Letztes Aufbäumen

Politik und Weltgeschehen
Benutzeravatar
sven23
Beiträge: 23476
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 15:55

#21 Re: Letztes Aufbäumen

Beitrag von sven23 » Mo 5. Aug 2013, 12:53

Pluto hat geschrieben:Das war in der Vergangenheit nicht anders, und wird auch so bleiben, solange man den freien Devisenhandel zulässt. Und selbst wenn man die Schweiz bringt ihr Bankensystem zu knebeln, wird es immer andere Steuerflucht-"Paradiese" geben, beeit für ddiejenigen die ihr Geld ins Ausland schachern wollen.

Niemand kann in freien Gesellschaften daran gehindert werden, sein Kapital ins Ausland zu bringern, aber Aufgabe der Politik wäre es, die Finanzströme transparenter zu machen.
Unsinnige Auswüchse wie Hochfrequenzhandel könnte man durch Besteuerung unattraktiv machen. Selbst verurteilte ehemalige Banker fordern mehr staatlich Kontrolle. Banken, deren Kernkompetenz es einmal war, Geld für die Wirtschaft bereitzustellen, sind selbst zum Risikofaktor für ganze Volkswirtschaften geworden. Der Casinokapitalismus sollte eigenlich längst beendet sein, aber er geht munter weiter.
Eigentlich eine Bankrotterklärung der politischen Eliten.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

R.F.
Beiträge: 6664
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:20

#22 Re: Letztes Aufbäumen

Beitrag von R.F. » Mo 5. Aug 2013, 14:11

sven23 hat geschrieben: - - -
Niemand kann in freien Gesellschaften daran gehindert werden, sein Kapital ins Ausland zu bringern, aber Aufgabe der Politik wäre es, die Finanzströme transparenter zu machen.
Diese Rechtfertigung wird in gewissen Kreisen gerne gehört. Es sind im allgemeinen nicht die Hellsten, die sie nachbabbeln...
In recht naher Zukunft muss es unweigerlich zu Kapitalverkehrsbeschränkungen kommen. Solche gab es in der Vergangenheit auch in demokratisch verfassten Staaten des öfteren. Auch derzeit setzen einige Staaten dieses Mittel ein.
http://wug.akwien.at/WUG_Archiv/1999_25 ... 3_0265.pdf

Zitat aus obigem Link:
3. Zur Notwendigkeit von Kapitalverkehrsbeschränkungen
Wir haben argumentiert, daß die Finanzmärkte unfähig sind, für eine effiziente
Allokation von Kapital zu sorgen und daß aus theoretischen Erwägungen
heraus die Liberalisierung der Finanzmärkte seit den fünfziger Jahren
mehr Schaden als Nutzen gestiftet haben dürfte. Die empirischen Er-
fahrungen mit liberalisierten Finanzmärkten deuten in dieselbe Richtung.
Betrachtet man die Entwicklung der Weltwirtschaft nach dem Zweiten Weltkrieg,
so stellt man fest, daß die noch durch eine relativ starke Regulierung
des Kapitalverkehrs gekennzeichneten früheren Jahre in den Makrodaten
besser abschneiden als die durch den Trend zur Liberalisierung der Finanzmärkte
charakterisierten achtziger und neunziger Jahre. So sank die jährliche
Wachstumsrate des realen Bruttoinlandsprodukts (im 12-Jahres-
Durchschnitt) in den OECD-Staaten von 4,8% (1959-1970) auf2,8% (1983-
1994). Die Wachstumsrate der Bruttoanlageinvestitionen zu konstanten
Preisen bildete sich von 6,1% (1959-1970) auf 3,8% (1983-1994) zurück.44
Gelegentlich wird behauptet, daß gerade die Entwicklungs- und Schwellenländer
von der Liberalisierung des Kapitalverkehrs profitieren könnten, durch
welche sie Zugang zu ausländischem Kapital erhielten. Aber auch für diese
Ländergruppe gilt, daß die jährliche Wachstumsrate des realen Bruttoinlandsprodukts
im Durchschnitt der Jahre von 1950 bis 1973 noch bei
5,5% gelegen hat und zwischen 1981 und 1990 auf 3,3% zurückgegangen
ist. 45
Ich habe den Eindruck, dass einige nicht das Ausmaß der gegenwärtigen Verwerfungen erkennen, denen man nicht anders als mit solchen restriktiven Maßnahmen begegnen kann.
sven23 hat geschrieben: - - -
Eigentlich eine Bankrotterklärung der politischen Eliten.
Was also tun, weiser Sven?

piscator
Beiträge: 4771
Registriert: So 21. Apr 2013, 11:18
Wohnort: Großraum Stuttgart

#23 Re: Letztes Aufbäumen

Beitrag von piscator » Mo 5. Aug 2013, 14:15

R.F. hat geschrieben: Statt dessen erlaubt man Deutschen seit Jahrzehnten, mit dem hier erwirtschafteten Kapital ins Ausland zu gehen. Wie hoch die Summe des im Ausland angelegten Kapitals ist, lässt sich nur abschätzen. Es scheint so, dass dem deutschen Fiskus durch “Steuervermeidung” jährlich zwischen 300 und 400 Milliarden Euro verloren gehen. Jedenfalls muss man das aus den Worten van Rompuys, dem Präsidenten des Europäischen Rates, schließen. Wie viel Geld daneben illegal aus Deutschland geflossen ist, und wie hoch der Gesamtbetrag der dafür hinterzogenen Einkommensteuern ist, kann man durchaus schätzen. Man braucht sich dazu nur mal die Gesamtverschuldung - also öffentliche und private - einiger wichtiger Industriestaaten, mit denen Deutschland enge Wirtschaftsbeziehungen pflegt, einschließlich der Sparquote dieser Länder vergegenwärtigen, dann ahnt man zumindest, dass sich in diesen Länder Billionen Euro an deutschem Kapital befinden müssen...
Es fließt auch sehr viel Geld nach Deutschland, aus unterschiedlichsten Gründen und aus unterschiedlichsten Quellen.
Man könnte nun die Auffassung vertreten, dass mit diesem Geld statt den Deutschen eben dem Ausland Gutes getan wurde. Allerdings wurde der deutsche Arbeitnehmer nicht gefragt - selbstverständlich hätte dieser sich verweigert, daher hat man diese Verschiebungen verheimlicht. Übrigens scheinen - das lässt sich aus Interviews schließen - selbst viele Bundestagsabgeordnete nicht davon zu wissen...
Doch, die wissen davon, denen hat schließlich die Religion nicht das Gehirn verklebt. :mrgreen:

Keine Frage, dass hinter allem die Gier bestimmter Kreise
Welche Kreise denn? Sülz nicht rum, sondern rede Klartext.
steht, denen die eigene Bereicherung wichtiger ist als der soziale Frieden in Deutschland, in Europa...Der Ausgleich zwischen Gläubigern und Schuldnern ist auf Dauer mit friedlichen Mitteln nicht mehr möglich.
Dann schnall schon mal den Sprengstoffgürtel rum :mrgreen:
Politiker, die den Prozess nicht unterbanden, sind zutiefst verantwortungslose Politiker...Sollte nun tatsächlich ein Politiker ernsthaft eine Wende versuchen - nach meiner festen Überzeugung wartet ein solcher auf seinen Auftritt -, wird er mit Gewalt gegen die vom System bisher Begünstigten vorgehen müssen...
Du scheinst das ja förmlich herbeizusehnen, ein Tipp: Gehe doch einfach mal ins örtliche Schlachthaus zusehen, wenn Kälber geschlachtet werden, vielleicht werden deine Gewaltphantasien dort befriedigt.
Meine Beiträge als Moderator schreibe ich in grün.

R.F.
Beiträge: 6664
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:20

#24 Re: Letztes Aufbäumen

Beitrag von R.F. » Mo 5. Aug 2013, 14:52

piscator hat geschrieben:
R.F. hat geschrieben: Keine Frage, dass hinter allem die Gier bestimmter Kreise
Welche Kreise denn? Sülz nicht rum, sondern rede Klartext.
- - -
Ich empfehle Dir, die während den vergangenen Tagen erschienenen Aufsätze des Frank Schirrmacher (F.A.Z.), Gabor Steingart (Handelsblatt) oder Jakob Augstein (Spiegel Online) zu lesen. Vielleicht könnte Dir das Buch von Wolfgang Hetzer “Finanzkrieg” ein wenig auf die Sprünge helfen.

Nach allem was ich in vergangener Zeit von Dir gelesen habe, erlaube ich mir ein Urteil: Noch unbegabter als Du sind die vorgenannten Autoren gewiss nicht...

R.F.
Beiträge: 6664
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:20

#25 Re: Letztes Aufbäumen

Beitrag von R.F. » Mo 5. Aug 2013, 15:03

Pluto hat geschrieben:
R.F. hat geschrieben:Statt dessen erlaubt man Deutschen seit Jahrzehnten, mit dem hier erwirtschafteten Kapital ins Ausland zu gehen. Wie hoch die Summe des im Ausland angelegten Kapitals ist, lässt sich nur abschätzen. Es scheint so, dass dem deutschen Fiskus durch “Steuervermeidung” jährlich zwischen 300 und 400 Milliarden Euro verloren gehen.
Das war in der Vergangenheit nicht anders, und wird auch so bleiben, solange man den freien Devisenhandel zulässt. Und selbst wenn man die Schweiz bringt ihr Bankensystem zu knebeln, wird es immer andere Steuerflucht-"Paradiese" geben, beeit für ddiejenigen die ihr Geld ins Ausland schachern wollen.
Die Schweiz wird in Kürze die ihr noch verbliebene staatliche Eigenständigkeit weitgehend verlieren.

Das neu geordnete Europa, bestehend aus einem Kern-Europa mit zehn oder elf Staaten und einem Cordon Sanitaire aus weiteren europäischen Ländern, wird sich mit einer Art Atlantikwall gegen die Angriffe starker Wirtschaftsblöcke abschirmen. Das bedeutet z.B. Kapitalverkehrsbeschränkungen und ein nach außen abgeschirmtes europäisches Internet.
Pluto hat geschrieben: Ein guter Politiker sollte IMO erst einmal dort ansetzen, wo er etwas beeinflussen kann, so z. Bsp. könnte ich mir vorstellen, was dafür zu tun, das leidige Übel der Schwarzarbeit in de nGrff zu bekommen. Nirgendwo in Europa (außer vielleicht in Italien) beherrscht die "offene" Schwarzarbeit einen so großen Teil des Handwerksumstazes wie hier. Dabei wird vermutlich eine ebenso große Summe am Steuerfiskus vorbei erwitschaftet.
Dort, und nicht in den Großunternehmen, entsteht schließlich der Bedarf an billigen Arbeitskräften.
Durch Schwarzarbeit werden dem Fiskus und den Sozialkassen in großem Umfang Steuern und Beiträge vorenthalten. Das Problem wäre mit Sicherheit weit geringer, würde nicht seit Jahrzehnten von deutschen Arbeitnehmern erwirtschaftete Kaufkraft legal wie illegal ins Ausland verbracht. Nochmal: Nach dem Präsidenten des Europäischen Rates - Herman Van Rompuy - gehen Europa allein durch “Steuervermeidung” ca. 1.000 Milliarden im Jahr an Einkommensteuern verloren. Das bedeutet für die stärkste europäische Volkswirtschaft Deutschland den Verlust von mindestens 300 bis 400 Milliarden an Steuereinnahmen im Jahr. Zur Erinnerung: Der Bundeshaushalt beläuft sich auf ca. 300 Milliarden Euro/ Jahr. Der Schaden, der durch Hinterziehung von Einkommensteuer für Kapitalerträge für verdeckte Auslandsguthaben entsteht, könnte eben so hoch, wenn nicht höher sein...

Selbst wenn lediglich die Steuern für im Ausland erwirtschaftete Erträge dem deutschen Fiskus entrichtet werden würden - der Rückfluss auch nur eines Teils des Kapitals würde deutsche Banken in Nöte bringen -, die deutsche Konjunktur würde mit Sprüngen von 10 % bis 30 % wachsen. Schwarzarbeit würde ihren Sinn weitgehend verlieren...

Nun komme niemand damit, das ließe sich nicht machen. Und ob. Wird sich demnächst zeigen...

piscator
Beiträge: 4771
Registriert: So 21. Apr 2013, 11:18
Wohnort: Großraum Stuttgart

#26 Re: Letztes Aufbäumen

Beitrag von piscator » Mo 5. Aug 2013, 15:17

R.F. hat geschrieben:Ich empfehle Dir, die während den vergangenen Tagen erschienenen Aufsätze des Frank Schirrmacher (F.A.Z.), Gabor Steingart (Handelsblatt) oder Jakob Augstein (Spiegel Online) zu lesen. Vielleicht könnte Dir das Buch von Wolfgang Hetzer “Finanzkrieg” ein wenig auf die Sprünge helfen.

Nach allem was ich in vergangener Zeit von Dir gelesen habe, erlaube ich mir ein Urteil: Noch unbegabter als Du sind die vorgenannten Autoren gewiss nicht...

Lesen alleine genügt leider nicht, man muss das Gelesene auch verstehen können. :lol:

Aber bei manchen Gläubigen muss man tolerant sein, durch all zu viel Religion scheinen deren Gehirne förmlich zu verkleben, so dass der religiöse Wahn überhand nimmt.

Zum Glück gelangen diese Zeitgenossen in Mitteleuropa aufgrund ihrer verzerrten Wahrnehmung der Realität nicht an die Schaltstellen in der Politik und der Wirtschaft, sondern müssen sich darauf beschränken, in diversen Foren ihren Unsinn zu verbreiten.

Und dafür müsste man eigentlich einen speziellen Gott erfinden, dem man danken kann. :mrgreen:
Meine Beiträge als Moderator schreibe ich in grün.

R.F.
Beiträge: 6664
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:20

#27 Re: Letztes Aufbäumen

Beitrag von R.F. » Mo 5. Aug 2013, 18:05

piscator hat geschrieben:
R.F. hat geschrieben:Ich empfehle Dir, die während den vergangenen Tagen erschienenen Aufsätze des Frank Schirrmacher (F.A.Z.), Gabor Steingart (Handelsblatt) oder Jakob Augstein (Spiegel Online) zu lesen. Vielleicht könnte Dir das Buch von Wolfgang Hetzer “Finanzkrieg” ein wenig auf die Sprünge helfen.

Nach allem was ich in vergangener Zeit von Dir gelesen habe, erlaube ich mir ein Urteil: Noch unbegabter als Du sind die vorgenannten Autoren gewiss nicht...

Lesen alleine genügt leider nicht, man muss das Gelesene auch verstehen können. :lol:
- - -
Sag' mal, schämst Du Dich auch nicht ein bisschen, mit so wenig Wissen an die Öffentlichkeit zu treten?

Martinus
Beiträge: 3059
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:17
Wohnort: Kasane

#28 Re: Letztes Aufbäumen

Beitrag von Martinus » Mo 5. Aug 2013, 18:28

R.F. hat geschrieben: Sag' mal, schämst Du Dich auch nicht ein bisschen, mit so wenig Wissen an die Öffentlichkeit zu treten?

hier geht es, das ist er ja anonym. ;)
Angelas Zeugen wissen was!

piscator
Beiträge: 4771
Registriert: So 21. Apr 2013, 11:18
Wohnort: Großraum Stuttgart

#29 Re: Letztes Aufbäumen

Beitrag von piscator » Di 6. Aug 2013, 11:00

R.F. hat geschrieben: Sag' mal, schämst Du Dich auch nicht ein bisschen, mit so wenig Wissen an die Öffentlichkeit zu treten?

Stimmt, man braucht tatsächlich wenig Wissen, um gegen Religiöse bestehen zu können. :mrgreen:
Meine Beiträge als Moderator schreibe ich in grün.

R.F.
Beiträge: 6664
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:20

#30 Re: Letztes Aufbäumen

Beitrag von R.F. » Di 6. Aug 2013, 19:03

piscator hat geschrieben:
R.F. hat geschrieben: Sag' mal, schämst Du Dich auch nicht ein bisschen, mit so wenig Wissen an die Öffentlichkeit zu treten?

Stimmt, man braucht tatsächlich wenig Wissen, um gegen Religiöse bestehen zu können. :mrgreen:
Ich religiös?

Antworten