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#11 Re: Faire Kleidung

Verfasst: Sa 11. Mai 2013, 17:27
von barbara
dvdk hat geschrieben:Aber wer will schon auf fette Gewinne und Dividenden verzichten?

niemand, solange die Alternative heisst: Schulden und Schuldendienst.

Dass unser Wirtschafts- und Geldsystem in seinen Grundfesten mehrere Konstruktionsfehler hat, und somit Existenzangst generieren MUSS, woraus dann unter anderem Gier und Neid wachsen, ist aber wohl eine Diskussion für einen weiteren Thread.

grüsse, barbara

#12 Re: Faire Kleidung

Verfasst: Sa 11. Mai 2013, 18:09
von Abischai
Wir sind versklavt !

Es gibt alternative Überlegungen, ich finde die Ideen der "wissensmanufaktur" gut und machbar. Ob das im großen Stil umsetzbar ist und auch von der breiten Masse umgesetzt wird, steht auf einem anderen Blatt.

Ich bin stutzig geworden, als die Kanzlerin auf unbedingtes Wirtschaftswachstum drängte, obwohl das demographisch nicht nötig sein müßte. Aber wenn man den Sinn des Wirtschaftswachstums nicht verstanden hat (so wie ich bis dato), denkt man zunächst wirklich daran, daß sich unser Lebensstandard erhöhen soll, darum geht es aber nicht. "Bestes" Beispiel ist die Griechenlandhilfe.

Optimal effektiv arbeitet ein Unternehmen wenn es bei gleichem Umsatz und Gewinn schafft, die meisten Menschen in Lohn und Brot zu halten. Es geht um das Volk, das versorgt werden muß, nicht um die Firma. Ich glaube nämlich nicht, daß ein Industrieroboter irgendwann einen VW-Bus fahren wird. Die Wirtschaftspolitik hat aber diesen absurden Kurs.

Die offenbarende Frag ist immer noch: que bono?

#13 Re: Faire Kleidung

Verfasst: Sa 11. Mai 2013, 18:17
von barbara
Abischai hat geschrieben: Die offenbarende Frag ist immer noch: que bono?

enstschuldige, die Lehrerin schlägt durch: cui bono?, also : Wem zugute?

Der Irrsinn ist ja, dass langfristig alle verlieren. Sogar die Allerreichsten müssen saubere Luft atmen können, reines Wasser trinken können, wollen sich vielleicht frei bewegen...

ich komme immer mehr dazu, nach alternativen Ökonomien Ausschau zu halten und sie auch zu pflegen.

grüsse, barbara

#14 Motivationsfaktor Existenzangst ...

Verfasst: So 12. Mai 2013, 03:08
von Magdalena61
barbara hat geschrieben: Dass unser Wirtschafts- und Geldsystem in seinen Grundfesten mehrere Konstruktionsfehler hat, und somit Existenzangst generieren MUSS, woraus dann unter anderem Gier und Neid wachsen, ist aber wohl eine Diskussion für einen weiteren Thread.
Diese Existenzangst motiviert eine ganze Anzahl von Menschen, etwas Vernünftiges zu tun, sprich: Zu arbeiten.
LG

#15 Re: Faire Kleidung

Verfasst: So 12. Mai 2013, 05:59
von Josi
Faire Kleidung, faire Schuhe, faire Autos, faire Bügeleisen... faire Wirtschaft... :?

Da möchte man doch gerne fragen: Wieviele missratene Erbsen gedenkt die Welt bzw. die Menschheit denn noch zu zählen?

Liebe Leute,

Mia fragte mich irgendwo hier im Forum, ob ich keine Lust hätte, das Venus Projekt zu thematisieren.
Und man möge vieleicht staunen, aber genau das tat ich betreits unabhängig von Mia's Anfrage.
Klicken se mich bitteschön, aber nicht zu feste bitte :lol:

Nur, für alle diejenigen, die sich um das Projekt schlau machen wollen, möchte ich auf eine etwas verunglückte Formulierungsweise hinweisen, denn im Kern des Anliegens wird ständig von einer auf Ressourcen basierenden Wirtschaft gesprochen.
Tatsächlich handelt es sich aber um kein Wirtschaftssystem im klassischen Sinne, sondern um ein Haushaltssystem, und das ist was völlig anderes, weil es sich um keine nach Sachwerten kategorisierte Tauschwirtschaft handelt.

Sich für das VP einzusetzen bedeutet, sich für die Abschaffung von Arm und Reich, als auch für die Abschaffung der widerwärtigen Sklavenmentalität in all ihren Erscheinungsformen bzw. Variationsmöglichkeiten einzusetzen.

In diesem Sinne, Josi ;)

#16 Re: Faire Kleidung

Verfasst: So 12. Mai 2013, 14:51
von Magdalena61
barbara hat geschrieben:
Magdalena61 hat geschrieben:Diese Existenzangst motiviert eine ganze Anzahl von Menschen, etwas Vernünftiges zu tun, sprich: Zu arbeiten.
Das gibt mir jetzt zu denken, denn mit diesem Satz implizierst du:
- wenn Menschen keinem Zwang unterworfen wären, würden sie nichts Vernünftiges mehr tun.
...
des weitern implizierst du:
- der Sinn des Lebens ist es, vernünftig zu sein.
Das sehe ich nun vollkommen anders.
:) Lass uns darüber ausführlicher diskutieren:
Thema abgetrennt: Motivationsfaktor Existenzangst
LG

#17 Re: Faire Kleidung

Verfasst: Sa 22. Jun 2013, 09:36
von sven23
So lange der Preisdruck auf die Hersteller so enorm ist, wird es keine faire Kleidung aus Billiglohnländern geben. Das ist eine Illusion, trotz angeblicher Qualitätskontrollen und Pseudo-Labeln.

#18 Re: Faire Kleidung

Verfasst: Sa 22. Jun 2013, 09:38
von barbara
sven23 hat geschrieben:So lange der Preisdruck auf die Hersteller so enorm ist, wird es keine faire Kleidung aus Billiglohnländern geben. Das ist eine Illusion, trotz angeblicher Qualitätskontrollen und Pseudo-Labeln.

Wobei "Preisdruck" konkret bedeutet: wir, die Europäer und Nordamerikaner, die Konsumenten, sind nicht bereit, einen angemessenen Preis für Textilien zu bezahlen. Und wir bestehen nicht genug auf fair und ökologisch hergestellten Stücken.

Wenn niemand mehr T-Shirts zu 10 euro das Fünferpack kaufen würde, würden diese schnell aus den Läden verschwinden...

grüsse, barbara

#19 Re: Faire Kleidung

Verfasst: Sa 22. Jun 2013, 09:55
von sven23
barbara hat geschrieben:
Wenn niemand mehr T-Shirts zu 10 euro das Fünferpack kaufen würde, würden diese schnell aus den Läden verschwinden...

grüsse, barbara

Die Marktmacht der Discounter ist enorm gestiegen und Aldi hat hier eine Führungsrolle. In den Entwicklungsländern spricht man vom "Aldi-Preis"

#20 Re: Faire Kleidung

Verfasst: Sa 22. Jun 2013, 10:01
von barbara
sven23 hat geschrieben: Die Marktmacht der Discounter ist enorm gestiegen und Aldi hat hier eine Führungsrolle. In den Entwicklungsländern spricht man vom "Aldi-Preis"

Also, das übersetzen auf Deutsch und Deutlich: die Leute kaufen billig, egal woher etwas stammt. Manche können nicht (Sozialhilfebezüger zB), andere wollen nicht - oder es ist ihnen egal. Bangladesh ist weit weit weg.

"Die Marktmacht" ist nicht sowas wie eine moderne Göttin, dem wir kleine Menschen hilflos ausgeliefert sind.

grüsse, barbara