Bist Du glücklich?

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Sola
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#51 Re: Bist Du glücklich?

Beitrag von Sola » Mo 2. Sep 2013, 10:34

Pluto hat geschrieben:
Sola hat geschrieben:Es ist halt immer ein gutes Gefühl, das"Optimum" zu haben und nicht nur das "Zweitbeste".
Richtig. Und auch das ist das Ergebnis des Drangs nach mehr Wohlbefinden. ;)
Vielleicht würde es ja schon ein wenig helfen, mit etwas mehr "kindlichem Gemüt" an die Dinge heran zu gehen und das Streben nach dem absoluten Optimum von da aus zu relativieren; erkennen, dass das Glück nicht in den Dingen selbst liegt, sondern dem Umgang damit.

Sonst kann es leicht dazu führen, dass man sich auf nichts richtig einlässt, nichts richtig "auskosten" kann, solange es vielleicht doch noch etwas besseres gibt. So wie manche Menschen im Restaurant sich den Genuss am Essen dadurch vermiesen, dass sie ständig auf den Teller des Nachbarn schauen und sich fragen, ob das nicht evtl doch die bessere Wahl gewesen wäre.

Oder sie wollen sichständig alle Möglichkeiten offen halten, für den Fall, dass sich später herausstellen sollte, dass die andere Option vielleicht doch ein wenig besser gewesen wäre - und "verhungern" dann (in Unzufriedenheit) wie Buridans Esel:
http://de.wikipedia.org/wiki/Buridans_Esel
Zuletzt geändert von Sola am Mo 2. Sep 2013, 10:43, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüsse
Sola

Pflanzenfreak
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#52 Re: Bist Du glücklich?

Beitrag von Pflanzenfreak » Mo 2. Sep 2013, 10:43

Ganz entschieden Nein.
Ich bin überzeugt, wenn wir das Glück an der Erfüllung unserer Bedürfnisse festmachen sind wir auf dem Holzweg. Wir sind nicht glücklich weil wir genug zu essen haben, wir sind nicht glücklich weil wir uns aussuchen können welche Kleider wir zu welchem Anlass anziehen werden. Sonst müsste meine Nachbarin strotzen vor Glück.

Glück baut auf etwas völlig anderes auf. Und es ist etwas vergängliches.
Da lächelt mich ein fremder Mensch an und ich könnte tanzen...
Da greift ein Kind vertrauensvoll nach meiner Hand beim Überqueren einer Brücke...
Ein Sonnenstrahl wärmt mein Gesicht...
Eine längst totgeglaubte Pflanze erscheint wieder in meinem Garten...
Nach dem Winter wird es wieder Frühling...

Gibt es sowas wie eine Entscheidung zum Glücklichsein?
Könnte Dankbarkeit zum Schlüsselerlebnis werden?

Pflanzenfreak
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#53 Re: Bist Du glücklich?

Beitrag von Pflanzenfreak » Mo 2. Sep 2013, 10:53

Sola hat geschrieben:Oder sie wollen sichständig alle Möglichkeiten offen halten, für den Fall, dass sich später herausstellen sollte, dass die andere Option vielleicht doch ein wenig besser gewesen wäre - und "verhungern" dann
Davon bin ich überzeugt, dass wir kein Glück finden, wenn wir die nötigen Entscheidungen nicht treffen.
Es ist beglückend sich die Mühe zu machen eine Entscheidung in einer guten Weise zu treffen, dann kann ich auch im Falle einer Fehleinschätzung der Lage mit Sicherheit sagen es war die für mich bestmögliche Entscheidung.
Wie oft habe ich in verfahrenen Situationen schon überlegt was war falsch, warum waren Entscheidungen nicht Zielführend und muss auch heute noch sagen: mit dem Wissenstand zum Zeitpunkt der Entscheidung war dies die einzig richtige Entscheidung. Ich würde es heute wieder so entscheiden. Und das tröstet zumindest. Auch wenn es die Situation nicht ändert.

Sola
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#54 Re: Bist Du glücklich?

Beitrag von Sola » Mo 2. Sep 2013, 11:58

Pflanzenfreak hat geschrieben: Davon bin ich überzeugt, dass wir kein Glück finden, wenn wir die nötigen Entscheidungen nicht treffen.
Es ist beglückend sich die Mühe zu machen eine Entscheidung in einer guten Weise zu treffen, dann kann ich auch im Falle einer Fehleinschätzung der Lage mit Sicherheit sagen es war die für mich bestmögliche Entscheidung.
Wie oft habe ich in verfahrenen Situationen schon überlegt was war falsch, warum waren Entscheidungen nicht Zielführend und muss auch heute noch sagen: mit dem Wissenstand zum Zeitpunkt der Entscheidung war dies die einzig richtige Entscheidung. Ich würde es heute wieder so entscheiden. Und das tröstet zumindest. Auch wenn es die Situation nicht ändert.

Ein Extrembeispiel für gegenteiliges Handeln ist "Hans im Glück":
Hans erhält als Lohn für sieben Jahre Arbeit einen kopfgroßen Klumpen Gold. Diesen tauscht er gegen ein Pferd, das Pferd gegen eine Kuh, die Kuh gegen ein Schwein, das Schwein gegen eine Gans und die Gans gibt er für einen Schleifstein mitsamt einem einfachen Feldstein her. Er glaubt, jeweils richtig zu handeln, da man ihm sagt, ein gutes Geschäft zu machen. Von Stück zu Stück hat er auf seinem Heimweg scheinbar weniger Schwierigkeiten. Zuletzt fallen ihm noch, als er trinken will, die beiden schweren Steine in einen Brunnen.

„So glücklich wie ich, rief er aus‚ gibt es keinen Menschen unter der Sonne‘. Mit leichtem Herzen und frei von aller Last ging er nun fort, bis er daheim bei seiner Mutter angekommen war.“

– Fassung der Brüder Grimm

Endlich war er glücklich, die schweren Steine nicht mehr tragen zu müssen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Hans_im_Gl%C3%BCck

Wobei es unterschiedliche Interpretationen gibt, welche "Lehre" man daraus nun ziehen könnte:

Das Märchen lässt mehrere volkstümliche Interpretationen („Lehren“) zu, die auf der Hand liegen. Dabei: „Nur die Einfalt findet das Glück“ oder „Frei zu sein, ist mehr als Gut und Geld“ oder auch „mundus vult decipi“ (lat., „die Welt will betrogen sein“). Künstlerisch ist dies als eine Stärke anzusehen.

Hans' Verhalten widerspricht laut Viktor Zielen jeder Logik und Konvention, was irritiert. Seine Leichtigkeit im Umgang mit anderen kontrastiert zur Konsequenz seines Weges zur Großen Mutter, die das Grab sei. Zu ihrem Symbolkreis gehören auch seine Tiere.[1] Wilhelm Salber bemerkt, das Märchen rufe zur Rückkehr auf.[2] Siegfried Stadler liefert ironisch eine marxistische Deutung.[3] Der Philosoph Ludwig Marcuse schrieb zu Hans im Glück:

„… man besitzt das Glück weder im Gold noch im Schwein noch im Stein. Vieles kann einen glücklich machen; aber kein Gut macht einen glücklich in jeder Beziehung.[4]“

In motivationstheoretischer Interpretation aus Managementsicht ist Hans ein „eigennütziger Hedomat und unlustmeidender Glücksökonom“ [5] Interpretationen aus weiteren 5 Disziplinen (Philosophie, Philologie, Tiefenpsychologie, Politologie, Ökonomie) werden im Buch ebenso aufgezeigt.[6]
Liebe Grüsse
Sola

Mimi
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#55 Re: Bist Du glücklich?

Beitrag von Mimi » Mo 2. Sep 2013, 14:21

Am glücklichsten bin ich z.Bsp. wenn ich frühmorgens am See oder im Wald sitze und die kleinen
Baby-Häschen bis auf wenige cm an mich heranhoppeln und mich in „kindlicher“ Arglosigkeit
neugierig betrachten. Die widerum haben wahrscheinlich gerade „Glück“, dass ich zu jenen gehöre, die still und ohne aktiv zu werden, in der Natur versinken.
Die Zeit zwischen 5 und 7 Uhr empfinde ich in der Natur als am friedfertigsten, vergleichbar mit dem Zwischenzustand, dem Loslassen nach dem Ausatmen und vor dem Wiedereinatmen.
Ich bin glücklich, wenn ich mich – ohne Zweck und Ziel – von Menschen in meiner Persönlichkeit
wahrgenommen fühle oder mich musikalisch einer schönen Melodie hingeben kann und Sorgen/Probleme peripher komplett dahinter verschwinden.

Auch für mich gibt es eine deutliche Unterscheidung zwischen den „Glücks“.
„Glücklich sein“ hat für mich etwas mit innerem Frieden zu tun und unterscheidet sich von „Glück haben“ oder gerade einen „guten Lauf“ zu haben.
Freedom's just another word for nothing left to loose....
(aus "Me and Bobby McGee", Janis Joplin)
Geht es mir materiell gut, so kann ich durchaus Glücksgefühle haben durch das Fehlen finanzieller Sorgen. Steht es materiell schlecht, so habe ich zum evtl. andersweitigen Kummer noch Existenzsorgen ect.(es weint sich besser im Rolls-Royce).
Habe ich dauerhaft genug Reichtum- so dass ich mir über den üblichen finanziellen Kram keine Gedanken mehr machen brauche, relativiert sich das Glücksgefühl wahrscheinlich. Materielles ist dann evtl. kein Thema mehr.
Reicht es hinten und vorne nicht, dann kann es zum einzigen Thema werden. Um so mehr stellt sich ein vorübergehendes Glücksgefühl ein, wenn es plötzlich gut läuft.
Bekomme ich Anerkennung für berufliche oder sonstige Leistungen, so gefällt mir das natürlich, ist aber wieder eine andere Kategorie.

LG
"Jedes menschliche Wunschbild,
das in die christliche Gemeinschaft mit eingebracht wird,
hindert die echte Gemeinschaft und muss zerbrochen werden,
damit die echte Gemeinschaft leben kann."
Dietrich Bonhoeffer

Ziska_Deleted

#56 Re: Bist Du glücklich?

Beitrag von Ziska_Deleted » Mo 2. Sep 2013, 14:52

Pflanzenfreak hat geschrieben:Würdet Ihr von Euch sagen, dass Ihr glücklich seid?
Wenn Ja, warum...
wenn Nein auch warum ;)
Was bedeutet Glück für Euch?

Ja, ich bin glücklich. :D
Auch wenn ich meine Sorgen habe.

Mir macht die Zukunft keine Angst (mehr), denn ich weiß, dass Gottes Königreich bald alles zum Positiven verändern wird.
Darum bete ich, wie Jesus es gesagt hat: Dein Königreich komme!

Pluto
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#57 Re: Bist Du glücklich?

Beitrag von Pluto » Mo 2. Sep 2013, 17:12

Ziska hat geschrieben:Ja, ich bin glücklich. :D
Auch wenn ich meine Sorgen habe.
Schön zu hören, Ziska.
Wer hat schon keine Sorgen?

Warst du eigentlich schon immer glücklich?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Lena
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#58 Re: Bist Du glücklich?

Beitrag von Lena » Fr 7. Sep 2018, 15:59

Mal bin ich's :D
mal bin ich's nicht :cry:

Was wäre das Leben mit nur Sonnenschein und niemals Regen?!

Mein Glück hat viel mit meinem Denken und weniger mit den Umständen zu tun.
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

Ruth
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#59 Re: Bist Du glücklich?

Beitrag von Ruth » Fr 7. Sep 2018, 16:23

Lena hat geschrieben:Mal bin ich's :D
mal bin ich's nicht :cry:

Und wie ist das jetzt im Moment - bist du glücklich?

Was wäre das Leben mit nur Sonnenschein und niemals Regen?!
Da fällt mir ein Kinderlied ein, dessen erste Strophe lautet:

Immer nur Sonnenschein wäre zu hell
immer nur weitergehn ginge zu schnell
Regen und Wolkenguß muss einmal sein
willst du am Himmelsblau doppelt dich freun

(keine Ahnung, wer das geschrieben hat) ;)

Lena hat geschrieben:Mein Glück hat viel mit meinem Denken und weniger mit den Umständen zu tun.

Ich denke, das Glücklichsein hat bei Jedem mit Beiden zu tun - die Umstände in Verbindung mit den eigenen Gedanken.
So kann manchmal nur ein kleiner Moment der Freude oder Trauer das Denken beeinflussen. Dann ist es vielleicht hilfreich, wenn man versucht, den Auslöser zu finden. Ich frage mich dann manchmal, wo das angefangen hat. Und dann kommt oft so etwas wie ein unfreundliches Wort von jemandem oder ein Missverständnis, das etwas ganz anderes herausbrachte, als ich wollte - eine Nachricht, dass jemand, den ich mag, gerade traurig ist ... etc. Es gibt unzählige kleine Momente, die Glücklichsein oder Unglücklichsein auslösen können - wenn sie in den Gedanken weiter bewegt werden.

Und dann frage ich mich, ob ich bei dem, was mein Nicht-glücklich-sein ausgelöst hat, noch irgendetwas ändern kann. Wenn nicht, dann versuche ich den Aufruf der Bibel anzuwenden
Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch. (1.Petr 5,7; LUT)
... wobei ich weiß, dass "werfen" etwas mit "loslassen" zu tun hat. Bei Gott loszulassen kann sehr befreiend sein. Und ein anderer Spruch
Gott ist so groß, dass ihm das Kleinste nicht zu klein ist (Verfasser unbekannt)
bezeugt meine Erfahrung damit.

Vielleicht kann dir das ja in Momenten, wo du nicht glücklich bist, ein klein wenig helfen. Und wenn nicht - versenke es einfach irgendwo im Nirwana :Herz:

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#60 Re: Bist Du glücklich?

Beitrag von Travis » Fr 7. Sep 2018, 16:38

Ruth hat geschrieben:(keine Ahnung, wer das geschrieben hat)
Eva von Tiele-Winckler
Ich weiß, dass ich nicht einmal weiß das ich nichts weiß.

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