Keine Konfession, keine Stelle!

Politik und Weltgeschehen
closs
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#21 Re: Keine Konfession, keine Stelle!

Beitrag von closs » Fr 26. Okt 2018, 13:55

Detlef hat geschrieben:Zum Glück verliert die Kirche allmählich an Macht, mir persönlich geht das aber noch zu langsam.
Auch das ist kein Problem - zumindest nicht für die Kirche.

Detlef hat geschrieben: Wenn man dagegen Kinder missbraucht, dann wird man vor den Folgen geschützt.
Es gibt übrigens einen neuen Hype: Ab sofort muss Porsche hohe Summen zahlen, wenn ein Porsche-Fahrer bsoffen Unfälle verursachen. - War aber auch Zeit ...

Detlef hat geschrieben:Aber es erstaunt, dass der sogenannte Rechtsstaat Bundesrepublik Deutschland bis heute einer höchstrichterlichen Entscheidung nicht gefolgt ist und Untätigkeit an den Tag legt.
Wieso denn das? Da gibt es doch schon Rechtsprechungen, die eher pro Kirche ausgefallen sind. - Auch der jetztige Richterspruch bezieht sich nur auf Arbeitsplätze im Backoffice.

Detlef hat geschrieben:Und dazu gehört auch, dass man gekündigt wird, wenn man geschieden ist und neu heiratet.
Das ist auch aus meiner Sicht ein Skandal. - Aber auch hier: Das macht man nur, wenn man einen Hebel sucht, weil man den Mitarbeiter loswerden will.

Detlef hat geschrieben:Das ist beschämend für diesen Staat, der offenbar seinen Verpflichtungen nicht nachkommt, sich aber über Politikverdrossenheit beklagt.
Falscher Ansatz - das sind eher Verschwörungs-Theorien, mit denen man dsa Volk kirre macht.

JackSparrow hat geschrieben:Dass die Diakonie ihren Personalchef feuern sollte, wenn dem für eine Ablehnung keine legalen Gründe eingefallen sind.
Genau. :lol: - Das wird man jetzt nachholen.

closs
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#22 Re: Keine Konfession, keine Stelle!

Beitrag von closs » Fr 26. Okt 2018, 14:00

Detlef hat geschrieben:"Es wird Auswirkungen auf Hunderttausende von Menschen haben, die sich jetzt, ohne Mitglied einer Kirche zu sein, auf eine Stelle bei Diakonie oder Caritas bewerben können, sofern diese Tätigkeit nicht nachweislich verkündigungsnah ist."
Wird es NICHT, da man sich als Arbeitgeber darauf einstellen kann (ich weiß, wie das geht, weil ich selber Leute eingestellt habe).

Detlef hat geschrieben:"Wann werden die Kirchen es endlich lernen?", kommentiert Ingrid Matthäus-Maier
Frau Maier ist eine extrem kirchen-feindliche Frau und war es schon immer - dass hier weltanschauliche Süppchen gekocht werden, ist klar. - Die Kirchen werden sich nach wie vor an Gesetze halten, aber natürlich mit rechtstaatlichen Mitteln versuchen, ihre Interessen durchzusetzen.

Detlef hat geschrieben:Nach den Gerichten sieht Matthäus-Maier nun die Politiker gefordert: "Jetzt ist es an der Zeit, dass die Politik endlich das kirchliche Arbeitsrecht in dieser Form aufhebt."
Doofe Hetze. - Man muss doch zu Ende denken. - Wenn die Kirche ihr Mandat zurückgibt, weil sie ethische Grundlagen nicht durchsetzen darf, guckt der Staat dümmer aus der Wäsche als die Kirche.

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#23 Re: Keine Konfession, keine Stelle!

Beitrag von Detlef » Fr 26. Okt 2018, 14:13

closs hat geschrieben:Frau Maier ist eine extrem kirchen-feindliche Frau und war es schon immer - dass hier weltanschauliche Süppchen gekocht werden, ist klar. - ...Doofe Hetze. - .
Nicht gleich wieder Pegida-Vokabular...und Verschwörungstheorien!
closs hat geschrieben:Man muss doch zu Ende denken. - Wenn die Kirche ihr Mandat zurückgibt, weil sie ethische Grundlagen nicht durchsetzen darf, guckt der Staat dümmer aus der Wäsche als die Kirche.
Bestimmt n i c h t , denn für das Gros`der "outgesourcten" Aufgaben brauch's keine Kirche, schon klar, warum die sich so daran festklammern...
Die Wahrheit lässt sich pachten, mit dem Glauben an des Gottes Sohn, doch die Thesen sind vergänglich, allen Gläubigen zum Hohn! (Gert Reichelt)

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#24 Re: Keine Konfession, keine Stelle!

Beitrag von ProfDrVonUndZu » Fr 26. Okt 2018, 14:23

closs hat geschrieben:Wenn die Kirche ihr Mandat zurückgibt, weil sie ethische Grundlagen nicht durchsetzen darf, guckt der Staat dümmer aus der Wäsche als die Kirche.

Welche ethischen Grundlagen ? Die Anforderungen an die kirchliche Taufe ? Das ist nur eine reine bedeutungslose Formalität. Bürokratenpingelei.
"Viele, die leben, verdienen den Tod. Und manche, die sterben, verdienen das Leben. Kannst du es ihnen geben? Dann sei auch nicht so rasch mit einem Todesurteil bei der Hand." - Gandalf in J.R.R Tolkien - Herr der Ringe, Band 1

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#25 Re: Keine Konfession, keine Stelle!

Beitrag von ThomasM » Fr 26. Okt 2018, 14:55

Detlef hat geschrieben: Nach den Gerichten sieht Matthäus-Maier nun die Politiker gefordert: "Jetzt ist es an der Zeit, dass die Politik endlich das kirchliche Arbeitsrecht in dieser Form aufhebt."
Das ist zu kurz gedacht.
Aufheben müsste man das Übergeben der staatlichen Aufgaben an die Kirchen.
WENN es richtig wäre (wobei ich deine Quellen nicht kenne und daher bezweifle), dass der Staat 90% aller kirchlichen Kindergärten, Krankenhäuser und Altenheime bezahlt, dann wäre es konsequent, diese vollständig zu staatlichen Einrichtungen zu machen und die Kirchen aus ihren Aufgaben zu entlassen.

Das tut der Staat aber nicht, weil
- es ihn zu viel kosten würde
- weil die Qualität in den Einrichtungen sinken würde (ich kenne nur Beispiele, in denen Leute lieber in die kirchlichen Einrichtungen gehen als in die staatlichen).
- Das kirchliche Arbeitsrecht zwar einige Eigenheiten besitzt, aber trotzdem attraktiver ist als als öffentliche Angestellte.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

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#26 Re: Keine Konfession, keine Stelle!

Beitrag von ThomasM » Fr 26. Okt 2018, 14:58

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Welche ethischen Grundlagen ? Die Anforderungen an die kirchliche Taufe ?
Quatsch.
Die Bekenntnis zu den Grundlagen und das ist im wesentlichen die Nächstenliebe.

So schlecht die praktische Umsetzung dieses Prinzips auch häufig ist, Menschen, die sich Christen nennen, insbesondere wenn sie in helfende Berufe gehen, wie Altenpflege, Krankenschwester oder Kindergärten, haben in der Regel ein echtes Bedürfnis, Menschen zu helfen und werden in kirchlichen Einrichtungen in diesem Ansinnen besser unterstützt als in staatlichen Organisationen.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

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#27 Re: Keine Konfession, keine Stelle!

Beitrag von closs » Fr 26. Okt 2018, 15:27

Detlef hat geschrieben:Bestimmt n i c h t , denn für das Gros`der "outgesourcten" Aufgaben brauch's keine Kirche, schon klar, warum die sich so daran festklammern...
Theoretisch richtig, praktisch falsch. - Wenn heute die Kirche aussteigen würde und ihre Liegenschaften vermieten würde (Alternative: Der Staat baut in gleichem Umfang neue KiTas - geht finanziell nicht), hätte sie Arbeit weniger und nicht sehr viel weniger Geld übrig als heute - wenn überhaupt.

Die Kirchen machen das, weil sie den Fuß in der Tür haben wollen, was Werte-Grundlagen angeht - was ja nicht heißt, dass in KiTas Religionsunterricht gegeben wird. --- Es wird immer wieder verkannt, dass "Staat" eine Ordnungsgröße ist, die eine Grundlage braucht, die selber NICHT Staat ist.

ProfDrVonUndZu hat geschrieben:Welche ethischen Grundlagen ? Die Anforderungen an die kirchliche Taufe ?
"Taufe" hat damit nichts zu tun. - Es hat im weiteren Sinn etwas mit "Menschenbild" zu tun. --- Es ist etwas aus dem Blickfeld gerückt, dass unser als selbstverständlich angesehenes Menschenbild aus einer christlich-abendländischen Tradition kommt.

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1Johannes4
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#28 Re: Keine Konfession, keine Stelle!

Beitrag von 1Johannes4 » Fr 26. Okt 2018, 16:17

Hallo ThomasM,

ThomasM hat geschrieben:WENN es richtig wäre (wobei ich deine Quellen nicht kenne und daher bezweifle), dass der Staat 90% aller kirchlichen Kindergärten, Krankenhäuser und Altenheime bezahlt, dann wäre es konsequent, diese vollständig zu staatlichen Einrichtungen zu machen und die Kirchen aus ihren Aufgaben zu entlassen.
eine interessante Zahl dazu habe ich in Bezug zu Kindergärten gefunden:
Nach einer bundesweiten Einschätzung beträgt der staatliche Anteil an der Finanzierung konfessioneller Kindertagesstätten ca. 75 Prozent der laufenden Kosten, 15 Prozent sind Elternbeiträge und rund 10 Prozent tragen die Kirchen bei, also rund 741 Mio. Euro.
Quelle: https://fowid.de/meldung/kindertagessta ... aeger-2017

In Bezug auf die Finanzierung von Krankenhäusern kannst Du hier nachlesen, dass fast alle kirchlichen Träger erklärten, dass keine Kirchensteuer zur Finanzierung kirchlicher Krankenhäuser aufgewendet werde.
Die meisten Krankenhäuser finanzieren sich zum größten Teil durch die Patientensätze, die von den Krankenkassen erbracht werden.

Bei kirchlichen Altenheimen werden wie bei anderen Trägern auch deren Ausgaben durch die Bewohner selbst bezahlt, die einen Anteil hierzu je nach Pflegegrad von der Pflegeversicherung erhalten. Konkrete Zahlen fand ich jetzt auf die Schnelle nicht.

In der Regel sind das gemeinnützige Einrichtungen, was bedeutet, dass die Kirchen zumindest keinen Gewinn damit erwirtschaften sollten.

ThomasM hat geschrieben:Das tut der Staat aber nicht, weil
- es ihn zu viel kosten würde
was für ein Gerücht. Da sich die Zahlungen des Staates nicht unterscheiden, ob ein Kind in einen konfessionellen Kindergarten oder einen der Arbeiterwohlfahrt geht, würde es den Staat auch nicht mehr kosten, wenn der Träger eben nicht Caritas oder Diakonie heißen würde.
ThomasM hat geschrieben:- weil die Qualität in den Einrichtungen sinken würde (ich kenne nur Beispiele, in denen Leute lieber in die kirchlichen Einrichtungen gehen als in die staatlichen).
das ist wohl auch nur ein Gerücht, dass die Qualität sinken würde. Anhand von was bewerten denn diese Leute die kirchlichen Einrichtungen als besser? Die meisten Patienten bewerten die Unterkunft (z.B. Anzahl der Pat. pro Zimmer) und die Verpflegung (hat das Essen geschmeckt) stärker als andere, eigentlich wichtigere Kennzahlen wie z.B. die Rate an nosokomialen Infektionen und anderen Komplikationen bei der Behandlung, wenn es z.B. um Krankenhäuser geht. Individuelle Einzelerfahrungen bestimmen die Meinung häufig auch über Jahre positiv oder negativ, selbst wenn die Wirklichkeit sich längst verändert haben sollte.
ThomasM hat geschrieben:- Das kirchliche Arbeitsrecht zwar einige Eigenheiten besitzt, aber trotzdem attraktiver ist als als öffentliche Angestellte.
Was sollte denn am kirchlichen Arbeitsverhältnis „attraktiver“ sein? Normalerweise hat jeder Betrieb ab einer Mindestgröße einen Betriebsrat, der gesetzlich geregelte Mitbestimmungsrechte hat. Die sogenannten Mitarbeitervertretungen und Personalräte der kirchlichen Einrichtungen sind dagegen nichts weiter als zahnlose Marionetten. Demzufolge sind die Angestellten ohne angemessene Vertretung dem guten oder schlechten Willen ihres jeweiligen Arbeitgebers deutlich mehr ausgeliefert. Lohntechnisch sind die Unterschiede gering ohne einen wirklichen „Gewinner“ - denn eigentlich zahlen alle Arbeitgeber im sozialen Sektor gleichermaßen zu niedrige Löhne. Manche haben z.B. höhere Einstiegsgehälter, aber dafür wird Berufserfahrung dann langfristig schlechter honoriert.

Grüße,
Daniel.
Da der hiesige Admin willkürlich meine Beiträge löscht, lohnt es sich nicht hier noch mitzulesen bzw. sich mit Kommentaren einzubringen. Wünsche Euch alles Gute.

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#29 Re: Keine Konfession, keine Stelle!

Beitrag von Helmuth » Fr 26. Okt 2018, 17:34

Detlef hat geschrieben: Wir sind aber kein Kirchenstaat und es ging um eine "Referentenstelle für einen Bericht zur Umsetzung der Antirassismus-Konvention" und nicht um eine Spiritualitätsverwaltungsstelle!
Das interessiert mich wieder einen Tinnef.


Pluto hat geschrieben:
Helmuth hat geschrieben:Gem. der Schrift wäre dieses Amt an einen Mann zu vegeben.
Naja... In der heutigen Zeit, gilt die Gleichberechtigung.
Weiß ich und es zeigt, dass sich diese Kirche immer mehr säkularisiert. In diesem Sinne ist sie keine Institution Gottes mehr, sondern nichts anderes als das Sozialamt oder Wohnungsamt.

Was mich stört ist die permanente Einmischung des Staates und der Gesellschaft. Dass das versucht wird ist heute nichts mehr Neues, aber dass sich die Kirche davon leiten lässt, ist ein Zeichen dafür, dass Gott sie nicht mehr leitet.

Hat sich die BRD als Staat nicht auch per GG bereit erklärt Kirche und Staat zu trennen? Was diese Punkte anbelangt ist die RKK noch deutlich mehr integer.
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

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#30 Re: Keine Konfession, keine Stelle!

Beitrag von ProfDrVonUndZu » Fr 26. Okt 2018, 17:48

Hat eigentlich jemand die eingangs erwähnte Sendung vom Deutschlandfunk gehört ? Da geht es um die Notwendigkeit der Kirchenzugehörigkeit, also um eine Formalität. Da kommt der Pressesprecher der Diakonie Thomas Schiller zu Wort.

Manche hier meinen wohl sich besser mit den formalen Strukturen und Anforderungen der Diakonie auszukennen als er. Es geht nicht um ein romantisches Bild dessen, als was man die Diakonie gerne hätte, sondern was sie in der Realität ist.
"Viele, die leben, verdienen den Tod. Und manche, die sterben, verdienen das Leben. Kannst du es ihnen geben? Dann sei auch nicht so rasch mit einem Todesurteil bei der Hand." - Gandalf in J.R.R Tolkien - Herr der Ringe, Band 1

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