Terroranschläge

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Tyrion
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#21 Re: Terroranschläge

Beitrag von Tyrion » Do 9. Feb 2017, 02:48

Halman hat geschrieben:Ist die Bibel Gottes verbalinspiriertes Wort, so wie es Muslime über den Koran glauben? Dies glauben wohl näherungsweise manche Christen, aber die Mehrheit glaubt dies so meines Wissens nicht.

Diese Mehrheit stellt dann auch kaum ein Problem dar. Gefährlich wird es eben erst, wenn wortwörtlich gelaubt wird, was in der Bibel steht (als Gottes Wort und nicht als Menschenwort über Gott).

Meiner Meinung nach entfalten sich in den Bibel die Erfahrungen von Menschen, welche religiös gedeutet wurden. Ein gutes Beispiel wären hierfür die Apostel, welche Jesus persönlich erlebten und über die in der Bibel erzählt wird.

Dem kann ich mich sogar als Atheist anschließen.

Nun, ich habe null Semester Theologie studiert und bin imstande, Menschen, die foltern und töten "christlich" rechtfertigen wollen, zu widerlegen. Ich setzte hier nichts voraus, was ich nicht selbst kann. Es geht im Grunde nur um die Grundlagen einer redlichen Textinterpretation.

Hm, ich hatte mich früher damit beschäftigt, worauf die Rechtfertigung aufbauen könnte bzw. hat. Du hättest damals keine Widerlegung aufzeigen können, da diese auch mit Argumenten angegriffen werden konnte. Man kann die Bibel entsprechend auslegen - und deshalb ist es so geschehen. Das wäre ein gutes Diskussionsthema, dürfte aber öffentlich in einem Forum nicht gehen. Es ist zu emotional besetzt (das Thema).

Ich werde mal direkt: Du bist doch Physiker. Dann hast Du Abitur, richtig? Du warst auf dem Gymnasium, stimmts?

Stimmt - und ich habe nicht nur Physik studiert...

Dann hattest Du dort Deutschunterricht auf einen deutlich höheren Niveau als ich. Somit kann ich Dich eigentlich nicht überfordern.

Das ist immer schwer zu sagen, denn höherer Schul-/ Uniabschluss ist nicht automatisch gleich Ausdruck höherer Intelligenz.

Ich habe Mittlere Reife. Mein Wissen reicht bereits aus, um zu verstehen, dass in einer zusammen gestellten Textsammlung, die als Gesamtheit von Glaubensgemeinschaften als religiöse Grundlage rezipiert wird, der Gesamtkontext entscheidens ist. Mein Wissen reicht bereits aus, um zu verstehen, dass die Dekaloge und die Bergpredigt/Feldrede vorrangig gegenüber anderen Texten in der Bibel sind. Bei Spannungen/Widersprüchen trimphieren die vorrangigen Verse vor den nachrangigen.

Die Entscheidung, was im Detail vor-, was nachrangig ist, ist aber nicht immer klar.

Sicherlich. Nur worin werden ihre Meinungen differieren? Ich spreche von Grundlagen. Dass man sich nicht an der jesuanischen Bergpredigt vormogeln darf, ist so eine Grundlage.

Dann schau dir die vielen Auslegungen diverser Splittergruppen an - da differieren viele auch in Grundfragen.

Das Buch Josua ist sicher ein bedeutsames Bibelbuch, da es den Pentateuch fortsetzt (Hexateuch). Allerdings entfalten die Narrationen über die Landnahme Kanaans keine normative Kraft für Christen, welche übrigens gem. der historisch-kritischen Exegese ohnehin kein historisches Geschehen schildert.

Letzteres ist mir klar - was das wortwörtliche Glauben daran noch absurder macht. Und wer eben wortwörtlich daran glaubt, der muss auch an den Bann glauben und glauben, dass Jahwe ein Monster ist (usw.). Dieses Buch zeigt mir eben deutlich, dass die Bibel eine Geschichtensammlung ist, historisch aber oftmals schlicht falsch ist (siehe auch Logan5 zu Mose etc.). Warum sollten dann die Geschichten über Jesus stimmen und nicht auch übertrieben sein?

Es lag nicht in meiner Absicht zu unterstellen, dass man Theologie studiert haben müsse, um die Bibel zu verstehen. Dies kann die Urgroßmutter u.U. sogar besser als manche Theologen.

O.k., hatte ich aber (abgeschwächt) so verstanden.

Nun, die Bibel wurde von Menschen geschrieben. Daher müsste sich die Kritik eigentlich eher gegen die Bibelschreiber richten.

Nein, denn wie du schreibst, ist historisch nachvollziehbar, warum einzelne Texte so geschrieben wurden. Wer diese Texte aber als Gottes Wort in Stein meißelt, den kritisiere ich, denn dann wird es eben schnell gefährlich. Und wenn es nur unterlassene Hilfeleistung der ZJ betrifft. Auch das kostet Menschenleben.

Die biblischen Texte aus den orientalen Kulturkreisen, von der Bronzezeit bis zur Antike, müssen uns "fremd" erscheinen.

Ja, klar. Gefährlich wird es aber dadurch, dass sie als Gottes Wort missverstanden wird.

Ja, es heißt, noch wörtlicher: Du wirst nicht morden. Töten in Notwehr ist somit nicht verboten.

Niucht nur das... auch Hinrichtungen sind erlaubt. Das ist auch kein Totschlag oder Mord. Und schon bröckelt das "keine Gewalt"-Gebot. Auch im NT wird die Todesstrafe nicht "verboten". Jesus hat gemäß der Sage zwar einer veruretileten Frau das Leben gerettet, aber eben nicht durch Anprangern der Strafe oder Verurteilung, sondern durch das Verhindern der Ausführung. Warum wohl sind so viele US-amerikansiche Christen glühende Verfechter der Todesstrafe?

Nun, ich habe Erfahrung bei den JZ, den Baptisten, der evangelischen Kirche und der Gemeinschaft in der ev. Kirche gemacht und kenne auch die STA in meiner Stadt. So schroffe Erfahrungen wie im Internet habe ich nicht gemacht. Dies habe ich erst durch Dave Remmel erfahren.

Ich habe Erfahrungen mit den ZJ, den STA (Aussteiger und ein Aktiver), Neuapostolen, kath. Kirche (war ja Teil davon), ev. Kirche, Mormonen (genau genommen ein Mormone). Die Ultras in Daves Forum (Dave Remmel ist 2jesus-Betreiber?) schlagen aber dem Fass den Boden aus.

Die Apostelbriefe sind nicht immer leicht zu verstehen. Sie enthalten eine Menge theologischer "fester Speise". Da ist der Kontext ganz wichtig.

Klar, zumal es Predigten sind und Propagandareden. Und es werden Heiden verbal niedergemacht, Ungläubige beschimpft usw. Propaganda und Predigt eben. Für mich hat das mit der Bibel nur am Rand zu tun. Es sind Briefe von Extremisten ihres Glaubens - und damals mussten sie es wohl sein, sonst hätten sie den nicht so verbreitet trotz der Gefahr, die ihnen drohte. Leider dienen diese Texte allerlei Radikalen als Quelle der Inspiration, was dann bis zum Redeverbot für Frauen geht.

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