closs hat geschrieben:Mit "Kultur" habe ich etwas gemeint, was ethische und moralische Wurzeln angeht - aber ich gestehe zu, dass "Kultur" eine sehr verwaschener Begriff ist (man spricht ja auch von "Hefe-Kulturen").
Ja. Ich gebe zu, eine Hefe-Kultur ist was anderes.
Aber ansonst liegst du falsch, wenn du Kultur nur auf Ethik und Moral reduzierst. Alles was der Mensch geschaffen hat gehört zu unserer Kultur. Nicht um sonst reden wir von unserem
kulturellen Erbe.
Dazu gehört genauso das Werk Beethovens oder Michelangelos, wie auch die Produkte von Apple.
Die USA erlebe ich als ein Gebilde, das über Gesetze geregelt ist und über sonst nichts.

Du hast zu viele "Rauchende Colts" Folgen geguckt, mein Lieber.

Du solltest dir das Land zu deinem nächsten Urlaubsziel machen.
Amerika wird viel eher von den Öffnungszeiten von MacDonalds als von inrgendwelchen Gesetzten geregelt!
Aber im ernst...
Ich kann keine normierende Größe erkennen außer Macht und Geld. - Natürlich gibt es Harvard und Yale und Berkeley (etc.).
Du vergisst Silicon Valley, Wall Street und Washington DC.
Dort sind die "Macher" Amerikas.
Aber die Volks-Kultur scheint irgendwie zwischen Marines und McDonald's hängen geblieben zu sein.
Und jetzt übersiehst du die Wichtigkeit der "Bible Belt".
Das ist ein öde Landschaft die sich von den Apalachen m Osten bis zu den "Rockies" im Westen erstreckt. Um diese Hochebene mit dem Camper zu durchqueren brauchst du mindestens zwei volle Tage (ohne Pausen), und du siehst fast nichts als Maisfelder.
Die Menschen die dort wohnen sind sehr gläubig und konservativ, und leben eher zurückgezogen.
Das ist das "Herz" Amerikas.
Und dieses Wurzellose wird in der Welt der kulturellen Verwurzelung als oberflächlich (und aufgrund der militärischen Macht bedrohlich) gefunden.
Das sehe ich als von eurpäischem denken geprägtes Vorurteil.
Pluto hat geschrieben:nihilistisch
Mir ist keine nihilistischere Nation bekannt - kann aber an mit liegen.
Ja. Liegt eindeutig an dir.
WÄRE die Selbstdarstellung der USA per Medien eine Parallelwelt, die nichts mit dem Alltag des Amerikaners zu tun hat, würde ich alles zurücknehmen.
Wie gesagt, versuchs mal mit einem Camping-Urlaub.
Und lass Las Vegas auf keinen Fall aus. Das ist ein billiger Ort um sich den Sand aus den Haaren zu spülen.
Unter der Woche macht man seinen "Job" und "Money" - am Wochenende geht man in die Kirche,
Das ist nicht Amerika. So sind nur die Industriestädte im Osten. Der Rest sind einfache, gläubige Menschen.
Unabhängig davon: Es gibt wahrscheinlich kaum ein Land, wo man besser leben kann, wenn man ausreichend Geld hat (> 100.000 $ pa).
Ach was... in Florida reichen auch schon 50K $.