2Lena hat geschrieben:
Ist die Dummheit denn schützenswert?
Ja!
Ach - und die Menschenmenge dahinter hätte dann in aufgeheizter Stimmung Polizist und Bombenleger niedergemacht. Pass mal auf, wir sind an dem Punkt, wo die Eskalationen beginnen.
eine ganze Zeitungsredaktion niederzumetzeln ist schon ein ziemlicher Höhepunkt an Eskalation.
Möglicher Abschnitt bei Gefangennahme. Über 80.000 Polizisten waren für die Suche eingeteilt worden. Wer zahlt das?
ich, unter anderem, als Steuerzahlerin.
All dies ist kaum ein Klima, in dem es dem Angeklagten möglich wäre, seine Meinung kundzutun.
Die Attentäter sind ja jetzt tot. Mir ist leider nicht bekannt, ob sie im Vorfeld ihre Meinung kund taten, zum Beispiel in Form von Leserbriefen, Blogs, auf sozialen Netzwerken, im Freundeskreis oder auf andere Weise.
Du machst es dir einfach: Schuldig ist, wer knallt. Recht hat, wer knallt.
Es gibt gewisse Dinge, die SIND einfach. Auf Satire mit Kalaschnikovs zu reagieren, gehört eindeutig zu den einfachen Dingen, die nicht gehen, punkt, fertig, aus. Da kann man auch keine schlechte Kindheit oder was auch immer als Ausflucht anführen.
Gingen sie an die Öffentlichkeit, und wurde "verhandelt"?
Ich hab grad diesen Artikel in der Baz gesehen:
http://bazonline.ch/ausland/anschlag-in ... y/20350231
wo gesagt wird, dass Frankreich, aufgrund der laizistischen Organisation, darauf verzichtet hat festzustellen, wie viele Leute arabischer Herkunft denn überhaupt heute in Frankreich leben, als Ausländer oder als Franzosen.
Wer solche Selbstzensur im Namen politscher Korrektheit betreibt, und somit das Verhandeln von Themen unmöglich macht mangels guter Daten, und darauf hofft, dass schon alles gut geht, wenn man nur einen netten Teppich drüber packt - irrt leider.
Die Satiriker glauben sich im Recht. Du schlägst ebenso in die Presche: "Man muss doch was sagen / zeichnen dürfen..."
Ja, dies ist eins der wesentlichen Rechte, für die in Europa während vielen hundert Jahren gekämpft wurde.
und ja, das gilt ganz besonders dann, wenn es diesen Satiren gelingt, Leute zu ärgern.
Nun durchdenke mal die ANDERE SEITE. Sind sie im Recht?
nein. Niemand ist im Recht, der in seinem Ärger zur Waffe greift, ohne selbst körperlich bedroht worden zu sein.
Es darf sich ja jeder ärgern - und es darf auch jeder selbst seine Position schreiben, zeichnen, filmen, darstellen... kein Problem damit.
Erklärversuch: Barbara mit Blumen und Kräutern, ... vielleicht identifizierst du dich, denkst an lange Debatten über Homöopathie, tapfer geschlagen, hui!) Eine Barbara mit Alchemistenverkleidung oder sonstwas - würde vielleicht dich selbst, auch andere die dich lobten - besonders aufregen.)
Ich hab mich schon über eine ganze Menge Dinge aufgeregt, ich find eine ganze Menge Dinge idiotisch, völlig unmöglich, total dämlich, teils auch bösartig und hinterlistig und voller Hass - das alles ist für mich KEIN Anlass, Leute umzubringen und wird es auch nie sein.
Ein Moslem verfügt über andere Informationen. Weder eine Satire, noch die Diskussion wird das anders Erlebte blockieren und ihn abbringen können. Der Betroffene ist erzürnt. Er ist beleidigt, gekränkt und schließlich nicht mehr zum Gespräch bereit.
Moslems sind Menschen wie wir alle und zur Vernunft fähig. Wenn jetzt eine besondere Rücksichtsnahme für Moslems verlangt wird, weil die ja angeblich nicht fähig sind, vernünftig zu handeln, so ist das eine besonders perfide Form von Diskriminierung. Quasi, der Moslem, der dumpfe Untermensch, der ist nicht viel besser als ein Tier und kann nur mit Gewalt reagieren - nein! Ich weigere mich, das zu glauben! Moslems sind genauso zur Vernunft fähig wie Christen, Hindus und Shintoisten, und sie können ihre Triebe und Emotionen genauso beherrschen wie alle andern auch.
... während in aller Ruhe der sich Erhaben fühlende den Bleistift spitzt...nichts von seinem Untergang ahnend, in der Mitte der Mehrheit sich im Applaus wälzt, weiter Gift spritzend.
geahnt haben sie es; sie bekamen regelmässig Drohungen, und sie hatten Polizeischutz. Es gibt offensichtlich gewisse Dinge, die wichtiger sind als der Tod.
gruss, barbara