Magdalena61 hat geschrieben:Das Bemühen um mehr Gerechtigkeit in Bezug auf Lebensgemeinschaften rechtfertigt aber nicht das Ansinnen, die "Ehe" gänzlich abzuschaffen. Auch die Lebensform "Ehe" hat ein Recht auf (staatliche) Anerkennung.
Nein, ein Recht gibt es nicht. Auch nicht ein Gewohnheitsrecht. es gibt Abmachungen der Bürger und Bürgerinnen eines Landes, die, so hoffen wir zumindest, demokratisch mit Beteiligung aller Stimmberechtigten entschieden werden.
Sozial wichtig ist die Frage: wer sorgt für die Schwachen? Die Kinder, die Kranken, die Alten?
die heutige Lösung ist auf alle Fälle problematisch und schwierig, neue Ansätze sind begrüssenswert. Ganz besonders, wenn sie nicht nur ein bisschen rumbasteln, sondern radikal Neues vorstellen; das gibt schon mal Stoff zum Nachdenken, sogar wenn es nie realisiert werden sollte in der form.
Du meinst z.B. den Fall: Ein Stiefelternteil ist dem Kind Vater oder Mutter, hat aber rechtlich nichts zu sagen, und der abwesende leibliche Elternteil kann nach Lust und Laune und Bosheit Macht ausüben über die neue Familie bzw. seine Rechte dazu mißbrauchen, um dauernd in irgendeiner Form präsent zu sein (und die neue Beziehung möglichst nachhaltig zu stören und zu belasten)?
Hier bestünde allerdings Verbesserungsbedarf, das sehe ich auch so.
Zum Beispiel.
Die andere Seite der Geschichte wäre, wenn beispielsweise eine Frau sich von ihrem Mann gegen dessen Willen trennt und die Kinder mitnimmt. Wenn nun von Gesetzes wegen die Rechte des leiblichen Vaters auf denjenigen Partner übergehen würden, der aktuell gerade mit der Mutter und dem Kind zusammenlebt, und der Kindsvater nichts mehr zu sagen hat, dann wäre das nicht gerecht und wohl auch nicht gut für das Kind. Besonders dann nicht, wenn die Mutter ihre Männer wiederholt austauscht.
Es ist endlich Zeit, dass Mütter und Väter gleichgestellt werden, auch bei Scheidungen. Heute geht das Kind ja plusminus unbesehen an die Mutter.
Ausserdem halte ich viel vom Sprichwort: es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind aufzuziehen. Die zwei Elternteile der Kleinfamilie sind sowieso zuwenig.
Ist zwar ein anderes Thema, die Abschaffung der Ehe wär aber auch die perfekte Gelegenheit, mit all diesem Unsinn, der heute passiert, aufzuräumen.
Wenn man sich vergegenwärtigt, wie viele unserer Zeitgenossen im Netz der Unzucht/ Hurerei gefangen/ gebunden sind, wozu auch der Konsum von Produkten der Pornoindustrie beitragen kann... von visuellem und ideellem Material (aus der Werkstatt Satans), aus dem die Konsumenten teilweise ihre "Ideen" beziehen... das sind übrigens weit mehr Bürger- auch Christen- als man gemeinhin annimmt -- dann sehe ich die Forderung der Piraten mit sehr großen Bedenken.
Sex- oder Pornosüchtige würden eine Lockerung der Sittengesetze natürlich mit Handkuss begrüßen und könnten das Ausleben ihrer Begierden/ ihrer Sucht möglicherweise auch noch "biblisch" begründen: Polygamie entspricht zwar nicht dem ursprünglichen Willen Gottes, ist in der Bibel aber gesellschaftsfähig, auch im NT.
Was das mit Pornos zu tun haben soll, ist mir nun völlig schleierhaft. Die sind ja heute schon nur ein paar Klicks entfernt, und das sehr oft bei Eheleuten, die es aus irgendwelchen Gründen nicht schaffen, offen und ehrlich über Sex miteinander zu reden. Eine Änderung im Recht wird diese Verklemmten auch nicht lockerer machen.
und was Sexsucht betrifft, erinnern wir uns an Paulus: wenn das Bedürfnis zu gross ist, ist es besser zu heiraten; sexuelle Bedürfnisse gewaltsam zu unterdrücken, kann nur schief rauskommen. Was viele tragische Fälle gerade in Freikirchen mit restriktiver Sexualmoral immer wieder demonstrieren, leider.
grüsse, barbara