SamuelB hat geschrieben: ↑Di 22. Okt 2019, 19:25
Das verstehe ich schon wieder nicht. Nix Jesus? Und die Erkenntnis haben wir ja bereits. Kannst du dein Szenario bitte näher ausführen?
Ist eigentlich egal wie der Baum heißt und wofür er steht. Mit Jesus hat die Garten Eden Erzählung auch nichts zu tun.
Die eigentlich Frage, dreht sich um den Gehorsam an sich. Kann Gehorsam die Lösung dieses Problems sein - so wie es die Sündenfallinterpretation darstellt. Großer Fehler, dass der Mensch gegen das Gebot verstieß und vom Baum gegessen hat. Welcher Gehorsam zählt denn nun wirklich bei der Sache? Der Gehorsam, den freien Willen des Menschen zu respektieren, der ja angeblich das Ebenbildliche zu Gott sein soll - oder der Gehorsam wirklich nicht vom Baum zu essen, und auf den freien Willen zu verzichten?
"Paulus" streift dieses Problem in dieser Interpretation:
1.Tim 2,14 hat geschrieben:Und nicht Adam wurde verführt, sondern die Frau ließ sich verführen und übertrat das Gebot.
"Adam" war bei ihr, als sie verführt wurde. Hat sie (aber?) nicht abgehalten, also ihren freien Willen des Menschen respektiert, der ja dem (freien?) Willen Gottes (ebenbildlich?) entsprechen soll. Insofern wäre "Adam" Gott sogar gehorsam gewesen. Aber genau das ist (angeblich) auch ein Grund dafür, dass der Mensch sterben muss. Ob "Adam" jetzt auch noch von dem Baum isst, oder nicht, spielt keine Rolle mehr, da der Mensch ja schon vom Baum gegessen hat, und damit das Gebot übertrat, und deswegen muss "Adam" automatisch auch sterben. Oder es tut sich die Frage auf, was gewesen wäre, wenn nur "Eva" von den Früchten gegessen hätte - aber "Adam" gehorsam die ihm gereichte Frucht abgelehnt hätte. Wären dann nur alle weiblichen Nachfahren gestorben - oder was? Jedenfalls müssen alle anderen Menschen sterben, die selbst nie vom Baum gegessen haben (Erbsünde - Sippenhaft?).
Dabei haben wir noch gar nicht auf Gott geschaut, und was sich daraus für ein Gottesbild ergeben muss, weil Gott ja das alles inklusive Baum, Gebot, "Adam", "Eva", den Menschen, Mann und Frau, Hund, Katze, Maus, Schlange, das "Paradies", den Garten Eden in die Welt gesetzt hat.
Man merkst schon an den vielen Anführungszeichen, Klammern und Fragezeichen die nötig sind um das Problem gegen den Bibeltext auch nur zu formulieren, dass da was nicht stimmen kann.
Jeder müsste eigentlich merken, wie diese Interpretation in sich logisch verkorkst ist.
Die spannende Frage wäre, warum sich diese Interpretation, die hinten und vorne nicht aufgeht, 2000 Jahre lang im Christentum halten konnte - und wieso die Widerstände dagegen so groß sind, von dieser offensichtlich falschen Interpretation weg zu kommen. Klar, die Kirchen ständen nicht besonders gut da, weil sie 2000 Jahre lang Mist als die unhintergehbare Wahrheit gepredigt hätten, aber warum wehren sich die Gläubigen so sehr dagegen?