Kreuzzüge gegen den Terror

Politik und Weltgeschehen
Abischai
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#21 Re: Kreuzzüge gegen den Terror

Beitrag von Abischai » Fr 3. Okt 2014, 17:36

JackSparrow hat geschrieben:...Der Missionsauftrag schreibt vor, alle Völker zu Jüngern zu machen. Auf welche Art und Weise das geschehen soll, ist nicht weiter spezifiziert...
"Jünger" sind Schüler. Schüler des Jesus Christus, der diese Worte sprach.
Angenommen es würde gelingen die ganze Welt zu Leuten zu machen, die durch die Gegend ziehen und Armen einen Apfel in die Hand geben, Kranken die Hände auflegen und sie damit heilen, wäre das schlecht? Ich glaube nicht.

Man muß sich mal zurücklehnen und überlegen, worum es überhaupt geht!
"Jünger" kann man gar nicht mit Gewalt "machen", sondern die "macht" man wie Jesus selbst das gemacht hat.: Er ging an Levi vorbei, blieb kurz stehen und sagte: >folge mir nach< und ging weiter.
Er sagte zu Andreas: "komm und sieh".

Der Reflex, in jenem Jesuswort ein mittelalterliches Hintergrundbild von den Kreuzzügen zu sehen ist ein psychologischer Defekt, den jeder selbst erkennen und unterdrücken muß.

Ein Schüler des Jesus der Bibel ("Jünger") ist immer ein angenehmer Zeitgenosse. Man müßte mehr von den Leuten haben.
Mit Gewalt kriegt man diese Schüler vielleicht tot, aber nicht vermehrt.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]

Abischai
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#22 Re: Kreuzzüge gegen den Terror

Beitrag von Abischai » Fr 3. Okt 2014, 17:38

Catholic hat geschrieben:
Abischai hat geschrieben: Die Kreuzzüge sind das direkte Resultat aus falschverstandenem "Glaubenskampf",...

Jain.
Ja,weil das,was während des 1.Kreuzzugs geschah,teilweise eindeutig unchristlich war (Niedermetzeln der jüdischen Bevölkerung in Worms und Mainz usw.) - übrigens entgegen der kirchlichen Haltung -,nein,weil das nicht der Grund (!) für den Kreuzzug war, denn der war das,was wir heute eine humanitäre Intervention nennen.



Dann will ich es nochmal verdeutlichen: Die Kreuzzüge waren Kriege, wie auch immer die zu werten sind.
"Christlich" war an denen NICHTS, ausgenommen die Propaganda.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]

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#23 Re: Kreuzzüge gegen den Terror

Beitrag von JackSparrow » Fr 3. Okt 2014, 17:40

Es ist das gleiche Wort wie in 1Joh3:15, wo jeder, der den eigenen Bruder hasst, einem Menschenmörder gleichgestellt wird.

Was Christen - selbst wenn das Wort irgendwas anderes bedeuten sollte - durchaus in ein gewisses Dilemma bringt, da man, würde man kein solcher "Menschenmörder" sein wollen, nicht Jesu Jünger sein kann.

Wiktionary übersetzt mit "Hass":
https://en.wiktionary.org/wiki/μῖσΠ... ient_Greek

Catholic
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#24 Re: Kreuzzüge gegen den Terror

Beitrag von Catholic » Fr 3. Okt 2014, 17:50

Abischai hat geschrieben: Dann will ich es nochmal verdeutlichen: Die Kreuzzüge waren Kriege, wie auch immer die zu werten sind.
"Christlich" war an denen NICHTS, ausgenommen die Propaganda.

Gut,so kann man es sehen und das ist auch nicht falsch,denoch sollten wir nicht den Fehler machen,das Handeln damaliger Menschen mit unserem heutigen Wissen zu be-und nicht selten vorzuverurteilen.
Damals war es den Christen klar,dass sie ihren im Heiligen Land unterdrückten Glaubensbrüdern - und schwestern zu Hilfe eilen mussten.
Übrigens hat die Kirche recht früh schon sich Gedanken gemacht ob und wenn ja,wann ein Krieg gerechtfertigt sei.
Daraus entstand die - wie ich denke - berechtigte Idee vom "gerechten" Krieg.
Gerecht in " ",weil Krieg nie (!) wirklich gerecht,aber unter bestimmten Bedingungen durchaus gerechtfertigt sein kann.

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sven23
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#25 Re: Kreuzzüge gegen den Terror

Beitrag von sven23 » Fr 3. Okt 2014, 17:59

Abischai hat geschrieben:Es gibt keine christlichen Kriege ! Und es gab auch nie welche.

Wirklich nicht?

"Die Kirche lehrt uns, in dem Kreuz ein Symbol für die Leiden Jesu Christi zu sehen.
Ich hingegen sehe in dem Kreuz ein Symbol für die Leiden Unzähliger, die im Namen des Kreuzes ihr Leben lassen mussten: Sei es durch das Feuer des Scheiterhaufens, durch die Hand der Folterknechte oder durch sogenannte 'heilige Kriege'."

(Markus Gansel)

Die Kirchenväter des Christentums hatten auch kein Problem mit dem Krieg.

"In solch einem Krieg ist es christlich und ein Werk der Liebe, die Feinde getrost zu würgen, zu rauben, zu brennen und alles zu tun, was schädlich ist, bis man sie überwinde. Ob es wohl nicht so scheint, dass Würgen und Rauben ein Werk der Liebe ist, weshalb ein Einfältiger denkt, es sei kein christliches Werk und zieme nicht einem Christen zu tun: so ist es doch in Wahrheit auch ein Werk der Liebe".
(Martin Luther über 'Heilige Kriege')

"Was hat man denn gegen den Krieg? Etwa dass Menschen, die doch einmal sterben müssen, dabei umkommen"?
(Augustinus, 354-430, abendländischer Theologe u. Kirchenlehrer)
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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#26 Re: Kreuzzüge gegen den Terror

Beitrag von Catholic » Fr 3. Okt 2014, 18:06

sven23 hat geschrieben: "Ich hingegen sehe in dem Kreuz ein Symbol für die Leiden Unzähliger, die im Namen des Kreuzes ihr Leben lassen mussten: Sei es durch das Feuer des Scheiterhaufens, durch die Hand der Folterknechte oder durch sogenannte 'heilige Kriege'."
(Markus Gansel)

Ich nehme einmal nur diesen Abschnitt heraus.
Was war die Folter oder korrekter die Peinliche Befragung durch die Inquisition?
Wieso wurde sie angewandt?
Und war es in Ordnung,wenn dabei jemand starb?

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sven23
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#27 Re: Kreuzzüge gegen den Terror

Beitrag von sven23 » Fr 3. Okt 2014, 18:26

Catholic hat geschrieben:
Ich nehme einmal nur diesen Abschnitt heraus.
Was war die Folter oder korrekter die Peinliche Befragung durch die Inquisition?

Zwei Namen für dieselbe Sache, wo ist da der Unterschied?

Catholic hat geschrieben: Wieso wurde sie angewandt?

Wegen religiöser Wahnvorstellungen, manchmal sicher auch zur Befriedigung sexueller Perversionen, besonders wenn es sich um Frauen handelte.


Catholic hat geschrieben: Und war es in Ordnung,wenn dabei jemand starb?

Wenn er starb, war er unschuldig. Nur zu dumm, daß er nichts mehr davon hatte. Perverser geht es nicht mehr.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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#28 Re: Kreuzzüge gegen den Terror

Beitrag von Catholic » Fr 3. Okt 2014, 18:50

sven23 hat geschrieben:
Catholic hat geschrieben: Und war es in Ordnung,wenn dabei jemand starb?

Wenn er starb, war er unschuldig.....

Ich habe Dich ein wenig auf`s Glatteis geführt und Du hast es leider nicht bemerkt.
Folter - um den Willen eines Menschen zu brechen ("Wir foltern ihn solange bis er sagt,dass er schuldig ist,egal ob es stimmt oder nicht!"--siehe Guantanamo) war bei der Peinlichen Befragung garnicht erlaubt.
Es gab also zwischen der Folter und der Peinlichen Befragung einen erheblichen Unterschied.

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#29 Re: Kreuzzüge gegen den Terror

Beitrag von Pluto » Fr 3. Okt 2014, 19:07

Zweck der "peinlichen Befragung" war es dem "Delinquenten" ein Geständnis zu entlocken.
Ob diese(r) dabei starb oder er/sie bleibende Schäden erlitt, galt damals, wo es allein um die Errettung der Seele ging, unerheblich.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#30 Re: Kreuzzüge gegen den Terror

Beitrag von Catholic » Fr 3. Okt 2014, 19:12

Pluto hat geschrieben:Zweck der "peinlichen Befragung" war es dem "Delinquenten" ein Geständnis zu entlocken.
Ob diese(r) dabei starb oder er/sie bleibende Schäden erlitt, galt damals, ..., unerheblich.

also:
"Wenn Du sagst,dass Du an der Straftat unschuldig bist,dann werden wir solange auf Dich einprügeln,Dir die Arme und Beine ausreissen und was auch immer machen,bis Du Dich für schuldig bekennst,auch wenn Du unschuldig bist!" ??

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