Ungewöhnliche Reiseziele

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piscator
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#1 Ungewöhnliche Reiseziele

Beitrag von piscator » Fr 14. Nov 2014, 13:38

Thema abgetrennt aus: Gefährliche Motorradfahrer

Man kann mit dem Motorrad auch Orte besuchen, wo man sonst nie hinkommt.
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Salome23
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#2 Re: Ungewöhnliche Reiseziele

Beitrag von Salome23 » Fr 14. Nov 2014, 13:41

@piscator

Ich wunderte mich schon (gestern), dass du( als Motorradfahrer) dich bisher noch nicht zu dem Thema geäussert hattest :D

2Lena
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#3 Re: Ungewöhnliche Reiseziele

Beitrag von 2Lena » Fr 14. Nov 2014, 15:57

Janina: Ich wär auch dafür, für die ersten 10 Jahre den Führerschein auf 25PS zu drosseln, mehr braucht eh kein Mensch.
:lol: :lol: :lol:
Her mit der Unterschriftenliste!

Ich habe es geliebt, mit einem "Zweiradähnlichem" Ding in der Gegend rumzukurven. Dummerweise hörte meist grad auf dem Stadtplatz der Motor auf, wenn die Kreuzung nicht so frei war. Das Ding mit Stöckelschuhen und engen Rock wieder in Gang bringen, war schon arg. Über die Berge ging es wesentlich besser - und man konnte das Ding sogar tragen oder schleifen, wenn es gar keinen Weg mehr gab.

piscator
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#4 Re: Ungewöhnliche Reiseziele

Beitrag von piscator » Fr 14. Nov 2014, 16:53

Salome23 hat geschrieben:@piscator

Ich wunderte mich schon (gestern), dass du( als Motorradfahrer) dich bisher noch nicht zu dem Thema geäussert hattest :D

Ich hatte gestern den Tag Gerichtstermine.

Aber zum Thema, ich habe mit 39 den Motorradführerschein gemacht, sozusagen aus einer Laune heraus, und bin seither in 20 Jahren
fast 350.000 Kilometer gefahren. Die weiteren Touren gingen zum Nordkap, zum Berg Ararat und nach Marrakesch.

Hier im Süden hat man den Eindruck, dass nahezu jedermann Motorrad fährt, die ganze Gastronomie ist auf Motorradfahrer eingestellt.
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#5 Re: Ungewöhnliche Reiseziele

Beitrag von 2Lena » Sa 15. Nov 2014, 04:39

Piscator: zum Berg Ararat
Wau, erzähl, wie ist das "Gefühl" dort. Mit dem Motorrad kann einer die Landschaft "fühlen", so durchgeschüttelt wie man dabei wird. Ist das nicht anstrengend?

piscator
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#6 Re: Ungewöhnliche Reiseziele

Beitrag von piscator » Sa 15. Nov 2014, 12:42

Ich bin damals von der türkisch-syrischen Grenze, wo ich ein paar Tage in Hatay (dem römischen Antiochia) war, über Gaziantep, Sanliurfa, Dyabakir über den Van-See, innerhalb einer Woche nach Dogubayzit, zum Fuß des Ararat gefahren.

Die Landschaft ist grandios, die Straßen gut und der Verkehr mäßig, außer in den großen Städten natürlich. Zudem war das Wetter prima, strahlende Sonne bei 18 bis 22 Grad. Das ganze Gebiet um den Ararat herum ist vulkanisch geprägt. Ich hatte mir Zeit genommen und bin an Tag höchsten 150 bis 200 Kilometer gefahren, so dass genügend Zeit für die vielen Highlights unterwegs war. Was mich erstaunt hat, waren die vielen Zeugnisse frühchristlicher Kultur, die fast alle gepflegt und restauriert waren.

Mit dem Motorrad ist man einfach "näher dran". Man hat überall Platz zum Parken, hört und riecht seine Umgebung anderes als im geschlossenen Auto und ma ist sofort im Mittelpunkt der Menschen sobald man anhält.

Beigefügt ist ein Bild vom einer alten Kirchen auf einer kleine Insel im Van-See. Wenn man genug hinschaut, sieht man Reliefs aus frühchristlicher Zeit, die oft in Büchern auftauchen. Das winzige Inselchen ist nur per Boot erreichbar und ein bevorzugtes Ausflugsziel für die dortige Bevölkerung. Interessanterweise gab es dort weder einen Kiosk, noch ein Lokal, aber ein großartige Toilettenanlage. Schwimmen oder Baden kann man im den See (der achtmal so groß wie der Bodensee ist) nicht, den das Wasser ist wie eine Waschlauge, was soviel ich weiß auf den vulkanischen Untergrund zurückzuführen ist.
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#7 Re: Ungewöhnliche Reiseziele

Beitrag von Catholic » Sa 15. Nov 2014, 13:31

piscator hat geschrieben: Was mich erstaunt hat, waren die vielen Zeugnisse frühchristlicher Kultur, die fast alle gepflegt und restauriert waren.
....

Danke für den Erfahrungsbericht und das schöne Bild.
Nun,dass es dort in der Region so viele frühchristliche Zeugnisse gibt,wundert mich nicht angesichts der geschichtlichen Vergangenheit,allerdings bin ich erstaunt,dass sie so gut erhalten sind und..gepflegt werden,was Du ja schreibst- ich war in der Region leider noch nicht - denn ich habe in der Hinsicht in der Türkei leider andere Beobachtungen machen müssen...oder wie findest Du mit Edding hingkritzelte "Graffitis" a la "Aishe liebt Mahmud",wohlbemerkt an den Wänden frühchristlicher Höhlenkirchen im Göreme-Tal?

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#8 Re: Ungewöhnliche Reiseziele

Beitrag von piscator » Sa 15. Nov 2014, 14:04

Ich war im Mai 20012 dort, Graffitis und ähnliches hab ich dort nicht beobachten können, wie es heute aussieht, weiß ich nicht.

Die Objekte, die ich besichtigen könnte, waren gepflegt und meist bewacht oder beaufsichtigt, der Eintritt kostete fast nichts.

Aber Graffitis habe ich auch schon in Notre Dame, den Gizeh-Pyramiden oder in Kloster Maulbronn gesehen.
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#9 Re: Ungewöhnliche Reiseziele

Beitrag von Catholic » Sa 15. Nov 2014, 14:20

Ich habe diese "Graffitis" (es waren an zwei oder drei Stellen mit einem Stift hingekritzelte Sachen) nur in zwei Kirchen gesehen,es ist war vor mehreren Jahren,gut möglich,dass sie schnellstmöglich wieder entfernt wurden.
Übrigens habe ich festgestellt,dass sowohl die früchristlichen Kirchen als auch die anderen christlichen Stätten in den ländlichen Regionen hervorragend gepflegt wurden--oft von der muslimischen (!) Bevölkerung,wärend des bei den christlichen Stätten in den Städten teils deutlich schlechter aussah,sobald der türkische Staat zuständig war oder die Kommunalbehörde.

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#10 Re: Ungewöhnliche Reiseziele

Beitrag von piscator » Sa 15. Nov 2014, 17:01

Da kann ich nichts dazu sagen, da mich nur antike Stätten interessiert hatten.

Und das war in der Tat faszinierend. Wenn man von Mersin über Adana nach Hatay fährt, sieht man jede Menge Ruinen, teils ausgegraben und gepflegt, manchmal auch nur durch irgendwelche Bauarbeiten
angeschnitten. Da ist alles dabei, von den Griechen und Römern bis zu den Hethitern.

Wenn man dann auf den Schlachtfeldern von Issos steht oder am Fluß Orontes in Antiochia (Hatay), spürt man einen leisen Hauch der Geschichte. Da ist alles auf relativ engen Raum, in Hatay sind es von der Petrusgrotte zum
Daphnehain nur ein paar Kilometer und in Ankara sieht man Mauern an alten Privatgebäuden in die Steine aus allen Epochen eingearbeitet sind.
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