Ehrliche Banken

Politik und Weltgeschehen
Pluto
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#11 Re: Ehrliche Banken

Beitrag von Pluto » Mi 21. Mai 2014, 13:58

R.F. hat geschrieben:]Du hast offenbar nicht mitbekommen, wie es Finanzbeamten erging, die mal konsequent gegen Hinterzieher vorgingen...
Wenn man zulässt, dass Finanzbeamte ausgegrenzt werden, ist auch das ein innenpolitisches Problem.

Wenn Du aufmerksam die Nachrichten verfolgt hättest, wäre Dir aufgefallen, dass der ehemalige Bundesfinanzminister Steinbrück um die hohen, nicht der Steuer unterworfenen Auslandsguthaben der Deutschen wusste.
Und was hat er dagegen unternommen?

R.F. hat geschrieben:]Du hast offenbar nicht mitbekommen, wie es Finanzbeamten erging, die mal konsequent gegen Hinterzieher vorgingen...
Wenn man zulässt, dass Finanzbeamte ausgegrenzt werden, ist auch das ein innenpolitisches Problem.

Wenn Du aufmerksam die Nachrichten verfolgt hättest, wäre Dir aufgefallen, dass der ehemalige Bundesfinanzminister Steinbrück um die hohen, nicht der Steuer unterworfenen Auslandsguthaben der Deutschen wusste.
Und was hat er dagegen unternommen?

Diese würde noch viel mehr einnehmen, wenn sie effektiv gegen die grassierende Schwarzarbeit im eigenen Land vorgehen würden.
Bei einem geschätzten Umsatz durch Schwarzarbeit von 500 Milliarden Euro/ Jahr dürften sich die hinterzogenen Abgaben auf etwa 100 Milliarden Euro/Jahr belaufen. Nicht selten sind es Angehörige einkommenschwacher Schichten, die sich mit Schwarzarbeit über Wasser zu halten versuchen. Die von wohlhabenderen Schichten hinterzogenen Steuern dürften indes mindestens das Vierfache betragen...
Das eine schliesst das andere nicht aus.
Es geht doch darum, wo, und mit wie viel Aufwand man Geld eintreiben kann. Das Problem ist aber ein anderes: Wenn man gegen die eigenen Leute vorgeht, verliert man wertvolle Stimmen. Vielleicht haben die Politiker davor am meisten Angst.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

R.F.
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#12 Re: Ehrliche Banken

Beitrag von R.F. » Mi 21. Mai 2014, 14:31

Pluto hat geschrieben: - - -
R.F. hat geschrieben:]Du hast offenbar nicht mitbekommen, wie es Finanzbeamten erging, die mal konsequent gegen Hinterzieher vorgingen...
Wenn man zulässt, dass Finanzbeamte ausgegrenzt werden, ist auch das ein innenpolitisches Problem.
Es ist nicht schwer, den Namen des Landes zu erraten, in dem die deutschen Hinterzieher die offenbar nicht dem Fiskus gemeldeten Gelder angelegt hatten. Und damit ist es ein außenpolitisches Problem...
Pluto hat geschrieben:
Wenn Du aufmerksam die Nachrichten verfolgt hättest, wäre Dir aufgefallen, dass der ehemalige Bundesfinanzminister Steinbrück um die hohen, nicht der Steuer unterworfenen Auslandsguthaben der Deutschen wusste.
Und was hat er dagegen unternommen?
Gegen US-Banken?
Pluto hat geschrieben:
Diese würde noch viel mehr einnehmen, wenn sie effektiv gegen die grassierende Schwarzarbeit im eigenen Land vorgehen würden.
Bei einem geschätzten Umsatz durch Schwarzarbeit von 500 Milliarden Euro/ Jahr dürften sich die hinterzogenen Abgaben auf etwa 100 Milliarden Euro/Jahr belaufen. Nicht selten sind es Angehörige einkommenschwacher Schichten, die sich mit Schwarzarbeit über Wasser zu halten versuchen. Die von wohlhabenderen Schichten hinterzogenen Steuern dürften indes mindestens das Vierfache betragen...
Das eine schliesst das andere nicht aus.
Es geht doch darum, wo, und mit wie viel Aufwand man Geld eintreiben kann. Das Problem ist aber ein anderes: Wenn man gegen die eigenen Leute vorgeht, verliert man wertvolle Stimmen. Vielleicht haben die Politiker davor am meisten Angst.
Es ist eher das schlechte Gewissen der Politiker, was sie davon abhält, gegen die Schwarzarbeit noch mehr vorzugehen. Übrigens tut das die Zollverwaltung seit Jahren...

Kannst Du Dir vorstellen, was in Deutschland los wäre, würde sich die Regierung für eine gerechte Steuergesetzgebung stark machen? Wie würden die Betroffenen reagieren, wenn sie plötzlich mit rund einer Billion Euro mehr als bisher jährlich zur Kasse gebeten würden? Hinzu kämen Nachforderungen für in den vergangenen zehn Jahren (Verjährungsfrist) hinterzogene Einkommensteuer in Billionenhöhe.

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Kingdom
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#13 Re: Ehrliche Banken

Beitrag von Kingdom » Mi 21. Mai 2014, 15:59

Pluto hat geschrieben: Aber in der heutigen Zeit der elektronischen Geldüberweisung und der fallenden Grenzen, ist es ein Leichtes, das Geld im System so zu verschieben, dass es nicht mehr auffindbar ist.

Ja sicher aber Belege über die Transfer gibt es immer noch und die Behörden müssen ja bei den Firmen und Privatpersonen ansetzen wenn es verdient wird. Die Bank ist keine Steuerbehörde und auch keine Fahndungsabteilung der Polizei. Für Verbrechen sind die Behörden zuständig. Die können Erlässe mache wie die Bank kontrolliern muss nicht mehr und nicht weniger. Und die Bank kann ja nicht dem Kunden sagen wo sie Vermutungen hat, Dein Geld nehmen wir nicht, wenn sie nämlich da falsch liegen würden, kämen sie noch wegen Diskriminierung vor Gericht.

Der Chef der CS hat ja zugegeben, dass die Bank nicht unschuldig war: Dass sie also Kunden beraten hat, wie sie ihr Geld "verschwinden" lassen können.

Das mussten sie ja, sonst hätten sie den Deal ja nicht bekommen. Sie wussten auch das da Mitarbeiter Mist gebaut haben. Mich würde eben lediglich interessieren in welchem Umfang die Mitarbeiter für das schnelle Geld kriminell wurden und wie stark eben die Banken Führung gesagt hat, das ist geziehlt zu fördern. In wie weit man sich auch im Graubereich befunden hat und in wie weit das eben die Führung genau Bescheid wusste.

Klar die Mitarbeiter müssen Gelder akurieren aber irgendwie kann ich mir fast nicht vorstellen das eben von ganz oben gesagt wurde, Mafia Gelder und Steuerhinterzieher sind vermehrt zu fördern. Klar die falschen Anreize mit Boni können dies begünstigen und das vielleicht da einige Abteilungen nicht ganz so koscher waren das ist zu vermuten aber jetzt bluten eben nicht die Schuldigen, sondern das Kollektiv und das eben nur wegen dem Druck der auch nicht ganz so Gerrecht ist. Wenn es um Gerrechtigkeit ginge, müsste man ja mal die Schuldigen im Detail ermitteln, denn wenn das Kollektiv bestraft wird so werden die weiter machen wie bisher aber eben auf einer anderen Ebene.

Man sieht es ja bei der Bankenkrise, das Kollektiv bezahlt die Zeche und die Verantwortlichen fahren weiter wie vor der Krise, weil man nicht belangt wird, für Ihre unlauteren Methoden. Müssten sie alles abgeben und evt. noch ins Gefängnis das würde vielleicht den einen oder anderen, mal zum nachdenken anregen. Wenn nämlich das unsaubere Verhalten noch mit riesen Gewinnen belohnt wird und der ehrliche Mitarbeiter als schlechter Mitarbeiter gilt, dann schafft das falsche Anreize.

Lg Kingdom

R.F.
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#14 Re: Ehrliche Banken

Beitrag von R.F. » Mi 21. Mai 2014, 19:09

Kingdom hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben: Aber in der heutigen Zeit der elektronischen Geldüberweisung und der fallenden Grenzen, ist es ein Leichtes, das Geld im System so zu verschieben, dass es nicht mehr auffindbar ist.

Ja sicher aber Belege über die Transfer gibt es immer noch und die Behörden müssen ja bei den Firmen und Privatpersonen ansetzen wenn es verdient wird. Die Bank ist keine Steuerbehörde und auch keine Fahndungsabteilung der Polizei. Für Verbrechen sind die Behörden zuständig. Die können Erlässe mache wie die Bank kontrolliern muss nicht mehr und nicht weniger. Und die Bank kann ja nicht dem Kunden sagen wo sie Vermutungen hat, Dein Geld nehmen wir nicht, wenn sie nämlich da falsch liegen würden, kämen sie noch wegen Diskriminierung vor Gericht.
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Ab einer gewissen Einkommens- und Vermögenshöhe gelten die Regeln nicht mehr. Ich wundere mich immer wieder, wie wenig Hinweise von Spitzenpolitikern beachtet werden. Dem Beobachter bleibt aber nicht erspart, selbst zum Rechner zu greifen, um die Höhe der verdeckten Bereicherungen zu ermitteln. Die Brisanz dieser Entwicklung wird offenbar nur von wenigen erkannt.

Pluto
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#15 Re: Ehrliche Banken

Beitrag von Pluto » Mi 21. Mai 2014, 19:40

R.F. hat geschrieben:Ab einer gewissen Einkommens- und Vermögenshöhe gelten die Regeln nicht mehr. Ich wundere mich immer wieder, wie wenig Hinweise von Spitzenpolitikern beachtet werden.
Dann sollen sie gefälligst ihre Arbeit tun!

Dem Beobachter bleibt aber nicht erspart, selbst zum Rechner zu greifen, um die Höhe der verdeckten Bereicherungen zu ermitteln. Die Brisanz dieser Entwicklung wird offenbar nur von wenigen erkannt.
Ich denke, sie ist (wie du oben sagst, besser bekannt als du meinst. Wenn die Politik wegschaut, ist der Bürger machtlos.

Du solltest dich unbedingt mit dem Problem an deinen Abgeordneten wenden.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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sven23
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#16 Re: Ehrliche Banken

Beitrag von sven23 » Do 22. Mai 2014, 19:47

Ein interessanter Beitrag über die Schweizer Banken und ihren Konflikt mit den USA.



Bemerkenswert ist auch, daß die schweizer Banken keine Skrupel hatten, den Amis die Namen der Mitarbeiter ihres eigenen Hauses zu verraten, damit die US-Lizenz nicht gefährdet war.

Es zeigt aber auch, daß es für Staaten möglich ist, Banken an die Kandarre zu nehmen, wenn der politische Wille dazu da ist. Es ist unverständlich, daß gerade die EU so wenig Eier in der Hose hat.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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