Brot und Brötchen aus dem Discounter

Alles andere
Benutzeravatar
Magdalena61
Beiträge: 15073
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 20:44

#1 Brot und Brötchen aus dem Discounter

Beitrag von Magdalena61 » Do 28. Aug 2014, 12:42

Was haltet ihr von den Discounterbrötchen und - broten?

Ich meine die lose Backware, die man seit einiger Zeit bei Aldi, Lidl und so weiter kaufen kann. Ein Wecken für 13 ct., das Mischbrot für etwas mehr als einen Euro und so weiter.
Kauft ihr so etwas?

http://www.stern.de/wirtschaft/news/zus ... 30503.html
Auf der Strecke bleiben die traditionellen Bäckereien, die reihenweise dicht machen müssen, weil sie gegen die Kampfpreise der Supermärkte und Backshops nichts entgegenzusetzen haben.
Das ist natürlich- neben dem Chemiecocktail, der laut Stern in den frisch aufgebackenen Naturprodukten mitgeliefert wird- ein Argument.

Hier im Ort (Kernort 1600 Einwohner) gibt es (noch) eine (richtige) Bäckerei. Das ist vor allem im Winter recht praktisch, wenn man keine Lust hat, nach Rottweil zu fahren.

Nach der Lektüre des Stern- Artikels schlug mir das Gewissen und ich dachte, auch, wenn das Brot hier vielleicht etwas teurer ist, sollten wir die Bäckerei hier doch ein wenig unterstützen, damit es sie noch länger gibt. Sie hat ja eh schon Konkurrenz durch Edeka, wo ebenfalls "frische Brötchen" und so weiter verkauft werden, allerdings auch nicht gerade ganz bescheiden mit den Preisen.

Vor einigen Tagen schickte ich also meinen Sohn zur Bäckerei, er sollte ein Brot kaufen, nein zwei. Ich gab ihm 5 Euro mit und dachte: Wenn das Brot doppelt so viel kostet wie bei Lidl, dann toleriere ich das, Idealismus ist halt nicht umsonst.

Der Junge kam wieder, mit EINEM Brot und zwei Brötchen. Er sagte, für zwei Brote hat es nicht gereicht.

Das Roggenmischbrot, das er brachte, kostete 3,90 Euronen. :o

Sorry, aber bei DEN Preisen und bei DEN Mengen, die wir benötigen, kann ich nicht mehr mithalten.

Meine Frage (an die Fachleute hier): Sind die in dem Stern-Artikel aufgeführten Zusatzstoffe in den Discounterbackwaren bedenklich, wenn man diese über einen längeren Zeitraum hinweg konsumiert?
LG
God bless you all for what you all have done for me.

Salome23
Beiträge: 5029
Registriert: Do 22. Aug 2013, 00:11

#2 Re: Brot und Brötchen aus dem Discounter

Beitrag von Salome23 » Do 28. Aug 2014, 12:53

Das Roggenmischbrot, das er brachte, kostete 3,90 Euronen.
Dann sei mal froh, dass du nicht in Wien wohnst :mrgreen:
Und hier ist das Einkommen in etwa gleich, wie in Germany, wenn nicht sogar weniger..

Hemul
Beiträge: 19835
Registriert: So 21. Apr 2013, 11:57

#3 Re: Brot und Brötchen aus dem Discounter

Beitrag von Hemul » Do 28. Aug 2014, 13:10

Magdalena61 hat geschrieben: Meine Frage (an die Fachleute hier): Sind die in dem Stern-Artikel aufgeführten Zusatzstoffe in den Discounterbackwaren bedenklich, wenn man diese über einen längeren Zeitraum hinweg konsumiert?
LG
Hi Magda!
Ich kaufe bei mir im Ort (größeres Dorf) meine Backwaren hauptsächlich nur bei zwei Stammbäckern. Ich kann zusehen wie in den Filialen der vorgefertigte Teig gebacken wird. Was meinste wo die Bäcker ihren vorgefertigten Teig her beziehen? :roll: Die nehmen zwar für ihre Backwaren bedeutend mehr als Aldi Lidl und Co. aber ich bin fest davon überzeugt, dass alle denselben Teiglieferanten haben. Überall Lug und Betrug. Ich habe einmal einen Beitrag im Fernsehen über die Brotherstellung gesehen.
Dort ging hervor, dass es in Deutschland nur sehr wenige Bäcker geben soll, die ausschließlich Naturprodukte verwenden.
Die haben dann Stammkundschaft die auch dazu bereit ist den manchmal doppelten oder dreifachen Preis zu zahlen. Ansonsten gilt sich selbst die Bäckermütze aufzusetzen und den eigenen Backofen anzuheizen.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

Mimi
Beiträge: 720
Registriert: Mi 7. Aug 2013, 22:59

#4 Re: Brot und Brötchen aus dem Discounter

Beitrag von Mimi » Do 28. Aug 2014, 13:49

Hallo Magdalena,
vor vielen Jahren bemühte sich ein Lebensmitteltechniker im TV anhand von Broten aus verschiedenen herkömmlichen Bäckereien zu analysieren, was an „unbekannten“ Zusätzen darin zu finden ist.
Ich war damals ziemlich schockiert von der Sendung, es handelte sich nicht um Discounterware.
Meine unvollständige Erinnerung:
Vitamin C (warum auch immer)
Frauenhaararoma (Geruch)
Zusätze um die Poren gleichmäßig zu halten
Stoffe um die gleichmäßige Feuchtigkeit zu erreichen.
Dazu dieser Link:
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-9182991.html
Die gewöhnlichen Bäckereiketten haben in der Regel fertige „Brotmischungssäcke“,
brauchen also nur noch Wasser, um den Teig herzustellen, alles andere ist schon drin.
Es gibt aber auch noch wenige Bäckereien, die ihre Mischung selbst herstellen, damit wird dann natürlich speziell geworben (wieder teurer). Oder ein besonderes Brot wird speziell heraus gehoben aus der Menge, weil noch selbst zusammengemischt. (Bis hierhin sind wir noch nicht bei „Bio“)
Da gibt es dann wieder andere Läden!
Wenn man selbst mal Brot gebacken hat - keine fertige Pulvermischung – sondern die einfachen Zutaten selbst zusammenknetet, fällt die unterschiedliche Porengröße, die oft sehr harte – oder auch ledrige Rinde und ein anderer Geschmack auf, weit weniger intensiv – so wie auch das echte Vanillemark aus der Schote viel „zärtlicher“ schmeckt als die künstlich zugesetzten Aromen.
Was die Discounter betrifft, die toppen das Ganze wohl nochmal um Einiges. Ist da eigentlich noch Getreide drin??? :devil:

LG
"Jedes menschliche Wunschbild,
das in die christliche Gemeinschaft mit eingebracht wird,
hindert die echte Gemeinschaft und muss zerbrochen werden,
damit die echte Gemeinschaft leben kann."
Dietrich Bonhoeffer

Schmuel

#5 Re: Brot und Brötchen aus dem Discounter

Beitrag von Schmuel » Do 28. Aug 2014, 17:10

Ich backe lieber selber. Da weis ich was drin ist. Vielleicht kommt die Zeit wieder an denen man es sich nicht mehr leisten kann anderen die Arbeit zu überlassen. Ich meine bei Grundnahrungsmitteln ist die freie Marktwirtschaft nicht die beste Lösung. Die Folge sind Preisdamping u.s.w. Eine Subventionierung des Brotes löst vielleicht bei dem einen oder anderen Panik aus, weil dies nach DDR klingt. Aber in dieser Sache diente dies dem Menschen eher. So weit ich noch weiss kostete das Mischbrot einheitlich 0.56 Pfennig und das Weizenbrot 1 Mark. Da kommen selbst die Discounter heutzutage nicht mit. Wenn das so weiter geht ist die Politik gefragt, oder man gibt sich mit dem Giftcoktail aus dem Discounter halt zufrieden. Ich frage mich aber in wie weit das Körperverletzung ist... In wie weit sind die Folgen bekannt? Das Gesundheitssystem kränkelt ja jetzt schon an allen Ecken......weil es an Geld fehle für die etwas weniger zahlungskräftigen Menschen.

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#6 Re: Brot und Brötchen aus dem Discounter

Beitrag von closs » Do 28. Aug 2014, 17:46

Magdalena61 hat geschrieben:Was haltet ihr von den Discounterbrötchen und - broten?
Kaufen wir sehr selten - allerdings kann ich mich erinnern, dass bspw. das "Wurzelbrot" von Penny sehr gut war - weil man die Backmischungen (können auch aus China kommen) dort selber aufbackt. - Aber oft ist die Qualität in Discountern aus unserer Sicht schlecht.

Leider sind Großbäcker, die ihre backstuben-ähnlichen Filialen haben, oft auch nicht besser. - Deshalb: Wir probieren aus, bis wir irgendwo hängen bleiben, weil es dort gut schmeckt - im übrigen backt meine Frau echt hervorragende Brotsorten (bei ihr ist das inzwischen ein ernsthaftes Ritual) - UND unser Nachbar hat jetzt sein neues Brothaus fertig, in dem man auf fast einem Quadratmeter bis zu 600° Celsius Hitze hinkriegt (was natürlich zuviel ist - aber da ist Power).

Wer uns mal von Euch besucht, kriegt eigenes Brot. 8-)

Schmuel

#7 Re: Brot und Brötchen aus dem Discounter

Beitrag von Schmuel » Do 28. Aug 2014, 19:30

Hemul hat geschrieben: Ansonsten gilt sich selbst die Bäckermütze aufzusetzen und den eigenen Backofen anzuheizen.
So ist es. Den Unterschied merkt man nicht nur alleine am Geschmack, sondern man braucht auch nur die Hälfte um satt zu werden. Besondern wenn es um Roggenbrot geht schummeln die Bäcker wo es nur geht um die Kosten so niedrig wie möglich zu halten. Nur noch Geld, Geld Geld...........Mich wunderts das China da noch nicht ins Geschäft eingestiegen ist und der Teig auch dort produziert wird. Aber wer weis...

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#8 Re: Brot und Brötchen aus dem Discounter

Beitrag von closs » Do 28. Aug 2014, 19:45

Schmuel hat geschrieben:Mich wunderts das China da noch nicht ins Geschäft eingestiegen ist
Doch - ist bereits so. - Das ist der Hauptgrund für uns, eher auf Massenware zu verzichten. - Denn Nahrungsmittel aus einem hoch luftverschmutzten Land muss man nicht mögen.

2Lena
Beiträge: 4723
Registriert: Mi 30. Okt 2013, 09:46

#9 Re: Brot und Brötchen aus dem Discounter

Beitrag von 2Lena » Do 28. Aug 2014, 21:13

Bei einer Familie, die ihr Getreide selbst anbaut und selbst mahlen kann, sind mir die pausbäckigen Kinder mit roten Wangen aufgefallen, die sonst in der Art kaum mehr zu sehen sind.

Das Getreide kann in extra Schläuchen gelagert werden. Die hängen und werden von Zeit zu Zeit umgedreht, dass die Motten keine Lust haben, sich da reinzusetzen. Rollende Körner mögen sie nämlich nicht.

Mit ganz frischem Getreide und frisch gemahlenen Mehl, gab es mal selbst gemachte Semmeln, von denen ich leider nichts erwischte. Die müssen gut gewesen sein. Das gleiche Mehl, am Tag danach, brachte trotz gleichem Rezept nicht die gleiche Wirkung.

Frisches Brot ist stets ein Problem - so gibt es halt Müsli. Das ist garantiert ohne Zusatzstoffe und leichter vorrätig. Bei einem Mahlwerk ist das auch kein Problem. Ich esse oft Grünzeug. Das ist sicher frei von Mehrwertsteuer und sonstigen Zusatzstoffen.

Pflanzenfreak
Beiträge: 1739
Registriert: Mo 1. Jul 2013, 13:46

#10 Re: Brot und Brötchen aus dem Discounter

Beitrag von Pflanzenfreak » Do 28. Aug 2014, 22:50

Bei uns ist da irgendwie die Welt noch in Ordnung. Einer unserer Bäcker ist sehr innovativ. Er verbäckt u.a. Buchweizen Emmer Einkorn und jede Menge Kräuter von Zulieferern aus der unmittelbaren Umgebung. Seine Produkte sind nicht billig aber sie gehen trotzdem weg wie warme Semmeln. Dagegen setzen natürlich die Anderen auch nicht gerade mit Fakekost.
Solange ich "Nurmutti" war habe ich selber gebacken. Seid ich wieder arbeite fehlt mir die Zeit. Dafür haben wir mehr Einkommen und können uns Bäckerbrot leisten.

Antworten