Scrypt0n hat geschrieben:So ein Quatsch; für einen IS-Kämpfer ist der Koran die höchste Instanz überhaupt.
Es gibt nur ein kleines Problem: Was diese Quereinsteiger da zitieren ist alles andere als gewachsene "Weisheit"
Das ist eine absurde Behauptung deinerseits, die du - gerne auch inhaltlich des Korans - begründen kannst oder auch nicht begründest.
Zumal es sich ja
längst nicht nur um Quereinsteiger handelt!
Mit der Bibel kann man das Gleiche machen, sogar mit Versen aus dem "friedlichen" NT:
Lk. 22, 36 -- "... wer einen Geldbeutel hat, der nehme ihn, desgleichen auch die Tasche, und wer's nicht hat, verkaufe seinen Mantel und kaufe ein Schwert" . Und was tut man gewöhnlicherweise mit einem Schwert? Kartoffeln schälen?
Die Jünger haben es ja auch ganz genauso verstanden, wie der durchschnittliche Leser den Vers versteht, und Jesus sah von detaillierteren Erklärungen ab und ließ sie im Regen stehen.
Hier ist noch einer:
Lk. 19,27--
"Doch jene meine Feinde, die nicht wollten, daß ich König über sie werde — bringt sie her und erschlagt sie vor mir!"
Da steht es doch, schwarz auf weiß, eine Aufforderung, Feinde zu erschlagen... das ist eindeutig.... oder nicht?
(Wie wirkt dieser Vers, der nicht wenige Christen in Erklärungsnöte bringt, auf Muslime, wenn man ihn von dem historischen Kontext, auf den er sich bezieht, löst und 1: 1 in die heutige Zeit überträgt?)
Scrypt0n hat geschrieben: für einen IS-Kämpfer ist der Koran die höchste Instanz überhaupt.
Natürlich. Denn dann kann er sich als den "verlängerten Arm der Gerechtigkeit" sehen und muß nicht die Verantwortung übernehmen für die grauenhaften Sünden, die er "in Namen Allahs" begeht.
Aber nicht "der Koran" ist für Islamisten die höchste Instanz, sondern die von ihnen favorisierten Interpretationen (Gewichtungen) der Zweigleisigkeit desselben, wobei sie ihre Lehren auf Fragmente stützen und den Rest weglassen.
"Dschihad"
Grundsätzlich picken sich Dschihadisten genau die Koranverse heraus, von denen sie glauben, dass sie ihre Gräueltaten rechtfertigen würden. Anderslautendes wird systematisch ausgeblendet.
...
Selbst beim Begriff des „Dschihad“, auf den sich IS-Kämpfer und andere islamistische Terroristen gerne berufen, spielte der kriegerische Aspekt ursprünglich nur eine untergeordnete Rolle. „
Im Koran ist mit Dschihad oft eine moralische Anstrengung gemeint“, sagt Ourghi.
Ursprung des Begriffs ist das arabische Wort „dschahada“, das so viel wie „sich bemühen, sich anstrengen“ heißt. Das kann bedeuten, sich selbst und seine Leidenschaften zu überwinden, um Gott näher zu kommen.
focus.de
Die Kinder des anderes Sohnes von Abraham hätten das Original
auch nicht besser pervertieren können.
Scrypt0n hat geschrieben:Magdalena61 hat geschrieben:Die Schriften haben eines gemeinsam: Man kann darin enthaltene Aussagen aus ihrem historischen und kulturellen Zusammenhang reißen und damit polemisieren gehen
Das Problem hier: Die IS reißt nichts aus einem historischen oder kulturellen Zusammenhang, sondern berufen sich eben genau darauf und zwar vollumfänglich. Einschließlich auf die Worte und Taten ihres Religionsgründers.
Andere Muslime sehen es anders.
Scrypt0n hat geschrieben:Magdalena61 hat geschrieben:Das Problem bei denen ist: Sie haben keine "einheitliche Lehre
Mohammed hatte sie; und dan diesem wird dies bemessen. An ihm, den weiteren Propheten und dem Inhalt des Korans.
Die vermeintlich richtige "Interpretation" des IS (Dogmen, Menschengebote) ist EINE Spielart unter vielen und inkonsequent noch dazu. Denn wenn
alles, was Mohammed festlegte, wörtlich genommen würde, dürften die Schergen des IS weder gläubige Muslime noch Juden noch Christen ermorden, sofern sie von diesen nicht angegriffen werden.
Es ist ihnen verboten, einen Gläubigen (Muslim) umzubringen. Gläubige der anderen Schriftenreligionen müssen unter muslimischer Herrschaft eine Kopfsteuer zahlen.
Scrypt0n hat geschrieben:Magdalena61 hat geschrieben:Scrypt0n hat geschrieben:Der IS sowie die koranverteilenden Salafisten in Deutschland nehmen den Koran und dessen Urschriften des Islam sogar besonders ernst.
.. aber diese Leute machen nur einen Bruchteil der Gesamtheit der Muslime aus.
Auch das ist falsch. Zwei Studien dazu habe ich vorgelegt, die konkret uns betreffen - von jenen, die in islamischen Ländern leben ganz zu schweigen.
In Deutschland leben etwa 4 Millionen Muslime. Wie viele davon gehen auf "Ungläubige" los?
Was meine Beteiligung in diesem Thread betrifft: Ich bin nicht ganz up to date... deswegen auch die um 10 Tage verspätete Abtrennung des Themas.
LG