Der Islam und der Westen sind jetzt gemeinsam gefordert (Khola Maryam Hübsch)

Politik und Weltgeschehen
Pluto
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#11 Re: Der Islam und der Westen sind jetzt gemeinsam gefordert (Khola Maryam Hübsch)

Beitrag von Pluto » So 19. Jun 2016, 14:17

Janina hat geschrieben:Saudi-Arabien zum Schurkenstatt erklären? Aber die haben doch Öl und Kohle! :o
Kohle eher nicht, aber das viel wertvollere Erdgas. ;)

Aber wen interessiert das bei der heutigen Ölschwemme? Dazu ist Europa auf bestem Weg zur Energieversorgung aus erneuerbaren Energien. Es ist sogar so, dass unsere Regierung die Bremse anlegen muss in dem sie Subventionen kürzt.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Janina
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#12 Re: Der Islam und der Westen sind jetzt gemeinsam gefordert (Khola Maryam Hübsch)

Beitrag von Janina » So 19. Jun 2016, 17:04

Pluto hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:Saudi-Arabien zum Schurkenstatt erklären? Aber die haben doch Öl und Kohle! :o
Kohle eher nicht...
Wenn nicht die, wer dann? :lol:

Bild
http://curiousphotos.blogspot.de/2009/0 ... 3-amg.html

Novas
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#13 Re: Der Islam und der Westen sind jetzt gemeinsam gefordert (Khola Maryam Hübsch)

Beitrag von Novas » Mo 20. Jun 2016, 10:45

Halman hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben:Bei all den Beiträgen gegen den Islam, die man hier lesen kann, ist es doch ganz passend, wenn auch mal eine Muslima - und dazu auch noch eine hoch intelligente und gebildete - zu Wort kommt :thumbup:


Khola Maryam Hübsch, Cicero: Der Islam und der Westen sind jetzt gemeinsam gefordert
Datum: 16.01.2015


Der Islam hat nichts mit den Attentaten von Paris zu tun? Das ist unglaubwürdig. Was der Islam jetzt braucht, ist ein theologischer Disput – und einen Westen, der bereit ist, seine Außenpolitik zu überdenken
Khola Maryam Hübsch gehört zur Ahmadiyya-Gemeinschaft und repräsentiert damit eine islamische Sondergemeinschaft, welche von Sunniten und Schiiten mehrheitlich nicht anerkannt wird. Daher schätze ich, dass sie in der islamischen Welt weitesgehend auf Taufe Ohren stoßen wird

Du wiederholst da mal wieder die Worte von Sabatina James :) Lese Dir doch einfach die Worte von Frau Hübsch durch.... sie sagt STÄNDIG, dass die ganze arabische Welt in einer Krise ist... in einer sozialen, politischen und theologischen Krise ... und sie sagt auch offen, dass die reformerischen Kräfte bisher nur eine Minderheit darstellen, aber wer sagt denn, dass das so bleiben muss?

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#14 Re: Der Islam und der Westen sind jetzt gemeinsam gefordert (Khola Maryam Hübsch)

Beitrag von Halman » Mo 20. Jun 2016, 14:32

Novalis hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben:Bei all den Beiträgen gegen den Islam, die man hier lesen kann, ist es doch ganz passend, wenn auch mal eine Muslima - und dazu auch noch eine hoch intelligente und gebildete - zu Wort kommt :thumbup:


Khola Maryam Hübsch, Cicero: Der Islam und der Westen sind jetzt gemeinsam gefordert
Datum: 16.01.2015


Der Islam hat nichts mit den Attentaten von Paris zu tun? Das ist unglaubwürdig. Was der Islam jetzt braucht, ist ein theologischer Disput – und einen Westen, der bereit ist, seine Außenpolitik zu überdenken
Khola Maryam Hübsch gehört zur Ahmadiyya-Gemeinschaft und repräsentiert damit eine islamische Sondergemeinschaft, welche von Sunniten und Schiiten mehrheitlich nicht anerkannt wird. Daher schätze ich, dass sie in der islamischen Welt weitesgehend auf Taufe Ohren stoßen wird

Du wiederholst da mal wieder die Worte von Sabatina James :) Lese Dir doch einfach die Worte von Frau Hübsch durch.... sie sagt STÄNDIG, dass die ganze arabische Welt in einer Krise ist... in einer sozialen, politischen und theologischen Krise ... und sie sagt auch offen, dass die reformerischen Kräfte bisher nur eine Minderheit darstellen, aber wer sagt denn, dass das so bleiben muss?
Ich sicher nicht. Aber die sunnitischen Imame und Mullahs sagen dies uns sie geben den Ton und somit die Richtung an.

Damit, gemäßigte islamische Strömungen zu unterstützen, indem man auch ihre Appelle öffentlich bekannt macht, habe ich natürlich nichts. Doch wenn man diese gemäßigten Worte dazu verwendet, den realen Islam, wie er sich in der Majorität in der Welt positioniert, zu verniedlichen, habe ich sehr wohl etwas dagegen und dies geschieht meiner Meinung nach in den Medien zuhauf. Damit beschwichtigt man auch nicht das rechte Spektrum, sondern heizt es noch ungewollt an.
Um das rechte Spektrum zu schwächen, muss man ihnen die Themen wegnehmen. So wie der Mensch aus der Mitte des Volkes zur EM ihnen die deutschen Fahnen wegnimmt, so müssen wir die kritische Islamdebatte in die Mitte der Gesellschaft holen, diese Thema dürfen wir nicht den Rechten überlassen.
Warum verteidigen so viele lieberale Nichtmuslime, die eher linksliberal orientiert sind, den Islam und damit eine Religion, in dem wir keine Spur vom linksliberalen Gender-Mainstreaming vorfinden, dafür aber Geschlechterapartheid, indem es Toleranz nur in den öffentlichen Bekundungen gibt, aber nicht in der gelebten Praxis der 56 islamischen Staaten usw., bis hin zu in Hadithen fundamentierten Antijudamismus? Soll ich sie zitieren?
Dies ähnelt meiner Meinung nach dem umsichgreifenden Ungeist, den ich in intellektuellen und pseudeintellekuellen Kreisen beobachte, den Marxismus schön zu reden, also sei die Ideologie an sicht gut. Was ist an einer Ideologie gut, die Gewalt in Form einer gewaltsamen Revolution als Mittel zur Lösung propagiert?
Und Gewalt ist auch im islamischen Fundament werkimmanent verankert, denn der Prophet Mohammed war auch ein sehr erfolgreicher Feldheer.
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

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Kingdom
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#15 Re: Der Islam und der Westen sind jetzt gemeinsam gefordert (Khola Maryam Hübsch)

Beitrag von Kingdom » Di 21. Jun 2016, 12:38

Magdalena61 hat geschrieben: Für die Uneinigkeit der verschiedenen Strömungen des Islams sowie die aggressiven Sekten dieser Religion kann man nicht den Westen verantwortlich machen. Das ist nicht korrekt.

Hierzu ein paar Inputs:

Die Muslime müssten, anstaat dem Westen die Schuld für Ihre Probleme in die Schuhe zu schieben, vielleicht mal anfangen zu fragen, ob der Krieg eben nichts mit dem Koran und seiner Lehre bezw. Struktur zu tun hat. Freies Denken des einzelnen Individums, wird in solchen Strukturen nicht gerade gefördert oder man wird nicht gerade auf das hin erzogen. Das zeigt auch die Stellung der Frau im Islam, sehr deutlich.

Unbestritten ist jedenfalls das in vielen Arabischen Ländern, Patriachentum, strenge Diktatoren, strenge Mullahs, strenge Imame, fanatische Talibans, sehr dominante Monarchen und Militärregime, die einzigen sind, die einigermassen den Bruderkrieg bändigen können. Werden dies gestürzt oder zerfallen von selbst, kommt entweder das Chaos oder wieder ein neuer strenger Herrscher, der dem Volk vorgibt, was es gefälligst zu glauben und zu tun hat.

Viellleicht hat es eben auch mit dem dominanten Erziehungstil des Islam zu tun, das die Menschen ohne diese dominanten Macht besessenen Herrscher, in Sachen Frieden nicht weiter kommen kann.

Der Westen müsste sich, lediglich damit abfinden das dieser Teil der Bevölkerung genau dieses Dominante Fremdbestimmte Leben der Freiheit vorzieht. Klar geht das immer zu ungunsten der Minderheiten aber wie man Minderheiten mit einbezieht in ein Friedliches Miteinander, das ist eben im Islam gar nicht so vorgesehen. Das heisst, die Minderheiten sind zwar vielleicht im besten Fall noch geduldet aber müssen hinnehmen mit Unterdrückung zu leben, weil das so im Koran vorgesehen ist. Das heisst wenn die Mehrheit eben sagt, wir wollen so leben wie der Koran das vorgibt, dann kann auch der Westen daran wohl nichts ändern, das dabei die Minderheiten auf der Strecke bleiben. Wenn also die Mehrheiten der Muslime sagen würden, so leben wollen wir nicht, dann könnte eine Veränderung kommen. Diese Veränderung kann der Westen Ihnen nicht auf zwingen in Ihren Ländern aber wenn sie hier zu uns kommen, muss Ihnen klar gemacht werden, das hier die Mehrheit entschieden hat das man auch die Minderheiten mitnehmen will auf dem Weg in der Solidar Gemeinschaft.

Wir erleben es ja auch in der Türkei, die Mehrheit wählt Erdogan und nimmt dabei in Kauf, das man Minderheiten systematisch unterdrückt und sieht das eben gemäss Koran auch als legitim an. Weil der Koran das Prinzip der Nächstenliebe und Barmherzigkeit Christi verleugnet, geht das immer zu ungunsten der Minderheiten und somit darf man sich nicht wundern, das diese Mehrheiten diese Praxis auch religiös begründet gegen die Minderheiten auslebt. Das wird Ihnen ja von Kindesbeinen an so eingetrichtert. Sind also die Mehrheiten Sunitthen oder Shiiten beide werden so handeln, weil beide auf der selben Grundlage erzogen wurden.

Für Leute im Westen ist das undenkbar aber vielleicht müssen wir es halt hinnehmen das im Islam alles auf solchen Machtgefügen aufgebaut ist und eben die Mehrheit es gut findet, in solchen Machtgefügen zu leben.

Zudem erfüllt sich auch die Prophezeiung über Ismael:

1. Mose 16.11 Weiter sprach der Engel des HERRN zu ihr: Siehe, du hast empfangen und wirst einen Sohn gebären, den sollst du Ismael nennen, weil der HERR dein Jammern erhört hat.
12 Er wird ein wilder Mensch sein, seine Hand wider jedermann und jedermanns Hand wider ihn; und er wird gegenüber von allen seinen Brüdern wohnen.

Bruderkrieg oder Krieg entseht immer wenn man wild ist und man seine Hand gegen alle austreckt, welche die Macht anzweifeln und genau diese Gedankengut ist auch Bestandteil des Koran. Strecke Deine Hand aus gegen die Ungläubigen, seien es Deine Brüder, Nachkommen eben gegen jedermann der nicht so tut wie Du willst.

Die Worte Christi entsprechen dem Gegenteil und er sagt nur durch Umkehr, kehrt Frieden ein.

Lg Kingdom

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#16 Re: Der Islam und der Westen sind jetzt gemeinsam gefordert (Khola Maryam Hübsch)

Beitrag von Novas » Do 23. Jun 2016, 12:37

Kingdom hat geschrieben:Bruderkrieg oder Krieg entseht immer wenn man wild ist und man seine Hand gegen alle austreckt, welche die Macht anzweifeln und genau diese Gedankengut ist auch Bestandteil des Koran. Strecke Deine Hand aus gegen die Ungläubigen, seien es Deine Brüder, Nachkommen eben gegen jedermann der nicht so tut wie Du willst

Nein, das ist garantiert nicht die spirituelle Lehre des Islam, wenn man sie mit Herz und Verstand betrachtet und vernunftgemäß auslegt. Beispielsweise sagt die Sure 5, 82: "Und Du wirst wahrlich finden,daß diejenigen, die sagen: 'Wir sind Christen', den Gläubigen in der Liebe am nächsten sind". das sind Worte religiöser Toleranz und Achtung vor dem Anderen.
Außerdem akzeptieren Muslime Jesus als großen Propheten (und damit auch die Thora und das Evangelium), obschon die islamische Theologie die Idee ablehnt, dass er Gott ist. Das muslimische Glaubensbekenntnis, die schahada, "es gibt keinen Gott außer Gott", wird häufig als eine Reaktion auf die Trinität verstanden. Dennoch ist auch für Muslime Jesus, wenn schon nicht Gott, so ein gottähnlicher/ Ihm erstaunlich naher Mensch.

Jesus gilt als der einzige unter allen Propheten, der zugleich Geist Gottes ist [ruhullah, روح الله], weshalb er einen einzigartigen Rolle in der Prophetologie spielt. Es hat seine Gründe, weshalb die islamische Mystik der Sufis, Jesus so sehr verehren. Denn er verkörpert die Barmherzigkeit, die immer wieder als jene Eigenschaft benannt wird, die dem göttlichen Wesen am meisten entspricht. Es ist bekannt, dass die Sufis vielfach mit Christen in Berührung kamen.

Der interreligiöse Dialog wurde also auch schon damals praktiziert ;) in einer Welt, die ein globales Dorf geworden ist, gibt es da keinen Weg dran vorbei.

Die Worte Christi entsprechen dem Gegenteil und er sagt nur durch Umkehr, kehrt Frieden ein.


Dann wäre es eine gute Sache, wenn Du selbst Frieden und Barmherzigkeit Leben würdest, was auch bedeutet, dass man möglichst im Geist der Freundschaft und Brüderlichkeit mit anderen Menschen verkehrt. Eine Basis für einen Dialog gibt es zweifellos, wenn wir mal von lernresistenten und weitgehend dialogunfähigen religiösen Fanatikern absehen.

Die sind aber auch nicht der Maßstab an dem ich mich orientiere. Ich orientiere mich an dem lernfähigen und vernunftbegabten Menschen.
Zuletzt geändert von Novas am Do 23. Jun 2016, 14:47, insgesamt 2-mal geändert.

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#17 Re: Der Islam und der Westen sind jetzt gemeinsam gefordert (Khola Maryam Hübsch)

Beitrag von Novas » Do 23. Jun 2016, 13:28

Halman hat geschrieben:Damit, gemäßigte islamische Strömungen zu unterstützen, indem man auch ihre Appelle öffentlich bekannt macht, habe ich natürlich nichts. Doch wenn man diese gemäßigten Worte dazu verwendet, den realen Islam, wie er sich in der Majorität in der Welt positioniert, zu verniedlichen, habe ich sehr wohl etwas dagegen und dies geschieht meiner Meinung nach in den Medien zuhauf

Was hier aber nicht geschehen ist. Schließlich thematisiert das Frau Hübsch immer wieder. Khola Maryam Hübsch gehört zu einer Reformbewegung, die für die strikte Trennung von Staat und Religion und den Schutz der freiheitlich demokratischen Grundordnung öffentlich eintritt. Einer ihrer Slogans lautet "Liebe für alle und Hass für keinen". Das ist auch der Grund, weshalb Mitglieder dieser Reformgemeinde in der islamischen Welt verfolgt werden.

Ich zitiere von Kholas Webseite:

Trotz Verfolgung und Zensur in der islamischen Welt ist die AMJ kontinuierlich gewachsen. Heute hat sie mehrere zehn Millionen Mitglieder in 195 Staaten. In Deutschland hat die AMJ 2013 als erste muslimische Gemeinschaft den Status einer Körperschaft des öffentlichen Rechtes erlangt.

Die AMJ wird von einem Kalifen geleitet, der sich als geistliches Oberhaupt versteht. Die Reformbewegung plädiert für eine strikte Trennung von Staat und Religion und lehnt eine weltliche Führerschaft für sich ab. Damit verkörpert der Kalif der AMJ die Antithese zum Kalifatsanspruch des "Islamischen Staats" (IS). Gerade die für viele Muslime schwierige Frage, ob das weltliche Gesetz Vorrang vor dem religiösen habe, hat die AMJ geschickt aufgelöst: Der Koran betone, dass man den Gesetzen des Landes gehorchen müsse, möchte man nicht auswandern. Daher gebiete es die Scharia selbst, das weltliche Gesetz zu befolgen.

Und auch zum Dschihad gibt es eine klare Positionierung: Der bewaffnete Kampf sei unzeitgemäß, denn in der Tradierung heißt es, der Messias würde die religiösen Kriege abschaffen. Dem Dschihad mit der Waffe wird die religiöse Legitimität abgesprochen. Erlaubt sei nur mehr der "Dschihad mit den Worten und der Feder". Der angekündigte Kampf gegen den Unglauben könne kein kriegerischer sein, sondern müsse intellektuell ausgetragen werden. Das ist ein wichtiger Ansatz, wenn man bedenkt, dass viele dschihadistische Bewegungen unserer Zeit ihre Wurzeln im Widerstand gegen den Kolonialismus haben. Die religiöse Befreiung wird als geistige verstanden. Dies dürfte der Grund sein, warum die AMJ als einzige muslimische Organisation gilt, die über keinen militanten Flügel verfügt und keine ihrer Jugendlichen an die Dschihadisten verliert.

Warum aber hören wir so wenig von dieser Auslegung des Islams, die eine lange Tradition hat? Warum dominiert das Narrativ der extremistischen Strömungen? Das liegt vor allem an den autoritären Regimen in der islamischen Welt, die reformerische Ansätze zensieren, während sie orthodoxe Positionen zum Mainstream avancieren lassen. Damit legen sie das Fundament für die Instrumentalisierung der Religion durch Dschihadisten.

Daher sind die Muslime selbst gefragt – und der Westen. Die Muslime sollten aufhören, reformerische Positionen von vornherein abzuwerten, ohne sich mit ihnen auseinandergesetzt zu haben. Erst dann kann ein Dialog entstehen. Der Westen wiederum kann einen Beitrag leisten, indem er reformerischen Stimmen den Raum gibt, den bisher extremistisches Geschrei für sich beansprucht. So könnte er auch seinen Bürgern die Angst vor einem gewalttätigen Islam nehmen. Denn erst wenn wir die unterschiedlichen reformerischen Kräfte kennen und ihre Argumente diskutieren, wird sich wieder ein aufgeklärter Islam entwickeln können.

Erschienen am 17.12.2014 in der ZEIT, Nr. 52/2014, s


http://www.khola.de/blog/art/die-zeit-a ... formation/


Das Problem hast Du aber richtig beschrieben:

Aber die sunnitischen Imame und Mullahs sagen dies uns sie geben den Ton und somit die Richtung an.

Anders gesagt: Sie fürchten um ihren Machtverlust, darum bekämpfen sie reformatorische Kräfte, die für eine Trennung von Staat und Religion argumentieren. Diese Situation kennen wir ja aus unsrer eigenen Geschichte. Ich gehe davon aus, dass sich auf kurz oder lang immer die Innovation durchsetzen wird, sei es nun im materiellen oder im spirituellen Bereich (auch wenn es manchmal nicht so wirkt)

Hier wäre es angebracht, dass der Westen seine Außenpolitik überdenkt, um diesen Prozess zu erleichtern, da sehe ich ziemliche Defizite :)

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Kingdom
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#18 Re: Der Islam und der Westen sind jetzt gemeinsam gefordert (Khola Maryam Hübsch)

Beitrag von Kingdom » So 26. Jun 2016, 19:46

Novalis hat geschrieben: Nein, das ist garantiert nicht die spirituelle Lehre des Islam, wenn man sie mit Herz und Verstand betrachtet und vernunftgemäß auslegt. Beispielsweise sagt die Sure 5, 82: "Und Du wirst wahrlich finden,daß diejenigen, die sagen: 'Wir sind Christen', den Gläubigen in der Liebe am nächsten sind". das sind Worte religiöser Toleranz und Achtung vor dem Anderen.

Du kommst um das realtivieren nicht herum, sowie ich nicht darum herum komme zu sagen, alles was ich sagte steht auch so im Koran.
Das was Du hier postest als Sure zeigt lediglich auf das Mohammed etwas sah in den Christen, das er aber vor lauter Hass und Blindheit nicht mehr sah, als sie seine Irrehre ablehnten und Ihn als Propheten, weil sie die Geister prüfen konnten. Nicht mehr und nicht weniger. Wie ich schon oft sagte solange der Christ dem Koran bezw. Mohammed nicht wiederspricht ist er ein lieber, sobald er sich kritisch äussert über die Lehre (nicht den Menschen) dann wird er verfolgt und bedroht. Dies hat nichts mit Toleranz zu tun, sondern eher damit das man eben den Wiederspruch nicht duldet, weil auch Mohammed dies nicht duldete.


Außerdem akzeptieren Muslime Jesus als großen Propheten (und damit auch die Thora und das Evangelium), obschon die islamische Theologie die Idee ablehnt, dass er Gott ist. Das muslimische Glaubensbekenntnis, die schahada, "es gibt keinen Gott außer Gott", wird häufig als eine Reaktion auf die Trinität verstanden. Dennoch ist auch für Muslime Jesus, wenn schon nicht Gott, so ein gottähnlicher/ Ihm erstaunlich naher Mensch.

Der Jesus der Bibel und Sohn Gottes wird verleugnet. Der verdrehte Jesus im Koran der wird akzeptiert. Wenn man Jesus umschreibt so das nichts mehr von Ihm und seiner Lehre übrigbleibt, so hat der Islam damit kein Problem. Ein Problem hat er erst wenn die Botschaft Christi verkündet wird, dort ist nichts mehr von annahme und Akzeptanz für diesen Jesus übrig darum eben auch Bruderkrieg. Würde man Jesus ja annehmen, so wäre der Bruderkrieg im Islam keine Thema.

Jesus gilt als der einzige unter allen Propheten, der zugleich Geist Gottes ist [ruhullah, روح الله], weshalb er einen einzigartigen Rolle in der Prophetologie spielt. Es hat seine Gründe, weshalb die islamische Mystik der Sufis, Jesus so sehr verehren. Denn er verkörpert die Barmherzigkeit, die immer wieder als jene Eigenschaft benannt wird, die dem göttlichen Wesen am meisten entspricht. Es ist bekannt, dass die Sufis vielfach mit Christen in Berührung kamen.

Wie gesagt wenn man Jesus angenommen hätte, bräuchte es kein Koran, sondern man würde hören was er sagte.


Der interreligiöse Dialog wurde also auch schon damals praktiziert ;) in einer Welt, die ein globales Dorf geworden ist, gibt es da keinen Weg dran vorbei.

Dialog würde ja heissen ich akzeptiere das ein Christ Mohammed ablehnt. Wenn der Dialog nur so funktoniert, das man der anderen Lehre nicht wiedersprechen darf, dann ist das der Ursprung des Bruderkrieges und nicht das es 2 verschiedene Meinungen gibt. Der welcher die Hand erhebt ist nicht fähig zum Dialog, nicht derjenige der sagt das ist die falsche Lehre, so zu handlen.

Dann wäre es eine gute Sache, wenn Du selbst Frieden und Barmherzigkeit Leben würdest, was auch bedeutet, dass man möglichst im Geist der Freundschaft und Brüderlichkeit mit anderen Menschen verkehrt. Eine Basis für einen Dialog gibt es zweifellos, wenn wir mal von lernresistenten und weitgehend dialogunfähigen religiösen Fanatikern absehen.

Das geht eben wieder in die Richtung, wer zur Lehre des Teufels nicht AMEN sagt, der ist ein Fanatiker und will nicht von diesem lernen. Ja warum kann man das nicht einfach akzeptieren, das es Menschen gibt die mit Irrlehren nichts am Hut haben? Zudem verwechselst Du wieder etwas nicht der Mensch wird abgelehnt, sondern die Lehre, wenn jemand das zu persönlich nimmt dann kann er zwischen diesen zwei Dingen nicht unterscheiden. Für wahre Freundschaft und Brüderlichkeit braucht es das gleiche Fundament. Weltlich kann man sich da auf gewisse Grundwerte einigen und da habe ich als Christ sicher keine Mühe damit. Dialog muss wiederspruch ertragen können, erst der welcher zum Attentäter wird wenn er mit dem Wiederspruch nicht leben kann, der ist Fanatiker.

Die sind aber auch nicht der Maßstab an dem ich mich orientiere. Ich orientiere mich an dem lernfähigen und vernunftbegabten Menschen.

Dem würde ich wiedersprechen. Du orientierst Dich an der Lehre die allen Satanismus und Irrlehre zulässt und jeder der dort sagt Stop, so geht Dialog nicht und Jesus hat Brüderlichkeit nicht so gelehrt, der ist für Dich der wahre Übeltäter. Der welcher aber die Bomben wirft und die Rechtfertigung von Gewalt aus seiner Relgion zieht, den siehst Du als Opfer von dem der sagt, das ist nicht der wahre Weg.

Nein, Nein, so funktoniert Dialog nicht, weil Dialog auch mit einer nicht Annahme von anderen Meinungen friedlich staatfinden könnte.

Lg Kingdom

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Halman
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#19 Re: Der Islam und der Westen sind jetzt gemeinsam gefordert (Khola Maryam Hübsch)

Beitrag von Halman » So 26. Jun 2016, 22:13

Bitte schaut doch 3 Minuten und 37 Sekunden in das kurze Video rein:
https://gloria.tv/video/kvtaAodAAw5G3afmYmkWa4Wc3

Was meint ihr dazu?
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

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sven23
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#20 Re: Der Islam und der Westen sind jetzt gemeinsam gefordert (Khola Maryam Hübsch)

Beitrag von sven23 » Mo 27. Jun 2016, 07:29

Halman hat geschrieben:Bitte schaut doch 3 Minuten und 37 Sekunden in das kurze Video rein:
https://gloria.tv/video/kvtaAodAAw5G3afmYmkWa4Wc3

Was meint ihr dazu?
Im Grunde ist es immer wieder das gleiche Problem: Menschen meinen, den vermeintlichen Willen eines vermeintlichen (ihres) Gottes umsetzen zu müssen. Das Christentum ist durch die Aufklärung und die Säkularisierung an die Kandarre gelegt worden und stellt heute keine Gefahr mehr dar, auch wenn es sicher noch Mißstände zu beklagen gibt.
Der Islam steckt noch in voraufklärerischer Tradition fest. Das einzige laizistische System in der arabischen Welt, der Irak, ist von den Amerikanern zerschlagen worden, mit den bekannten Folgen.
Den Willen zu einer Trennung von Kirche und Staat und eine historisch-kritische Aufarbeitung des Islam kann ich nirgendwo erkennen.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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