Die Spaltung Deutschlands ist gewünscht

Politik und Weltgeschehen
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sven23
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#291 Re: Die Spaltung Deutschlands ist gewünscht

Beitrag von sven23 » Fr 9. Nov 2018, 15:54

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Ach du meine Güte, jetzt muss schon der Fußball als Beweis dafür herhalten, dass die Medien furchtbar versaut sind.
Damit Du siehst, dass dies durchgehend so ist und nichts mit Weltanschauungen zu tun hat.
Das ist viel zu pauschal und unzutreffend.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Das ständige Gerechtigkeitsgeschwafel des Agenda 2010 Mannes war am Ende unglaubwürdig, weil er diese Worthülse nicht mit Inhalten füllen wollte.
Viel zu sachlich gedacht - gerade weil er zu sachlich gedacht hat, ist er durchgefallen. - Auch die Demokratie braucht panem et circenses - es hat an Emotionalität gefehlt.
Die Emotionalität war doch anfangs im Übermaß vorhanden. Nur folgten dann keine konkreten Inhalte.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Als er dann noch aus machtpolitischen Erwägungen hin- und hersprang, war seine Glaubwürdigkeit endgültig im Eimer.
Da hat er einen Fehler gemacht.
Eben.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Ja, ja, der Kopp Verlag ist für seine differenzierte Berichterstattung bekannt.
Aus meiner Sicht NICHT - aber er ist ein gutes Beispiel für ein "Neben-Medium", das nicht dem Mainstream angehört.
Deshalb ist das "nicht Mainstream-sein" allein noch keine Qualitätsgarantie.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Doch, das tun sie. Ich habe dir davon berichtet, dass Steinbrück die Cum-Cum und Cum-ex Affären verbockt hat. Detlef hatte entsprechende Beiträge verlinkt. Darauf closs: Das ist verantwortunglos.
Bestimmt nicht in diesem Kontext
Ganz bestimmt in diesem Kontext, mein vergeßlicher Freund. :roll:


closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Dann solltest du deine Lektüre nicht auf die Bildzeitung beschränken.
Zwei der Artikel kannte ich schon - und wo stehen sie: In einem Medium, das wichtig ist (sonst hätte ich es nicht abonniert), aber keine gesellschaftlichen Hypes schaffen kann. - Es würde dann Massen-Wirkung haben, Öffentlich-Rechtliche oder BILD oder Stern oder Private darauf genauso aufspringen würden wie bei #me too oder die Asylanten-Problematik - das wird nie passieren.
Warum? Die Occupy Bewegung war doch eine Art von Antwort auf die Finanzkrise und die Bangster. Das hat aber auch ein Gauck nicht verstanden.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:In der Bildzeitung jedenfalls nicht.
Ist das alles, was es gibt?
Musst du closs fragen, er liest die gerne, weil Genscher die gelesen hat. :lol:

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Es kann aber auch sein, dass closs eine ganz selektive Wahrnehmung hat.
Wenn meine Wahrnehmung falsch wäre: Nichts lieber als das.
Selektive Wahrnehmung kann immer nur einen Teil der Wahrheit abbilden.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#292 Re: Die Spaltung Deutschlands ist gewünscht

Beitrag von closs » Fr 9. Nov 2018, 17:10

sven23 hat geschrieben:Die Emotionalität war doch anfangs im Übermaß vorhanden. Nur folgten dann keine konkreten Inhalte.
Falsche Begründung. - Reizsysteme erfordern immer neue und stärkere Reize.

sven23 hat geschrieben:Deshalb ist das "nicht Mainstream-sein" allein noch keine Qualitätsgarantie.
Ebenfalls richtig.

sven23 hat geschrieben:Warum? Die Occupy Bewegung war doch eine Art von Antwort auf die Finanzkrise und die Bangster.
Es war eine Woge, die man über sich ergehen lässt, und dann ist wieder gut - das System änderst Du damit nicht, ES SEI DENN, die Gesellschaft hat einen Punkt erreicht, an dem alles instabil ist. Das kommt selten vor und ist auch eine mulmiges Sache, weil da meistens das Kind mit dem Bade ausgeschüttet wird.

sven23 hat geschrieben:Selektive Wahrnehmung kann immer nur einen Teil der Wahrheit abbilden.
Richtig - deshalb muss man lernen, loszulassen und an das, was der Fall ist oder sein wird, abzugeben. - Aber man kann trotzdem ein bißchen Kassandra spielen mit dem, was man sieht.

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sven23
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#293 Re: Die Spaltung Deutschlands ist gewünscht

Beitrag von sven23 » Sa 10. Nov 2018, 07:22

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Die Emotionalität war doch anfangs im Übermaß vorhanden. Nur folgten dann keine konkreten Inhalte.
Falsche Begründung. - Reizsysteme erfordern immer neue und stärkere Reize.
Quatsch, Worten müssen auch Taten folgen, sonst bleiben es leere Worthülsen. Davon haben viele die Nase voll.


closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Warum? Die Occupy Bewegung war doch eine Art von Antwort auf die Finanzkrise und die Bangster.
Es war eine Woge, die man über sich ergehen lässt, und dann ist wieder gut - das System änderst Du damit nicht, ..
Eben, es war nich nachhaltig, die Politik hat eine Chance wieder mal verstreichen lassen, (siehe Gauck), und diejenigen, die vorgaben, sie hätten verstanden, begnügten sich mit ein paar Placebo-Maßnahmen.

Übrigens, der eigentliche Skandal bei Steinbrück lag ja darin, dass man die Banken selbst dann noch mit einem Gesetzentwurf beauftragte, nachdem man erkannt hatte, dass mit den Cum-cum und Cum-ex Geschäften was schiefläuft.
Und wie man hört, soll das Spiel inzwischen auf europäischer Ebene munter weiter laufen. Es gibt also nicht nur asoziales Verhalten am unteren Ende der Skala, sondern auch in den sog. Eliten, begünstigt und ermöglicht durch die Politik.

https://www.deutschlandfunk.de/recherch ... _id=430819
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AlTheKingBundy
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#294 Re: Die Spaltung Deutschlands ist gewünscht

Beitrag von AlTheKingBundy » Sa 10. Nov 2018, 07:35

sven23 hat geschrieben:Übrigens, der eigentliche Skandal bei Steinbrück lag ja darin, dass man die Banken selbst dann noch mit einem Gesetzentwurf beauftragte, nachdem man erkannt hatte, dass mit den Cum-cum und Cum-ex Geschäften was schiefläuft.
Und wie man hört, soll das Spiel inzwischen auf europäischer Ebene munter weiter laufen. Es gibt also nicht nur asoziales Verhalten am unteren Ende der Skala, sondern auch in den sog. Eliten, begünstigt und ermöglicht durch die Politik.

So ist es. Das asoziale Verhalten ist auch und gerade auf politischer Ebene zu suchen. Denn hier handelt es sich nicht um Gesetzeslücken sondern um lobbydiktierte Gesetze, die von der Politk umgesetzt werden. Ich verstehe die Wahlschafe nicht, welche immer noch brav die Volksparteien wählen anstatt sie für lange Zeit in den einstelligen Bereich abzustrafen.
Beste Grüße, Al

Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.
(Albert Einstein, 1879-1955)

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#295 Re: Die Spaltung Deutschlands ist gewünscht

Beitrag von closs » Sa 10. Nov 2018, 09:07

sven23 hat geschrieben:Worten müssen auch Taten folgen, sonst bleiben es leere Worthülsen.
Stimmt - aber in Sachen "Sacharbeit" ist die GroKo wahrlich nicht schlecht. - Das kann man sicherlich noch besser machen, aber man solltes sich nicht wundern, wenn es zukünftig schlechter wird - aber Sacharbeit ist halt langweilig fürs Volk.

sven23 hat geschrieben:Und wie man hört, soll das Spiel inzwischen auf europäischer Ebene munter weiter laufen. Es gibt also nicht nur asoziales Verhalten am unteren Ende der Skala, sondern auch in den sog. Eliten, begünstigt und ermöglicht durch die Politik.
Das wäre jetzt wieder mal BILD-Zeitung. - Wie soll man denn solche Sachen in den Griff kriegen, wenn nicht per Fachleuten, die die Interna kennen?

Ich bin wahrlich kein Freund von Lobbyisten an den Hebeln der Macht, aber wie macht man es richtig? - Richtig wäre wohl, dass man sie einbaut, aber auch im Griff hat. - Ich nehme an, dass man das versucht.

AlTheKingBundy hat geschrieben: Ich verstehe die Wahlschafe nicht, welche immer noch brav die Volksparteien wählen anstatt sie für lange Zeit in den einstelligen Bereich abzustrafen.
Meinetwegen: Aber durch wen willst Du sie ersetzen? Durch die AfD?

Wen haben wir denn noch? - Gut, die Grünen steigen auf (meine Frau freut sich :D ). - Aber die Linken und die FDP stagnieren. - Ich glaube nicht, dass wir nur noch Splitterparteien haben wollen.

Ich sehe etwas ganz anderes: Eine Zersetzung der Demokratie in den Köpfen der Menschen - einerseits zuviel Gewöhnung an panem et circenses, andererseits eine (bis auf AfD) parteiübergreifende Political Correctness, die medial übers Volk gegossen wird, das sich nicht mehr vertreten sieht. - Da degeneriert es auf beiden Seiten.

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sven23
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#296 Re: Die Spaltung Deutschlands ist gewünscht

Beitrag von sven23 » Sa 10. Nov 2018, 09:49

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Worten müssen auch Taten folgen, sonst bleiben es leere Worthülsen.
Stimmt - aber in Sachen "Sacharbeit" ist die GroKo wahrlich nicht schlecht.
Das wäre die Argumentation der Politik: wir machen gute Arbeit und haben demzufolge keinen Grund, etwas zu ändern, nur das Volk ist zu blöd, das zu honorieren.

closs hat geschrieben: - Das kann man sicherlich noch besser machen, aber man solltes sich nicht wundern, wenn es zukünftig schlechter wird - aber Sacharbeit ist halt langweilig fürs Volk.
Sagen wir mal so: die meisten sind zu schlafmützig unterwegs, als dass sie die Tragweite und Auswirkungen von Gesetzen abschätzen können. Erst wenn sie selbst davon betroffen sind, wachen sie auf, aber dann ist das Kind meist schon in den Brunnen gefallen.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Und wie man hört, soll das Spiel inzwischen auf europäischer Ebene munter weiter laufen. Es gibt also nicht nur asoziales Verhalten am unteren Ende der Skala, sondern auch in den sog. Eliten, begünstigt und ermöglicht durch die Politik.
Das wäre jetzt wieder mal BILD-Zeitung.
Eben nicht. Auch deine favorisierten Printmedien und auch Phoenix haben schon mehrfach sehr differenzierte Berichterstattung zum Thema abgeliefert. Die Medien können nichts dafür, wenn die Schlafmützen weiterschlafen.

closs hat geschrieben: - Wie soll man denn solche Sachen in den Griff kriegen, wenn nicht per Fachleuten, die die Interna kennen?
Bestimmt nicht, indem man den Bock zum Gärtner macht.
Das Problem ist wohl, dass Politik aus Bequemlichkeit nicht mehr willens ist, ihre ureigenen Hausaufgaben zu machen. Wenn Politik ihr ordnungspolitisches Instrumentarium freiwillig aus der Hand gibt, marginalisiert sie sich selbst. Das Resultat läßt sich an den Wahlergebnissen ablesen.

closs hat geschrieben: Ich bin wahrlich kein Freund von Lobbyisten an den Hebeln der Macht, aber wie macht man es richtig? - Richtig wäre wohl, dass man sie einbaut, aber auch im Griff hat. - Ich nehme an, dass man das versucht.
Tja, die Ergebnisse sieht man. Finanzkrise, Dieselskandal usw.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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AlTheKingBundy
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#297 Re: Die Spaltung Deutschlands ist gewünscht

Beitrag von AlTheKingBundy » Sa 10. Nov 2018, 10:08

closs hat geschrieben:
AlTheKingBundy hat geschrieben: Ich verstehe die Wahlschafe nicht, welche immer noch brav die Volksparteien wählen anstatt sie für lange Zeit in den einstelligen Bereich abzustrafen.
Meinetwegen: Aber durch wen willst Du sie ersetzen? Durch die AfD?

Keine Partei. Wir leben in keiner Demokratie, nach Stimmeneinwurf in die Urne wars das mit der Mitbestimmung.

closs hat geschrieben: Ich sehe etwas ganz anderes: Eine Zersetzung der Demokratie in den Köpfen der Menschen - einerseits zuviel Gewöhnung an panem et circenses, andererseits eine (bis auf AfD) parteiübergreifende Political Correctness, die medial übers Volk gegossen wird, das sich nicht mehr vertreten sieht. - Da degeneriert es auf beiden Seiten.

Zersetzung in den Köpfen? So ein Unsinn. Die Zersetzung erfolgt durch die Politiker, die nicht den Willen des Wählers umsetzen, sondern dafür sorgen, dass die Umverteilung von unten nach oben möglichst trickreich vollzogen wird.
Beste Grüße, Al

Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.
(Albert Einstein, 1879-1955)

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#298 Re: Die Spaltung Deutschlands ist gewünscht

Beitrag von closs » Sa 10. Nov 2018, 10:27

sven23 hat geschrieben: wir machen gute Arbeit und haben demzufolge keinen Grund, etwas zu ändern, nur das Volk ist zu blöd, das zu honorieren.
Nicht "zu blöde", sondern zu sehr auf Reize getrimmt. - Außerdem behaupte ich gar nicht, dass die Arbeit nicht besser gemacht werden könnte - aber da helfen nur konstruktive Misstrauensvoten etwas ("Wir würden verantworten, es konkret SO zu machen und haben das durchgerechnet - es geht").

sven23 hat geschrieben:Die Medien können nichts dafür, wenn die Schlafmützen weiterschlafen.
Dafür nichts - aber mir gefällt nicht die negative Überreizung unter Auslassung der Würdigung dessen, was ist.

sven23 hat geschrieben:Wenn Politik ihr ordnungspolitisches Instrumentarium freiwillig aus der Hand gibt, marginalisiert sie sich selbst.
Tut sie ja nicht - das wird von scheinkritischen Ahungslosen so kolportiert.

sven23 hat geschrieben:Das Problem ist wohl, dass Politik aus Bequemlichkeit nicht mehr willens ist, ihre ureigenen Hausaufgaben zu machen.
Zu einfach: Jeder Chef sollte heute wissen, dass globale Probleme nur mit globalem Detailwissen machbar sind - solches Wissen wächst nicht innerhalb der Politik.

sven23 hat geschrieben:Tja, die Ergebnisse sieht man. Finanzkrise, Dieselskandal usw.
Finanzkrise ist eine Folge nicht der nationalen Politik, sondern der internationalen Finanzindustrie. - Dieselskandal ist hoffnungslos ge-hyped.

AlTheKingBundy hat geschrieben:Die Zersetzung erfolgt durch die Politiker, die nicht den Willen des Wählers umsetzen, sondern dafür sorgen, dass die Umverteilung von unten nach oben möglichst trickreich vollzogen wird.
Da bin ich genauso unzufrieden wie Du - dann musst Du die LINKE wählen. - Sie scheint mir die einzige Partei zu sein, die hier spürbar eingreifen würde.

Mit anderen Worten: Die Politik setzt schon im Großen und Ganzen den Willen des Wählers um, sonst wären die LINKEN eine Volkspartei. - Die eigentlichen Meinungsmacher sind bei den Verlegern.

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sven23
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#299 Re: Die Spaltung Deutschlands ist gewünscht

Beitrag von sven23 » Sa 10. Nov 2018, 12:07

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: wir machen gute Arbeit und haben demzufolge keinen Grund, etwas zu ändern, nur das Volk ist zu blöd, das zu honorieren.
Nicht "zu blöde", sondern zu sehr auf Reize getrimmt.
Du willst mal wieder alles auf die Medien abwälzen. Nicht der Überbringer der Botschaft ist der Schuldige, sondern der Verursacher der Botschaft. :roll:

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Die Medien können nichts dafür, wenn die Schlafmützen weiterschlafen.
Dafür nichts - aber mir gefällt nicht die negative Überreizung unter Auslassung der Würdigung dessen, was ist.
Du widersprichst dir mal wieder selbst.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Wenn Politik ihr ordnungspolitisches Instrumentarium freiwillig aus der Hand gibt, marginalisiert sie sich selbst.
Tut sie ja nicht - das wird von scheinkritischen Ahungslosen so kolportiert.
Dann hat closs die gesellschaftspolitischen Zusammenhänge noch nicht begriffen. Z. B. ist der Rückzug des Staates aus immer mehr Bereichen der öffentlichen Daseinsvorsorge gerade die Folge einer neoliberalen Politik.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Das Problem ist wohl, dass Politik aus Bequemlichkeit nicht mehr willens ist, ihre ureigenen Hausaufgaben zu machen.
Zu einfach: Jeder Chef sollte heute wissen, dass globale Probleme nur mit globalem Detailwissen machbar sind - solches Wissen wächst nicht innerhalb der Politik.
Ähm, globales Detailwissen gehört auch zu den Hausaufgaben. Die Finanzkrise wurde nicht dadurch verhindert, dass unwissende Aufsichtsräte aus der Politik gar nicht in der Lage waren, ihrer Aufsichtspflicht nachzukommen. Das Eingeständnis von Eichel ist erschütternd.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Tja, die Ergebnisse sieht man. Finanzkrise, Dieselskandal usw.
Finanzkrise ist eine Folge nicht der nationalen Politik, sondern der internationalen Finanzindustrie.
Auch, aber auch der Deregulierung der nationalen Banken geschuldet. Es gab wohl kaum eine Schweinerei, an der die Deutsche Bank nicht beteiligt war. Trotzdem schüttete die Deutsche Bank im Jahr 2017 2,275 Milliarden Euro an Boni aus, bei gleichzeitigem Verlust von 735 Millionen Euro.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/untern ... 98318.html

Das versteht niemand, der in der Finanzkrise seine private Altervorsorge verloren hat. Auch wieder ein Baustein zum Verstehen der Abkehr von den Volksparteien.

closs hat geschrieben: - Dieselskandal ist hoffnungslos ge-hyped.
Wer hat ein Interesse daran?
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#300 Re: Die Spaltung Deutschlands ist gewünscht

Beitrag von closs » Sa 10. Nov 2018, 12:39

sven23 hat geschrieben:Nicht der Überbringer der Botschaft ist der Schuldige, sondern der Verursacher der Botschaft.
Das wäre richtig, wenn Medien nur Boten wären, sich also im Bundeskanzleramt ihre Rolle abholen würden, die sie dann vorlesen - so ist es aber nicht (und soll auch nicht so sein). - Das heißt aber: Medien sind im wesentlichen nicht Überbringer, sondern Gestalter, also "Verursacher".

sven23 hat geschrieben:Z. B. ist der Rückzug des Staates aus immer mehr Bereichen der öffentlichen Daseinsvorsorge gerade die Folge einer neoliberalen Politik.
Das ist aber ein ganz anderes Thema, als sich Fachleute aus der Wirtschaft ins Ressort holen.

sven23 hat geschrieben:Die Finanzkrise wurde nicht dadurch verhindert, dass unwissende Aufsichtsräte aus der Politik gar nicht in der Lage waren, ihrer Aufsichtspflicht nachzukommen. Das Eingeständnis von Eichel ist erschütternd.
Das ist ÜBERALL so. - Aufsichtsräte sind abhängig von dem, was man ihnen sagt - genauso wie es in der Wirtschaft ist. --- Das ist eher eine systemische Frage.

sven23 hat geschrieben:Es gab wohl kaum eine Schweinerei, an der die Deutsche Bank nicht beteiligt war. Trotzdem schüttete die Deutsche Bank im Jahr 2017 2,275 Milliarden Euro an Boni aus, bei gleichzeitigem Verlust von 735 Millionen Euro.
Klar - hier würde ich einen Dauer-Aufschrei aufgeklärter Medien erwarten zum Thema "Leistungs-Gesellschaft" - aber Medien gehören halt meistens Leuten, die der Schicht angehören, die 2,275 Milliarden Boni abholen .... - Systemische Frage.

sven23 hat geschrieben:Das versteht niemand, der in der Finanzkrise seine private Altervorsorge verloren hat. Auch wieder ein Baustein zum Verstehen der Abkehr von den Volksparteien.
Richtig - selbst wenn sie es nicht verhindern konnten. - Aber hier sind wir uns mal einig: Die Finanzkrise ist sicherlich der Nukleus der AfD, der dann u.a. durch vollkommen falsche mediale Strategie zu einem Steinblock wurde, der jetzt im Weg liegt.

sven23 hat geschrieben:Wer hat ein Interesse daran?
Am Hype? - Es ist typisch für gruppen-dynamische Prozesse, dass irgendwann eine kritische Masse erreicht ist und plötzlich jeder von etwas spricht, was die Aufgeklärten schon seit 30 jahren wussten. - Es ist einfach dran (und wird wahrscheinlich relativ schnell wieder vergessen sein).

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