ThomasM hat geschrieben:Sehr lobenswert, aber bitte erst, nachdem ich gestorben bin. In so einer Hölle will ich nicht leben.
Für die Prinzipien der "Nichtstue-Gesellschaft" hast du dir nicht überlegt, gelle? "Man gehe an ein stilles Örtchen in einer Waldlichtung, pflanze dort mit einem täglichen Häufchen Dung die Reste von Tomaten und Apfel..." Du brauchst nur entsprechend zu warten und dir einen schönen Tag zu machen. Das ist jetzt theoretisch, ich geb es zu, aber genauso "paradiesisch" ist alles von der Natur vorgegeben. Sie produziert. Es reicht, wenn der Mensch denkt, beobachten lernt und Produkte aufhebt.
Du stehst (in gesunder Natur fast zu jeder Zeit) vor reich gefüllten Bäumen. Darunter lebt eine Schar von Kleingetier wie Enten, Hühner, Ziegen, Schafe, die sich bei einer anders geführten Landwirtschaft selbst versorgen könnwn. Statt dem mühevollen Umpflügen hast du Kastanien, einmal gesetzt, Jahre geerntet und ohne dass sich der Boden auslaugt. Du hättest in Fülle für Monate auch Nüsse, essen für alle und Gesundheit. Du hast Kraftnahrung, statt der teuer gekauften gespritzen, Hunger und oft krank machenden Ware.
Nun aber schimpft man über Qualität, Preise, mühevolle Arbeit. Man schreibt Petitionen, dass doch die Milchkühe kein so schlechtes Leben führen ... und fühlt sich "gut" dabei...
Wer um alles in der Welt soll die riesigen Mist- und Güllemengen wegschaffen, wenn es diese Lattenroste nicht mehr gibt! Die Arbeit kann und mag niemand machen! solche Petitionen sind für die Katz. Sie zeigen zudem Kurzsichtigkeit. Eine Viehwirtschaft wie die heutige (marktorientiert) erzeugt Unmengen an Mist. Wie mager sind die Wiesen mittlerweile, weil zuviel Dünger drauf kommt und das Grundwasser zudem verseucht, was wiederum die Tiere krank macht und wo die Weide nicht reicht für's Geschäft.
Wie oft fährt denn der Traktor mit chemischen Mitteln über das Getreidefeld? In den 50er Jahren arbeitete ein Landwirt für ca. 70 Städter und hatte ein körperlich gesehen, "schweres Leben". Heute werden es wohl an die 500 statistisch sein oder mehr. Die Technik ermöglicht es, ein riesiges Feld in ein paar Stunden zu mähen, zu dreschen und das Stroh zu bündeln. Aber der Landwirt kann von vielen Hektar Land kaum leben. Die Getreidepreise sind so, dass der Städter und der Handel den Gewinn haben. Nicht das Doppelte, sondern das 10fache kostet ein Kilo Getreide im Biomarkt. Die Geschäfte und die Löhne gleichzeitig sind als Steuerbude die Einnahmequelle in Form von Geld, das die sozialen Kassen kaum stopfen kann.
Von einem "Tagwerk" = 100 qm, bemessen an dem was ein Mann locker an einem Tag umgräbt, kann eine einzelne Person leben. Das ist ein Tag Arbeit und Monate Essen ohne Bezahlung.
Lieber ThomasM - wo ist gar die Hölle - in deiner Vorstellung?