Krieg und Frieden

Politik und Weltgeschehen
R.F.
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#161 Krieg und Frieden

Beitrag von R.F. » Sa 2. Apr 2022, 17:19

sven23 hat geschrieben:
Fr 1. Apr 2022, 16:45
R.F. hat geschrieben:
Do 31. Mär 2022, 12:40
Europa wird weit schneller aufrüsten und die politische wie militärische Führung an eine zentrale Stelle übergeben müssen.
Hallo Erwin
Wer sollte denn diese zentrale Stelle sein?
Hallo Sven!

Damit ist ein Politiker gemeint. Viele sehnen sich nach diesem führenden Kopf. Ich halte dessen Erscheinen innerhalb kurzer Zeit für möglich.

sven23 hat geschrieben:
Fr 1. Apr 2022, 16:45
R.F. hat geschrieben:
Do 31. Mär 2022, 12:40
Wenn europäische Staaten die an das USA verliehene Geld zurückfordern, wird es mit dem Weltfrieden endgültig vorbei sein.

Der größte Schuldner der USA ist aber schon lange China.
- - -
Diese Schulden sollen sich auf ungefähr 1,3 Billionen Dollar belaufen. Aus gutem Grunde schweigt man über die Guthaben deutscher Anleger in den USA. Diese dürften das Zehnfache der chinesischen Guthaben betragen.

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sven23
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#162 Krieg und Frieden

Beitrag von sven23 » So 3. Apr 2022, 07:39

R.F. hat geschrieben:
Sa 2. Apr 2022, 17:19
Diese Schulden sollen sich auf ungefähr 1,3 Billionen Dollar belaufen. Aus gutem Grunde schweigt man über die Guthaben deutscher Anleger in den USA. Diese dürften das Zehnfache der chinesischen Guthaben betragen.
Ja schon, aber deshalb wird Deutschland ja wohl keinen Krieg gegen die USA vom Zaun brechen. Übrigens hat Deutschland seit 1870/71 keinen Krieg mehr gewonnen. Mit einer überalterten Bevölkerung und einer Bundeswehr in desolatem Zustand sollte man auch keine Gefahr mehr für andere Völker darstellen.
Die 100 Milliarden neuer Schulden für die Bundeswehr sehe ich kritisch. Bevor man keine grundlegende Analyse hat, was in der Bundeswehr schief läuft, besteht die Gefahr, dass man gutes Geld schlechtem hinterher wirft.
Ein israelischer General soll einen deutschen General gefragt haben, wie Deutschland es schafft, über 50 Milliarden für die Verteidigung auszugeben und dabei keine einsatzfähige Armee zu haben. Sie, die Israelis, gäben nur die Hälfte aus und ihre Luftwaffe sei Tag und Nacht einsatzbereit.
Dabei müßte die Analyse ja längst vorliegen. Das Verteidigungsministerium hat mehr für Berater ausgegeben als alle anderen Ministerien zusammen. Aber wenn noch etwas floriert in Deutschland, dann ist es das Berater- (un) wesen.
Möglicherweise war die externe Beratung ja gerade die Ursache des Problems.

R.F. hat geschrieben:
Sa 2. Apr 2022, 17:19
Damit ist ein Politiker gemeint. Viele sehnen sich nach diesem führenden Kopf. Ich halte dessen Erscheinen innerhalb kurzer Zeit für möglich.
Ein Comeback von Gerhard Schröder würde ich aber ausschließen.

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Quelle

Hätte Schröder nicht auf auf die Sanktionsliste gehört?
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sven23
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#163 Krieg und Frieden

Beitrag von sven23 » So 3. Apr 2022, 10:26

Im grünen Forum wird der Ukraine teilweise das Recht auf Selbstverteidigung abgesprochen.
Der Philosoph Richard David Precht rät der Ukraine ebefalls, sich angesichts der russischen Übermacht zu ergeben, um weitere Zerstörung und Verlust von Menschenleben zu stoppen.
Darüber kann aber letztendlich nur die Ukraine selbst entscheiden, wenn man das staatlliche Selbstbestimmungsrecht ernst nimmt. Wenn die Ukrainer sagen, dass sie sich lieber verteidigen wollen, als in einer russischen Diktatur zu leben, dann haben wir das zu respektieren.
Das wiederum führt zu der Frage, die die Menschen schon seit der Antike beschäftigt: gibt es einen gerechten Krieg?

Die Lehre vom gerechten Krieg (lateinisch bellum iustum) ist eine in der abendländischen Rechtsgeschichte entwickelte Auffassung, der zufolge ein Krieg oder bewaffneter Konflikt zwischen Kollektiven – meist Staaten – dann und nur dann ethisch und rechtlich legitim ist, wenn er bestimmten Anforderungen genügt: Das Recht zum Krieg (lateinisch ius ad bellum) ist danach einer rechtmäßigen Autorität vorbehalten, die den Krieg aus einem gerechten Grund und mit richtigen Absichten und Zielen führen muss, während das Recht im Krieg (lateinisch ius in bello) die Einhaltung bestimmter Kriegsführungsregeln fordert, darunter die Verhältnismäßigkeit der Mittel und den Schutz von Zivilbevölkerung und Kriegsgefangenen. Auch für die Schlussphase eines Krieges wird ein besonderes Recht angenommen, das Jus post bellum, das sich mit der Beendigung eines bewaffneten Konflikts einschließlich der dazu zu treffenden Vereinbarungen und Reparationen sowie des Wiederaufbaus von Wirtschaft und Gesellschaft befasst.
Quelle

Sieben Kriterien sollen demnach erfüllt sein, um einen Krieg rechtfertigen zu können.

1. Ein gerechter Grund: Wenn z.B. ein Land den Weltfrieden bedroht oder in einem Land schwere Verbrechen gegen die Menschlichkeit wie ein Völkermord verübt werden.

2. Eine gerechte Absicht: Ziel eines Krieges muss sein, den Frieden wieder herzustellen oder das Unrecht zu beseitigen. Er darf nicht aus anderen Eigeninteressen geführt werden.

3. Krieg ist nur als letztes Mittel erlaubt: Wenn alle friedlichen Methoden nicht erfolgreich waren.

4. Eine begründete Hoffnung auf Erfolg.

5. Eine legitime Autorität: Eine besonders knifflige Frage ist, wer eigentlich bestimmen darf, ob ein Krieg gerechtfertigt ist. Derzeit ist der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen das Gremium, das entscheidet, ob ein Militäreinsatz durchgeführt wird. Doch auch hier bestimmen einzelne Staaten und verfolgen ihre Eigeninteressen.

6. Verhältnismäßigkeit der Mittel: Das, was durch den Krieg zerstört wird, darf dabei nicht größer sein, als das, was es zu schützen gilt. Krieg darf dabei nur mit Mitteln geführt werden, die nicht selber mehr Unrecht schaffen.

7. Unterscheidung von Kämpfenden und Zivilisten: Die Zivilbevölkerung sollte nicht angegriffen werden.


Quelle
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Ruedi
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#164 Krieg und Frieden

Beitrag von Ruedi » So 3. Apr 2022, 11:59

Mich wundert es, dass Putin jetzt Rubel will für Gas. Aber anscheinend liefert er immer noch. Kommt der Schock bald?  Oder nur Bluff, weil er ja so oder so Gedd braucht?

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#165 Krieg und Frieden

Beitrag von Tree of life » So 3. Apr 2022, 13:32

sven23 hat geschrieben:
So 3. Apr 2022, 10:26
Darüber kann aber letztendlich nur die Ukraine selbst entscheiden, wenn man das staatlliche Selbstbestimmungsrecht ernst nimmt. Wenn die Ukrainer sagen, dass sie sich lieber verteidigen wollen...
Ja, man hätte zu Beginn des Krieges erstmal ne Volksabstimmung darüber abhalten sollen... :popcorn:

R.F.
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#166 Krieg und Frieden

Beitrag von R.F. » So 3. Apr 2022, 14:20

Tree of life hat geschrieben:
So 3. Apr 2022, 13:32
sven23 hat geschrieben:
So 3. Apr 2022, 10:26
Darüber kann aber letztendlich nur die Ukraine selbst entscheiden, wenn man das staatlliche Selbstbestimmungsrecht ernst nimmt. Wenn die Ukrainer sagen, dass sie sich lieber verteidigen wollen...
Ja, man hätte zu Beginn des Krieges erstmal ne Volksabstimmung darüber abhalten sollen... :popcorn:
Jetzt ist es dafür zwar spät, doch könnte auch jetzt noch weit Schlimmeres vermieden werden.

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sven23
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#167 Krieg und Frieden

Beitrag von sven23 » So 3. Apr 2022, 15:33

Tree of life hat geschrieben:
So 3. Apr 2022, 13:32
sven23 hat geschrieben:
So 3. Apr 2022, 10:26
Darüber kann aber letztendlich nur die Ukraine selbst entscheiden, wenn man das staatlliche Selbstbestimmungsrecht ernst nimmt. Wenn die Ukrainer sagen, dass sie sich lieber verteidigen wollen...
Ja, man hätte zu Beginn des Krieges erstmal ne Volksabstimmung darüber abhalten sollen... :popcorn:
Ich denke, das war nicht nötig, denn die Bereitschaft, ihr Land zu verteidigen, war in der gesamten Bevölkerung derart groß, dass es wohl auch einen Putin überrascht hat.
In den Separatistengebieten mit überwiegend russischem Bevölkerungsanteil mag das anders aussehen. Putin geht ja immer nach dem gleichen Muster vor: in den Gebieten mit großem russischen Bevölkerungsanteil werden Konflikte geschürt, die dann zu einseitigen Abspaltungen durch Scheinreferenden und Ausrufen von "eigenständigen" Repupliken führen, denen der große russische Bruder dann zu Hilfe kommt. Siehe Georgien mit Südossetien und Abchasien oder die Ukraine mit Donbass, Luhansk und der Krim.
Es ist das putinsche Prinzip: Spaltungen herbeiführen, um dann den "bedrängten" russischen Separatisten zu Hilfe kommen zu können.
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sven23
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#168 Krieg und Frieden

Beitrag von sven23 » So 3. Apr 2022, 15:35

R.F. hat geschrieben:
So 3. Apr 2022, 14:20
Tree of life hat geschrieben:
So 3. Apr 2022, 13:32
sven23 hat geschrieben:
So 3. Apr 2022, 10:26
Darüber kann aber letztendlich nur die Ukraine selbst entscheiden, wenn man das staatlliche Selbstbestimmungsrecht ernst nimmt. Wenn die Ukrainer sagen, dass sie sich lieber verteidigen wollen...
Ja, man hätte zu Beginn des Krieges erstmal ne Volksabstimmung darüber abhalten sollen... :popcorn:
Jetzt ist es dafür zwar spät, doch könnte auch jetzt noch weit Schlimmeres vermieden werden.
Also sagen wir der Ukraine: fügt euch in euer Schicksal, ordnet euch der russischen Diktatur unter, Gott will es so.
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sven23
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#169 Krieg und Frieden

Beitrag von sven23 » So 3. Apr 2022, 15:56

Ruedi hat geschrieben:
So 3. Apr 2022, 11:59
Mich wundert es, dass Putin jetzt Rubel will für Gas. Aber anscheinend liefert er immer noch. Kommt der Schock bald?  Oder nur Bluff, weil er ja so oder so Gedd braucht?
Die Bezahlung in Rubel würde natürlich die russische Währung stützen, was aber die Sanktionen konterkarieren würde. Deshalb pocht der Westen auf Einhaltung der Verträge, die auf Dollar oder Euro lauten.
 
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#170 Krieg und Frieden

Beitrag von Ruedi » So 3. Apr 2022, 16:09

sven23 hat geschrieben:
So 3. Apr 2022, 15:56
Ruedi hat geschrieben:
So 3. Apr 2022, 11:59
Mich wundert es, dass Putin jetzt Rubel will für Gas. Aber anscheinend liefert er immer noch. Kommt der Schock bald?  Oder nur Bluff, weil er ja so oder so Gedd braucht?
Die Bezahlung in Rubel würde natürlich die russische Währung stützen, was aber die Sanktionen konterkarieren würde. Deshalb pocht der Westen auf Einhaltung der Verträge, die auf Dollar oder Euro lauten.


Ich weiss. Mal gucken was kommt in den nächsten Tagen/Wochen. Man darf gespannt sein.
 

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