Halman hat geschrieben:
Den Eltern waren im Sorgerechtsstreit unter anderem häufige Fehlzeiten ihrer Tochter in der Schule vorgehalten worden, zudem seien soziale Kontakte außerhalb der Schule unterbunden worden. Die Eltern hatten die Vorwürfe stets zurückgewiesen. Sie machten den Fall über das Internet, soziale Netzwerke, Fernsehen und Zeitungen publik.
Wie glaubhaft sind diese Behauptungen?
Ich wäre vorsichtig, hier vorzuverurteilen. Die Jugendämter haben es nicht leicht. Viele Kinder leiden in ihren Elternhäusern und man kann aus rechtlichen Gründen oft nur zusehen. Ich kenne diese Situation. Man hört dann "solange nichts schlimmeres passiert, können wir nur zuschauen". Wenn ich an die 12 Stämme im Ries denke... Da wurden die Kinder sektenintern "gebildet" und regelmäßig schwer misshandelt. "Wer sein Kind liebt, der nimmt die Rute". Bis endlich durchgegriffen werden konnte, dauerte es lange. Rechtliche Hürden.
Nachdem die Kinder von ihren Eltern aus der Sekte geholt wurden, wollten die Kinder auch lieber zurück. Sie vermissten natürlich die Eltern, sie kannten ja nichts anderes als die Gehirnwäsche, Schläge, aber auch die Zuwendung, wenn sie "brav" waren.
Auch da gab es Websites, die "Skandal" schrien.
Wie das hier (Antonya) wirklich war, kann ich auch nicht beurteilen. Immerhin gab es die Anzeige. Von Seiten der Schule kam offenbar auch entsprechende Information (Fehlzeiten usw.) an das Jugendamt. Die Schulen stehen oft im Kontakt mit dem Amt. Zu viele Kinder werden misshandelt oder vernachlässigt oder... Beweisführung ist meist schwierig.
Falls sich das Amt getäuscht haben sollte, dann ist das Jugendamt-Bashing ein Bärendienst für wirklich misshandelte oder missbrauchte Kinder. Da es ja Beamte sind, wird da ohnehin gerne kritisiert. Ich finde aus eigener Erfahrung, dass Jugendämter zu oft zu lange zusehen müssen. Durch solche Sensationsmeldungen wird noch lüänger zugesehen.
Jeder macht Fehler - auch wenn es gut gemeint war (vom Amt).
Kontaktsperre der Eltern klingt hart. Wenn das Kind aber wirklich misshandelt wurde (z. B. psychisch), dann ist Kontaktsperre manchmal das Beste für das Kind. Und wenn die Eltern jeden Kontakt zu anderen Kindern außerhalb der Schule verbieten (sollte das stimmen), dann ist da auch was faul.
Die Aussagen der primär betroffenen Menschen (Kind, Eltern) sind stark befangen, nicht wertneutral. Was die Wahrheit ist, werden wir nicht feststellen können.