlichen Erbitterung der Parteien nur langsam in Gang kam und angestrengt geschürt werden musste, so verschaffte auch sein unrühmliches Ende keiner Rechtsbehauptung Geltung.
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Die überwältigende Mehrheit in Europa, einschließlich Deutschlands, wollte keinen Krieg; da diese Mehrheit machtlos war und sich nicht Gehör verschaffen konnte, war es nicht einmal notwendig, ihr einzureden, dass sie einen Krieg wolle. Die Entscheidung wurde getroffen, ohne an sie auch nur zu denken.*)
*) Cicely Veronica Wedgwood: Der 30jährige Krieg. München 1994, S.458.