Mission unter falscher Flagge- Radikale Christen...(ARD)

[sven23]

Das Problem ist nur, daß jeder glaubt, im Besitz der guten Tröge zu sein.

Wobei wir bei der anderen Diskussion wären, ob "gut" und "böse" absolute Größen oder Befindlichkeits-Größen des Einzelnen sind.

Das Gute und das Böse sind kulturell-gesellschaftliche Übereinkünfte. Gut und böse wird etwas erst, wenn wir es so definieren. Das kann sich historisch oder von Kultur zu Kultur ändern. Religionen und ihre Ethik- und Moralvorstellungen spielen da selbstverständlich auch mit rein.

[Catholic]

Ich bin absolut d`accord mit Dir,dass es auch (!) kulturelle Einflüsse gibt,die mit beeinflussen,was Menschen als gut oder schlecht empfinden,aber ich bin der festen Überzeugung,dass es auch Handlungen gibt,die ansich gut oder schlecht sind.

Gut und böse wird etwas erst, wenn wir es so definieren....

[closs]

Gut und böse wird etwas erst, wenn wir es so definieren.

Aus materialistischer Sicht ist das richtig - das wurde aber bereits mehrfach bestätigt. - Wenn der Mensch nur das Ich als Maßstab hat, kann die Definition nur vom eigenen Maßstab kommen.

Aber es wird mir immer wieder immer klarer, dass die Voraussetzungen, das Christentum überhaupt zu kapieren (wir sprechen gar nicht mal von gut finden), überhaupt nicht da sind. - Da ist eine säkulare Welt, die aus anthropologischer Sicht versucht, Religion/Geist/Gott UNTER sich einzuordnen. - Das ist total verrückt.

Die platonische Ideenlehre, das kantsche "Ding an sich", das Christentum, die ontologische Bedeutung des Satzes "Cogito ergo sum" - alles verschütt.

[Pluto]

Das Problem ist nur, daß jeder glaubt, im Besitz der guten Tröge zu sein.

Wobei wir bei der anderen Diskussion wären, ob "gut" und "böse" absolute Größen oder Befindlichkeits-Größen des Einzelnen sind.

Das der Islam und das Judentum sich bekämpfen, ist bekannt.
Auch an die Tatsache, dass Katholiken und Protestanten sich gegenseitig alsHeretiker beschimpfen und dafür beriegen, hat man sich mitterweile gewöhnt.

Aber hier geht es um was ganz anderes. Hier geht es um Evangelikale, die der festen Überzeugung sind, nur sie hätten Gott und das Heil auf ihrer Seite. Alles andere wird abgelehnt, ja gar als unbiblisch verurteilt.

Wer hat nun Recht?

[Pluto]

Schade nur, dass in diesem Film ein so einseitig- verzerrtes Bild der evangelikalen Landschaft gezeichnet wurde.

Dem kann man nur zustimmen! In der Sendung wird natürlich alles stark überzeichnet.
Unter dem Mantel einer christlichen Gesinnung zeichnet sich aber ein falsches Denken ab: Statt in Nächstenliebe aufeinander zuzugehen und einander die Hand zu reichen, wird im Namen Gottes teilweise heftig polarisiert und gehetzt.

[sven23]

Die platonische Ideenlehre, das kantsche "Ding an sich", das Christentum, die ontologische Bedeutung des Satzes "Cogito ergo sum" - alles verschütt.

Nicht verschütt, es hat nur eine andere Wertigkeit bekommen.

Kant hat selber schon gewußt, daß man mit Gott allein keine neuen Erkenntnisse erlangt.

„Der Begriff eines höchsten Wesens ist eine in
mancher Absicht sehr nützliche Idee; sie ist aber
eben darum, weil sie bloß Idee ist, ganz unfähig,
um vermittelst ihrer allein unsere Erkenntnis in
Ansehung dessen, was existiert, zu erweitern.“
(Immanuel Kant)

[Pluto]

"Falsche Flagge" ist der richtige Ausdruck - eines der größten Probleme des Christentums. - Das Böse nährt sich an den Trögen des Guten.

So würde ich das nicht sagen.

Es geht um was ganz anderes:
Um ein "sich abgrenzen" von anderen Bewegungen, und die eigenen Werte als die einzig wahren zu bestätigen.

[closs]

Kant hat selber schon gewußt, daß man mit Gott allein keine neuen Erkenntnisse erlangt.

Das ist missverständlich - aber was er meint, ist logisch. - Denn Gott als unveränderliches Sein ist nicht für Entwicklung zuständig. - Erkenntnis ist nur im dialektischen Raum möglich - also weder im "Paradies" noch in Gott.

Aber was hat das mit der Verschüttung früherer Erkenntnisse zu tun? - Meinst Du ernsthaft, die heutige Philosophie sei geistig weiter? - Ich kann ganz nüchtern nur feststellen, dass es stark gegenteilig aussieht.

[closs]

Um ein "sich abgrenzen" von anderen Bewegungen, und die eigenen Werte als die einzig wahren zu bestätigen.

Kein Widerspruch. - Aber das "Eigene" als Maßstab ist eigentlich wörtlich die Definition des Bösen. Insofern widersprechen sich unsere Aussagen nicht.

[Salome23]

Wozu soll es gut sein, seine Sünden aufzuschreiben und sie öffentlich zu machen?
Ist das nicht eine Sache zwischen dem Gläubigen und Gott?

Vielleicht, weil man folgende Bibelstelle zu wörtlich nimmt?

Jakobus 5,16
Bekennt also einander eure Sünden und betet füreinander, dass ihr gesund werdet.
Des Gerechten Gebet vermag viel, wenn es ernstlich ist.

Warum muss man schreien um erhört zu werden? Wenn Peter Wenz lautstark schreit: "We love you Lord!"....
...
Man sollte weniger auf die Lautstärke der Redner schauen, und dafür mehr auf die Inhalte achten...
Gerade im Glauben finde ich Geschrei und Rummel fehl am Platz.

Hm.....

Ich denke , bei der Bergpredigt (Speisung der Fünftausend) wird Jesus womöglich auch nicht grad im "Normalton" gesprochen haben...
Wie hätten denn diese Menschenmassen ihn verstehn sollen? Mikro und Verstärker gabs ja Seinerzeit noch nicht.....