Jugendamt nimmt Christen die Kinder weg

Politik und Weltgeschehen
Abischai
Beiträge: 3190
Registriert: Sa 27. Apr 2013, 14:25

#21 Re: Jugendamt nimmt Christen die Kinder weg

Beitrag von Abischai » Do 5. Sep 2013, 00:35

Und Du hast wirklich selbst Kinder? Fast nicht zu glauben...
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]

piscator
Beiträge: 4771
Registriert: So 21. Apr 2013, 11:18
Wohnort: Großraum Stuttgart

#22 Re: Jugendamt nimmt Christen die Kinder weg

Beitrag von piscator » Do 5. Sep 2013, 14:17

Magdalena61 hat geschrieben:Ich mache darauf aufmerksam: Abischai kenne ich seit Jahren... er zählt zu meinen Freunden.
Und zwar zu denen, auf die man sich verlassen kann.
:) Einig sind wir uns nun nicht gerade in allen Fragen und Ansichten-- aber wir schaffen es, miteinander zu reden, ohne uns gegenseitig zu beschimpfen.
LG

Das ist deine persönliche Sache, liebe Magdalena.

Wer Frauen abschätzig als Weiber bezeichnet, darüber hinaus behauptet, dass unser Staat nationalsozialistisches Erbe pflegt und braunes Treiben verharmlost und sich bei Widerspruch hinter seinem Christentum versteckt, der zählt nicht zu meinen Freunden.

Im Gegenteil, der würde von mir bei jeder Gelegenheit eins aufs Maul kriegen, ob verbal oder auch tatkräftig, das sei mal dahingestellt.

Mich wundert eh, dass die Christen hier diesen braunen Äußerungen nicht widersprechen, aber das war auch schon in Daves Forum so.

Vielleicht liegt das daran, dass viele Evangelikale einfach naiv sind, oder auch daran, dass sie darauf hoffen, eine erstarkte braune Bewegung einmal als Mittel zum Zweck der Missionierung der Gesellschaft nutzen zu können.
Meine Beiträge als Moderator schreibe ich in grün.

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#23 Re: Jugendamt nimmt Christen die Kinder weg

Beitrag von closs » Do 5. Sep 2013, 17:06

Das Wort "braun" passt da nicht so ganz rein, weil es historisch besetzt ist.

Man müsste einen Begriff finden für ein sehr konsequentes und extrem unzeitgemäßes Familien- und Frauenbild - was keine inhaltliche Wertung ist, sondern allein auf den Gegensatz zwischen heutiger Sichtweise und anderer Sichtweise hinweist.
Hier stehen der Familienbegriff als persönlicher Verantwortungsbegriff einem staatlichen Familienbegriff gegenüber. Ich vermute im übrigen, dass es Abischais Familie geistig besser geht als dem Durchschnitt.

Trotzdem gibt das nicht das Recht, die gesellschaftliche Pflicht der Schulpflicht zu unterlaufen. - Man kann dem Gesellschafts-Bild auch anders etwas entgegensetzen, was wirkt.

Im Großen und Ganzen erkläre ich mich NICHT solidarisch mit dem Elternpaar in Hessen, weil die Missbrauchs-Gefahr zu groß ist, dass Kinder unkontrolliert beeinflusst werden. Gerade bei gewissen Glaubensgemeinschaften/Sekten erscheint diese Gefahr realistisch. - Gleichzeitig ist unser Schulsystem in Bezug auf Charakterbildung und geistiger Bildung wirklich eine Katastrophe. - Also sollen die Kinder BEIDES erfahren - man kann sie nicht ewig schützen.

Benutzeravatar
sven23
Beiträge: 23476
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 15:55

#24 Re: Jugendamt nimmt Christen die Kinder weg

Beitrag von sven23 » Do 5. Sep 2013, 19:28

Homeschooling ist in Deutschland als Ersatz für den verpflichtenden Schulunterricht verboten. Und das aus gutem Grund.

http://www.spiegel.de/schulspiegel/schu ... 20149.html


Von intakten Familien kann nicht die Rede sein:

http://www.sueddeutsche.de/bayern/vorwu ... -1.1763811
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#25 Re: Jugendamt nimmt Christen die Kinder weg

Beitrag von closs » Do 5. Sep 2013, 21:04

sven23 hat geschrieben:Homeschooling ist in Deutschland als Ersatz für den verpflichtenden Schulunterricht verboten.
Stimmt - und dafür gibt es tatsächlich gute Gründe.

sven23 hat geschrieben:Von intakten Familien kann nicht die Rede sein
Das ist Quatsch - weil Homeschooling sowohl von intakten wie auch von nicht intakten gemacht wird. - Würde man das Intaktsein von Familien zum Maßstab nehmen, könnte man genauso staatliche Schulen verbieten - falsche Ebene.

Abischai
Beiträge: 3190
Registriert: Sa 27. Apr 2013, 14:25

#26 Re: Jugendamt nimmt Christen die Kinder weg

Beitrag von Abischai » Do 5. Sep 2013, 22:34

Wenn so dermaßen vielfältige Ansichten herrschen, die alle auf mehr auf Vermutungen basieren denn auf Wissen, sollte man zu einem einfachen Mittel greifen, was seinerseits in der öffentlichen Diskussion kein wirkliches Argument ist, aber dem persönlich interessierten, aufrichtgen Beobachter bei der Entscheidungsfindung helfen kann.: Die Frage: "Wem nützt es ?".
Da Aktionen immer mit dem Ziel eines Nutzens angetrieben werden, ist man da ohne viel Spezialwissen schnell nah an der Wahrheit dran.

Und denen, die es "ganz genau" wissen möchte ich zumindest entgegnen, daß ich Familien kenne, die ihre Kinder zu Hause unterrichten. Und die machen das weit besser, als die öffentliche Anstalt.
Ich weiß also in dieser Sache, wovon ich rede, wissen das alle anderen auch? Oder hauen wir hier nur hohle Gedankengebäude kurz und klein?

Ich stelle jene Frage immer und gebe mich mit schnellen Antworten nie zufrieden.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]

Pflanzenfreak
Beiträge: 1739
Registriert: Mo 1. Jul 2013, 13:46

#27 Re: Jugendamt nimmt Christen die Kinder weg

Beitrag von Pflanzenfreak » Do 5. Sep 2013, 23:20

Und woher weiss man, dass die Schüler die notwendigen, vergleichbaren Inhalte gelernt haben? Jede Schule schreibt alle 2 Jahre Bundeslandweit Vergleichsarbeiten. Wie sieht es mit privat unterrichtete Schüler aus? Lernen die was den Eltern in den Kram passt? Wie bekommen sie ihren Abschluss? Bekommen sie ihr Abi, weil die Eltern dafür unterschreiben oder sind sie wirklich vergleichbar?

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#28 Re: Jugendamt nimmt Christen die Kinder weg

Beitrag von closs » Do 5. Sep 2013, 23:30

Pflanzenfreak hat geschrieben: Wie bekommen sie ihren Abschluss?
Das ist in der Tat ein formelles Problem - Zertifikate werden gebraucht. - Inhaltlich sagt das aber nichts aus - mit anderen Worten:

WENN die Eltern sowohl wissensmäßig als auch geistig gebildet sind, lernen Kinder beim Homeschooling vermutlich mehr - aber das WENN ist es halt.

Benutzeravatar
Magdalena61
Beiträge: 15073
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 20:44

#29 Re: Jugendamt nimmt Christen die Kinder weg

Beitrag von Magdalena61 » Do 5. Sep 2013, 23:33

piscator hat geschrieben:
Magdalena61 hat geschrieben:Ich mache darauf aufmerksam: Abischai kenne ich seit Jahren... er zählt zu meinen Freunden.
Und zwar zu denen, auf die man sich verlassen kann.
:) Einig sind wir uns nun nicht gerade in allen Fragen und Ansichten-- aber wir schaffen es, miteinander zu reden, ohne uns gegenseitig zu beschimpfen.
Das ist deine persönliche Sache, liebe Magdalena.
Ich denke, dir ist klar, was ich mit obigen Sätzen sagen wollte.
Du kannst es aber auch gerne etwas deutlicher haben:
Wer mit "Religioten" und "Geschreibsel mit einer besonderen Form von Dummheit" um sich wirft, der sollte sich besser nicht über "braunes Gedankengut" beschweren... menschenverachtender geht's wohl kaum.
piscator hat geschrieben:Wer Frauen abschätzig als Weiber bezeichnet
Wenn du das "abschätzig" weglässt, würde es eher hintreffen. "Religiot" zeugt natürlich von der größeren Wertschätzung?
piscator hat geschrieben:darüber hinaus behauptet dass unser Staat nationalsozialistisches Erbe pflegt
Es gibt so etwas wie ein Grundrecht auf Meinungsfreiheit.
piscator hat geschrieben:Mich wundert eh, dass die Christen hier diesen braunen Äußerungen nicht widersprechen, aber das war auch schon in Daves Forum so.
Wo, bitte, ist hier etwas "Braunes"? Ich meinte, das Gegenteil gelesen zu haben.
piscator hat geschrieben:Vielleicht liegt das daran, dass viele Evangelikale einfach naiv sind, oder auch daran, dass sie darauf hoffen, eine erstarkte braune Bewegung einmal als Mittel zum Zweck der Missionierung der Gesellschaft nutzen zu können.
Wie lautet eigentlich das weltliche Pendant zu "Religiot", wenn ich einmal mit der gebotenen Höflichkeit nachfragen dürfte? (Damit Evangelikale mitreden und verstanden werden können.)

Es gibt eine nationale rechtskonservative Verführung der evangelikalen Christen, ja. Diese Entwicklung sehe ich auch mit großen Bedenken. Aber...
piscator hat geschrieben:Im Gegenteil, der würde von mir bei jeder Gelegenheit eins aufs Maul kriegen, ob verbal oder auch tatkräftig, das sei mal dahingestellt.
"Knüppelt sie nieder", schüchtert sie ein, bekehrt sie mit Gewalt-- es geschieht ja nur zu ihrem Besten?
LG
God bless you all for what you all have done for me.

Benutzeravatar
Magdalena61
Beiträge: 15073
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 20:44

#30 Re: Jugendamt nimmt Christen die Kinder weg

Beitrag von Magdalena61 » Do 5. Sep 2013, 23:57

closs hat geschrieben:Im Grundsatz prallen da weltliche und geistige Gesetze gegeneinander - als solches "normal".
Das ist Ansichtssache. "Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist..."
Wurden die Kinder generell von der Öffentlichkeit ferngehalten? etc. - Da wären jetzt erfahrene Mütter wie Du gefragt, die unterscheiden können, ob das Ganze zum Wohle der Kinder war oder ob hier Kinder im Namen einer Glaubensgemeinschaft missbraucht wurden. - Beides ist möglich.
Mehr als das, was im Artikel steht, weiss ich auch nicht.
In der Regel kann man davon ausgehen, dass Eltern, die ihre Kinder zu Hause unterrichten, sich des Risikos bewußt sind, das sie damit eingehen. Von daher sind sie darum bemüht, sich an den staatlichen Vorgaben (Lehrplänen) auszurichten.
Psychologisch wird das ein Trauma bleiben - ähnlich wie bei anderen Glaubensangehörigen, die verfolgt wurden
Das finde ich gerade so schlimm. - Nachdem die Eltern offenbar über Jahre hinweg ihre Kinder zu Hause unterrichtet hatten, wird jetzt "eingegriffen"-- das älteste Kind ist 14 und müsste demnach seit 8 Jahren in die Schule gehen.
Lösung: Auswanderung in ein Land, in dem die Familie so leben kann, wie sie will.
Dafür muss man das nötige Kleingeld haben. Nachdem den Eltern das Aufenthaltsbestimmungsrecht entzogen wurde, können sie mit ihren Kindern nicht mehr auswandern.
Eine andere Alternative wäre vielleicht, die Kinder in einer staatlich anerkannten christlichen Privatschule anzumelden- das kostet aber auch. Dazu waren die Eltern nicht bereit.

Nach mehr als 25 Jahren, die ich Kinder in staatlichen Schulen habe, sehe ich dieses "Bildungssystem" mit sehr gemischten Gefühlen. Es gibt viel Leerlauf, es gibt fast überall Mobbing... unsere Kinder sind die Versuchskaninchen für alle möglichen pädagogischen Konzepte und "Neuerungen"; von individueller Förderung kann man eigentlich nur träumen; ideal ist das nicht.
LG
God bless you all for what you all have done for me.

Antworten