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Das große Problem, das ich generell bei der Todesstrafe sehe, selbst wenn sie ohne Qual durchgeführt wird, ist dass Menschen immer wieder Fehler passieren. Es gab z. B. den Fall von Barabara Graham, die 1953 in der Gaskammer getötet wurde. Bei ihr bestanden bis zuletzt Zweifel, ob sie bei dem Verbrechen wirklich dabei gewesen sei, doch sie hatte in der Presse bereits den Spitznamen "Bloody Babs" bekommen und aufgrund ihres, vor allem für die damalige Zeit, skandalösen Lebenswandels (Affären, Scheidungen, Arbeit als Prostituierte etc.) hatte sie ohnehin ein schlechtes Image und viele waren wohl auch schon ohne Beweise von ihrer Schuld überzeugt. Bis heute wird wohl niemand sagen können, ob sie wirklich jemanden getötet hat bzw. daran beteiligt war oder nicht. Das war ein Fall, der mir schon damals, als Teenager, unglaubliche Angst einjagte.

Ich würde auch als Christ nicht die Todesstrafe verteidigen, denn aus meiner Sicht gibt es dazu keinen Grund. Wir sollen doch gerade nicht gleiches mit gleichem vergelten. Dass es Konsequenzen geben muss und Strafen, das sehe ich durchaus ein, aber kein Mensch, der getötet wurde, wird durch die Todesstrafe wieder lebendig und kein Unrecht wird dadurch ungeschehen gemacht. Wenn jemand einen Menschen töten würde, den ich liebe und der mir nahe steht, so würde ich wollen, dass dieser Mensch nicht einfach weiter wie bisher sein Leben leben und vielleicht sogar weiter töten darf. Aber die Todesstrafe würde ich nicht wollen, das würde mir den geliebten menschen auch nicht mehr zurückbringen. Und wenn man sich wirklich irrt, dann ist das bei einer langen Gefängnisstrafe schlimm genug, das ist ja vor einigen Jahren einem Lehrer passiert, aber diese Person kann man immer noch wieder in Freiheit entlassen und zumindest versuchen, die Sache so weit es geht zu entschädigen. Bei einer Todesstrafe ist das unmöglich.

closs hat geschrieben:Die Bevölkerung schützen muss man - das ist der einzige Grund.

Dafür gibt's ja Bunker.

closs hat geschrieben:Die Frage ist: Muss man einen Mörder buchstäblich lebenslang einbuchten oder töten mit Hinweis auf die öffentliche Ordnung?

Guck dich doch mal um, in dem Land, in dem du lebst. Da wird die öffentliche Ordnung mit Bau wieder hergestellt. Und auch lebenslang darf nicht sein, weil jeder noch so schlechte Mensch sich bessern kann, oder irgendwann alt und harmlos ist. Und selbst die hoffnungslosen Fälle (krank im Kopf, nicht für ihre Handlungen verantwortlich) kriegen "Sicherheitsverwahrung", das ist dann kein Knast, sondern ne Klinik.

closs hat geschrieben:Wenn man Deinen Gedanken zu Ende denkt, hätten nach dem Finanz Crash die Gefängnisse und Todeszellen voll sein müssen mit Bankern und Börsen-Agitateuren und Chefs von Rating-Agenturen.

closs hat geschrieben:Im Sinne des Zynismus, der all dem zugrunde liegt, wäre es folgerichtig, lebenslang (also WIRKLICH lebenslange) Haft in Todesurteile umzuwandeln.

Auch nicht wahr. Es gibt Kostenanalysen aus dem Land des großen Bruders. Hinrichtungen sind in der Tat teurer als lebenslänglich.
Was wirklich zynisch ist: Die Todesstrafe könnte der leeren Staatskasse zum Opfer fallen.
http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... hoehe.html
http://www.sueddeutsche.de/politik/mild ... .1346389-3
http://www.welt.de/print-wams/article60 ... -Haft.html
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/k ... 56284.html

Abischai hat geschrieben:Todesstrafe aber generell zu ächten ist eine dumme Idee und ganz im Sinne des Teufels.

Warum soll das denn im Sinne des Teufels sein? Das verstehe ich ehrlich nicht.

sven23 hat geschrieben:

Janina hat geschrieben:Sag mal, bist du bekifft? Was spricht dabei jetzt für Hinrichtung?

Ach so, der closs kifft, das erkärt im Nachhinein so manches.

. . . . .

Malika hat geschrieben:

Abischai hat geschrieben:Todesstrafe aber generell zu ächten ist eine dumme Idee und ganz im Sinne des Teufels.

Warum soll das denn im Sinne des Teufels sein? Das verstehe ich ehrlich nicht.

ich denke mal, weil zum Schutz der Gemeinde ein Mörder besser entsorgt wird, als zu warten bis er die Gemeindemitglieder umbringt, also einen zu töten um das Ganze zu retten, so hätte man Hitler umbringen sollen um viele Menschenleben zu verschonen.
So bin ich persönlich auch dafür, dass man Killer entsorgt bevor sie noch weitere umbringen, oder z.B. Pädophile, die sollte man von sich selber erlösen und dazu unsere Kinder und Enkel schützen..

Vitella hat geschrieben:

Malika hat geschrieben:

Abischai hat geschrieben:Todesstrafe aber generell zu ächten ist eine dumme Idee und ganz im Sinne des Teufels.

Warum soll das denn im Sinne des Teufels sein? Das verstehe ich ehrlich nicht.

ich denke mal, weil zum Schutz der Gemeinde ein Mörder besser entsorgt wird....

Und warum "entsorgte" dann Gott den Teufel nicht gleich, wo doch *Jesus* (lt.Bibel) sagte, der sei ein Mörder von Anfang an
Im Prinzip hätte er doch die Gesellschaft beschützen können vor diesem furchtbaren Mörder, Lügner und Verführer

Salome23 hat geschrieben: Und warum "entsorgte" dann Gott den Teufel nicht gleich, wo doch *Jesus* (lt.Bibel) sagte, der sei ein Mörder von Anfang an
Im Prinzip hätte er doch die Gesellschaft beschützen können vor diesem furchtbaren Mörder, Lügner und Verführer

Ach für die Gottesfragen bin ich nicht zuständig, die versteh ich selber nicht...

Janina hat geschrieben: Es gibt Kostenanalysen aus dem Land des großen Bruders. Hinrichtungen sind in der Tat teurer als lebenslänglich.

Echt? - Todesstrafe teurer als 20 Jahre Knast?

Ich kann das nicht nachprüfen. - Spontan denke ich, dass da die Gegner der Todesstrafe einen Hebel gefunden haben, der bei der Mentalität der Menschen greifen könnte - weil es ans Geld geht. - Statistiken sind aus meiner Sicht grundsätzlich erst mal Ausdruck eines Interesses - kleine Erinnerung: Der Nichtraucher-Verband hat errechnen lassen, dass eine Packung Zigaretten ca. 45 Euro kosten müsste, um alle Folgeerscheinungen des Rauchens zu kompensieren. - Die Raucher-Lobby kam bei derselben Fragestellung auf 2,80 Euo pro Packung. - Diese Differenz ist übrigens gut erklärbar.

Vitella hat geschrieben:So bin ich persönlich auch dafür, dass man Killer entsorgt bevor sie noch weitere umbringen, oder z.B. Pädophile

Wenn man alle Menschen, die den Tod anderer Menschen aktiv bewirken, umbringen würde UND deren Vermögen an den Staat fallen ließe, wären die nationalen Volkswirtschaften allesamt saniert. - Ich bin nicht dafür - aber wenn schon, denn schon.

closs hat geschrieben:Wenn man alle Menschen, die den Tod anderer Menschen aktiv bewirken, umbringen würde UND deren Vermögen an den Staat fallen ließe, wären die nationalen Volkswirtschaften allesamt saniert. - Ich bin nicht dafür - aber wenn schon, denn schon.

Warum nicht gleich allen Bürgern ab 65 eine Spritze geben? Das würde den Bestattungsunternehmen gut tun und der Allgemeinheit eine Menge an Rentenzahlungen ersparen.

Aber mal im Ernst, mich schockiert, wie hier das Leben eines Menschen und sei es ein überführter Mörder, gegen die Kosten einer lebenslänglichen Unterbringung in einem Gefängnis abgewogen werden.
Und da von Christen, die sonst vehement gegen Abtreibung wettern.

piscator hat geschrieben: Und da von Christen, die sonst vehement gegen Abtreibung wettern.

Der Vergleich hinkt aber gewaltig, weil das Ungeborene ja keine "Straftat" begangen hat und ein Recht "auf Leben" hat....
Andrerseits stellte ich auch schon die Frage, wenn Gott(der Arzt) für Leben steht, warum lässt er dann zu, dass ein Fötus abgeht, weil nicht überlebensfähig....?
Psalm 139

13 Denn du hast meine Nieren bereitet und hast mich gebildet im Mutterleibe.
14 Ich danke dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele.

Meine einzige Erklärung dafür (und die für Theodizeefrage) wäre-es gibt IHN schlicht und einfach nicht oder er mischt sich in nichts mehr ein...und lässt den Dingen seinen Lauf