Amerika... Supermacht auf dem Rückzug?

Politik und Weltgeschehen
Pluto
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#11 Re: Amerika... Supermacht auf dem Rückzug?

Beitrag von Pluto » Do 12. Dez 2013, 23:41

closs hat geschrieben:Die Aussage lautet, dass die diesbezüglichen Absichten Husseins dazu beigetragen haben, dass die USA interveniert haben
Was für Quellen hast du?

Dann greift halt China schneller ein - keiner wird dagegen ein Argument bringen dürfen, wenn die UN schon vorher ausgehebelt wurde.
Genau das muss aber verhindert werden.
Und die USA beherbergt ca. 20% aller Häftlinge weltweit - bei ca. 3% der Weltbevölkerung.
Das halte ich für üble Nachrede, und es dürfte dir schwer fallen es nachzuweisen, denn die Dunkelziffern sind in Russland und China vermutlich horrend hoch.
Oft für 25 Jahre oder lebenslang ohne Möglichkeit der Begnadigung für Delikte, für die es in kultivierten Staaten u.U. eine Bewährungsstrafe gäbe. - Was ist der Unterschied zwischen einem russische Schnellgericht mit Gulag und einer schein-demokratischen amerikanischen Prozedur mit demselben Ergebnis?
Du sagst das, obwohl du noch nie ein amerikanisches Gericht von Innen gesehen hast? Dich scheint die Propaganda von Links voll erfasst zu haben. Tut mir leid, aber wenn ich an die Rosinenbomber über Berlin denke, dann finde ich eine solche Enistellung der Gipfel der Undankbarkeit schlechthin.
Umgekehrt wird ein WIRKLICH demokratisch gewählter Nursi mit Hilfe der USA abgesetzt (Allende lässt grüßen).
Nursi war ein machtbesessener Fundamentalist der Ägypten zu einem islamistisch regierten Land mit Sharia-Gesetzen machen wollte. Gut dass er weg ist.
Dennoch bezweifle ich, dass die Amis damit wirklich was zu tun hatten, oder hast du Beweise?
und das fällt schwer in einem Land, das ein völkerrechtlicher Irrläufer ist, ein menschen-verachtendes Justiz-System hat und ein um Dimensionen schäbigeres Gesundheits-System.
Un das sagst du von einem Land, welches du nur vom Hörensagen kennst?
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Abischai
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#12 Re: Amerika... Supermacht auf dem Rückzug?

Beitrag von Abischai » Fr 13. Dez 2013, 01:03

Na das mit der Zahl der Häftlinge in den USA könnte zumindest bald hinkommen, dann nämlich wenn die dort ihre ganzen Ferienlager mit Bürgern füllen. Das Heimatland hat ja einen Heimatschutz, und der ist gerade, von der Weltöffentlichkeit ziemlich unbemerkt dabei, aufzurüsten, und zwar mehr, als die US-Army.
Die tun wenigstens was für den Schutz ihrer Heimat, bauen KZs und bunkern irre viel Munition, alles was man braucht, um böse Menschen zur Raison zu rufen. Dort gibt es bald keine bösen Menschen mehr, nicht wie bei uns, wo die Bösen immer mehr werden.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]

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#13 Re: Amerika... Supermacht auf dem Rückzug?

Beitrag von Pluto » Fr 13. Dez 2013, 01:10

Abischai hat geschrieben:Na das mit der Zahl der Häftlinge in den USA könnte zumindest bald hinkommen,
Bitte kein Bauchgefühl.
Hast du Fakten?


PS:
Es gibt ein geflügeltes Wort....
Je deutlicher die Worte "Demokratisch" oder "Republik" im Namen eines Landes steht, um so undemokratischer ist es.
Und wenn Beides drin steht, dann muss man sich wirklich in Acht nehmen.
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#14 Re: Amerika... Supermacht auf dem Rückzug?

Beitrag von closs » Fr 13. Dez 2013, 01:20

Pluto hat geschrieben:Was für Quellen hast du?
Da war mal ein Artikel in der ZEIT - habe ich natürlich nicht aufgehoben - und im TV wurde es auch einige Male thematisiert.

Allgemein bekannt und meines Wissens sogar objektiv nachgewiesen ist, dass die Unterstellung, dass Saddam Mittelstreckenraketen (oder ging es Chemie-Waffen? - ich habe es vergessen) habe, nicht nur irrig war, sondern absichtlich konstruiert wurde. Das heisst: Man WOLLTE eine Grund haben. - Außerdem war DERSELBE Saddam einige Jahre zuvor der engste Vertraute der USA im Kampf gegen den Iran (und Saddam hatte sich seitdem NICHT verändert - die Interessenslage der USA hatte sich verändert).

Nun kann man solche Dinge realpolitisch bewerten - Staatsraison. - Russland und China machen das auch - das macht jeder.

Und man kann das sogar gut finden - Interessens-Politk. Aber man darf es NICHT als selbstlosen Polizeieinsatz bewerten, damit die Welt besser würde. - Das ist mediales Getöse, das so laut ist, dass es wahrscheinlich sogar einige glauben, die es verkünden. - Selbst-Täuschung.

Mich ärgert nicht die Militär-Politik der USA an sich, sondern die Umetikettierung von Interessenspolitik in ethische Vorreiter-Politik.

Pluto hat geschrieben:Genau das muss aber verhindert werden.
Von wem außer der UN? - Im übrigen hat China in vielen 1000 Jahren zwar immer wieder mal das Reich vergrößert, war aber nicht gerade bekannt für internationale Raubzüge. - Die machen das eher über Handel - siehe Afrika. - Afrika wird in 100 Jahren de facto eine chinesische Handels-Kolonie sein.

Pluto hat geschrieben:Tut mir leid, aber wenn ich an die Rosinenbomber über Berlin denke, dann finde ich eine solche Enistellung der Gipfel der Undankbarkeit schlechthin.
Deutschland hat den USA sehr dankbar zu sein für dessen Verhalten nach dem Krieg. - Ohne Marshall-Plan hätte die BRD nicht frühzeitig einen uneinholbaren Vorsprung gegenüber der DDR gehabt.

Diesen Marshall-Plan hätte es aber nicht gegeben, wenn die USA nicht die Außengrenzen ihrer Macht sichern wollen. - Es gab AUCH eine Menge in Deutschland eingegrabener Atomsprengköpfe, die hochgegangen wären, wenn es Stress gegeben hätte - wir hatten einfach großen Glück.

Pluto hat geschrieben:Du sagst das, obwohl du noch nie ein amerikanisches Gericht von Innen gesehen hast?
Es gibt da ganze Doku-Serien im deutschen TV, die aus dem Alltag der Gerichte und Gefängnisse berichten. - Diese Serien sind ganz sicher NICHT links - eher unterhaltend (Nebenbei: Wo um Gottes Willen gibt esin Europa noch ein Linke (außer als 5 oder 8%-Parteien?). - Da sieht man schon aus dem Alltag, dass es dort ganz anders zugeht als bei uns.

Da steckt noch die volle alttestamentarische Tour dahinter.

Pluto hat geschrieben:Das halte ich für üble Nachrede
Auch das stand neulich in der ZEIT (Herausgeber: Helmut Schmitt - also wirklich keine leichtfertige, nicht einmal anti-amerikanische Zeitung). - Halt als Faktum. - Da ging es gar nicht um USA-Kritik, sondern darum, dass die USA sich bald selber erstickt, weil ihr Trauma, bedroht zu sein, so exzessive Alltagsfolgen hat. - Sei es in Sachen Terrorismus, sei es innere Bedrohung.

Pluto hat geschrieben:es dürfte dir schwer fallen es nachzuweisen
Gut - ohne Urteil irgendwo Verscharrte sind da nicht eingeflossen. - Aber die gibt es ja in Europa auch nicht - man kann sich darauf beschränken, USA und Europa zu vergleichen. - Aboluter/prozentualer Satz/ welche Strafen für welche Delikte/Dauer der Strafen/ etc. - Da kommen am Ende zwei sehr unteschiedliche Kulturen raus, die gemeinsam haben, dass sie sich Demokratien nennen.

Pluto hat geschrieben:Nursi war ein machtbesessener Fundamentalist der Ägypten zu einem islamistisch regierten Land mit Sharia-Gesetzen machen wollte. Gut dass er weg ist.
Möglicherweise bin ich derselben Meinung. - Nur wurde mit Nursi das gemacht, was Putin mit Choloskowski gemacht hat - ab in den Knast. Obwohl Nursi NICHT gegen Gesetze verstoßen hat und demokratisch gewählt war. - Putsch gegen die Demokratie - puuh.

Pluto hat geschrieben:Dennoch bezweifle ich, dass die Amis damit wirklich was zu tun hatten, oder hast du Beweise?
Ich hebe mir Sachen nicht auf, die ich im TV sehe oder in der ZEIT lese.

Ich mokiere mich ja auch nicht und finde es sogar für normal, wenn ein Land ein anderes Land aus Machtgründen/Interessensgründen destabilisert. - Aber man soll Heiligenscheine und Polizei-Boni bitte weglassen - hier geht es AUSSCHLIESSLICH um knochenharte Interessenspolitik.

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#15 Re: Amerika... Supermacht auf dem Rückzug?

Beitrag von Pluto » Fr 13. Dez 2013, 02:07

closs hat geschrieben:Allgemein bekannt und meines Wissens sogar objektiv nachgewiesen ist, dass die Unterstellung, dass Saddam Mittelstreckenraketen (oder ging es Chemie-Waffen? - ich habe es vergessen) habe, nicht nur irrig war, sondern absichtlich konstruiert wurde. Das heisst: Man WOLLTE eine Grund haben. - Außerdem war DERSELBE Saddam einige Jahre zuvor der engste Vertraute der USA im Kampf gegen den Iran (und Saddam hatte sich seitdem NICHT verändert - die Interessenslage der USA hatte sich verändert).
Es waren Chemiewaffen, die man nie fand.
Es ist bis heute nicht bekannt, ob die Waffen nur nicht da waren, oder rechtzeitig vernichtet wurden.
Nun kann man solche Dinge realpolitisch bewerten - Staatsraison. - Russland und China machen das auch - das macht jeder.
Du redest von Realpolitik der Großmächte? Aber über die Realpolitik von Saddam Hussein bist du offenbar nicht im Bild.
Er hat Giftgas gegen das eingene Volk verwendet, und tausende Unschuldige sterben lassen. Sein menschenverachtender Zynismus war weithin bekannt. Vor eingen Jahren hat ein britischer Journalist berichtet, dass Menschen im Irak teilweise zu Tode gefoltert würden. In einem Interview danach gefragt, war Saddam nicht beleidigt, sondern schien überrascht durch die Naivität der Frage. "Selbstverständlich," antwortete er dem Reporter. "Was erwarten sie denn eigentlich, wenn Jemand sich dem Regime widersetzt?"
[Quelle: BBC-News]

Man sollte sich halt schon genau informieren, bevor man sich aussucht, auf welcher Seite man sich stellt.
Mich ärgert nicht die Militär-Politik der USA an sich, sondern die Umetikettierung von Interessenspolitik in ethische Vorreiter-Politik.
Vielleicht wäre es gut, wenn du dich mal ernsthaft mit amerikanischer Außenpolitik befassen würdest, statt dich auf Hetzer in den deutschen Medien zu verlassen. Es gibt genug politische Reden auf YouTube und deine Englischkenntnisse sind nahezu perfekt.
Im übrigen hat China in vielen 1000 Jahren zwar immer wieder mal das Reich vergrößert, war aber nicht gerade bekannt für internationale Raubzüge.
Allein nur in den Nachkriegsjahren ist die Liste lang: Die Invasion Tibets (1950), die Gebietsforderungen an die Mongolei (1969), den Streit um Taiwan, oder den vor weigen Wochen geführten Streit um die Inselgruppe vor Japan.
(Nebenbei: Wo um Gottes Willen gibt esin Europa noch ein Linke (außer als 5 oder 8%-Parteien?). - Da sieht man schon aus dem Alltag, dass es dort ganz anders zugeht als bei uns.
Das muss du mich nicht fragen. Ich möchte nur wissen warum so viele Bürger dieses Landes so negativ gegen Amerika wettern. Wo kommen diese Verleumdungen her?
Da ging es gar nicht um USA-Kritik, sondern darum, dass die USA sich bald selber erstickt, weil ihr Trauma, bedroht zu sein, so exzessive Alltagsfolgen hat. - Sei es in Sachen Terrorismus, sei es innere Bedrohung.
Es ging um weltweite Statistiken. Woher weiß man denn wie groß die Dunkelziffer an Inhaftierten in Russland, Indien oder China ist? (von Afrika ganz zu schweigen)
Obwohl Nursi NICHT gegen Gesetze verstoßen hat und demokratisch gewählt war. - Putsch gegen die Demokratie - puuh.
Nein. Nursi verweigerte seinem Volk freie Wahlen. Es war ein Putsch der Demokratie gegen den Diktator Nursi.
Pluto hat geschrieben:Dennoch bezweifle ich, dass die Amis damit wirklich was zu tun hatten, oder hast du Beweise?
Ich hebe mir Sachen nicht auf, die ich im TV sehe oder in der ZEIT lese.
Wenn es renommierte Zeitungen und Berichte waren, dann kann man wenn man will, das sicher im Internet finden.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Hemul
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#16 Re: Amerika... Supermacht auf dem Rückzug?

Beitrag von Hemul » Fr 13. Dez 2013, 06:31

Pluto hat geschrieben:
In den USA wird mal wieder darüber nachgedacht, wo sich Milliarden einsparen lassen. Immer wieder steht das Land vor der Zahlungsunfähigkeit. Gefährdet der immer wiederkehrende finanzielle Kollaps bald den Status der USA als letzte Supermacht?
[Quelle]
Die Frage, die sich mir stellt, ist folgende:
Es ist absehbar, dass Amerika ihre Rolle als "Weltpolizist" aus mangel an finanziellen Mitteln aufgibt. Aber wer soll dann einspringen?
England, Fraknreich, Deutschand oder gar das Menschenrechte verachtende China?

Daniel 2:44, Matthäus 24:37-39 u.2.Petrus 3:3-6.

Daniel 2:44,
44 In der Zeit dieser Königreiche wird der Gott des Himmels ein Reich errichten, das niemals untergehen wird. Dieses Reich wird nie einem anderen Volk überlassen werden, im Gegenteil: Es wird alle diese Königreiche zermalmen und zum Verschwinden bringen, selbst aber ewig bestehen.

Matthäus 24:37-39,
Bereit sein!
37 "Und wenn der Menschensohn kommt, wird es so wie in Noahs Zeit sein. 38 Damals, vor der großen Flut, aßen und tranken die Menschen, sie heirateten und wurden verheiratet - bis zu dem Tag, an dem Noah in die Arche ging. 39 Sie ahnten nichts davon, bis die Flut hereinbrach und alle umbrachte. So wird es auch bei der Ankunft des Menschensohnes sein.

2.Petrus 3:3-6,
3 Vor allen Dingen müsst ihr wissen, dass in den letzten Tagen Spötter auftreten werden, die sich über die Wahrheit lustig machen, aber doch nur ihren selbstsüchtigen Wünschen folgen. 4 Sie werden sagen: "Er hat doch versprochen wiederzukommen! Wo bleibt er denn? Inzwischen sind unsere Väter gestorben, aber alles ist immer noch so, wie es seit Anfang der Schöpfung war." 5 Wer das behauptet, will nicht wahrhaben, dass es die Himmel schon längst gab und die Erde aus dem Wasser hervorgetreten und mit Wasser umgeben war. Gott hatte sie durch sein Wort geschaffen. 6 Dennoch wurde die Welt damals bei der großen Flut auf Gottes Wort hin durch Wasser überschwemmt und vernichtet.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

closs
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#17 Re: Amerika... Supermacht auf dem Rückzug?

Beitrag von closs » Fr 13. Dez 2013, 10:00

Pluto hat geschrieben: Aber über die Realpolitik von Saddam Hussein bist du offenbar nicht im Bild.
Doch - natürlich - keiner behauptet doch, dass Hussein kein Despot war. - Despoten unterstützt man oder bekämpft man - je nach eigenem Interesse. - Hussein war nicht weniger Despot, als er der große Freund der USA gegen den Iran war.

Pluto hat geschrieben: Sein menschenverachtender Zynismus war weithin bekannt.
Es gibt bei uns keinen Unterschied in der Bewertung von Unmenschlichkeit. - Mir geht es darum, dass die USA nicht als Polizei in die Welt ausschwärmen, weil sie Anwalt gegen Unmenschlichkeit sind, sondern weil sie unter diesem Vorwand ihre internationalen Interessen vertreten.

Pluto hat geschrieben:Man sollte sich halt schon genau informieren, bevor man sich aussucht, auf welcher Seite man sich stellt.
Darum geht es nicht. - Man stellt sich nicht auf die Seite von Saddam, wenn man die Motivation der USA kritisch durchleuchtet.

Pluto hat geschrieben:Es gibt genug politische Reden auf YouTube
Öffentliche Verlautbarungen sind dazu da, um Politik ans Volk zu verkaufen.

Hussein benutzt Giftgas, foltert seine Kritiker, regiert als Despot, etc
REDE 1 dazu: Hussein sei ein stabilisierender Faktor gegen den Iran, dem man weiterhin Giftgas und Waffen senden müsse, um die Teufel im Iran in Zaum zu halten.

Hussein benutzt Giftgas, foltert seine Kritiker, regiert als Despot, etc
REDE 2 dazu: Hussein ist ein Bandit, den man vernichten müsse, um die Werte von Demokratie und Freiheit im Nahen Osten zu implantieren.

Unterschied zwischen REDE 1 und 2? - Die Interessens-Lage. - Aus Reden in youtube kann man direkt oder indirekt entnehmen, ob und wie sich eine Interessenslage verändert.

Und nochmal: Ich habe mehr Sympathie mit den Amerikanern, als es jetzt rüber kommt: Europäischer Ursprung (also Wiedererkennung im Gegensatz zu Chinesen), technisch hoch entwickelt, ähnliche Breitengrade ... und vieles mehr. - Mir geht es ausschließlich um die Verklärung - als ob sich die USA anders als China verhalten würden, wenn es um ihre Interessen geht.

Ich nehme an, dass ein echter amerikanischer Profi-Stratege meiner Version zustimmen würde. - Man muss doch knallharte Interessenspolitik und deren mediale Verpackung unterscheiden.

Pluto hat geschrieben: Die Invasion Tibets (1950) ...
Die Eroberung von mexikanisch-sprachigen Regionen, die Unterdrückung der Natives (Indianer) ... jede Macht macht dasselbe. - Es behauptet doch keiner, dass die Chinesen die Guten und die Amerikaner die Bösen sind. - Es geht darum, dass ihre Motive prinzipiell diesselben sind.

Pluto hat geschrieben: Nursi verweigerte seinem Volk freie Wahlen.
Meines Wissens war Nursi demokratisch gewählt. - Dass er mit diesem Mandat islamische Lebensart forcieren wollte, also westliche Lebensart zurückdrängen wollte, ist auch klar. - Dass uns Europäern (mir auch) westliche Lebensart lieber ist, ist ebenfalls klar. - Aber sind UNSERE Vorlieben Maßstab für demokratisch legitimierte Vorgänge in anderen Ländern?

Oder schau Dir Syrien an: Erst unterstützt man die Rebellen ("Freiheitskämpfer") - jetzt stellt man fest, dass Syrien stabiler mit Assad ist - und schon hört man statt "Freiheitskämpfer" gelegentlich "Terroristen". - Die Haltung Assads hat sich NICHT geändert, aber das Gleichgewicht (da gehört auch Russland dazu) hat sich geändert. - Assad bleibt nicht dran, weil er zu stark ist, sondern weil sich die Interessenslage der großen Weltmächte geändert hat - die USA suchen ein Gleichgewicht mit Russland, finden es - und ab sofort sind die Rebellen, Freiheitskämpfer, Terroristen nicht mehr interessant. - Und nochmals: Das ist normal im Spiel der Mächte - das hat nichts mit Ethos oder sonstwas zu tun.

Pluto hat geschrieben:Ich möchte nur wissen, warum so viele Bürger dieses Landes so negativ gegen Amerika wettern.
Das hat sicherlich viel mit Emanzipation zu tun. Ich kann mich noch sehr genau erinnern, wie die Amerikaner in den 60er Jahren geradezu vergöttert wurden - die Russen waren alle Teufel, die Amerikaner waren alle Engel.

Das hat sich dann frühestens seit der 68er Bewegung verändert - noch mehr: Der Fall des Eisernen Vorhangs hat wieder gezeigt, dass West- und Ost-Europa (incl. dem europäischen Teil Russlands) EINE Kultur sind, sich also näher sind als West-Europa und Amerika. Eine Ausnahme scheinen diesbezüglich UK und Irland zu sein, die buchstäblich zwischen Europa und Nordamerika stecken.

Eine weitere Rolle spielt sicherlich die amerikanische Alltags-Unkultur, mit der Deutschland in Form von Fernseh-Serien, Filmen, Essen, etc. überschwemmt wurde - Plastik-Land. Und auch da ging ein Ruck durch Deutschland, als man plötzlich wieder gemerkt hat, dass der Sachse (in der ehemaligen DDR) und der Pfälzer (in der ehemaligen BRD) eine gemeinsame Kultur haben. Wenn man so will, war es die Aufklärung durch den Fall der Mauer, die etwas in den Köpfen der Menschen bewirkt hat.

Und noch eine Rolle spielt der europäische Gedanke: Deutschland hat sich aus historischen Gründen nicht getraut, sich als Deutschland zu fühlen und zu präsentieren - man hat sich im Westen Deutschland als amerikanische Kolonie dargestellt. - Mit Europa kam etwas, womit man sich identifizieren konnte, ohne als unbelehrbar (Nationalismus) zu gelten.

Kritisch kam dazu, dass man gemerkt hat, dass die USA nicht der weltweite Engel ist (das hätte man in den 60er Jahren noch so verkaufen können), sondern ganz normale Machtpolitik fährt (Chile, Vietnam, Öl-Politik, etc.). - Heute sieht man das wieder gelassener und betrachtet die USA als EINEN von mehreren Machtblöcken, die halt ihren jeweiligen Interessens-Stiefel durchziehen. - Insofern kann ich seit vielleicht 10 Jahren KEINEN ausgeprägten Anti-Amerikanismus mehr in Deutschland erkennen - es hat sich wieder eingependelt.

Die Russen haben ihre Gulags, die Chinesen ihre Massenausbeutung, die USA haben ihre Guantanamos. - Der Unterschied: Die USA sind weit mehr und besser industrialisiert - und: Aufgrund ihrer freiheitlichen Werte kann man in den USA gut leben, wenn man ausreichend Geld hat und sich aus politisch empfindlichen Dingen (Bedrohungs-Neurose wegen Terrorismus, Wirtschafts-Stalinismus, Selbstbild als Welt-Missionar, eigene Bildungs-Losigkeit) heraushält - hätte ich die Wahl, würde ich selbstverständlich die USA als Wohnort Russland oder gar China vorziehen. - Meine Angriffslust gilt eigentlich mehr Dir, weil Deine Haltung ein bisschen an das erinnert, was ich aus den 60er Jahren kenne.

Pluto hat geschrieben:Woher weiß man denn wie groß die Dunkelziffer an Inhaftierten in Russland, Indien oder China ist?
Da hast Du recht - gerade bei China weiss man das nicht. - Deshalb sollte man zunächst eine Analyse zwischen Europa und USA machen - da sollte statistische "Waffengleichheit" herrschen.

Pluto hat geschrieben:Wenn es renommierte Zeitungen und Berichte waren, dann kann man wenn man will, das sicher im Internet finden.
Habe ich bei der ZEIT schon öfter probiert - und bin wahrscheinlich zu blöde dazu. :oops: - Meine Suchbegriffe enden meistens im Nichts.

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#18 Re: Amerika... Supermacht auf dem Rückzug?

Beitrag von R.F. » Fr 13. Dez 2013, 15:06

piscator hat geschrieben:Ich denke, dass wir uns bezüglich den USA keine Sorgen machen müssen, wenn es in der Vergangenheit hart auf hart kam,
waren die Amerikaner immer in der Lage, sich neu zu erfinden.
Zeitungleser wissen mehr... :lol:

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#19 Re: Amerika... Supermacht auf dem Rückzug?

Beitrag von R.F. » Fr 13. Dez 2013, 15:15

Pluto hat geschrieben: - - -
Also redet man jetzt schon über die Möglichkeiten der Schuldenreduzierung. Und da ist das Engagement im Ausland durch die Streitkräfte eine praktische Option.
- - -
Ich nehme an, die von Mme Lagarde ins Spiel gebrachte Abgabe in Höhe von 10 % auf Vermögen - ausländische eingeschlossen, ob deren Eigner wollen oder nicht - dürfte den USA Luft verschaffen. Denn die amerikanischen Schulden - privat und öffentliche - betragen je nach Berechnung um die 100 Billionen Dollar. Diesen stehen Gurhaben in ähnlicher Höhe gegenüber. Mit der Erhebung der genannten Abgabe wäre der Staat einen nicht geringen Teil seiner Schulden los. Wahrscheinlich auch einige “Freunde”...

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#20 Re: Amerika... Supermacht auf dem Rückzug?

Beitrag von R.F. » Fr 13. Dez 2013, 15:18

Pluto hat geschrieben: - - -
Es ist absehbar, dass Amerika ihre Rolle als "Weltpolizist" aus mangel an finanziellen Mitteln aufgibt. Aber wer soll dann einspringen?
England, Fraknreich, Deutschand oder gar das Menschenrechte verachtende China?
Für Kenner der Schrift ist die Antwort klar: Europa. Die Europäer versuchen eben gerade mit ihrem Boxer nach Moskau zu gelangen - dieses Mal ohne Krieg...

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