Israelische Jugendliche tot

Politik und Weltgeschehen
Pluto
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#11 Re: Israelische Jugendliche tot

Beitrag von Pluto » Mi 2. Jul 2014, 22:38

Magdalena61 hat geschrieben:Aber die (paar) Terroristen beherrschen die Lage und kontrollieren ihre Umgebung (mit globalen Auswirkungen).
Ja. Das is wahr.
Jeder solcher Konflikt wird durch eine kleine Minderheit der Bevölkerung ausgetragen, GEGEN den Willen der schweigenden Mehrheit.

Umso wichtiger (und gerechter) erscheint mir in solchen Fällen das Recht der Bevölkerung sich vor Übergriffen dieser Miderheit zu schützen. Das gelingt aber nur, in dem man mit Entschiedenheit und der notwendigen Härte vorgeht —
Aber bitte auf beiden Seiten, und nicht nur einseitig!
Heute wurde auf spiegel.de die traurige Nachricht von einem vermuteten Racheakt israelischer Extremisten berichtet:

Israelische Medien berichten über Rachemord an Palästinenser:
Jerusalem - Die Leiche eines arabischen Jugendlichen ist nach israelischen Medienberichten am Mittwoch in einem Wald bei Jerusalem gefunden worden. Es bestehe der Verdacht, dass er zuvor von rechtsgerichteten Israelis entführt worden sei, meldete das Fernsehen.
Es bleibt zu sehen, was wahr ist an der Geschichte.
Und wenn sie stimmt, dann werden wir sehen, ob und wie die Behörden und die Justiz reagiert, wenn sie gegen die eigenen Extremisten vorgehen muss.
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Abischai
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#12 Re: Israelische Jugendliche tot

Beitrag von Abischai » Fr 4. Jul 2014, 23:11

Man muß sich aber mal vor Augen führen, daß eine solche Möglichkeit des Verbrechens israelischerseits in einer israelischen Tageszeitung ventiliert wird. Das ist in einer arabischen Tageszeitung bezüglich evtl. arabischer Verbrechen undenkbar. Die haben nämlich noch ein Taktgefühl für die Schönheit stilvoller Zensur.
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#13 Re: Israelische Jugendliche tot

Beitrag von Pluto » Di 8. Jul 2014, 11:06

Gazastreifen: Israel bereitet Einmarsch vor
Am Montag seien rund 80 Raketen auf israelische Ortschaften abgefeuert worden. "Wir werden dem ein Ende setzen", sagte der Militärsprecher. Es gebe keine zeitliche Beschränkung der Operation. "Wir stellen uns auf den möglichen Einsatz von Bodentruppen ein", so Lerner. "Aber ich denke nicht, dass das sofort passieren wird."
Auch andere Zeitungen berichten von dieser "Operation"...
Spiegel Online: Einmarsch in Gaza: Israelische Armee trifft auf heftige Gegenwehr

Führt jetzt die Ermordung der Israelischen Kinder letzte Woche, zu einer Eskalation der Kriegshandlungen im Gazastreifen?
Was sollte geschehen, damit hier wieder Frieden einkehrt?
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Abischai
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#14 Re: Israelische Jugendliche tot

Beitrag von Abischai » Di 8. Jul 2014, 12:26

Was soll die Frage: "...damit hier wieder Frieden..." ?
Da war noch nie welcher, und wie sollte da jetzt mal eben schnell Frieden werden?

Ich habe da eine Idee.:
Die Israelis stellen einen Ausreiseantrag in die USA oder in die Ukraine oder Uganda oder so, geben das Land den "Palästinensern" und bekommen dafür (dort) keine mehr auf die Mütze.

Ehe ich mir Plagiatsvorwürfe anhören muß, die Idee stammt nicht von mir, sondern von der PLO und so ähnlichen arabischen Vereinen. Die Idee ist teuflisch gut.
Man könnte meinen, das käme aus dem Kabarett, aber nein, das ist Ernst.
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#15 Re: Israelische Jugendliche tot

Beitrag von Pluto » Di 8. Jul 2014, 16:12

Abischai hat geschrieben:Was soll die Frage: "...damit hier wieder Frieden..." ?
Da war noch nie welcher, und wie sollte da jetzt mal eben schnell Frieden werden?
Ich bin bescheiden. ;)
RELATIVER Friede herrschte schon, und selbst ein Waffenstillstand ist besser als ein ständiger Schlagabtausch.

Abischai hat geschrieben:Ehe ich mir Plagiatsvorwürfe anhören muß, die Idee stammt nicht von mir, sondern von der PLO und so ähnlichen arabischen Vereinen. Die Idee ist teuflisch gut.
Man könnte meinen, das käme aus dem Kabarett, aber nein, das ist Ernst.
Ist auch keine Lösung.
Ich weiß... Es waren meine Landsleute (die Engländer) die 1947 die Idee hatten, den Juden Israel zu geben, und erhielten sie damals vom Alliiertenstab (oder wer auch immer der Vorgänger der NATO war) den Auftrag es umzusetzen.
Damals wollte keiner das Flüchtligsproblem haben, so konnte man den unterschwelligen Antisemitismus unter dem Mäntelchen der zionistischen Idee wunderbar verheimlichen. Tolle Idee und auch noch zwei Fliegen mit einer Klappe! Nur an die armen Palästinenser, die Jahrhunderte dort gelebt hatten, hatte keiner gedacht. Und so haben wir heute den israelischen Salat mit der englischen Soße als Erbe von damals.

Israelis und Palästinenser sollten endlich lernen miteinander umzugehen. Es gibt schließlich in Israel eine große palästinensische Bevölkerungsminderheit die sich mit dem Staat Israel abgefunden hat und heute Bürger Israels sind (ohne wenn und aber). Dem Durchschnitts-Gazabewohner ginge es als Teil Israels besser, wenn die Hamas einsichtiger wäre.
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#16 Re: Israelische Jugendliche tot

Beitrag von Abischai » Di 8. Jul 2014, 19:24

Wenn Heinrich Himmler einsichtiger gewesen wäre, wäre auch manches anders verlaufen. Es geht aber niemand so wirklich davon aus, daß die Möglichkeit überhaupt bestanden hätte.

Warum sollte man dann Sekunden des Lebens daran verschwenden, die Hamas für irgendwie reformierbar zu halten?
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#17 Re: Israelische Jugendliche tot

Beitrag von Pluto » Mi 9. Jul 2014, 00:49

Abischai hat geschrieben:Warum sollte man dann Sekunden des Lebens daran verschwenden, die Hamas für irgendwie reformierbar zu halten?
Falsche Frage! — Warum sind die Hamas überhaupt entstanden?

Ich denke, wenn Menschen (vor allem Junge) jede Perspektive verlieren, und dann ein halbwegs glaubwürdiger Führer daherkommt der ihnen Revolution predigt, werden sie mitgerissen, und der Kern einer Terrorgruppe kann entstehen.
Ich weiß, im Nachhinein sind wir klüger, aber man hätte seinerzeit das Palästinenserproblem lösen müssen, und den Leuten eine Alternative bieten sollen. Dann wäre es vllt, gar nicht zu den vielen Kriegen gekommen.
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#18 Re: Israelische Jugendliche tot

Beitrag von 2Lena » Mi 9. Jul 2014, 07:54

Wo fängt man bloß mit dem Klügerwerden an?
Das Kernproblem ist doch nicht Israel allein.

Dort haben anfangs, zu Beginn des vorigen Jahrhunderts, fromme Juden den Traum von der Verwirklichung "Jerusalems" begonnen. Das war sehr schwer. Sie nahmen Feld, das erst urbar gemacht werden musste. Als sich das Projekt als zu schwierig herausstellte unterstützte Rothschild die Siedler mit Geld. Er kaufte auch fruchtbares Land und begann mit einer gezielten Kolonisalisierung. Plantagen wurden angelegt, Handelswege geschaffen. Weil es nicht genug Siedler gab und die einheimischen Kräfte besser der Arbeit gewachsen schienen, hatten die nun mehr nachströmenden Neuankömmlinge aus anderen Ländern das Nachsehen. Sie waren ohne Arbeit und ohne Land.

Zur Abhilfe entstand - geprägt von den kommunistischen Ideen der sowjetischen Siedler die Wirtschaftsform Kibbuz. Das ist ein Zusammenschluss, gemeinschaftlisches Wirtschaften gleich einer Genossenschaft. So nannten es manche: (kavasch ha avoda) erobern der Arbeit. Das führte jedoch dazu, dass die ehemaligen Grundbesitzer, die bisher auf dem Land gegen Lohn weiter gearbeitet hatten, mit entsprechender Motivation sich Gewehre kauften. Mit der Zunahme der Siedler und derem Erfolg wurden sie zunehmend arbeitslos. Es wurde immer mehr Grund gekauft. Technische Neuerungen erforderten ausgebildete Arbeitskräfte. Die kamen vom Ausland. Vielleicht brauche ich das nicht weiter beschreiben ...

Wir haben - in abgemilderter Form - die gleichen Sorgen.
Nur regt sich in unseren Landen nicht so schnell einer auf.
Da muss es schon sehr eng zugehen, damit der nötige Gegendruck entsteht.
Land ist ein Spekulationsobjekt geworden. Es steht nicht als Grundsicherung des Lebensunterhalts jedem zur Verfügung - und fördert damit den Staat. Mit der Kapitalorientierung entsteht ein enormer Druck der Wirtschaft auf die Arbeitskräfte. Wer dem nicht gewachsen ist, fällt in das staatliche Fürsorgesystem. Der Staat erhoht wiederum die Steuern, den Druck auf den Kapitalmarkt - und die Wirtschaft blüht. "?"

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#19 Re: Israelische Jugendliche tot

Beitrag von Abischai » Mi 9. Jul 2014, 08:55

Lieber Pluto!

Du bist wie der kleine Knabe, der sich trotzig hinstellt und meint: "Mein Vater ist dran schuld, wenn ich mir die Hände abfriere, hätte er mir doch wärmere Handschuhe gekauft! Sein Problem!"

Israel ist ein Weltstaat, da läuft nicht alles ideal. Bei jedem anderen Staat der Welt freut man sich, wenn er halbwegs funktioniert, nur Israel hat verdammtnochmal gefälligst perfekt zu sein, ist schon klar.

Es mag Israelis geben, die Schweinehunde sind, gibt es überall, solche Typen. Aber das Gros hat kein Interesse am Untergang anderer Menschen. Es ist in Israel immer alles schön gewesen, solange Araber und Juden zusammengelebt haben, der Bund ist nie seitens Israels aufgekündigt worden. Was die Welt nicht sehen kann oder will ist der Djihad. Den wird es immer geben, und wer die Terminologie kennt, weiß auch was "Schläfer" sind.

Liebe Grüße,
Abischai
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#20 Re: Israelische Jugendliche tot

Beitrag von Pluto » Mi 9. Jul 2014, 10:22

Abischai hat geschrieben:Israel ist ein Weltstaat, da läuft nicht alles ideal.
Natürlich ist Israel ein eigenständiger Staat, aber er ist auch ein "künstlicher" Staat, wo die Menschen noch nicht Zeit hatten zusammenzuwachsen.

Abischai hat geschrieben:...der Bund ist nie seitens Israels aufgekündigt worden.
Der Staat is das Eine, die Religion das Andere! In dem du davon ausgehst, dass die Juden einen antiken Anspruch auf die Gebiete des heutigen Israels haben, wiederholst du den großen ideologischen Fehler vieler Zionisten: Man versucht einen politischen Anspruch mit einem Religiösen zu begründen. Das kann nicht gut gehen.

Man kann nicht die Augen davor verschließen, dass in der Region Menschen seit Jahrhunderten leben, und dann kommt eine Weltmacht und vertreibt sie einfach. Das war der letzte Akt einer sterbenden Kolonialmacht, wie sie heute nicht mehr zeitgemäß ist. In Palästina lebten Menschen seit Jahrhunderten, die entwurzelt nun im Regen stehen, und nicht wissen warum. Man kann keinen Staat künstlich schaffen in dem Menschen ganz unterschiedlicher Hintergründe so zusammengewürfelt werden, wie es in Israel Ende der 40er Jahre geschah. Da ist der Zwist vorprogrammiert, und die Leidtragenden sind die Menschen die dort in dauernder Angst leben müssen.

Abischai hat geschrieben:Was die Welt nicht sehen kann oder will ist der Djihad. Den wird es immer geben...
Da gebe ich dir vollkommen Recht! Vom islamistischen Djihad geht eine Gefahr aus. Damit ist in meinen Augen auch der Einsatz westlicher Truppenverbände in und um den afghanischen Bergen gerechtfertigt. Er dient als Vorposten zur Verteidigung von allem was uns wertvoll erscheint.

Aber im Vergleich zur Bedrohung durch den Welt-Terrorismus, ist der Konflikt zwischen Israel und den Hamas nur eine lokale Auseinandersetzung. Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass man hier eine Lösung finden könnte, wenn die Parteien es nur wollten.
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