barbara hat geschrieben:
Der Gesetzgeber kann Mindeststandards bei der Tierhaltung verfügen, und dann kostet das halt eben mehr. Ist grundsätzlich ganz einfach, auch wenn sich bei der praktischen Umsetzung sicher viele Leute sperren.
Ich habe den ursprünglichen Bericht, den Magdalena gepostet hat, nicht angeschaut, aber es ist zu vermuten, dass viele Missstände tatsächlich verboten sind, also gegen geltendes Recht verstoßen. Insofern ist das nicht ein Problem der Standards.
Hier gibt es ein Problem der Kontrolle. Viele Missstände entsehen, weil die Strafe eines ertappt-werdens mit so geringer Wahrscheinlichkeit geschieht. Das kann auch durchaus bei der Milchproduktion so sein (bei der Fleischproduktion weiß ich es, weil ich davon gelesen habe).
Was wäre also dann der Ausweg? Die Kontrolle verbessern. Aber auch da gibt es wiederum Hürden.
- Mehr Leute einstellen. Das sind aber dann Beamte. Die kosten und die Haushalte sind leer.
Soll man also z.B. Gelder von der Unterstützung von Schulen streichen, oder von den sozialen Projekten oder sonstwo, um die zusätzlichen Gelder frei zu machen?
Oder wäre es besser, die Steuern zu erhöhen, z.B. die Mehrwertsteuer?
Oder einen "Milchpfennig" erheben, was eine Sondersteuer auf anderem Weg wäre?
Und wer würde verhindern, dass die zusätzliche Gelder nicht plötzlich in andere politische Kanäle fließen?
- Die Kontrollen privatisieren?
Wie verhindert man Kungelei und Missbrauch? Kontrolle ist eigentlich Staatsaufgabe.
Wer kontrolliert die Kontrolleure?
- Wie verhindert man ein Ausweichen ins Ausland? Firmen gehen gerne in Länder, in denen die Kontrollen lax sind. Das würde die heimischen Milchbauern schlecht bekommen. Steuerhürden sind innerhalb der EU verboten und das Freihandelsabkommen macht es auch nicht besser.
Du siehst, es ist alles nicht so einfach. Ein klares politisches Konzept fehlt bei allem guten Willen und kann immer scheitern.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.