Frigida oder der Marsch der Blöden?

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sven23
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#161 Re: Frigida oder der Marsch der Blöden?

Beitrag von sven23 » Fr 9. Jan 2015, 18:52

closs hat geschrieben: Aber dann wäre die Bibel ein Abgrund an Widersprüchlichkeit.

Genau das ist sie ja auch und das gibt Anlaß für viel Ärgernis.

"Unklare Gebote und verwässerte Regeln sind genauso nutzlos, ja, oft gefährlicher als keine Gebote."
http://www.bibelkritik.ch/gott/d11.htm

closs hat geschrieben: Aber das ist sie nicht, weil das NT (ist ja inzwischen auch 2000 Jahre her) unterm Strich klare Kante zeigt -

So klar ist die Kante gar nicht, wenn selbst Jesus auf die Gültigkeit des AT verweist. Er war Jude, der für ein reformiertes Judentum eintrat, mehr nicht.


closs hat geschrieben: Klar - wer das Böse will, wird Legitimation für das Böse finden.

Besonders dann, wenn das Böse in den "Heiligen Schriften" selbst zu finden ist.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

closs
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#162 Re: Frigida oder der Marsch der Blöden?

Beitrag von closs » Fr 9. Jan 2015, 18:59

sven23 hat geschrieben:So klar ist die Kante gar nicht, wenn selbst Jesus auf die Gültigkeit des AT verweist.
Er hebt es im dreifachen Sinne der hegelschen Dialektik auf - er erhält es also ("aufhebt"), indem er es auf Ebene A auflöst ("aufhebt") und Ebene B hochhebt ("aufhebt").

Nein - Jesus hat Hegel nicht vorher studiert - aber Hebel hat ja auch nichts er-funden, sondern ge-funden - also war es auch schon für Jesus existent.

sven23 hat geschrieben:Besonders dann, wenn das Böse in den "Heiligen Schriften" selbst zu finden ist.
Das passiert dann, wenn man unfähig ist, etwas "aufzuheben" - rein wörtlich und formal hast Du recht. - Deshalb immer wieder: Die Bibel kann man nur geistig verstehen, sonst gibt's Bruch.

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sven23
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#163 Re: Frigida oder der Marsch der Blöden?

Beitrag von sven23 » Fr 9. Jan 2015, 19:14

closs hat geschrieben: Nein - Jesus hat Hegel nicht vorher studiert - aber Hebel hat ja auch nichts er-funden, sondern ge-funden - also war es auch schon für Jesus existent.

Kein durchschnittlicher Gläubiger versteht Hegel. Zudem ist seine Begründung nicht befriedigend.

closs hat geschrieben: Deshalb immer wieder: Die Bibel kann man nur geistig verstehen, sonst gibt's Bruch.

Das ist aber auch eine lauwarme Umgehungsstrategie. Eine Aufforderung zu Mord und Totschlag ist nun mal eine Aufforderung zu Mord und Totschlag, da ist geistig nichts zu verstehen.
Dasselbe gilt für den Koran.
Man will aber seitens der religiösen Vorturner nicht darüber reden, warum diese Peinlichkeiten in den Schriften stehen.
Einerseits verständlich, weil es keine befriedigende Antworten innerhalb des Glaubenssystems gibt.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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Martinus
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#164 Re: Frigida oder der Marsch der Blöden?

Beitrag von Martinus » Fr 9. Jan 2015, 19:37

sven23 hat geschrieben: Kein durchschnittlicher Gläubiger versteht Hegel.
Hegel? Hegel was?
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Pluto
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#165 Re: Frigida oder der Marsch der Blöden?

Beitrag von Pluto » Fr 9. Jan 2015, 19:48

Martinus hat geschrieben:Hegel? Hegel was?
Ganz meine Meinung.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#166 Re: Frigida oder der Marsch der Blöden?

Beitrag von closs » Fr 9. Jan 2015, 20:22

sven23 hat geschrieben:Kein durchschnittlicher Gläubiger versteht Hegel.
Muss er nicht - aber Menschen, die sich mit Exegese beschäftigen, sollten es.

sven23 hat geschrieben: Eine Aufforderung zu Mord und Totschlag ist nun mal eine Aufforderung zu Mord und Totschlag, da ist geistig nichts zu verstehen.
Deshalb muss man heilsgeschichtlich einordnen, wann was gesagt wurde und was das NT in Bezug dazu bedeutet - darauf bezieht sich der Hinweis auf geistiges Verständnis.

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#167 Re: Frigida oder der Marsch der Blöden?

Beitrag von Pluto » Fr 9. Jan 2015, 20:27

closs hat geschrieben:Deshalb muss man heilsgeschichtlich einordnen, wann was gesagt wurde und was das NT in Bezug dazu bedeutet - darauf bezieht sich der Hinweis auf geistiges Verständnis.
So wie du das beschreibst,besteht "heilsgeschichtliches Einordnen" aus dem Wegwischen unbeliebter oder unerklärbarer Passagen.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#168 Re: Frigida oder der Marsch der Blöden?

Beitrag von closs » Fr 9. Jan 2015, 20:52

Pluto hat geschrieben:So wie du das beschreibst,besteht "heilsgeschichtliches Einordnen" aus dem Wegwischen unbeliebter oder unerklärbarer Passagen.
Sie sind ja erklärbar - UND werden durch das NT aufgehoben.

Es ist also wirklich Blödsinn (fällt mir immer wieder auf), das Christentum am AT zu messen. - Das steckt zwar in dekontaminierter Form im NT drin, ist aber überhaupt keine Grundlage. - Wer wirklich wissen WILL, was Christentum ist, muss sich ans NT halten.

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#169 Re: Frigida oder der Marsch der Blöden?

Beitrag von Martinus » Fr 9. Jan 2015, 22:01

closs hat geschrieben:- Wer wirklich wissen WILL, was Christentum ist, muss sich ans NT halten.

eben, das AT ist die Geschichte des Judentums. Der alte Bund.
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Halman
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#170 Re: Frigida oder der Marsch der Blöden?

Beitrag von Halman » Fr 9. Jan 2015, 22:49

sven23 hat geschrieben:
closs hat geschrieben: Klar - wer das Böse will, wird Legitimation für das Böse finden.

Besonders dann, wenn das Böse in den "Heiligen Schriften" selbst zu finden ist.
Ich denke, es ist entscheidend, wie Gläubige und im Größeren Religionsgemeinschaften mit ihren "heiligen Texten" umgehen - wie sie also ausgelegt und in der Gegenward angewandt werden.

Zudem sehe ich einen fundamentalen Unterschied in der innertextlichen Theologie zwischen Christentum und Islam: Im Christentum wird die Bibel durch das NT gelesen bzw. i.V.m. dem NT (der Exeget Zenger sah einen "dramatischen Zusammenhang").
Die Gewalt in der Bibel ist zeitlich und geographisch begrenzt; hierbei handelt es sich keinesfalls um zeitlose Handlungsanweisungen. Im Islam ist dies gänzlich anders, jedenfalls laut dem Islamkritikern, denen ich geneigt bin glauben zu schenken. Hiebei stütze ich mich auch auf folgendes Video:


Dieses ist in der Webside http://www.islam-analyse.com/ zu finden. (Schaut euch mal das erste akutellste Video an.)
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

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