Freude an der Natur

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2Lena
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#1 Freude an der Natur

Beitrag von 2Lena » Fr 17. Okt 2014, 14:37

Thema abgetrennt aus: Faire Textilien


Abischai: Back to the roots, bevor es too late ist !
Aber wie ???
Ich sah grad ein günstiges Freizeitgrundstück im Naturschutzgebiet neben dem Münchner Flughafen. Wahrscheinlich fand sich keine Naturschutzverein dafür.

Es sieht wirklich schlecht aus. Die Bauern haben alle Felder in Pacht. Sie sind gefrustet, nachdem Biogasbauern durch ihren höheren Geldumsatz höhere Pacht zahlen als normale Landwirte. Dann rechnet sich aber der Ertrag nicht. Es nehmen die Biogasanlagen zu und mit ihnen die Krankheiten, die Luftverschlechterung durch das Gas, die Bodenverschlechterung durch den Schlick, der auf die Felder kommt.

Natürlich wäre es sofort machbar, das Leben etwas anders zu organisieren, wenn es nicht die Gesetze gäbe, die Ackerland und Bauland trennen. Es wäre kein Problem, wenn es genug Willige gäbe, wenn das Leben, für das es heute viele Erleichterungen gibt, auf die Organisation dieser Lebensart ausgerichtet wird. Dann wären auch nicht Großbauern mit Genfutter am Vergrößern und nicht mehr Hühner-KZ, gegen die "Öko's" gelegentlich Unterschriften sammeln und demonstrieren. Die hätten kaum Absatz und würden aufgeben, dafür wohl ihr Land bereit stellen.

Eine Bäuerin aus der Nachbarschaft meinte, sie kenne nur mich, der so etwas wie Landarbeit mag, und Freude an Garten, Obst, etc. hat ... Alle anderen glaubt sie, würden im Notfall lieber verhungern oder eine Waffe kaufen gehen ...

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Mia
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#2 Re: Freude an der Natur

Beitrag von Mia » Sa 18. Okt 2014, 01:14

2Lena hat geschrieben:
Abischai: Back to the roots, bevor es too late ist !
Aber wie ???

Eine Bäuerin aus der Nachbarschaft meinte, sie kenne nur mich, der so etwas wie Landarbeit mag, und Freude an Garten, Obst, etc. hat ... Alle anderen glaubt sie, würden im Notfall lieber verhungern oder eine Waffe kaufen gehen ...
Damit beschäftige ich mich auch schon seit einiger Zeit, es hat ein Weilchen gedauert bis ich mich richtig an das Thema rangetraut habe, aber jetzt macht es richtig Spaß.
Die Natur ist bei uns gleich vor der Haustür, an schönen Tagen sammel ich alles was ich finden kann und an schlechten, wird das Gefundene verarbeitet und haltbar gemacht nach alten Rezepten.
Mitlerweile sieht meine Küche aus, als würde ich schon Weihnachtlich dekorieren (womöglich stammt es sogar davon ab!?) überall hängen Kräuter zum trocknen rum, Nüsse und Hagebutte liegen in Schalen und Apfelscheiben trocknen an Schnüren aus Löwenzahnzurzeln gibt es Kaffee und aus Kastanien mache ich Waschmittel und gerade versuche ich Hefe zum backen selbst zu züchten und es gibt noch viel mehr was ich ausprobieren will.
Meine Kinder sind mit Begeisterung dabei, die eine beim herstellen und die andere beim essen.
Und nicht nur meine Kinder, mit mir sind jetzt schon einige Kinder vom Ort mitgegangen und die waren alle total begeistert, was uns die Natur so liefert.
Wenn man diese Vielfalt neu endeckt, dass gibt einem so viel was einem Luxus nicht bieten kann.

Abischai
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#3 Re: Freude an der Natur

Beitrag von Abischai » Sa 18. Okt 2014, 03:17

Super! So ist es richtig, es ist zumindest ein guter Anfang in der richtigen Richtung.
Ich wohne im "Speckgürtel" von LE. Wenn ich aus meinem Fenster sehe, dann steht mir vor Augen, daß in 9-geschossigen Betonbauten auf engem Raum so viele Meschen leben, die nicht mal die theoretischen Möglichkeiten haben, sich selbst zu versorgen. Um die ist mir bange... Ich selbst habe noch 400 m² Garten, nicht viel, aber besser als nichts.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]

2Lena
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#4 Re: Faire Textilien

Beitrag von 2Lena » Sa 18. Okt 2014, 06:51

Toll Mia, ist dein Staunen, was es so alles in der Natur gibt.
Ich bin nur traurig, dass viele von den alten Obstbäumen fallen, die Jahre zum Wachsen brauchen - und es nur wenige gibt, die den Wert der Gewächse schätzen. Habe ich es doch schon erlebt, dass die beste Walsnuss, die es in der Gegend gab, und auch Zwetschken sogar als junger Baum umgehauen wurde. Nach dem Motto: Nehmen ja nur die anderen ... Die standen an der Straße, störten aber nicht den selten vorbeifahrenden Verkehr.

Mia: aus Löwenzahnzurzeln gibt es Kaffee und aus Kastanien mache ich Waschmittel
Erzähl, wie machst du das!

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#5 Re: Freude an der Natur

Beitrag von Mia » Sa 18. Okt 2014, 08:11

Abischai hat geschrieben:Super! So ist es richtig, es ist zumindest ein guter Anfang in der richtigen Richtung.
Ich wohne im "Speckgürtel" von LE. Wenn ich aus meinem Fenster sehe, dann steht mir vor Augen, daß in 9-geschossigen Betonbauten auf engem Raum so viele Meschen leben, die nicht mal die theoretischen Möglichkeiten haben, sich selbst zu versorgen. Um die ist mir bange... Ich selbst habe noch 400 m² Garten, nicht viel, aber besser als nichts.

So zu leben wäre für mich das Schlimmste. Schon immer war ich sehr Naturverbunden, wenn ich es auch viele Jahre ignoriert habe.
Kann es glückliche, zufrieden Menschen geben, in diesen Betonbauten?
Dein Garten ist wenigstens groß genug um einiges anzupflanzen was man essen kann.

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#6 Re: Freude an der Natur

Beitrag von Mia » Sa 18. Okt 2014, 08:41

2Lena hat geschrieben:Toll Mia, ist dein Staunen, was es so alles in der Natur gibt.
Ich bin nur traurig, dass viele von den alten Obstbäumen fallen, die Jahre zum Wachsen brauchen - und es nur wenige gibt, die den Wert der Gewächse schätzen. Habe ich es doch schon erlebt, dass die beste Walsnuss, die es in der Gegend gab, und auch Zwetschken sogar als junger Baum umgehauen wurde. Nach dem Motto: Nehmen ja nur die anderen ... Die standen an der Straße, störten aber nicht den selten vorbeifahrenden Verkehr.
Sowas macht mich auch traurig! Bei uns gibt es ganz viel dieser Obstwiesen und von der Gemeinde aus wird versucht sie am Leben zu erhalten, aber mehr Obst vergammelt da, als geerntet wird.
Die ersten paar Male als ich wieder nach langer Zeit durch den Wald ging, hätte ich abends starke Kopfschmerzen, was ich sonst nie habe. Im Internet hab ich nachgeschaut an was das liegen könnte. Unsere Wälder filtern die Umweltgifte und geben sie an den Boden ab, so stehen sie in dem Gift was sie filtern :cry: Ich sehe auch ganz viele tote Bäume oder solche die gerade absterben, es ist schrecklich!

Das Waschmittel wird so gemacht: 7 Kastanien klein klopfen oder schneiden, mit warmen Wasser übergießen und ca. 1 Stunde stehen lassen. Das gibt eine Milchige Brühe, man kann ein bisschen Kernseife, Soda oder Duftöl dazugeben. Entweder tut man nur die Flüssigkeit in die Waschmaschine oder auch die Kastanien in ein Wäschesäcken oder Strumpf der oben zugebunden wird.
Wenn die Kastanienzeit vorbei ist, kann man 10 Efeublätter in einem Wäschesäcken zum waschen benutzen, das habe ich aber noch nicht ausprobiert. Mit Efeublätter kann man auch Spülmittel selber herstellen.
Löwenzahnkaffe ist etwas aufwendiger, weil man die Wurzeln braucht, die werden gewaschen und getrocknet, geröstet und dann gemahlen, 15 Minuten soll das Pulver köcheln und dann durch einen Kaffeefilter lassen. Mit Eicheln kann man es genauso machen, hab ich bis jetzt aber noch keine gefunden.
Und wie es schmeckt, na ja ich mag kein Kaffee, deshalb hab ich meine Tochter testen lassen die beides noch nie getrunken hat und sie fand den Löwenzahkaffee besser ;)

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#7 Re: Freude an der Natur

Beitrag von 2Lena » Sa 18. Okt 2014, 16:47

Danke Mia.
Schon lange suche ich etwas in der Richtung.
Ein Spaziergang, selbst in weiter Entfernung einer Kläranlage, lässt nahezu alle gängigen Waschmittel danach zur "Gülle" werden. Kein Wunder, dass eine Nachbarin so viel wäscht.

Ich weiß nicht was die "Kläranlage" nennen. Als ich mit einem ehemaligen Landwirt sprach und das Thema aufkam, lachte er als ich meinte: "Die rühren vielleicht nur Sch... um. Das war's dann." Er wurde ganz traurig. Seit es das Klärwerk gab, starben immer mehr Fische. Jetzt ist keiner mehr in den schönen (eigentlich ganz klar aussehenden) Gumpen des kleinen Baches.

Vom Hörensagen kannte ich Seifenkraut, aber nie hat das jemand verwendet, den ich kenne. Königskernzensamen enthalten auch Saponide. Man hatte die früher zum Fischen verwendet. Womöglich ist es nicht das Richtige, möglichst viel "Seife" ins Wasser zu kippen. Das springt nie mehr raus. Meine Großmutter kochte nach dem Krieg noch die weiße Wäsche in einem Kessel im Freien. Dabei verwendete sie die Asche als Lauge. Man hatte meist Wollkleidung. Diese wurde gebürstet. Dabei ging der Staub raus.

Gut zum Waschen (vor allem bei Wollsachen) gehen Waschnüsse. Ich bin damit sparsam, weil sie mit Mehrwertsteuer kontaminiert sind und von weit her kommen.
Der Nachteil ist, weiße Wäsche vergilbt damit leicht.

Für Böden, Oberflächen und Töpfe sind Senfsamen (im heißen Wasser) geeignet. Damit geht viel von dem Geruch und von Schadstoffen weg, die von Lösungsmitteln ausgehen. Es duftet danach alles wunderbar frisch und angenehm.

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#8 Re: Freude an der Natur

Beitrag von Mia » Sa 18. Okt 2014, 23:20

Hallo 2Lena,

Kastanien haben ein bisschen weniger Saponide, als die Waschnüsse. Seit die Europäre den Indern die Waschnüsse abkaufen, sind sie in Indien so teuer geworden, dass die Frauen dort jetzt Waschmittel kaufen müssen, das ist ja auch nicht Sinn der Sache.
Die Wäsche fühlt sich danach sehr angenehm an, nur sie ist nicht mehr ganz so leuchtend wie mit Ariel gewaschen.
Bei uns ist auch eine Kläranlage neben dem Bach, als Kinder haben wir ein paarmal dort gespielt und jedesmal bekamen wir Ausschlag am ganzen Körper, als meine Tochter mal so aussah wusste ich gleich wo sie war. Spiele man etwas oberhalb von der Kläranlage bekam man auch keinen Ausschlag.

Seifenkraut kenne ich nicht, wächst das auch bei uns?
Sammelst Du auch Kräuter für Tees, wenn ja welche?

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#9 Re: Freude an der Natur

Beitrag von 2Lena » So 19. Okt 2014, 00:03

Mia hat geschrieben:Sammelst Du auch Kräuter für Tees, wenn ja welche?
Lindenblüten, Holler, Salbei, Melisse, Kamille, sind die gängisten.
Hollersekt oder Sirup ist lecker.
Meist ist die Probierlust groß, und dann ist die Küche voll - und wohin damit.
Deshalb bleibt nun vieles wo es ist, bis es sich draußen finden lässt.

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#10 Re: Freude an der Natur

Beitrag von Pflanzenfreak » So 19. Okt 2014, 22:16

Ich hab Seifenkraut es wächst wie Unkraut. Leider weiss ich nicht wie ich es anwenden kann.
Und seid ich wieder schaffen geh hab ich wenig Zeit. Als die Kinder klein waren und ich ganz zuhause, waren wir nahezu Selbstversorger. Wir assen was im Garten wächst. Was wir nicht essen konnten hab ich eingekocht oder eingefroren. Und Schwiegereltern hatten noch Tiere, so dass ab und an Fleisch abfiel. Schwiegereltern sind inzwischen zu alt und gebrechlich und haben die Tiere vollkommen aufgegeben. Und ich suche nach Alternativen um den Garten möglichst Pflegeleicht zu gestalten. Er wächst mir jeden Sommer über den Kopf. Gemüse wäre cool, Gemüse das man nicht vor den Schnecken schützen muss, und das ohne ständige Betreuung wächst in Mengen, die direkt in den Kochtopf wandern und nicht aufwändig haltbar gemacht werden müssen.

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