Hans- Peter Royer

Politik und Weltgeschehen
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Vitella
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#11 Re: Hans- Peter Royer

Beitrag von Vitella » Mo 18. Aug 2014, 09:56

...ich kanns immer noch nicht fassen und verdränge es meistens, Predigten hab ich keine mehr angehört seit dem, obwohl ich alle cds von ihm habe.
Er wird seinen Weg gehen, aber fehlen tut er schon auf dieser Welt... :Herz:
  Der Gott aller Gnade aber, der euch berufen hat zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christus,
der wird euch, die ihr eine kleine Zeit leidet, aufrichten, stärken, kräftigen, gründen.
1 Petrus 5:10

 

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Magdalena61
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#12 Re: Hans- Peter Royer

Beitrag von Magdalena61 » Di 19. Aug 2014, 14:45

Vitella hat geschrieben:...aber fehlen tut er schon auf dieser Welt... :Herz:
Ja.

Es ist schon befremdlich, wenn ein Arbeiter im Weinberg so früh gehen muß- er war jünger als ich.
Aber wenn ich glaube, dass GOTT der Herr ist über Leben und Tod, und dass nichts geschehen kann, dass Er nicht zulässt... dann kann ich mich in den zulassenden Willen Gottes fügen und Gott fragen: "Was ist als Nächstes dran?, was erwartest du jetzt von mir?"

Die Predigten von Hans Peter Royer sind zu schade, um in der Versenkung zu verschwinden. Alles, das vom Geist Gottes inspiriert ist, kann jedem, der davon Kenntnis erhält, zum Segen werden.




LG
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Rembremerding
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#13 Re: Hans- Peter Royer

Beitrag von Rembremerding » Di 19. Aug 2014, 14:57

Hans-Peter hat es geschafft in all seinen Predigten den einen Leib der ganzen Kirche zu verkünden. Da waren weder Seitenhiebe auf andere Konfessionen, noch negativ fundamentalistische Sentenzen. Trotzdem war seine Lehre klar und wunderbar jesus- und damit gottbezogen. Nur jemand, der den Herrn hat und den der Herr hat kann so wirken.

Wie schon einmal geschrieben: Für mich war er ein ganz wichtiger, von ihm konnte ich viel lernen. Ich freue mich darauf einmal mit ihm lobpreisen zu dürfen. :Herz:
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Catholic
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#14 Re: Hans Peter Royer

Beitrag von Catholic » Di 19. Aug 2014, 15:32

und das sogar konfessionsübergreifend,denn ich kenne Katholiken,die seine Bücher eben wegen der Gradlinigkeit seines Stils sehr gerne gelesen haben.

jupi hat geschrieben:Es ist schon traurig, wenn ein Mensch stirbt,besonders wenn Gott durch ihn gutes wirkte. :wave:

Rembremerding
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#15 Re: Hans- Peter Royer

Beitrag von Rembremerding » Fr 3. Jun 2016, 18:04

Für alle, die ihn in Ehren und gutem Gedächtnis behalten wollen, habe ich vor einiger Zeit bei meinem Trip am Dachstein auch sein Grab besucht:

1120023.JPG
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Lena
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#16 Re: Hans- Peter Royer

Beitrag von Lena » Fr 3. Jun 2016, 18:45

Ich habe ihn sehr gerne gehört. Was für ein Wort auf seinem Grabstein: Er wandelte mit Gott. Danke.
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

Novas
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#17 Re: Hans- Peter Royer

Beitrag von Novas » Fr 3. Jun 2016, 20:59

Magdalena61 hat geschrieben:
„Der vom Gesetz geprägte Mensch … beginnt in der Regel, theologische Grenzen zu definieren, abzustecken und zu verteidigen. Rechtgläubigkeit und Pharisäertum gewinnen dann die Oberhand und werden irrtümlicherweise als die rechten Glaubensvorbilder angesehen“
Hans-Peter Royer, „Dunkler als Finsternis - heller als Licht“ S. 82/83
Auf die Frage, welche die größte Not der Kirche sei antwortete er in einem Interview:
Die mangelnde Erkenntnis dass es um eine lebendige Beziehung zum Herrn Jesus geht und ein Mangel an Liebe unter Glaubensgeschwistern unterschiedlicher Konfessionen. Wir reden zwar viel über Liebe, praktizieren und demonstrieren sie jedoch kaum im alltäglichen Miteinander. Damit meine ich auch mich selbst.
LG


Sehr erlesene Worte :thumbup: die kritischen Worte im Hinblick auf den "gesetzlichen Menschen" finde ich sehr wichtig.

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Magdalena61
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#18 Re: Hans- Peter Royer

Beitrag von Magdalena61 » Sa 4. Jun 2016, 01:16

Rembremerding hat geschrieben:Für alle, die ihn in Ehren und gutem Gedächtnis behalten wollen, habe ich vor einiger Zeit bei meinem Trip am Dachstein auch sein Grab besucht:
Oh, danke für das Foto, das ist sehr schön!
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#19 Re: Hans- Peter Royer

Beitrag von Magdalena61 » Sa 4. Jun 2016, 02:01

Novalis hat geschrieben:Sehr erlesene Worte :thumbup: die kritischen Worte im Hinblick auf den "gesetzlichen Menschen" finde ich sehr wichtig.
Er hat voll Recht damit.

Das Problem kann man leider nicht durch Analysen und Appelle lösen. Weil diejenigen, die es betrifft, den Boten, der warnt und mahnt, als Verführten, als Abgefallenen betrachten. Hans- Peter Royer zählt dazu. Anlässlich seines Todes hatte ich so einiges gelesen... in einem gut christlichen Forum... aufdaß mir fast die Haare ausgefallen wären.

Die "Gesetzlichen" kann man in mehrere Gruppen einteilen (ein Versuch):

1.) Leute, die sich selbst im Weg stehen, weil ihnen in der Kindheit nachdrücklichst beigebracht wurde: "Anerkennung/ Wertschätzung/ Zuwendung/ Liebe muß man sich durch Leistung verdienen" --- und die es nicht schaffen, sich von diesem Denkmuster zu lösen.
So lange sie diese Philosophie nur für sich selbst leben, mag das noch angehen. Niemand kann aus seiner Haut.

Aber wenn sie ihr leistungsorientiertes Glaubensmodell, das letztlich irgendwo von Mißtrauen gegenüber der bedingungslosen Liebe Gottes bestimmt ist, allen anderen aufdrücken wollen, unter Androhung der ewigen Verdammnis für alle, die ihnen nicht gehorchen, dann überschreiten sie ihre Kompetenzen ganz gewaltig. Dann mutieren sie vom Opfer zum Täter.

2.) Leute, die mit Freiheit und beispielsweise den Werten anderer Religionen nicht umgehen können und sich in klar abgegrenzten Bahnen mit hohen Mauern außen herum wohler fühlen. Sie möchten eine Beziehung zu Gott, aber überschaubar, berechenbar.
Alles, das man nicht in Regeln und Verhaltensvorschriften ausdrücken kann und die große weite Welt mit ihren vielen ungelösten Problemen macht ihnen Angst. Das sind die Gläubigen ohne Grauzonen. Bei denen ist alles entweder schwarz oder weiß.

3.) Leute, die zunächst neugierig und motiviert sind und vielleicht auch einen ganz guten Anfang gemacht haben als Jünger. Irgendwann entdecken sie die tolle Möglichkeit, innerhalb der Gemeinde Karriere und sich (selbst) einen Namen zu machen, eventuell verbunden mit finanziellen Genüssen. Wenn sie daran Gefallen finden, setzen sie alles daran, ihre herausragende Position zu erhalten, zu festigen und weiter auszubauen. Deshalb müssen sie Gesetze forcieren und denen ihren persönlichen Stempel aufdrücken... damit die Untertanen brav funktionieren und nicht aufmucken.
Dabei geraten sie unweigerlich in Konflikte mit den Geboten Jesu.

Eigentlich können sie einem leid tun. Weil sie so nah dran sind, aber irgendwie noch nicht angekommen.


Regeln sind wichtig. Im Reich Gottes gibt es eine Hausordnung. Ein Schüler ahmt zunächst seinen Lehrer nach, bis er die Weisheit des Lehrers "gefressen" hat und selbständig damit arbeiten kann. Über die "Werke", die Gott gefallen, kommt wachsende Erkenntnis Joh. 14,23-- auch Gotteserkenntnis.

Werke sind nur Mittel zum Zweck. Es ist wichtig, sie zu TUN, aber es ist auch wichtig, nicht daran kleben zu bleiben (sich als Gläubiger über Leistung zu definieren).


Jeder Gläubige braucht "theologische Grenzen", WENN er ernsthaft bei der Sache ist. Er muss sich ja angesichts der lehrmäßigen Unterschiede zwischen den christlichen Konfessionen darum kümmern. Wie soll er sonst die Werke tun, die Gott von ihm erwartet, wenn Lolch und Weizen denselben Stellenwert haben? Wie soll er die Gebote Jesu (die Hausordnung Jesu) halten, wenn er sie nicht kennt oder nicht erklären kann bzw. nicht begreift, was sie konkret bedeuten?

Eine Lehre, die einer anderen Lehre widerspricht kann entweder richtig sein oder falsch. Der Gläubige muß nachforschen und nach bestem Wissen eine Entscheidung treffen, wie er damit umgehen wird.

Einige Beispiele, die man echt nicht vom Tisch wischen kann:
- Ist Jesus Gott? Dann gebührt Ihm Anbetung. Ist er es nicht, dann DARF man Ihn nicht anbeten.
- Taufe: So früh wie möglich oder Glaubenstaufe?
- Maria
- Geistestaufe
- Umgang mit Homosexuellen
etc.
LG
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Novas
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#20 Re: Hans- Peter Royer

Beitrag von Novas » Sa 4. Jun 2016, 08:10

Magdalena61 hat geschrieben:Die "Gesetzlichen" kann man in mehrere Gruppen einteilen (ein Versuch): 1.) Leute, die sich selbst im Weg stehen, weil ihnen in der Kindheit nachdrücklichst beigebracht wurde: "Anerkennung/ Wertschätzung/ Zuwendung/ Liebe muß man sich durch Leistung verdienen" --- und die es nicht schaffen, sich von diesem Denkmuster zu lösen.
So lange sie diese Philosophie nur für sich selbst leben, mag das noch angehen. Niemand kann aus seiner Haut. Aber wenn sie ihr leistungsorientiertes Glaubensmodell, das letztlich irgendwo von Mißtrauen gegenüber der bedingungslosen Liebe Gottes bestimmt ist, allen anderen aufdrücken wollen, unter Androhung der ewigen Verdammnis für alle, die ihnen nicht gehorchen, dann überschreiten sie ihre Kompetenzen ganz gewaltig

Gnade gibt es in diesem gesetzlichen Paradigma nicht, obwohl sie im Mittelpunkt der christlichen Spiritualität steht: „Durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin...“ (1Kor 15, 10) im Grunde wird uns das gesamte Weltall in jedem Moment geschenkt, alle Dinge sind eine göttliche Gabe, das ist eine theologische Wahrheit. Das passt allerdings nicht zu den in dieser Welt vorherrschenden Ideen der Leistungsgesellschaft, was wir auch daran erkennen können, dass das Wort „Gnade“ fast vollkommen aus dem Sprachgebrauch verschwunden ist.
Die Sprache ist wortwörtlich „gnadenlos“ geworden. So gesehen verwundert es mich nicht, wenn Christen ebenfalls gnadenlos gesetzlich denken, denn da passen sie sich einfach an die eher materialistischen Wertvorstellungen der Umwelt an.

Dabei verdanken wir ausnahmslos alles der Gnade jenes Lebensgrundes, den wir Christen als Gott ansprechen dürfen, als ein absolutes Du: unser ganzes Dasein – und alles in dieser Welt, was wir benötigen, damit unser Leben aufblühen kann – ist ein vollkommen unverdientes Geschenk.



Oft genug sind wir blind für das Geschenk des eigenen Lebens und für die Geschenke des Lebens: das Lachen eines Menschen, der Geschmack eines Apfels auf der Zunge, das Glas Wasser nach einer Anstrengung, der erfrischende Regen auf meiner Haut.... Unsere Wahrnehmung ist getrübt, weil wir oft so voll sind mit Gedanken, Sorgen, Ängsten , Phantasien und allem möglichen „Müll“, der von außen in uns eindringt. Die Gnade findet keinen Raum mehr in uns und kann uns nicht durchdringen. Auch Geschenke von anderen zahlen wir gerne „heim“ und rechnen auf. Schon Kinder lernen das. Ein Gott, der aus Nichts und für nichts liebt und bejaht- unbedingt, umsonst, grundlos-, gefällt den meisten nicht; viel lieber will ich für meine (auch religiöse) Leistung anerkannt werden. Es gibt in uns Menschen eine tiefsitzende Angst vor dem „Ja“ des Geliebt-seins. Aus unbedingter Liebe handeln, einfach weil es in sich gut ist, auch das fällt mir schwer; unser Geist ist daran gewöhnt, zu rechnen, zu zählen, zu verzwecken: „wenn....dann“, „ja aber..“, „wie du mir.....so ich dir“....

Für die meisten von uns ist es schwer zu glauben, nicht aufgrund von Leistung und Leistungsbereitschaft gewollt, bejaht und geliebt zu sein; die Gesellschaft und „Welt“ lehren uns ja auch das Gegenteil: Leistung wird belohnt. Auch für religiöse Menschen ist es schwer genug, Gott gnädig sein zu lassen und darauf zu vertrauen, das Gott uns „gratis“ mag.

Aber: Ich muss mir meinen Namen und meinen Ruf bei Ihm nicht verdienen. Ich bin unbedingt bejaht um meiner selbst willen. Mein Leben ist mir bedingungslos (umsonst, gratuite) geschenkt. Ich brauche auch keine Angst zu haben von Ihm vereinnahmt zu werden. Gott will nichts von mir, weil er nichts von mir braucht. Ich bin ins Leben gesetzt aus reiner Freude, aus Überfluss, aus Liebe. „Vertraut, dass ihr schon empfangen habt.“(Mk 11,34). Diese einfache Wahrheit könnte mein Leben revolutionieren, wenn ich nur daran glauben könnte.

http://www.klinikseelsorge-tum.de/index ... /208-gnade

Alles ist ein Geschenk. Selbst unsre eigene Leistung ist geschenkt, denn wir können nur dann etwas leisten, wenn uns auch Leistungsfähigkeit, Lebenszeit und die stimmigen Lebensbedingungen geschenkt werden, damit sich diese Fähigkeit entfalten kann. Uns wird Lebenszeit geschenkt, damit sich etwas entwickeln kann, dann können wir etwas leisten, ja. Aber vom Ursprung her ist es immer ein Geschenk. Selbst glauben können wir nur, weil uns zuvor die Fähigkeit zum Glauben geschenkt wurde.

Wenn wir „Gnade“ (die Idee, dass das gesamte Leben Geschenkcharakter besitzt) an die erste Stelle setzen, dann kann dieser einfache Perspektivenwechsel unser ganzes Lebensgefühl und alltägliches Dasein revolutionieren.

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