Preistreiber Staat.

Politik und Weltgeschehen
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Josi
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#11 Re: Preistreiber Staat.

Beitrag von Josi » Di 7. Aug 2018, 13:07

piscator hat geschrieben:Politiker finden das natürlich großartig, [...]. **Heul schluchz**.
Ja, bekloppte Ideen (Thesen) führen immer zu bekloppten Situationen (Verhaltensweisen).
Und dass Menschen am laufenden Band auf bekloppte Ideen kommen, ist noch nicht mal das Schlimme, sondern die damit verbundenen Festlegungen (Gesetze, Traditionen etc.).
Aus dem Grund streiten sich Menschen seit Jahrtausenden immer um die selben Themen, ohne dabei zu bemerken, mit was für Überflüssigkeiten sie sich herumplagen - je älter also ein Thema ist o. wird, um so weniger können sie davon ablassen.
Darum sind sich nicht einzig nur Politiker und sonstwie entstandene Sündikate um den Erhalt zukunftsträchtlicher Schelmereien gewiss, bemühen sich entsprechend vorgeprägte und daher anstehende Generationen um nichts Anderes - schließlich werden ja alle Menschen in eine bereits bestehende Welt und somit bereits bestehende Normalität hineingeboren.
Warum also erfahren und erspüren wollen, wie die Welt einst vor der eigenen Existenz war oder krasser noch, wie sie im Vergleich zum aktuellen Stand der DInge möglicherweise sein könnte, werden wir doch alle von dem Bewegt, was der jetztige Kontostand erlaubt, oder auch nicht erlaubt.
Oder vielleicht doch nicht?

Bild Bild Bild Bild
Bild [...]
Wer propagiert, es sei nicht schlimm wenn Menschen - einschließlich Kinder - getötet werden, da sie bei Gott weiter leben würden, gehört selbst auf der Stelle mit der Begründung getötet: "DIES SEI AUCH DIR GEGÖNNT!!!"

piscator
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#12 Re: Preistreiber Staat.

Beitrag von piscator » Di 7. Aug 2018, 13:13

ThomasM hat geschrieben: Ich sehe nicht, wieso Politiker bzw. der Staat hier das Problem ist.
Das Problem ist doch die Familie, die nach zwei Jahren sagt "!Ich will meine Kosten einschließlich der Steuern, die ich bezahlt habe, wiederbekommen".
Mit anderen Worten: Der Egoismus ist schuld. Warum sagt die Familie nicht "Die Wohnung ist 335.000 Wert uns das will ich wiederhaben"?
Das hat mit Egoismus nichts zu tun. Die Familie will nur das haben, was sie aufgewendet hat. Und das sind die EUR 335.000 zuzgl. Grunderwerbsteuer. Hinzu kommt in der Regel noch eine Vorfälligkeitsentschädigung für die Bankkredite, die sich gewaschen hat und zusätzlich mehrere Tausend Euro ausmacht.
Und niemand verkauft so einfach eine Wohnung nach kurzer Zeit, das spielen oft persönliche Bange wie Krankheit etc. eine Rolle. Und so steht man plötzlich ohne Wohnung da und hat noch EUR 20.000,00 oder EUR 30.000,00 Kredite am Hals ohne Absicherung. Da landet man sehr schnell bei Hartz4.
Ja, so ist die böse Welt. Der Staat fordert Steuern. "Gebt dem Staat, was dem Staat gehört" sagte Jesus.
Ich kann mich nicht erinnern, dass Jesus Steuerbeamter war.
Schließlich fordern die Leute, die sich über Steuern beklagen auch, dass sie die Dinge nutzen können, die mit Hilfe der Steuern bereitgestellt wird.
Halt. Niemand hier stellt das Steuersystem als solches in Frage. Es geht darum, dass die Funktion der Steuern, wie sie in im Grundgesetz verankert ist, schon lang ad absurdum geführt wurde.
Grundsätzlich ist das in Ordnung. Details, wie Steuergerechtigkeit oder Verschwendung von Steuern wären zu diskutieren.
Genau darum geht es.
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#13 Re: Preistreiber Staat.

Beitrag von ThomasM » Di 7. Aug 2018, 13:23

piscator hat geschrieben: Genau darum geht es.
Wenn es darum geht, dann erkläre mir bitte, warum der Staat daran schuld sein soll, wenn eine Familie aus persönlichen Gründen in eine Zwangslage gerät und fordert, dass sie dadurch nicht mit finanziellen Nachteilen rechnen muss.

Das ist doch nichts anderes als die alte Leier, dass man Gewinne behalten und Verluste vergesellschaften will.

Oder eben der Egoismus, der sagt "Wenn es mir schlecht geht, soll der Staat dafür sorgen, dass ich daraus keine Nachteile habe. Wenn es mir gut geht, dann soll sich der Staat raushalten"
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

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SamuelB
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#14 Re: Preistreiber Staat.

Beitrag von SamuelB » Di 7. Aug 2018, 13:29

piscator hat geschrieben:Das hat mit Egoismus nichts zu tun. Die Familie will nur das haben, was sie aufgewendet hat. Und das sind die EUR 335.000 zuzgl. Grunderwerbsteuer.
Ja, doch. Das finde ich schon, dass es was mit Egoismus zu tun hat. Die Familie will die Steuerlast nicht tragen und du würdest sie sodann bei Kauf zu diesen Bedingungen zweimal zahlen. :shock:


piscator hat geschrieben:
ThomasM hat geschrieben:Details, wie Steuergerechtigkeit oder Verschwendung von Steuern wären zu diskutieren.
Genau darum geht es.
Heißt? Die Familie dürfte die Höhe der Steuern usw. nicht auf den Kaufpreis draufschlagen?

piscator
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#15 Re: Preistreiber Staat.

Beitrag von piscator » Di 7. Aug 2018, 15:15

SamuelB hat geschrieben:Ja, doch. Das finde ich schon, dass es was mit Egoismus zu tun hat. Die Familie will die Steuerlast nicht tragen und du würdest sie sodann bei Kauf zu diesen Bedingungen zweimal zahlen. :shock:
Anschaffungskosten sind alles, das was du aufwenden musst, um das Wirtschaftsgut, spricht die Wohnung zu nutzen. Das beinhaltet den Kaufpreis, die Grunderwerbsteuer, die Notargebühren und eventuelle Gutachter- und Maklerkosten.

Die Summe dieser Einzelkosten sind deine Anschaffungskosten. Wenn du finanzierst, geht die Bank von diesem Wert aus. Wenn du in ein paar Jahren die Wohnung weiter verkaufst, orientierst du dich am Marktwert. Zu diesem Marktwert kommen dann wieder die o.a. Kosten dazu. Das ist die Norm.

Wenn du gezwungen bist, die Wohnung kurz nach dem Erwerb wieder zu verkaufen, wirst du versuchen, deine Anschaffungskosten wieder hereinzubekommen. Ist die Wohnungslage angespannt, findest du u.U. einen Käufer, der deinen Preis bezahlt. Dazu kommen dessen spezifische Anschaffungsnebenkosten, was den Kaufpreis dieser Wohnung und das allgemeine Preisniveau weiter in die Höhe treibt. Um genau das geht es. Die Grunderwerbsteuer ist ein Preistreiber.

Die Lösung wäre, bei Erstanschaffungen von WohnImmobilien zur Eigennutzung auf die Grunderwerbsteuer zu verzichten. Das gab es schon einmal. Vor 1983 war der Erwerb von Wohnimmobilien der Regel steuerbefreit. Dann wurden die Befreiungstatbestände abgeschafft und ein einheitlicher Steuersatz mit 2 % eingeführt, der sich inzwischen je nach Bundesland fast verdreifacht hat, bei gestiegenen Wohnungspreisen.
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#16 Re: Preistreiber Staat.

Beitrag von JackSparrow » Di 7. Aug 2018, 19:48

piscator hat geschrieben:Ist die Wohnungslage angespannt, findest du u.U. einen Käufer, der deinen Preis bezahlt. Dazu kommen dessen spezifische Anschaffungsnebenkosten, was den Kaufpreis dieser Wohnung und das allgemeine Preisniveau weiter in die Höhe treibt. Um genau das geht es. Die Grunderwerbsteuer ist ein Preistreiber.
Im oben geschilderten Szenario ist der Käufer der Preistreiber, da er für die Wohnung mehr als den Marktwert bezahlen will. Deshalb heißt es Marktwert. Weil es auf dem Markt jemanden gibt, für den das Wirtschaftsgut exakt diesen Wert hat.

Anton B.
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#17 Re: Preistreiber Staat.

Beitrag von Anton B. » Mi 8. Aug 2018, 00:35

JackSparrow hat geschrieben:
piscator hat geschrieben:Ist die Wohnungslage angespannt, findest du u.U. einen Käufer, der deinen Preis bezahlt. Dazu kommen dessen spezifische Anschaffungsnebenkosten, was den Kaufpreis dieser Wohnung und das allgemeine Preisniveau weiter in die Höhe treibt. Um genau das geht es. Die Grunderwerbsteuer ist ein Preistreiber.
Im oben geschilderten Szenario ist der Käufer der Preistreiber, da er für die Wohnung mehr als den Marktwert bezahlen will. Deshalb heißt es Marktwert. Weil es auf dem Markt jemanden gibt, für den das Wirtschaftsgut exakt diesen Wert hat.
Preistreiber wären beide, weil sie gemeinsam den Preis beschlossen haben.
piscator hat geschrieben:Wenn du gezwungen bist, die Wohnung kurz nach dem Erwerb wieder zu verkaufen, wirst du versuchen, deine Anschaffungskosten wieder hereinzubekommen.
Genau. Er versucht es. Und wenn der Versuch nicht klappt, verkauft er bei unveränderter Marktlage gezwungenerweise (zumindestens statistisch) wieder für seinen eigenen Kaufpreis. Über den Verlust der investierten Grunderwerbssteuer wird er sich ärgern.

Ist der Zwang groß genug, muss er vielleicht sehr rasch ein Angebot annehmen. Die Chancen, ein dem Objekt entsprechenden durchschnittlichen Verkaufspreis zu erzielen, sind nun nochmals gesunken.
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.

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