4religion.de

sven23 hat geschrieben: Es ist doch gerade die Zeit, die von den meisten rückblickend verklärt wird.

Haltlose Unterstellung - bis auf ein paar Eingemischte und ursprüngliche Initiatoren ist der "normale" Pegida-Demonstrant diesbezüglich genauso belastet wie der Rest der Bevölkerung.

sven23 hat geschrieben:Lügenpresse war ein Schimpfwort, das Nazis gegen kritischen Journalismus gebrauchten.

Ja - und das hat sich dann umgekehrt in die Bezeichnung für eine meinungs-beherrschende Medienlandschaft. - Wenn mich heute jemand fragen würde, was "Lügenpresse" ist, würde ich den "Stürmer" und den "Schwarzen Kanal" nennen. - Dann erst würde man ableiten, was davon in unserer heutigen Medien-Landschaft aktuell ist - die BILD würde dann sicherlich relativ schnell fallen.

closs hat geschrieben:

Pluto hat geschrieben:Dein Pessimismus in Ehren, aber könntest du deinen Standpunkt auch begründen?

Würde heute die Pegida gegen die Opfer des NAtionalsozialismus demonstrieren, würde dies aller Voraussicht nach medial als besonders perfide Art der Geschichtsklitterung bewertet werden...

Ist ja schön und gut, begründet aber nicht deine grundlegend pessimistische Haltung gegenüber den Medien.

closs hat geschrieben:Haltlose Unterstellung - bis auf ein paar Eingemischte und ursprüngliche Initiatoren ist der "normale" Pegida-Demonstrant diesbezüglich genauso belastet wie der Rest der Bevölkerung.

Halte ich für ein Gerücht. Aber Pegida und Co demontieren sich ja selber und nachdem die Führungsspitze sich unfreiwillig als rechtsradikal geoutet hat, haben viele wohl erschrocken festgestellt, wem sie da eigentlich nachlaufen. Der Zulauf der Pegida ging dramtatisch zurück.

closs hat geschrieben: - Wenn mich heute jemand fragen würde, was "Lügenpresse" ist, würde ich den "Stürmer" und den "Schwarzen Kanal" nennen. -

Das ist aber historisch falsch.

Pluto hat geschrieben:Ist ja schön und gut, begründet aber nicht deine grundlegend pessimistische Haltung gegenüber den Medien.

Wir haben trotz allem eine überdurchschnittlich gute Medienlandschaft. - Allerdings ist sie im Verhältnis zu den freien Verhältnissen, in denen sie lebt, beschämend schlecht. Dies hat aus meiner Sicht zu tun mit a) einer vorauseilenden Unterwürfigkeit gegenüber "Political Correctness", b) mit Quoten und finanziellen Erfolgsdruck.

Aus meiner Sicht kommen unsere Medien NICHT dem Verfassungsauftrag nach, die Bevölkerung fair unter verschiedenen Perspektiven zu informieren. - Spontan fallen mir in den letzten Jahren ein:
a)Ypsilanti
b) Mixa
c) Guttenberg
d) Wulff
e) Islam-Debatte
f) Russland-Debatte
g) Pegida
h) Edathy
i) Gender-Debatte

Es wird nicht abgewogen, sondern man folgt Political-Correctness-Trends und agiert streng reduktiv. - Bis auf wenige Medien oder Kommentatoren unterstreicht man als Mainstream die Punkte, bei denen man sicher sein kann, straflos pointieren zu können - tatsächliche Wahrheits-Interesse ist mehrheitlich nicht erkennbar, eher der Instinkt für flaches Unanfechtbares. - Mir fehlt bei den Medien mehrheitlich die Souveränität der Distanz zu Gesellschaftswallungen - im Gegenteil: Man ist oft Generator solcher Wallungen, über die man dann genüßlich berichtet - man macht sich seinen Markt selbst.